Lösungen für virtuelle Caches…

… dürften in naher Zukunft keinen Pfifferling mehr wert sein.
„Couch Potato Logs. Virtuals bitte nicht vom Sofa aus machen“ lautet die Überschrift eines Threads im Groundspeak-Forum. Vielen Cachern dürfte nicht oder nur vage bekannt sein, dass man den Ort eines virtuellen Caches trotz der nicht vorhandenen Dose aufsuchen muss(!), um den Cache loggen zu dürfen. Bereits in der Vergangenheit wurden einige Virtuals von Groundspeak archiviert und gesperrt…

This cache is being abused by foreign visitors, apparently geocaching has a different meaning across the pond. You are supposed to use a gps to visit the site, not a computer to find the answer. The owner has not logged on since August of 2008. Unfortunately for the honest people, the abuse of this owner’s caches will lead to the being locked and archived.

Quelle: Archive-Text

… da die gesuchten Informationen im Internet kursierten und die Caches zu Couch-Potatoes degradiert wurden.

Eigengott erklärt im Forum ausführlich, was es mit Couch-Potatos auf sich hat und warum man die im Internet gefundenen Informationen nicht verwenden soll, um die Caches zu loggen:

Was ist ein Couch Potato Log?

Der Begriff Couch Potato Log bezieht sich auf das Loggen eines virtuellen Caches, obwohl du nicht tatsächlich vor Ort warst. Stattdessen hast du die Antwort auf die Frage zur Verifikation durch Recherche im Internet oder sonst wie gefunden.

Was ist das Problem damit?

Nun, so war das nie gedacht. Virtuelle Caches sind genau wie materielle Caches, nur ohne die Dose. Es wird also erwartet dass du den Ort tatsächlich besuchst, dort die Informationen zur Verifikation findest und dann deinen Fund online loggst.
Wenn du dies nicht tust, wird das von den meisten Geocachern als Schummeln betrachtet. Genauso wie wenn du ein Found-Log für einen Traditional Cache schreibst obwohl du die Dose nie gefunden bzw. dich nicht im Logbuch eingetragen hast.
Diese Couch Potato Logs tragen auch dazu bei, dass virtuelle Caches archiviert werden. Viele virtuelle Caches wurden von so vielen Geocachern missbraucht, dass sie archiviert werden mussten. Oft gehören diese Caches zu den ältesten in einem Gebiet und viele befinden sich an wirklich interessanten Orten.
Und ja, das steht alles in den Richtlinien: „Ein virtueller Cache ist eine besondere, dauerhafte Sehenswürdigkeit. Der Sucher muss vor Ort die Antwort auf eine Frage finden, um dem Cache-Besitzer zu beweisen, dass er wirklich dort war.“

Wie ist es dazu gekommen?

Im Grunde ist es das Ergebnis eines Missverständnisses das dann aus dem Ruder gelaufen ist. Zuerst gab es ein paar wenige Geocacher die einen virtuellen Cache loggten, nachdem sie die Verifikations-Info im Internet oder anderswo gefunden hatten. Tatsächlich gab (gibt?) es sogar einige Caches völlig ohne irgendeinen Anwesenheitsbeweis. Andere machten es dann nach. Es wurden Listen von Couch Potato Caches erstellt, ohne einen Hinweis dass dies nicht die richtige Art und Weise ist, einen virtuellen Cache zu loggen. Noch mehr Leute machten es nach und dachten es wäre völlig OK. Und vermutlich hat auch die Sprachbarriere dazu beigetragen: virtueller Cache = virtuelles Log, oder nicht? Ebenfalls haben weder Groundspeak noch die Reviewer diesem Treiben wirklich Einhalt geboten. So wurde dies schließlich ein weit verbreitetes und scheinbar akzeptiertes Verhalten.
Es geht hier also nicht darum, auf irgendjemanden mit dem Finger zu zeigen. Sondern um Rückmeldung zu geben, Verhaltensweisen zu ändern und den Riss zwischen den Couch Potato Loggern und dem Rest der Geocaching-Welt zu kitten.

