Antwort an Ralf Schmidt, Obmann für Naturschutz der KG-Ahrweiler im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz

Jagd - Forst - Geocaching - We!Auf Outfox-World – einem Newsportal, das sich an jeden richtet, der einen Bezug zum Leben in oder mit der Natur hat – wurde in einem Artikel über die Einigung zwischen Geocachern und Jagdpächtern, zu welcher ich auch schon ein paar Worte verloren habe, berichtet. Den ausführliche Kommentar von Ralf Schmidt, dem Obmann für Naturschutz der KG- Ahrweiler im Landesjagdverband Rheinland- Pfalz, möchte ich hier wiedergeben und meine Antwort, wie auch schon beim oben verlinkten Artikel im Newsportal, dazu veröffentlichen.

Dazu meine Stellungnahme zu den geplanten „Regeln für naturverträgliches Geocaching
in Rheinland- Pfalz“:

Bei den geplanten „Regeln für naturverträgliches Geocaching in Rheinland- Pfalz“ und der damit angestrebten Anleitung zum Verhalten im Wald, sieht man die Freizeitaktivität des Geocaching als „Erholungsform“ für Waldbesucher an. Daraus folgt eine Legitimation für Geocaching im Wald, welche aus nachstehend genannten Gründen abzulehnen ist.

Zwar ist jede Form der Besucherlenkung die eine Beruhigung für wild lebende Tiere mit sich bringt zu begrüßen, jedoch birgt jede weitere Freizeitaktivität im Wald grundsätzlich auch ein erhöhtes Beunruhigungspotential, welches es zu vermeiden gilt. Auf den einschlägigen Internetforen für Geocacher werden „Caches“ als besonders interessant empfunden wenn sie schwer zu finden sind. Daher werden gerne abgelegene, versteckte und eher verborgene Plätze „zur Schatzsuche“ bevorzugt, was im Wald immer mit Brut- Nist- und Aufzuchtplätzen von wild lebenden Arten verbunden sein kann.

Die Definitionen des §44, Abs. 1 BNatSchG gelten auch nur dem Schutz der besonders und streng geschützten Arten. Das sind etwa 2.585, d. h. nur 3,4 Prozent der rund 76.000 in Deutschland lebenden Arten. Ferner kann davon ausgegangen werden das Geocacher/innen sich vor Ausübung ihrer Freizeitaktivität nicht mit Schutzgebieten und/oder geschützten/nicht
geschützten Arten auseinander setzen werden, da die Komplexität dieses Bereiches ein fundiertes Wissen über unsere Ökosysteme voraussetzt. So zeigt auch Ihre „zielgruppenorientierte Wortwahl“ (das „DU“), dass Sie eine jüngere Gruppierung ansprechen, der man zwar nicht grundsätzlich verantwortungsloses Handeln vorwerfen möchte, jedoch ein verantwortungsvolles Handeln auf Grund vieler praktischer Beispiele in Frage stellen könnte, jedenfalls nicht gänzlich
ausschließen kann. Zudem wird Ihre bewusst „einfache Formulierung“ nicht der genannten Komplexität und damit Kompliziertheit der Ökosysteme gerecht.

Unser Wald als Ökosystem unterliegt grundsätzlich großen Interferenzen zwischen den Waldnutzungsformen -Wirtschaft- Schutz- und Erholung, welche es im Sinne eines verträglichen Miteinanders und zur Aufrechterhaltung der Ökofunktion auszugleichen gilt. Die Schutzfunktion schließt dabei nicht nur die allgemein angenommenen Vorteile für uns Menschen
ein, sondern gleichzeitig wird hier auch der Schutz des Lebensraumes Wald für alle waldgebundenen Tier- und Pflanzenarten erwähnt. Dies bezieht sich entgegen dem § 44 auch auf nicht- geschützte Arten.

