Eine Million neue Trackables alle 500 Tage

Während Groundspeak mit „5 Tipps um Deine Trackable-Träume zu erreichen“ die Nasen der Geocacher wieder einmal auf Travelbugs, Geocoins & Co stößt, habe ich mich gefragt wieviele es von den Trackables wohl zwischenzeitlich gibt und ob der Hype an dieser Stelle ebenfalls nachlässt.

Eine Schwierigkeit vorweg: Die Zahlen sind nicht hieb und stichfest, da ich bei der Auswertung nur das Datum der Aktivierung berücksichtigen kann, weil die Trackable-Seiten auf die Schnelle nicht mehr hergeben. Das Problem dabei ist, dass beispielsweise der Trackable mit der ID 300005 im Januar 2006, der mit der ID 300012 aber erst am 05.08.2015 aktiviert wurde. Wenn man aber eine gewisse Menge rund um eine bestimmte ID anschaut, findet man schnell das in dieser Menge kleinste Datum, welches hier dann für die Auswertung berücksichtigt wurde. Das Ende der Fahnenstange erkennt man daran, dass geocaching.com die Anfrage mit The Travel Bug you requested does not exist in the system quittiert, anstatt auf mit „This Trackable (NB Great War Geocoin) hasn’t been activated“ auf einen unaktivierten Trackable aufmerksam zu machen oder die Trackable-Seite anzuzeigen.
Lange Rede kurzer Sinn, als Geocacher hat man ja gerne grafische Auswertungen und wird nicht gerne mit Sülze zugetextet – et voilà:

Anzahl Trackables Gesamt
Datenquelle: geocaching.com

Anzahl Trackables bis 2004
Datenquelle: geocaching.com

In den ersten Jahren wuchs die Anzahl der Trackables langsam. Es waren noch nicht so viele Geocacher unterwegs und es gab verhältnismäßig wenig Caches. Der Trackable mit der ID 1 ist – wer jetzt an die Moun10Bike-Coin denkt, liegt leider falsch – die „Deadly Duck: Envy“ von Jeremy.
Ab dem Jahr 2005 setzte dann langsam der Boom ein, vermutlich haben die Sammelalben- und Sammelregel-Verkäufer auch ab diesem Zeitpunkt eine Umsatzsteigerung bemerkt, denn nur ein Bruchteil der Trackables auf geocaching.com wurde aktiviert (das ist unter Sammlern verpöhnt, da es einen Wertverlust darstellt).
Aktuell* sind 7293662 Trackables in der Datenbank von Groundspeak zusammen gekommen. In den letzten 3 Jahren sind etwa alle 500 Tage eine Million neu hinzugekommen, einen Rückgang bemerkt man bisher eher nicht.

Angesichts der Tatsache, dass Groundspeak pro Trackingnummer 1,50 US-Dollar verlangt, kann man hier unter Vernachlässigung von Preissteigerungen oder diversen Merchandising-Aktionen von fast 11 Millionen Dollar Umsatz seit 2001 ausgehen. Alle Jahre spült diese Idee, gänzlich unabhängig von Werbeeinnahmen und Einnahmen durch Premium-Mitgliedschaften, rund eine Million Dollar in die Kasse und man hat nicht einmal groß Arbeit damit – Respekt!

Kleine Info am Rande: Wer kein billiges Chinablech kaufen oder sammeln möchte, sondern nur Interesse an einer Trackingnummer hat, der wird hier fündig. Allerdings muss man an dieser Stelle bedenken, dass je nach Umrechnungskurs rund 2 Dollar die Ladenkasse des Shops klingeln lassen – zusätzlich zum Glöckchen in Seattle versteht sich.

Kostenlose Alternative: Geokrety – Allerdings sind diese Trackables in, auf geocaching.com gelisteten Dosen als Bodensatz anzusehen und werden eher selten von den Cachern mitgenommen. Im Vergleich zu den fast 7,3 Millionen Trackables auf geocaching.com sind hier zum Zeitpunkt der Artikelerstellung 60869 Reisende registriert. Man kann sie halt nicht auf der GC-Webseite tracken, bekommt kein neues Icon oder weiteren Punkt für seine Sammlung und sind daher für den Großteil der Groundspeaker nicht interessant. Manchmal wird „Der Müll“ gemäß dem Satz von Albert Einstein „Was nichts kostet, ist nichts wert.“ auch einfach entsorgt.

Süße Trackable-Träume, Jeremy dankt! Smilie by GreenSmilies.com

*Stand 10.01.2017 10 Uhr

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Datum: Dienstag, 10. Januar 2017 12:11
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7 Kommentare

  1. 7

    Richtig ist, dass Groundspeak mit den Trackingnummern einen respektablen Umsatz erzielt. Allerdings ist auch zu berücksichtigen, dass die aktivierten mit Ihren Logs Speicherplatz verbrauchen und Datenbankeinträge, die verknüpft sind und bleiben. Und das jahrelang, grundsätzlich bis in alle Ewigkeit. Da relativiert sich die einmalige Einnahme je Nummer auf Dauer ganz gewaltig. Und irgendwann wird der Hype, wie jeder, nachlassen. Der Datenbankeintrag ist aber weiter vorzuhalten. Ob das auf Dauer wirklich ein erfolgreiches Geschäftsmodell ist?
    Bleibt meines Erachtens abzuwarten.

  2. 6

    So wie Mystphi ging es mir auch bei meinen Geokrety Logversuchen. Seitdem hab ich keinen mehr mitgenommen.
    Meine TB- und Coin-Quote ist aber eh mehr als jämmerlich.
    Mich stresst es, wenn man ernsthaft versucht, die Missionen von den Dingern zu erfüllen. Blöd ist dann erst recht, wenn man sich die Mühe macht um dann zu sehen, dass der nächste den TB genau in die falsche Himmelsrichtung mitnimmt.
    Ist ja freiwillig und deshalb verzichte ich gerne. :-)
    Auch den Discover-Wahn habe ich nie wirklich verstanden.
    Meine stolze Statistik: 89 (fremde) Trackables Moved/Discovered in einem Zeitraum > 10 Jahren.

  3. 5

    Auf die Reise geschickt seit 2009: 9
    Verschollen: 9
    Weiteres Interesse an Trackables: 0

    G$ empfielt Käscher anzuschreiben, die die Trackables nicht wieder einbuchen. :lol:
    Na, ja

  4. 4

    @Cachologen: Vermutlich könnte man auch das Doppelte für eine Trackingnummer verlangen. Im Vergleich zum Preis einer Coin ist das immer noch nur ein Bruchteil.

  5. 3

    Danke für die interessante Statistik, die zumindest mal grob abschätzen lässt was man sonst immer nur aus dem Bauch heraus vermutet: Mit den Trackingcodes wird relevanter Umsatz generiert.

    Allerdings müssen Lohn- und Betriebskosten auch erstmal erwirtschaftet werden und so lange die Preise gezahlt werden ist das Geschäftsmodell gut.

    Nicht erwartet hätte ich, dass die Nachfrage ungebrochen ist. Während bei aktiven Cacher/Caches (zumindest lt. Project-GC) die Vorzeichen auf Schrumpfung stehen, scheint die Wende bei Trackables noch nicht erreicht zu sein.

    Es ist sicher interessant die Entwicklung weiter zu verfolgen.

  6. 2

    Bezüglich Geokrety:
    Ich hatte vor langer Zeit mal versucht, so ein Ding zu loggen und weiterzutragen. Das war so entsetzlich kompliziert, dass ich mir geschworen hatte, nie wieder einen Geokrety anzufassen. Das hab ich nur noch einmal getan, als in einem meiner Caches ein Krety gelistet war, der schon lange nicht mehr da war. Sowas wie „Unknown Location“ gibt es dort nicht, jedenfalls ist es mir als Cacheowner nicht gelungen, das Ding virtuell aus dem Cache zu werfen. Auch Kontakt zum Owner brachte keinen Erfolg. Irgendwann war der dann von alleine verschwunden. Mein Fazit: Bloß Finger weg!

    Viele Grüße
    Gerald

  7. 1

    Ohne Zusammenhang zum Text: Die Trackables werden in der Email von G$ als „Spielstück“ bezeichnet. Klingt wie Bückstück.