Häufige Missverständnisse bezüglich Couch Potato Logs

„Im Cachelisting wird nicht gefordert, dass man vor Ort gewesen sein muss.“
Das ist nicht notwendig, da es eine implizite Bedingung ist. Weiterhin steht diese Bedingung seit Juli 2002 in den Guidelines: „There should be a question that only the visitor to that location will be able to answer. The questions should be difficult enough that it cannot be answered unless you physically visit the spot.“ (Quelle: http://web.archive.o….quirements.asp)

„Der Cachebesitzer ist dafür verantwortlich falsche Logs zu löschen.“
Das ist nur zum Teil richtig, da auch die Suchenden eine Verantwortung haben, dass ein Cache weiterbesteht. Für einen materiellen Cache besteht diese darin zu vermeiden dass man von Muggles gesehen wird während man den Cache hebt und dass man den Cache wieder ordentlich versteckt. Für einen virtuellen Cache besteht sie darin, den Ort tatsächlich zu besuchen und die Verifikations-Info nicht im Log zu verraten.

„Der Cachebesitzer ist schuld, dass man die Informationen im Internet finden kann.“
Nein, oft ist das nicht die Schuld des Cachebesitzers. In vielen Fällen war zur Zeit der Veröffentlichung des Caches die Information nicht im Internet verfügbar. Nicht vergessen, die meisten virtuellen Caches wurden vor vielen Jahren gelegt. Zu der Zeit gab es Google Maps und georefrenzierte Fotosammlungen noch gar nicht!

Was kannst du tun?

1. Hör auf virtuelle Caches zu loggen wenn du nicht tatsächlich vor Ort warst. Eine gute Möglichkeit dein Wohlverhalten zu zeigen, ist dem Log ein Foto von dir am Cache-Ort hinzuzufügen (Spoiler solltest du natürlich vermeiden).
2. Erzähl es weiter! Wenn du ein Blog betreibst, schreib darüber, vielleicht mit einem Link zu diesem Thread. Sprich das Thema beim nächsten Event an. Kläre deine Geocaching-Freunde auf. Oder komponiere ein lustiges Couch Potato-Lied. ;-)
3. Vielleicht magst du durch die Liste der virtuellen Caches gehen, die du gefunden hast und prüfen ob darunter irgendwelche Couch Potato Logs sind. Du kannst diese in einen Note umwandeln oder sogar löschen. Ja, damit geht deine Zahl von Funden etwas herunter. Aber danach kannst du stolz sagen, dass du wirklich alle ohne Schummeln gefunden hast.
4. Wenn du selber einen virtuellen Cache besitzt, schau regelmäßig nach falschen Logs und lösche diese. Vielleicht magst du auch die Verifikations-Info „wasserdicht“ machen um weiteren Missbrauch zu verhindern. Oft löst die Forderung nach einem Foto alle Probleme mit falschen Logs.

Was werden Groundspeak und die Reviewer unternehmen?

Wenn Groundspeak oder den Reviewern ein Cache auffällt der von vielen mit Couch Potato Logs missbraucht wird, wird der Besitzer darüber informiert und ihm Zeit gegeben das Listing zu warten (d.h. die falschen Logs zu löschen und falls nötig die Verifikations-Info wasserdicht zu machen). Passiert seitens des Besitzers nichts, wird der Cache archiviert.

Quelle: Forum

Die Übersetzung von Miss Jenn befindet sich ebenfalls im Forum, es ist also keineswegs nur der Wunsch eines deutschen Reviewers.
Keine Frage, auch ich habe die Informationen zu vielen Virtuals am heimischen Rechner ermittelt oder mir von anderen Cachern geben lassen. Bis Anfang Juli 2008 kamen so insgesamt 95 virtuelle Caches zusammen, die in meiner Sturm- und Drangzeit Statistikzeit einfach und schnell verdiente Punkte waren. Ein paar der Caches waren damals allerdings noch explizit als Couch-Potato gedacht (1, 2, …).
Die restlichen Logs habe ich eben mal gelöscht, zumindest soweit es mir möglich war. Viele der Virtuals sind bereits gesperrt worden, was mir ein Löschen der Logs unmöglich macht. Jetzt habe ich 32 Gummipunkte weniger auf der Uhr und bin damit vermutlich fast wieder auf der Fundzahl vom Jahresanfang 2013… who cares?
Die Statistik wird heutzutage sowieso überbewertet. Man kann sich entgegen der landläufigen Meinung für die Punkte nichts kaufen, noch wird man durch eine 4- oder 5-stellige Fundzahl zu einem besseren Cacher (manchmal ist eher das Gegenteil der Fall). Ein Umstand, den die „Ich logge Tradis in Amerika ohne jemals vor Ort gewesen zu sein“-Cacher vermutlich erst noch lernen müssen… aber auch diese Geocacher Couch-Cacher werden der Statistik irgendwann überdrüssig. :ja:

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Datum: Donnerstag, 17. Oktober 2013 22:38
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17 Kommentare

  1. 17

    […] dürften die ausgedünnten Listen der Couch-Potatoe-Caches endlich wieder wachsen, auch wenn diese nachweislich böse sind. Den Umstand, dass ein Cache ohne Logbuch kein Cache ist, lassen wir mal unter den Tisch […]

  2. 16

    SOWAS würde ich gar nie nicht machen!!!

