Im Namen des Naturschutzes
Seit ein paar Tagen sorgt in Baden-Württemberg ein anonymer Account für Unmut unter den Cachern*. Er nennt sich selbst NSGohneGC, was vermutlich soviel heißen soll wie „Naturschutzgebiet(e) ohne Geocaching“. Anstatt die Geocacher aufzuklären, das Gespräch zu suchen und gemeinsam eine Lösung zu finden, wird direkt mit dem Holzhammer zugeschlagen.
Es gibt unter den mehr als 200000 aktiven Geocaches in Deutschland mit Sicherheit einige Dosen, die in Naturschutzgebieten und abseits der Wege liegen. Generell ist eine Dose oder Stage in einem NSG laut den Guidelines von gc.com nicht verboten, es muss aber so gestaltet sein, dass man in keinem Fall den Weg verlassen muss. Wenn man als Owner alles naturschutzverträglich versteckt hat, kann man eigentlich nicht mehr tun, als im Cachelisting darauf hinweisen und hoffen, dass sich die Cacher entsprechend verhalten. In den meisten Fällen, in denen dagegen verstoßen wird, ist Unwissen die Ursache. Genau hier sollte man aufklären und Wissen vermitteln, anstatt die NA-Keule zu schwingen.
Negativbeispiel NSGohneGC
Der Grundgedanke, Owner auf Probleme mit Caches in NSGs hinzuweisen ist gut, keine Frage. Die Art und Weise ist aber grundsätzlich der falsche Weg**!
Einen Cache einsammeln, außerhalb des Naturschutzgebietes verstecken und mit einem NM-Log um Änderung der Koordinaten bitten…
NEUE KOORDINATEN! DER CACHE LIEGT NUN BEI N 48°51,587 E 10°25,471
BISHER LAG DER CACHE MITTEN IM NATURSCHUTZGEBIET, WAS KEIN GEOCACHER GUT FINDEN KANN.
Es kann sofort weiter gesucht werden. Needs Maintenance: Gruß an die Owner und den Rewiewer, bitte ein „Update coordinates“ durchführen.
Bei meinem heutigen Besuch im Naturschutzgebiet Goldberg konnte ich kaum fassen, was es hier an einer Stelle für Erosionsschäden gibt. Solche sind an keiner Stelle des NSG zu finden. Schnell herausgefunden, dass hier ein Cache liegt. Der war bald geborgen. Zurück an diese Stelle darf er auf keinen Fall. Die Geocaching-Richtlinien erlauben keine Caches in Naturschutzgebieten. Aber auch wenn dies hier kein NSG wäre: An solchen Stellen (steiler, fragiler Halbtrockenrasen) zerstört das Suchen vor allem bei nassen Bedingungen sehr viel.
Dieser Cache lag drei Jahre lang mitten im Naturschutzgebiet Goldberg (und nicht am Rande, wie im Listing zu lesen ist). Dadurch wurden massive Erosionsschäden verursacht. Der Cache hätte hier niemals gepublished werden dürfen. Naturschutzgebiete: Keine Caches. Ich habe den Cache nun ca. 150m entfernt am tatsächlichen Rand außerhalb des Naturschutzgebietes an naturverträglicher Stelle versteckt. Der Cache liegt nun bei: N 48°51,587 E10°25,471
Geocaching muss sich mit dem Naturschutz vertragen. Geocacher sind Naturliebhaber. Danke für Euer Verständnis und weiterhin Happy Caching!
Quelle: NM-Log
… geht mal überhaupt nicht! Gerade bei einem Tradi lesen die Wenigsten die Cachebeschreibung und vermutlich erst nach längerer Suche, was in dem Fall noch mehr Zerstörung nach sich zieht, erst die Logs. Als Owner wäre ich bei einem solchen Vorgehen recht angesäuert.
Ich frage mich immer noch, was die Aktion von NSGohneGC ein paar Tage später bringen sollte. Der Cache „Schatz vom Goldberg – reloaded“ wurde an anderer Stelle veröffentlicht, die Schäden mit Fotos dokumentiert und der Cache zwei Tage später wieder ins Archiv geschoben… da hat wohl jemand einen Kasper gefrühstückt.