Der Wirtschaftsfaktor Wald als profitorientierte Unternehmung sieht in zu hohen Schalenwild-beständen eine (monetäre)
Beeinträchtigung des waldbaulichen Betriebszieles. Nicht „tolerierbare“ Wildschäden werden grundsätzlich mit erhöhten Abschussplänen quittiert. Hat man jemals erlebt, dass mit einer Sperrung von Waldgebieten entsprechende Ruhezonen
geschaffen werden um den Wildschäden etwas entgegen zu setzen? Eine Ermächtigung dazu hätten die Forstbehörden (§14, Abs. 2, BWaldG). Offensichtlich geht man aber der Konfrontation mit „Erholungssuchenden“ aus dem Weg, welche
sich auf das Betretungsrecht berufen würden und hält sich dafür lieber an das „Wald vor Wild- Alibi“. Die Mittel der Abschussplanung (§21) als Schutz der forstlichen Kulturen setzen aber nicht nur die Feststellung des Wildbestandes , der Ableitung des zu erwartenden Zuwachses, sowie der Erfassung der Verbissbelastung voraus, sondern müssen auch andere Umwelteinflüsse wie die Nutzungsformen untersuchen.

Das Verwaltungsgericht Minden (18.1.2013,- 8K 1917/11) hat dazu ein interessantes Urteil gefällt. Zwar ging es hier um den Antrag auf Ausrottung einer lokalen Muffelpopulation zwecks Schaffung von Zertifizierungsgrundlagen, aber die Begründung war interessant: Dem Antrag wurde nicht statt gegeben, weil der hohe Besucherdruck das Wild in einige kleine Zonen lenkt, in denen es dort aus Hunger und Langeweile zu Schaden geht. Es wurde folglich erwägt eine Besucherlenkung und die Schaffung von Ruhezonen dem Totalabschuss vorzuziehen. Der zunehmende Aufenthalt von erholungssuchenden im Wald kann also zu temporären Wildkonzentrationen führen, verbunden mit einer längeren Verweildauer in den Flächen.

Die Tatsache, dass unsere Wälder von Spaziergängern, Wanderern, Hundeleuten, Mountain- Bikern, Pilzsuchern, Reitern, Joggern, Quadfahrern und weiteren naturnutzenden Erholungssuchenden schon sehr stark frequentiert werden, bedeutet vor allem in der Winterzeit eine sehr hohe Belastung der Wildtiere. Zwar verfügen diese über erstaunliche Strategien um die äsungsarme und kalte Jahreszeit zu überleben, benötigen aber dazu vor allem eines: RUHE! Die dauernden Beunruhigungen durch genannte Erholungssuchende sind bei wiederholten Fluchten mit einem extrem hohen Energiebedarf verbunden. Hier
kommt es in winterlichen Notzeiten zu extremen Mangelerscheinungen, der sog. Kachexie, einer Schwächung des Immunsystems gegen Endoparasiten und andere Erkrankungen. Winterschäle und erhöhter Verbiss an Forstkulturen zur Kompensation der Kachexie sind die logische Konsequenz der dauernden Beunruhigungen.

Zwar erwähnen Sie in Ihren „Regeln“ die entsprechenden Schutzgebiete und Zonen, weisen explizit auf die §§ 19a BJagdG, 22 Landeswaldgesetz, 39+44 BNatSchG, etc. hin, verkennen aber dabei, dass sich das Verhalten der Erholungssuchenden in den Wäldern völlig losgelöst von den genannten Paragraphen darstellt. Entsprechende Beschilderungen, Durchgangssperren, etc. würden zumindest einen optischen Hinweis auf solche Gebiete und Zonen vermitteln, sind jedoch selten an den entsprechenden Stellen und Orten vorzufinden. Es ist reines Wunschdenken zu glauben, dass sich
Geocacher oder andere Gruppierungen an solche Vorschriften halten würden, wenn noch nicht mal ein ortsbezogener Hinweis besteht.

Es ist bei genauer Betrachtung auch nicht gerechtfertigt Geocacher mit anderen naturnutzenden Erholungssuchenden als gleichberechtigte Interessengruppen zu betrachten. Während Pilzsucher in ihrer Aktivität saisonal eingeschränkt sind, werden die „Schatzsucher“ ganzjährig ihrem Hobby nachgehen.

Sollten man mit den Regeln für eine Duldung des Geocaching kein neues „Bürokratie- Monster“ erschaffen wollen, bleibt für eine Duldung dieser Aktivität unter Berücksichtigung sämtlicher genannter Umstände und einer ganzheitlichen Betrachtung aller Waldnutzungsformen als einzig mögliche Alternative:

Geocaching nur vom 1.4. – 31.10. auf befestigten Wald- und Forstwegen mit einer seitlichen Nutzung der Waldflächen von maximal 10 Metern Tiefe.

Hier kann man –einfach und verständlich- Grenzen in Gebieten setzen in denen sich das Wild längst an häufige Besucher angepasst und damit arrangiert hat. Ein generelles Verbot würde unter Umständen auch den erwähnten Ausgleich zwischen den Nutzungsfunktionen nicht gerecht werden.

Ralf Schmidt, Obmann für Naturschutz der KG- Ahrweiler im
Landesjagdverband Rheinland- Pfalz

Quelle: Kommentar beim Artikel über die Einigung zwischen Geocachern und Jagdpächtern

Sehr geehrter Herr Schmidt,

ich betrachte Geocaching in Bezug auf Naturschutz durchaus mit kritischem Blick und setze mich auch an der Stelle ein, an der ich Schwierigkeiten oder Probleme erkenne. Viele Geocacher sehen manche Dinge nicht und da unterscheiden sie sich nicht vom restlichen Publikum im Wald. Hier sollte und muss Aufklärung betrieben werden, anstatt nach Verboten und Einschränkungen zu rufen… und eben jenes würde ich von einem Obmann für Naturschutz erwarten. Sie werden dann auch sehen, dass die Geocacher durchaus in allen Altersschichten (hauptsächlich zwischen 30 und 40) zu finden sind, die „zielgruppenorientierte Wortwahl“ in Form des „Du“ in keinster Weise auf ein mangelndes Verständnis hinsichtlich Komplexität der Ökosysteme hinweist und niemand bewusst die Flora und Fauna in irgendeiner Form beeinträchtigen möchte. Ich bin selbst Geocacher, habe das grüne Abitur und kann Ihnen spontan Jäger nennen, welche wesentlich weniger Wissen in dieser Richtung besitzen als der durchschnittliche Geocacher. Deswegen sind diese nicht schlechtere Jäger oder gar dumm, sogar ganz im Gegenteil.
In den vergangenen Jahren gab es an vielen Stellen Bemühungen, Kompromisse zu finden. Allerdings gibt es auf beiden Seiten, egal ob Geocacher oder Jäger, eben jene, mit denen Kompromisse gar nicht oder nur schwer möglich sind.
Bei aktivem Hilfsangebot ( siehe http://jr849.de/allgemein/kontakt-zu-jaegern-teil1/ ) wird man gerne mal mit einem „Verschonen Sie mich mit weiteren Meldungen in dieser Sache“ abgespeist und auch sonst ist herrscht eher Schweigen im Walde. Teil 2 des Artikels gibt es nicht, schlicht in Ermangelung von Rückmeldung der angeschriebenen Stellen und Kreisjägervereinigungen. Man könnte natürlich automatisch davon ausgehen, dass es keine Probleme gibt. Dennoch würde ich, wenn ich Hilfe in diesem Bereich angeboten bekommen würde, diese annehmen und bei Schwierigkeiten eben diesen Kontakt aus der Schublade ziehen und nutzen. Denn direkter Kontakt ist mehr wert als in Foren, Blogs, in Zeitungsartikeln oder in Reden auf den Kreisjägervereinigungen Verbote herbeisehnen, Vorurteile zu schüren oder stumpf auf Paragraphen herumzureiten, anstatt sich aktiv für ein besseres Miteinander einzubringen.
In diesem Zug möchte ich auch Ihnen eben jenes Angebot machen, sich bei mir zu melden wenn Sie irgendwo konkrete Probleme sehen und eine Vermittlung notwendig ist. Gerne vermittle ich auch Möglichkeiten, bei denen Sie auf kleineren oder größeren Events aktiv Aufklärung leisten und für ein besseres Miteinander und mehr Rücksicht werben können. Beispielsweise bei einer größeren Veranstaltung am 27.5. im Saarland, wo mehr als 2000 Geocacher erwartet werden. Der Veranstalter würde sich sicher über ihren Besuch mit einem Stand oder Infomaterial freuen. Hier kann ich Ihnen auch Kontakt zu eben jenen Personen – im Fachjargon Reviewer genannt – vermitteln, welche die Geocaches überhaupt erst auf der größten Plattform freigeben und die eben jene kritischen Bereiche vor Schatzsuchern „verschonen“ können… wenn sie denn davon wissen.
Meine Kontaktdaten finden Sie im Impressum meines Blogs: www.jr849.de
Gerne können Sie sich auch über das dort angelegte Kontaktformular bei mir melden.

Ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen das Miteinander zwischen Jagd/Forst und den Geocachern zu verbessern, die an Sie oder an mich herangetragenen Schwierigkeiten zu meistern und Kompromisse zu finden anstatt Verbote aufzustellen.

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Datum: Donnerstag, 4. Mai 2017 9:20
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8 Kommentare

  1. 8

    […] Antwort an Ralf Schmidt, Obmann für Naturschutz der KG-Ahrweiler im Landesjagdverband Rheinland-Pfa… […]

  2. 7

    […] […]

  3. 6

    @Cachologen: Vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar, ich habe die beiden Teile mal in einem vereint (keine Ahnung warum das bei dir nicht ging). :-)
    Es gibt einige Punkte von Hr. Schmidt, die man widerlegen, kommentieren und auch bemängeln könnte. Das dürfte aus seiner Sicht bei meinem Kommentar wahrscheinlich auch der Fall sein und vermutlich dürften im Laufe einer Diskussion noch viele weitere (Streit-)Punkte hinzukommen. Letztendlich sieht es jeder aus seiner Position und gerade dabei verliert man sich gerne mal in einem eher emotional geführten Schlagabtausch, der am Ende dann doch keine Einsicht oder Verständnis auf keiner Seite bringt.
    Wie so oft bringt ein direkter Kontakt, ein Telefongespräch oder im besten Fall ein Treffen, bei dem man gemeinsam durch den Wald geht, ein paar Dosen sucht und Schwierigkeiten diskutiert, viel mehr als jede Diskussion im Internet. Dann wird man vermutlich schnell sehen, dass ein gutes Miteinander viel mehr Wert ist als ein Verbot, welches am Ende doch nur weitere, emotional geführte Diskussionen produziert, anstatt Verständnis zu schaffen. ;-)

  4. 5

    Ich glaube zwar auch nicht, dass bei diesem Herren noch viel zu bewirken ist, dennoch finde ich Deine ausführliche Antwort sehr gut gelungen. Vielen Dank für die Zeit und das Herzblut die Du da für unser Hobby investierst.

  5. 4

    Das ist mal so eine richtig „typisch Deutsche“ Reaktion. Da wird ein Kompromiss gefeiert, der Geocaching in sehr enge Schranken weist und selbst das ist diesem Herrn noch nicht genug. Nun ich kenne die Situation in den betreffenden Wäldern nicht, doch hier im Rhein-Main-Gebiet stellen Geocacher unter den Waldbesuchern eine Minderheit.

    Abgesehen davon dass die Wachstumsphase des Geocachings überwunden ist – zumindest wenn man den Zahlen bei project-gc trauen kann – und daher die Aufregung vielleicht etwas zu spät kommt, sollte er erst einmal eine Weile selbst cachen gehen um zu sehen dass er eine völlig falsche Vorstellung hat.

    Möglicherweise mag das im erwähnten Gebiet anders sein oder wir haben bisher zu anspruchslose Caches gesucht, doch zumindest unter den von uns gesuchten >10000 Caches stellten besonders schwierige Verstecke eine absolute Ausnahme dar. Es gibt nur vereinzelte Owner die meinen, dass z.B. ein Nano im Wald – am besten noch mit einem nichtssasgenden Hint – eine clevere Idee und Flurschaden einzig die Schuld der rücksichtslosen Suchenden ist. Vielleicht habe ich auf den unzähligen Events nur die falschen Cacher kennen gelernt, aber ich kenne bisher keinen der Freude daran hat sich durchs Unterholz (eine Dickung oder Dornenhecken/Brennesseln) zu schlagen und die wenigen Caches bei denen das mal notwendig war wurden mit lautem Fluchen gesucht.

    Im Regelfall besteht der „Flurschaden“ aus einen kurzen (< 15m) Trampelpfad vom nächsten Weg und ein paar Suchspuren im Unterholz – im Vergleich zum Vollernter oder dem Bau einer Windkraftanlage (Profitmaximierung heiligt so manches Mittel) kaum erwähnenswert. Meistens verbringt man weniger als eine Minute mit der Suche: Man (zumindest wir und alle Cacher mit denen wir bisher unterwegs waren) folgt der Spur, erblickt einen Hasengrill oder ein ähnlich auffälliges Versteck, holt die Dose raus, loggt und versteckt alls wieder. Dann begibt man sich über den Trampelpfad (möglichst ohne das zeckenverseuchte Grünzeug zu streifen) wieder zurück zum Weg. Dass z.B. ein Gelege gestört wird ist dabei sehr unwahrscheinlich, zumal vermutlich die meisten Geocacher noch fachlich genügend Gebildet sein dürften ein Nest von nackter Erde zu unterschreiden. Auch weil gerade abgelegene Caches zu den selten besuchten zählen, kann unserer Erfahrung nach keine Rede sein von "Daher werden gerne abgelegene, versteckte und eher verborgene Plätze „zur Schatzsuche“ bevorzugt" was daher selten "mit Brut- Nist- und Aufzuchtplätzen von wild lebenden Arten verbunden sein kann".

    Bei GC207VC (am 11.12.13) kam zur Sprache, dass zumindest in Hessen den Reviewern ab 2014 eine Karte mit Vogelschutzgebieten, in denen keine Caches mehr zugelassen werden dürfen, zugehen soll (ob das tatsächlich geschehen ist kann ich allerdings nicht sagen). Angesichts der Verbote in Höhlen (Fledermasschutz) kann man jedoch davon ausgehen, dass seitens der Reviewer mit Fachleuten, die das komplexe Thema auf einfaches "hier geht es nicht" zu reduzieren in der Lage sein sollten, zusammen gearbeitet wird. Der von Herrn Paragraphenreiter abgelehnte Kompromiss ist ja gerade ein Beispiel einer solchen Zusammenarbeit.

    Vermutlich zählt der Kommentator noch zu einer Generation vor der ersten der „digital natives“, sonst würde er wissen, dass das „Du“ im Internet eine gebräuchliche Anrede ist. Das „Du“ als Anrede, liegt also eher darin begründet, dass sich Geocacher über das Internet organisieren – vielleicht auch darin, dass es sich um eine Freizeitaktivität handelt. Möglicherweise gehen wir nur auf die falschen Events, aber wir zählen als mittdreißigjährig regelmäßig zu den jüngsten. Wenn jüngere dabei sind handelt es sich um Kinder, die in Belgeitung iherer Letern kommen. Im Alter von ca. 13 bis 30 geht man entweder nicht cachen oder nicht auf Events … ach ja und im Wald trifft man sich in dem Alter dann auch nicht – ja klar, alles subjektiv, aber ich vermute schon dass ich mir ein genaueres Bild erlauben kann als der Kommentator.

    „Hat man jemals erlebt, dass mit einer Sperrung von Waldgebieten entsprechende Ruhezonen geschaffen werden um den Wildschäden etwas entgegen zu setzen?“
    Auch wenn Herr Schmidt es noch nicht erlebt hat, mir fallen im Wiesbadener Stadtwald gleich zwei Ruhezonen ein – und das wo man zumindest hier im Rhein-Main-Gebiet von einer viel zu starken Überpopulation von Rehwild und Wildschweinen spricht, so dass die Tiere mittlerweile jegliche Scheu vor dem Menschen (solange er nicht mit der Flinte unterwegs ist) verlieren und mittlerweile die Städte erobern. Vielleicht möchte Herr Schmidt mal ein paar hundert Tiere in seine anscheinend zu wildarmen Wälder umsiedeln – man wäre ihm sicher dankbar.

    btw – habe gerade erst bemerkt: Der Autor widerspricht sich dabei dass sich das Wild nicht anpassen kann sogar selbst.

    Es steht außer Frage, dass der Lebensraum der Tiere vom Menschen immer weiter eingeschränkt wird, doch scheint es ganz so, als würden sich manche Tiere eher anpassen anstatt dass der Mensch sie ausrottet.

    Nach den letzten Zeilen habe ich keine Lust mehr weiter auf diesen Mist einzugehen und das Gefühl, dass es völlig lächerlich ist um so ein paar Dosensucher so ein Geschiss zu machen. Eigentlich kann man froh sein, dass es Menschen gibt die keine größeren Probleme haben als sich über solche Nichtigkeiten aufzuregen.

    Mit der intensiven Landwirtschaft (riesige Flächen ohne Rückzugsraum für Tiere, Sprizmittel gegen Insekten -> weniger Nahrung für Vögel) gefährdet der Mensch die Artenvielfalt übrigens besonders. Obwohl hierzulande die Bevölkerung schrumpft steigt der Flächenverbrauch für Siedlungen, was den Lebensraum der Tierwelt einschränkt. Wald wird mit monströsen Maschinen Tag und Nacht (klar, der Einsatz kostet) befahren, es wird versucht übers ganze Jahr gleichmäßig Holz zu ernten – die Sägewerke wollen schließlich „just in time“ beliefert werden.

    Aber klar, da stehen handfeste Interessen (i.e. die Gier) dahinter, da wird man nicht ansetzen. Also lieber auf eine Hand voll „Sünder“ schimpfen und sich stolz auf die Schulter klopfen – Hauptsache das eigene Gewissen ist beruhigt.

    Eine persönliche Beobachtung möchte ich da gerade auch noch erwähnen: Die Hundeleine scheint nicht mehr in Mode zu sein. Ist den heutigen Hunden durch Züchtung der Jagdtrieb abhanden gekommen oder bedeutet es keinen Streß für Tiere wenn sie von einem tierischen Jäger gehetzt werden? Oder liegt es vielleicht eher an der mangelnden Kontrollmöglichkeit? Schon Pech für uns Cacher, dass wir unsere Verstecke Systembedingt bekannt geben müssen, da können wir natürlich leicht einem „Umweltschützer“/“Tierfreund“ zur Profilierung dienen.

  6. 3

    […] Kompromiss in Weinstadt – Kommentar von JR849 und Antwort an Obman […]

  7. 2

    Ich fürchte leider auch das bei dem Herren gar kein Wille auf Einigung besteht.
    Er wirkt schon sehr festgefahren in seiner Meinung.

    Ich finde deinen Versuch aber trotzdem super und hoffe das es was bringt :-)

    Gruß
    Torsten

  8. 1

    Und Du meinst wirklich, dass das bei einem Menschen, der soo viele Anführungsstriche in seinem Text verwendet, etwas bringt? Allein schon die Formulierung „die Regeln sind abzulehnen“ spricht doch schon für eine Arroganz und Selbstherrlichkeit, dass ich nicht an ein Miteinander mit diesem Herren glaube.

    Viele Grüße
    Gerald