    Statistik der Geocacher ist wie „Schwanzvergleiche!!“

    Alles schon da gewesen, ja, alles schon selbst gemacht! Ja, virtuelle Caches, Earthcaches….. auf der Couch gelöst. ;-)

    Würde ich das wieder machen? Ja!!! Ja, Ja!!!

    Warum nicht? Ist doch mein Problem. Regeln? Ob von GC oder von Eigengott sind mir powidl. Die Regeln im realen Leben sind für mich ebenfalls nur „Anhaltspunkte“.

  3. 15

    Würde das nie machen.

  4. 14

    @Lupus H.: Da dürften sich vermutlich die Geister scheiden. Ich persönlich hätte ihn in meiner Sturm und Drangzeit vermutlich geloggt (wie auch viele andere Virtuals auch, wo ich nicht vor Ort war). Heutzutage würde ich es eher nicht mehr tun, denn außer einem Punkt und einem weiteren eingefärbtem Land bringt es mir nichts.
    Ich habe deine Frage mal auf Twitter gepostet, vielleicht melden sich dort oder hier noch andere Cacher, denn manchmal ist es praktisch wenn man mehrere Meinungen bekommt. ;-)

  5. 13

    Hallo zusammen,

    wie verhält es sich eigentlich mit Virtuals, die man in der Vergangenheit besucht hat wo man noch kein Cacher war? Speziell geht es um einen Virtual in Melbourne. Ich habe dort im jahr 2006 studiert. Den Virtual gibt es seit 2004. Damals habe ich noch nicht gecached. Die Antworten zu den Fragen im Listing kann ich beantworten, war ja auch vor Ort. Ist es legitim diesen Virtual zu loggen? Logbedingungen sind ja eigentlich erfüllt.

    Eure Meinung würde mich sehr interessieren.

    VG
    LH

  6. 12

    […] Caches – Kleine Übersicht Barrierefreies Cachen! – Facebook Gruppe jr849.de – Lösungen für virtuelle Caches… Projekt Geocaching. Die Seite, wo man sich austragen lassen kann. Bsp der URL: […]

  7. 11

    […] wurde ja erst die Tage, angesichts der von zu Hause erledigten Virtuals, via Groundspeak-Forum auf die Finger geklopft. Lange müssen diese Kandidaten allerdings nicht auf den virtuellen Spaß verzichten. Gerade […]

  8. 10

    Man kann übrigens G$ anschreiben und die Logs löschen lassen, die man nicht selbst löschen darf, weil der Cache mittlerweile gesperrt ist. Die machen das auch nach einer angemessenen Wartezeit.

  9. 9

    PS: Die Kommentare 4-6 wurden mir eben noch nicht angezeigt, damit hat sich die Frage nach den Fotos mehr oder weniger gut geklärt.
    Ich persönlich sehe allerdings gar keinen SOO großen Unterschied zwischen den beiden Cachetypen…Bei ECs lernt man halt eine Menge, während Virtuals meist interessante Orte zeigen und nicht zwangsläufig sehr lehrreich sind, aber genauso können sich zwei Tradis auch voneinander unterscheiden. Der eine liegt vor einem alten Gebäude und erklärt groß und breit die Architekturgeschichte und der andere liegt kommentarlos an einem Punkt mit toller Aussicht…deshalb wird der Cachtyp trotzdem nicht unterschieden…

  10. 8

    „Oft löst die Forderung nach einem Foto alle Probleme mit falschen Logs.“
    Ich bin kein Guidelineexperte, aber steht bei den ganzen Earthcaches nicht mittlerweile dabei, dass ein Foto seit irgendwann aus irgendwelchen Gründen keine Bedingung mehr sein darf?
    Warum ist das bei Virtuals anders? Ich habe so oder so nichts gegen ein Foto als Beweis, wundere mich nur, warum es bei der einen Cacheart Bedingung sein darf und bei der anderen nicht…?