In den nächsten Tagen folgten einige SBAs***. Manche mögen durchaus gerechtfertigt sein, andere wiederum sind es weniger. Auch ohne den Cache selbst gefunden zu haben, kann ich behaupten, dass die Dose des Caches „1x rauf und runter #2 Wonhalde“ zwar nicht direkt am Weg liegt…
Quelle: NSG atlas Cache Checker
… aber an einer Bank neben dem Weg…
Quelle: Log
… und diese dürfte bei schönem Wetter von jedem zweiten Wanderer benutzt werden. Ich sehe hier absolut keinen Grund für einen SBA, ja nicht einmal für eine E-Mail an den Owner. Diese Dose dürfte keinem Naturschützer, wenn er nicht gerade einer der militanten Sorte ist, ein Dorn im Auge sein.
Ein weiteres Beispiel ist „Cache me if you can„. Ein Cache mit längerer Wegstrecke und ein paar Stages. Einzig Stage 1 liegt im Naturschutzgebiet und diese befindet sich hinter einem Schild – verlassen des Weges nicht nötig. Der Final ist zwar abseits der Wege, liegt aber in der Nähe der Burgruine Hohenurach und damit außerhalb des NSGs.
Auch hier ist ein SBA ein Schuss mit der Kanone auf Spatzen.
Auf meine Mail…
Hallo NSGohneGC,
habe eben eine E-Mail zum NA-Log beim Cache „Cache me if you can!“ (http://coord.info/GCH8TV) bekommen.
Der Geocache wurde aufgrund von fehlenden Stages seit einem Jahr nicht mehr angegangen und wird auch in nächster Zukunft aufgrund fehlender Informationen nicht machbar sein, eine akute Gefahr für das Naturschutzgebiet besteht also derzeit nicht. Prinzipiell ist es problematisch, mit einem derart jungen Account und ohne weitere Kontaktinformationen mit der Needs-Archived-Holzhammermethode zuzuschlagen. Viele Cacher sind sich nicht bewusst, dass es sich um Naturschutzgebiete handelt oder dass ihr Cache Probleme verursachen könnte. Ein „Needs Archived“ lässt dem Cacher aber meist keinen Handlungsspielraum mehr, da in solchen Fällen der Reviewer am längeren Heben sitzt. Entsprechend frustrierend ist dann ein solches Vorgehen von Seiten der Naturschützer.
Ich würde diesbezüglich gerne mit dem zuständigen Naturschutzbeauftragten sprechen und Kontakt mit den Betreuern des Caches vermitteln.Viele Grüße
Jürgen aka JR849
www.jr849.de
…habe ich bis heute keine Antwort bekommen.
Wenn alle Caches in Naturschutzgebieten auf die gleiche Weise angegangen werden und zwangsweise im Archiv landen, dürfte die Bereitschaft zur Kooperation seitens der Geocacher sinken. Es gibt genug Möglichkeiten einen Cache in einem Naturschutzgebiet zu verstecken und den Reviewer mit falschen Koordinaten zu täuschen. Das kann man nur vermeiden, wenn jeder Einzelne mitdenkt. Wenn kein Cacher aufgrund dieser Vorgehensweise mehr bereit ist Problemfälle zu melden, werden weiterhin Schäden in empfindlichen Regionen der Natur verursacht und dann kann man diese Fälle nur noch durch Aufsuchen der Caches entdecken. Soweit soll und darf es nicht kommen!
Es sollte oberste Prämisse sein, den Naturschutzgedanken unter den Geocachern zu verbreiten und nicht Unmut zu schüren und mit diesen und ähnlichen Handlungen kontraproduktive Naturschutzheuchelei zu betreiben.
Ich hoffe immer noch darauf, eine Antwort von NSGohneGC zu bekommen und gemeinsam einen besseren und erfolgreicheren Weg einzuschlagen…
* Siehe auch Spike05
** Zumindest solange es noch gesprächsbereite Cacher gibt
*** GC1M2W1, GC2JVCX, GC26TFG, GC1J02K – vermutlich auch noch bei anderen Caches
Vielen Dank an Dirk für die Infos
Dienstag, 22. Mai 2012 12:39
Bei http://coord.info/GCVTYM liegen übrigens auch ein paar physische Stages nicht am bzw. unweit vom Weg…
Wahrscheinlich wurde der Cache gelegt, als es die Regeln noch gar nicht gab, aber das hat bisher noch keinen gestört
Hier ist es aber etwas problematischer: Schwerauffindbare Naturmikros (Zapfenfake) im NSG und der unwahre Hinweis „Du befindest Dich hier in einem Naturschutzgebiet. Die offiziellen Weg brauchen nicht verlassen zu werden.“ machen die Sache etwas kritischer
Wir hoffen, dass es bei manchen Ownern nicht nur das krankhafte lechzen nach Favoritenpunkten überwiegt und der Wald zugebastelt und vollgedübelt wird, sondern die Verantwortung gegenüber unserer schützenswerten Natur im Vordergrund steht!
Freitag, 11. Mai 2012 20:40
Als einer vom „Holzhammer“ betroffenen möchte ich mich hier auch noch zu Worte melden.
Ich finde es wichtig, dass sich Menschen um die Natur Gedanken machen.
Ich finde es wichtig, dass Menschen miteinander reden.
Ich finde es wichtig, dass Menschen andere Mitmenschen sensibilisieren, aufklären und auch ihre Hilfe bei Problemen anbieten.
Das Fledermaus-Event in Albstadt war ein super Beispiel dafür. Mir (und hoffentlich auch anderen) hat es viel gezeigt im Umgang mit Höhlen und Fledermäusen. Ich habe viel dazugelernt.
…. und hier noch ein paar meiner Gefühle und Überlegungen nach dem SBA-Log:
1. Mir gingen etliche üble Schimpfworte durch den Kopf.
2. Vor Wut stampfe ich alle meine Runden ein.
3. Ruhe bewahren und darüber schlafen.
4. Ich habe ein Email an NSGohneGC geschrieben unter Nennung meines Names usw. (Bisher leider keine Reaktion.)
5. Ich überlege mir, ob ich die Dosen formal korrekt außerhalb des NSG lege. Es werden aber Trampelpfade entstehen, da die meisten Geocacher nicht berührungsfrei dorthin kommen. Formal richtig ist aber nicht sinnvoll.
6. Ich lasse das Dösle doch unter der von der Gemeinde aufgestellten Bank (Es sind sogar zwei Stück im Abstand von 20m) Die Gemeindeverwaltung möge mir verzeihen, dass ich eine Bank auf der Unterseite mit einer kleinen Schraube beschädigt habe. Einen zusätzlichen Schaden für die Natur erwarte ich nicht, außer dass vielleicht ein paar Menschen mehr dort auf den Wegen vorbei wandern. Ich finde es auch wichtig anderen Menschen die wunderbaren Flecken unserer Heimat zu zeigen, an die sie wahrscheinlich sonst nie kommen würden.
Ich bin auch für den Weg der kleinen Schritte. Viele kleine Schritte können auch viel bewirken.
@charlenni: Kennst du den Weg der kleinen Schritte in Engstingen? Den finde ich gut und habe ihn aber absichtlich nicht bedost.
Entschuldigung, jetzt habe ich doch mehr geschrieben, als geplant.
Hilmar
Freitag, 11. Mai 2012 18:17
Ah, 3 E-Mails hat es bis zum „aber“ gedauert
Das wo (geocaching.de, geocaching.com oder was ganz anderes) scheint mir nicht der springende Punkt zu sein. Wichtiger ist doch, ob man entsprechende Leute gewinnen kann. Leute, die sich der Probleme annehmen, die entsprechenden Caches heraussuchen, eventuell sogar vor Ort besuchen und dem Owner dann das Problem schildern und Kontakt herstellen. Und wenn alles nichts hilft, dann an den Reviewer weitergeben.
Ich bin kein Freund des Großen. Insofern denke ich nicht, dass wir das Problem lösen können, da zu viele unterschiedliche Interessen vorliegen. Auch schon unter uns Cachern. Ich denke, jeder kann nur einen ganz kleinen Bereich abdecken. 10 km um meinen augenblicklichen Sitzplatz kenne ich mich gut aus. Weiter nicht. Aber ich denke, das reicht um diese 10 km mit Rat und Tat zu unterstützen. So wie es aussieht, bietet das JR849 mit seiner Hilfefunktion ( ) auch an. Damit wären schon 628 qkm abgedeckt .
Eventuell kann man auch Kontakt zu anderen Gruppen in der Nähe herstellen bzw. vielleicht findet sich ja auch jemand in den eigenen Reihen, der auf einem Event ein Weilchen für seine Interessen werben möchte. Z. B. ein Förster, der gerne dem einen oder anderen nahebringen will, warum es keine gute Idee ist, Löcher in lebende Bäume zu bohren Oder ein vernünftiger Jäger, der mal seine Sicht der Dinge schildert, wie das ist, wenn man 3 h ansitzt und dann eine Herde wilder Schwein durch den Wald trampelt. Oder der Nabu, der sich freut, wenn ein paar Helfer sich an der Biotoppflege beteiligen um zu sehen, was sie angerichtet haben oder anrichten würden. Ich weiß, schon die Suche kann Probleme bereiten. Aber einen Versuch ist es wert.
Ich weiß genau, dass das meine Sicht der Dinge ist. Allerdings wird keiner kommen und uns helfen. Weder Groundspeak noch die Regierung. Wir werden auch keine Gesamtlösung hinbekommen, dazu sind wir zu heterogen. Also bleibt nur die Methode der kleinen Schritte. Jeder einzelne kann etwas tun. Jeden Tag. Und am Ende kommt dann doch etwas Großes dabei heraus .
Mal sehen, was sich da machen lässt .
Freitag, 11. Mai 2012 17:51
@JR849: Mir wäre relativ wurscht, ob Groundspeak auf ne neutrale, aber möglichst leicht zu findende Seite mit „Problemlösungsfunktion“ verlinkt oder die bekannte http://www.geocaching.de das vielleicht würde. Da bin ich ganz wertfrei und sehe das pragmatisch.
Hauptsache wäre, _alle_ „Geocaching-Freizeitsportportale“ zögen im Sinne der _gemeinsamen_ Sache gemeinsam an einem Strang. Und nicht einer dominiert alle und schafft durch seine Marktmacht wohlmöglich defacto Fakten für alle. Denn _alle_ Geocacher haben bei möglichen Restriktionen was zu verlieren.
Das Ergebnis zählt: Wenn es weniger unzufriedene Beschwerdeführer gibt und es ein „Dialog auf Augenhöhe“ zwischen Owner und Beschwerdeführer wird, ist das prima und nutzt allen Geocachern, egal von welcher Listingplattform! Geocaching geriete dann außerdem weniger auf das „Problemradar“ von Politik. DAS zählt.
Unsere „wie auch immer gearteten Interessen hinter der Seite der DWJ“ sind hinlänglich, oft und breit kommuniziert, wer Suchmaschinen bedienen kann, findet das ruckzuck (Suchwort-Tipp: „DWJ_Bund“).
Dass wir als eine im Naturschutz tätige Organisation „den Finger in Wunden“ legen, wenn wir eine Notwendigkeit erkennen, dürfte klar sein.
Wir lassen es nicht einfach sein, weil es dem ein- oder anderen möglicherweise nicht passt! Das gefällt sicher nicht jedem, damit können wir – wie jede andere Naturschutzorganisation auch – leben.
Doch wir tun das im Gegensatz zu anderen nicht _über_ Köpfe der Betroffenen hinweg, wie das manch andere Natur(schutz)organisation in vergleichbaren Situationen regelmäßig tun. Wir bieten Partizipation durch Dialoge (z.B. „Initiative-Geocaching-Dialog“ DWV/DWJ+BfN+Garmin) und Mitmachen (mitgestalten der Inhalte der Infoplattform geocaching.de) an.
Manchmal braucht es eben ein Gegenüber, an dem man sich reiben kann. Auf sachlicher Ebene und im vernüftigen Ton immer gern.
Was bei rumkommt, ist Reflektion über sein Tun (eben Sensibilisierung).
Ich bin jetzt mal ein Stück weit dreist :
Erste These: Es gäbe in der Szene in dem Maße wohl kaum intensive Diskussionen über „Geocaching und Naturschutz“, wenn wir nicht immer wieder „nerven“ würden.
Und zweite These: Es gäbe weit weniger wohlwollende Meinungen über Geocaching in der Politik und Naturschutz(behördlichen)szene, wenn wir nicht Informationen und Sensibilisierungsarbeit diese Richtung geleistet hätten.
Freitag, 11. Mai 2012 15:59
@Jörg: Nichts gegen geocaching.de, aber ich denke so etwas sollte unabhängig von einer der bisherigen Seiten entstehen. Ich würde mal behaupten, dass Groundspeak eher bereit wäre einen Link auf eine neutrale Seite zu setzen, als auf geocaching.de… und auch wenn keine wie auch immer gearteten Interessen hinter der Seite der DWJ stehen, mir wäre dabei irgendwie wohler und vermutlich wäre die Akzeptanz in der Community auch größer (reine Spekulation).
Freitag, 11. Mai 2012 15:33
@JR849:
Eine mögliche These. Änderungen bei (kommerziellen) Unternehmen können meistens nur die Masse(!) der (entäuschten) Kunden durch ihr (Nichtkauf)Verhalten erzwingen. Schade eigentlich.
Eine leicht erreichbare Internetseite gibt es, die vermutlich sowieso fast immer ganz oben auf der Suchmaschinenliste steht: Informationsplattform geocaching.de.
Meine persönliche Meinung: Dort könnte eine wie auch immer geartete, Listingplattform-übergreifende(!) „Ich hab da mal ein Problem“-Funktion integriert werden integriert werden. Wie man das im Detail löst, kann man besprechen.
Unabdingbare Voraussetzung: ALLE Listingplattformen finden eine solche Lösung zur Minimierung von Problemen beim Geocaching generell sinnvoll, setzen sich einfach zusammen und schaffen gemeinsam eine solche Funktion.
DAS wäre ein Signal an Kritiker! Obwohl „Konkurrenten“, setzen sie sich zu einer wirklichen Problemlösung zusammen, zum Wohl von Flora, Fauna und Nerven Betroffener (hihi).
Ich weiß, ich bin ein grenzenloser Idealist mit hoffnungsloser Gutmenschdenke. Aber manchmal klappt das mit den Visionen ja doch!
Freitag, 11. Mai 2012 12:29
@Jörg: Groundspeak wird vermutlich erst etwas tun, wenn Geocaching in Deutschland kurz vor dem endgültigen Aus ist und die Gefahr besteht, dass zahlungskräftige Kunden abspringen.
Alles was man bräuchte wäre eine leicht erreichbare und verständliche Webseite (mit auszufüllendem Formular, damit der Cache leicht identifiziert werden kann9 und pro Bundesland mehrere engagierte Cacher, die Kontakte vermitteln und als Ansprechpartner fungieren. Vermutlich wird es aber auch hier Cacher geben, die strikt gegen so etwas sind… auch wenn mir spontan kein sinniger Grund einfällt.
Freitag, 11. Mai 2012 12:02
Ich verfolge den spannenden Austausch in den Kommentaren.
@Charlenni: +1 !
Gerade der Punkt mit dem Beschwerdeführer (z.B. Förster, Jäger, Privatgrundeigentümer, Naturschützer, etc), der auf ein für ihn neues Themenfeld (dem Geocaching) stößt, muss sich z.T. von Pontius zu Pilatus hangeln, um sein konkretes Problem mit einer falsch platzierten Dose kommunizieren und lösen zu können.
Das der dann m.u. eher nicht gut drauf ist, wenn er „in seiner Not“ z.B. hier bei der DWJ am Telefon aufschlägt, ist nachvollziehbar. Deshalb ist Deeskalation zu geschätzt 30% der Anrufe erforderlich.
Oder es läuft per Mail beim Freiwilligenteam geocaching.de oder opencaching.de auf, die schon länger als Erstkontakt den Job der „Problemlöser“ – übrigens in weiten Teilen für Groundspeak-Dosen – übernehmen.
Den Vorschlag mit dem von Dir skizzierten Anlaufsystem hatte ich im Gespräch mit Bryan Roth von Groundspeak hier in Kassel vor gut ein/zwei Jahren auch schon mal näher gebracht. Da kam aber nichts substanzielles zurück. Schade!
Denn eine Kanalisierung und damit definierte Führung der Beschwerde ermöglicht (datenschutz-/technisch gut machbar) sogar eine direkte Kontaktaufnahme zum Owner, ohne dass jemand Drittes envolviert sein müsste. Rückfallebene zwei ist dann eine Supportperson, die sich einschaltet.
Wäre schön und würde ein stückweit Dampf und Schärfe aus Problemen mit Caches nehmen, wenn der Beschwerdeführer das Gefühl hat, etwas tun zu können und nicht hilflos ausgeliefert zu sein.
Freitag, 11. Mai 2012 10:05
Die Problematik in diesem Beitrag ist bekannt. Ja, es gibt SCHWARZE SCHAFE bei uns GClern, die der Natur nicht gutes wollen keine frage. Aber gibt es nicht auch solche bei allen anderen Gruppen ( Jäger, Waldbauer, Pilzsammler und Wanderer. Den Dialog suchen das ist der Richtige Ansatz aber nicht solche Sachen wie hier beschrieben.
Aber es gibt noch härtere Fälle. So bei uns vorgekommen. Und dieses geht ganz und garnicht. Aber lest selbst http://coord.info/GC3J85Y
Und diese beiden nennen sich auch GCler.
Freitag, 11. Mai 2012 9:16
Leider Gottes ist es doch inzwischen so, dass man sich klar machen muss, das ein Cache nicht mehr von einer Handvoll Leute besucht wird sondern von Dutzenden oder gar Hunderten. Und diese Massen hinterlassen Spuren – ob gewollt oder nicht.
Man hat immer mehr das Gefühl, dass die Dose, die da unbedingt hin muss mehr Bedeutung hat, als das NSG drumherum. War das nicht einmal umgekehrt…?
Dosen einfach einsammeln ist beim Besten Willen nicht der richtige Weg – aber vielleicht braucht’s ja tatsächlich mal so einen Aufrüttler…Beiträge wie von Sha unter mir zeigen das ja…!
Freitag, 11. Mai 2012 9:14
@KoenigDickBauch: Vielleicht liegt es daran, dass ein SBA mit §4 10. nicht ankommt. Wer lernt schon gerne Geschwindigkeitsbegrenzungen durch Strafzettel?
Wäre es bei einer Dose im NSG nicht besser, wenn man einmal vor Ort gewesen wäre und sich mit den speziellen Gegebenheiten vor Ort auskennen würde? Und wenn dann der erste Kontakt nicht über einen SBA erfolgt, sondern ein Nachricht an den Owner. In der könnte man ihm mitteilen, dass seine Dose im NSG liegt (Hinweis auf http://www.nsg-atlas.de wäre hilfreich) und warum man denkt, dass die hier nicht gut platziert ist. Super wären dabei natürlich Bilder, noch besser vorher/nachher. Die Meisten wissen nämlich gar nicht, dass ihre Dose in einem Naturschutzgebiet liegt. Und fast genauso viele besuchen ihre Dosen nicht ständig. Sie freuen sich zwar über die Logs, machen sich aber nicht klar, was dort draußen wirklich abgeht. Den Ground Zero dann mal wieder auf einem Foto zu sehen ist oft sehr heilsam. Wenn man dann noch eine Ausweichstelle unter dem Motto „hier würde er z.B. viel besser liegen“ anbieten kann, dann ist auch dem Owner geholfen.
Wenn das alles nicht hilft, dann kann man noch immer einen SBA loggen. Auch hier am Besten mit Hinweis auf http://www.nsg-atlas.de (um es auf diesem Weg bekannt zu machen) und eventuell Bildern. Diese dienen auch der restlichen Cachergemeinde als Anschauungsmaterial. Weil auch hier gilt: jeder regt sich bei viel frequentierten Caches auf, wie es vor Ort aussieht, zieht aber nicht die Konsequenzen für seine eigenen Dosen.
Weiterhin sollten wir versuchen Aufklärung zu betreiben. Und zwar nicht mit Hinweis auf §4 10., sondern mit Erklärungen warum dieses Gebiet gerade schützenswert ist. Sind es die Nistplätze für Vögel oder leben hier seltene Amphibien. Das beste Beispiel sind bei uns in der Gegend die Fledermäuse. Vielen Ownern von Höhlencaches und vielen Cachern waren die Schutzzeiten für Höhlen und ihre Begründung kein Begriff. Und dann gab es ein Event (http://coord.info/GC2BXJF) bei dem zwei Fledermausexperten der örtlichen Interessengemeinschaft Höhlen einen Vortrag gehalten haben. Ich war nicht selbst dort. Aber die Leute, die vor Ort waren, waren restlos begeistert und haben die Kunde davon hinausgetragen. Was hat sich geändert? Die Owner werden vorsichtiger mit neuen Dosen in Höhlen. Die Caches werden in der Höhlenschutzzeit disabled. Die Cacher an sich sind zurückhaltender und keiner würde auf die Idee kommen, einen Höhlencache im Winter zu machen. Mal davon abgesehen, dass er sich nirgends mehr blicken lassen könnte. Dies ist für mich ein Paradebeispiel, wie es gemacht werden sollte. Nicht der Hinweis auf den Paragraph des entsprechenden Gesetzes war hier die Lösung, sondern die tiefere Einsicht des warum. Ich denke, dass ist der richtige Weg.
Was uns weiterhin fehlt, ist eine Anlaufstelle für Außenstehende. Wenn nun tatsächlich jemand z.B. vom Nabu ein Problem im Zusammenhang mit einem Cache entdeckt, an wen soll er sich dann wenden? Keine E-Mail-Adresse in der Dose, dann wird es schwer. Wäre da nicht ein Anlaufsystem unter dem Motto „Ich bin kein Geocacher und habe ein Problem mit einer Dose“ auf der Hauptseite von geocaching.com gut? Auswahlsystem über Land-PLZ und einem Textfeld, in dem die Probleme konkretisiert werden können. Es finden sich entweder interessierte im Stil der Reviewer, die sich der Probleme annehmen oder der Reviewer vermittelt den Kontakt zum Owner. Wäre das nicht besser, wenn sich nicht jeder Umweltschützer, Polizist oder Jäger einzeln anmeldet und durchwurschtelt? Und am Ende ist er dann richtig sauer: nicht nur wegen dem Problem, sondern auch noch wegen der Verursacherfindung. Vor Ort hätte man dann jemand, der seine Pappenheimer kennt und eventuell auch mal den Cache besuchen kann, ob da alles mit rechten Dingen zu geht.
Ok, jetzt kommt natürlich gleich das Hilfssherif-Argument. Aber wir werden nicht drum herum kommen, eine Kontaktstelle zu bilden. Auch der Wilde Westen ist befriedet. Nach den Naturschützern, die jetzt auf die Barrikaden gehen (was sie schon über Jahren in allen Bereichen geübt haben und ihre Netzwerke stehen) werden Jäger, Waldbesitzer, Polizei, Städt und Gemeinden kommen. Und wenn dann die Problembeseitigung nicht flutscht kommt ein Verbot. Würde ich auch genau so machen. Ist der geringste Aufwand.
Freitag, 11. Mai 2012 0:40
ich hoffe mal der gute wird auch wildschweinen eine moralpredigt halten, immerhin wüten diese ja auch in naturschutzgebieten.
ebenso sollte er rehe belehren die es wagen im winter rinde zu knabbern.
Donnerstag, 10. Mai 2012 23:16
Danke für diesen schönen Beitrag. Ich glaube, die allermeisten Doseneigner gehen pfleglich mit der Natur um. Ich habe Deinen Beitrag in einem Artikel auf meinem Blog verlinkt, in dem ich schildere, wie ein Owner eines Multis auf Hinweise, der Final liege in einer neuen Wild-Ruhezone sehr verständnisvoll und prompt reagierte. Selbstregulierung scheint da recht gut zu funktionieren.
Donnerstag, 10. Mai 2012 17:05
kleine info von mir…..
ich habe letzt einen cache,in einem schild,VOR dem beginn eines naturschutzgebietes gemacht..
vom schild aus konnte man aber was ganz nicht NATÜRLICHES sehen…..
da haben vollpfosten einfach ein sofa,tv und noch viel mehr müll einfach den abhang runtergeschmissen….aber das waren sicher geocacher,die den cache nicht fanden und dann aus wut …*ironieaus*
Donnerstag, 10. Mai 2012 16:24
Es geht ja auch nicht darum, prizipiell Dosen in NSG zu verstecken. Das wird in der Regel von den Reviewern nicht genehmigt, denn auch diese haben die entsprechenden Karten und prüfen das. Die meisten Cacher werden das wohl auch einsehen.
Wenn man aber z.B. an einer Bank oder einem Wegweiser eine Mini-Dose magnetisch anbringt und das mit dem Reviewer abspricht, sollte man die Regeln nicht zu streng auslegen.
Donnerstag, 10. Mai 2012 15:50
Wer von euch ließt sich eigentlich mal die Rechtsverordnung zu einem NSG durch. So kann man in einer lesen:
§4
Im Naturschutzgebiet sind alle Handlungen und Maßnahmen verboten, die dem Schutzzweck zuwiderlaufen. Insbesondere ist es verboten,
10. Abfälle aller Art oder sonstige Gegenstände oder Materialien zu lagern, abzulagern, einzubringen oder sonstige Verunreinigungen vorzunehmen;
Mit anderen Worten. Hier darf kein Cache gelegt werden. Wusstet ihr das?
Die Art, wie NSGohneGC vorgeht, würde ich nicht anwenden. Doch es ist schon frustrierend, wenn die eigene Weise Aufklärung und Vorleben nicht fruchtet. Es ist schade, dass die Cacherszene einen solchen Schlag vor den Kopf benötigt.
Loggt man wegen §4 10. ein SBA, so wird von einem Cacherkrieg gesprochen, als selber mal inne zu gehen und über sein eigenes mangelnde Kenntnisse nachzudenken.
Irgend wie kann ich NSGohneGC verstehen.
Donnerstag, 10. Mai 2012 14:57
Das ist ja verrückt!
Im Zuge unserer Planungen der GC3A99E (GecKo) haben wir mittlerweile mit vielen Organisationen Kontakt: Landesjagdverband, NABU, Waldbauernverband, Rechtswissenschaftler, Naturschützer. Alle sind sie an einem Dialog und der Suche nach (gemeinsamen) Lösungen interessiert oder zumindest aufgeschlossen!
Diese „Privatinitiative“ halte ich für den verkehrten Weg und für bedenklich. Na klar kann man so die Cacher aufrütteln, allerdings kann das im Großen eher nach hinten losgehen und die Dialogbereitschaft in der Community sinkt. Das sollte nicht passieren.
Eine Sensibilisierung findet über CITOs, gemeinsame Naturschutzaktionen, wie z.B. http://coord.info/GC3FVJE oder Veranstaltungen wie http://coord.info/GC3JFAG statt.
Danke für den Bericht!!
Donnerstag, 10. Mai 2012 14:07
@mo-macher:
Und Du glaubst ein Reviewer könnte dies wirklich entscheiden?
Der wird im geringsten Zweifel das Ding archivieren.
Alleine das Ding mit der Bank ist ja schon ein Klopps.
Wanderer düfen das Ding wohl benutzen, Cacher nicht…
Daraus folgt Cacher sind keine Wanderer
Donnerstag, 10. Mai 2012 13:53
Zunächst mal, Geocaches einfach einzusammeln ist sicher nicht in Ordnung. Darüber braucht man nicht zu diskutieren!
Genauso falsch ist es aber, dass einige Geocacher sofort laut aufschreien “… hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen“ sobald ein SBA geloggt wird. Wenn jemand “schießt“ dann ist das einer “unserer“ Reviewer! Der SBA-Logger ist in diesem Fall höchstens derjenige der schreit: “Sheriff schießen sie schnell!“
Der Sheriff hat nun 3 Möglichkeiten: entweder er schießt einfach blindlings. Das hätte zur Folge dass der Geocache an der Bank wohl unnötigerweise archiviert wird und der entsprechende Owner böse wird. Die 2. Möglichkeit, er ignoriert den SBA-Logger generell, was aber schlimmstenfalls dazu führt dass dieser zur Selbstjustiz schreitet und sich womöglich noch Unterstützer holt. Die 3. Möglichkeit wäre dass der Sheriff zwischen Owner und SBA-Logger vermittelt. Dass dies immer wieder erfolgreich funktionieren kann, zeigen die Vermittlungserfolge der DWJ und des Teams OC.de immer wieder. Ob das die G$-Reviewer ebenfalls hinbekommen, ob sie dazu überhaupt bereit sind, ob das erfolgversprechend ist, solange sie sich hinter lustigen Reviewer-Sockenpuppen verstecken, wird die Zukunft zeigen. Große Hoffnungen habe ich allerdings nicht!
Nebenbei bemerkt, verstehe ich die Argumentation nicht wonach ein Zusammenhang zwischen der seit Jahren sinkenden Bereitschaft Problemcaches zu melden und dem aktuellen “Problem“ bestehen soll. Dass kaum noch jemand SBA loggt liegt doch daran, dass die Reviewer regelmäßig SBAs ignorieren oder mit äußerst fadenscheinigen Argumenten zurückweisen UND daran dass beinahe jeder Geocacher, der sich traut, einen Problemcache zu melden durch Blogs und Foren getrieben wird. SBAs werden daher seit langem von der “Community“ nur geduldet und sogar gelobt, wenn es sich um christliche Inhalte oder zB. einer von Garmin unterstützten geführten Wanderung handelt, für die ein Unkostenbeitrag erhoben wird. Da finden sich sofort einige Mutige, die laut rufen: “Sheriff schießen sie schnell…. schließlich hat dieses Spiel Regeln!“ Aber so kann uns zumindest niemand vorwerfen, wir würden Menschen zum Christentum bekehren, dafür haben wir aber immer mehr Probleme mit aufgebrachte Naturschützer, Jäger, Behörden….
Donnerstag, 10. Mai 2012 13:44
Das Problem ist nicht irgendein selbsternannter NSG-Schützer, sondern IMHO eher, daß die Reviewer (erstmal) drauf „reinfallen“ (müssen). Sprich: Die Dosen werden erstmal disabled, die ganze Aktion verursacht unnötiges Theater.
Wahrscheinlich wurde einer seiner Caches nicht freigeschaltet und er befindet sich jetzt auf einem „Aber der hat das auch“-Kreuzzug.
Donnerstag, 10. Mai 2012 13:19
Lass doch alle machen, können doch alle SBA ohne Ende posten, letztlich muss das einer unserer Schiedsrichter entscheiden. Die Aufmerksamkeit die Du der Sockenpuppe nun gibst ist schon zuviel.