    Ich habe selber nur 5 „virtuelle“ Caches geloggt und alle sind mit Foto belegt (was auch jeweils gefordert war). Ich kenne das Phänomen mit den Couch-Potato-Logs überhaupt nicht. Der Bär hat mir mal erzählt, dass es diese Caches vor meiner Zeit häufig gab und er hat auch einen oder zwei geloggt, bei denen das aber auch so gedacht war (die lagen irgendwo mitten im Ozean oder so).
    Beim Lesen dachte ich eben noch „Klar, wer geht denn jetzt hin und löscht die Dinger, als ob… :irre: “ und schon geht JR mit gutem Beispiel voran – Respekt! :bravo:
    Ich kann aber auch verstehen, wenn man die Caches nachträglich nicht mehr löschen will (besonders die, die ausdrücklich so gedacht waren – da haben die Reviewer gepennt!), vorallem, wenn man im Log durchzählt oder zu irgendwelchen Meilensteinen besondere Caches gemacht hat. Es würde sich alles verschieben und nachher steht im Log #3000, aber im Profil hat man erst 2900 Caches gefunden…sieht auch irgendwie doof aus…
    Deshalb überlege ich mir vor jedem Log, ob ich mir den Cache wirklich verdient habe und das, was ich dafür getan habe, im Sinne des Erfinders war. So quält mich im Nachhinein kein schlechtes Gewissen, ich muss nicht über nachträgliche Löschungen nachdenken und kann mehr oder weniger stolz auf eine unspektakuläre, aber wenigstens echte Statistik schauen :freu:
    :2Cents:

  11. 7

    @eigengott: genau! „geologische Besonderheit VOR ORT gelernt zu haben“ Das impliziert für mich, daß man sich das anschaut und nicht bloß zuhause doof die Antworten googelt, damit man die Antworten einreichen kann. Und mit dem Pic beweist man das man da war.

  12. 6

    @Horrorheinz: Bei Earthcaches geht es nicht allein darum, vor Ort gewesen zu sein. Sondern vor allem darum, etwas über die geologische Besonderheit vor Ort gelernt zu haben.

    Mit Virtuals haben Earthcaches – ausser der fehlenden Dose – nichts gemeinsam.

  13. 5

    Gut das das noch mal bekannt gemacht wird. Scheint vielen nicht bewusst zu sein. Schade, dass dadurch die Virtuals so gelitten haben.

  14. 4

    Die Ausführungen von Eigengott sind sehr interessant, besonders wenn man sie mit den Guidelines von EarthCaches vergleicht. Während G$ bei Virtuals wie Teufel komm raus dahinter her ist, daß man vor Ort war, ist es den Ownern bei ECs verboten einen Photobeweis zu verlangen oder sogar Fragen zu stellen, die sich auf den Ort beziehen. Ja, was denn nun?

    Auch bei der unsäglichen Geschichte, als alle möglichen Arschkrampen Statistikcacher den NGS-Benchmark loggten um ein schönes Symbol dazuzubekommen, hat G$ die Logs gelöscht. Also muß man auch hier vor Ort gewesen sein und ein Pic hochladen. Könnte sich G$ mal einheitlich entscheiden?

  15. 3

    Wusste ich gar nicht, daher danke!

    Aber die alten Funde von vor 4 Jahren jetzt löschen?? Nee, das ist es mir dann doch nicht wert. Ich logge seit gut 1,5 Jahren kein „Gefunden“ mehr, mir ist die Statistik egal. Und deswegen sind es auch die falsch geloggten Virtuals.

  16. 2

    Groundspeak hätte hier einfach nur die Möglichkeit eines Logpasswortes schafen sowie den Fotobeweis ermöglichen sollen, dann wäre das kein Problem. Aber man wollte ja das Waymarking fördern und somithat man dort die virtuellen Caches eben absichtlich einschlafen lassen. Dabei wären die ein wirklich gutes Mittel in problematischen Gebieten…

  17. 1

    Sehr schöner Bericht von dir!!! Ich als bekennende Ghosthunterin, habe jeden Virtuellen vor Ort gefunden und mit meinem kleinen Gespenst fotografiert! ich bin so untröstlich über das Verschwinden dieses alten Cachesymbols! Dabei muss ich noch ca. 25 Gespenster nachloggen…weil ich ja 4Monate im Rückstand bin… jedoch logge ich nicht wegen der Statistik, sondern um dem Owner einen Dank auszusprechen!!! :ja: