Mit besonderer Erlaubnis von Groundspeak
Kommerzielle Caches, das dürfte der ein oder andere Owner bereits am eigenen Leib erfahren haben, sind auf geocaching.com nicht erlaubt. Dass Groundspeak ab und an Ausnahmen macht, konnte man schon an den Diabetes-TBs, den beliebten Jeeps oder den APE-Caches sehen. Während der Run auf die Jeeps und die APE-Caches ungebrochen scheint, kommen Werbeaktionen alà Timberland, so gänzlich ohne Icon für die sammelwütigen Geocacher, bei der Community eher weniger gut an.
Die Aversion gegen die Timberland-Werbung auf gc.com kann man diesmal aber nicht als typisch Deutsch abtun. Während die Dosen in Italien immer noch auf den FTFler warten, sind die Spanier zögerlich und die Franzosen eher vorsichtig. Die Deutschen sind zwischen SBA und Fundlog hin und her gerissen, bzw. klauen einfach mal die Dose, wobei der Inhalt dabei Nebensache ist und als „Geomüll“ an Ort und Stelle verbleibt. Die Niederländer gehen dafür gleich auf die Barrikaden und lassen ihrem Unmut auch in den Listings anderer Länder freien Lauf.
Ob die SBA-Loggerei etwas bringt? Ein klares Nein!
Groundspeak dürfte es einen feuchten Kehricht interessieren, was einzelne Cacher denken. In ein paar Wochen, wenn sich die erste Aufregung gelegt hat und vielleicht doch nicht alle Dosen abhanden gekommen sind, wird sich dieser kleine Sturm im Wasserglas sowieso wieder beruhigen und das Cacherleben wie gewohnt weitergehen. Den Reviewern sind aufgrund der „Licence to promote“ von oberster Stelle die Hände gebunden und es wird wohl keiner seinen heißgeliebten Job riskieren und die Kommerzserie archivieren, wobei das auf jeden Fall mal ein werbewirksamer Abgang wäre.
Ob Timberland von der „Werbeaktion“ profitiert, ist fraglich. Unter dem Strich dürften dadurch wohl nicht viel mehr Schuhe verkauft werden, am Ende aber vielleicht ein paar Muggels weniger und ein paar Cacher mehr die Erde bevölkern. Mit mehr Cachern steigert sich auch gleich der Umsatz von Groundspeak, egal ob mit Premium-Mitgliedschaften oder dem Mehrverdienst an verkauften Trackingnummern… Jeremy du alter Fuchs!
Wobei bei derart kommerziell angehauchten Caches nicht nur der Heldenverein aus Übersee profitiert. In vielen Fällen sind kommerzielle Caches, da dürfen sich die Cacher gerade mal selbst an die Nase fassen, qualitativ hochwertiger als der Dosen-Durchschnitt des gemeinen Volkes. Man braucht sich also am Ende nicht wundern, dass eine Vielzahl der Cacher nichts gegen derartige Listings hat. Lieber eine schöne Dose und etwas Werbung, über die man auch hinweg schauen kann, als eine weitere, lieblos in die Ecke geworfene Filmdose. Doch selbst diese Erkenntnis wird die Statistikwerfer unter uns nicht davon abhalten, weiterhin die Landschaft mit dem 35mm-Kaliber zu bearbeiten.
Bleibt eigentlich nur abzuwarten, ob wir in Zukunft des Öfteren Publishnotes alà „Dieser Cache wurde mit besonderer Erlaubnis von Groundspeak veröffentlicht.“ lesen dürfen und irgendwann einmal aus dem „very rare“ in …
On very rare occasions, Groundspeak makes an exception for a commercial cache.
Quelle: gc.com
… ein „common“ wird. Dann bleibt uns aber immer noch selbst die Wahl, ob man den Kommerz loggt oder einfach ignoriert. Wobei bei letzterem Fall zumindest die Ignorelist jedem angemeldeten Cacher auf geocaching.com zustehen sollte.
Vielleicht ist Groundspeak ja nächstes Mal etwas schlauer, lässt sich vom potentiellen Werbepartner gleich ein passendes Icon, welches definitiv auffälliger als die penetrante Großschreibung des Cachenamens ist, mitbezahlen und schon würde der Gegenwind aus der Community einem lauen Lüftchen gleichen. Denn welcher Geocacher würde schon auf ein neues Icon verzichten wollen…
Für alle, die noch etwas schmökern möchte, bietet die grüne Hölle satte 8 Seiten Unterhaltung, Tendenz steigend.
Bildquelle: gc.com
Freitag, 1. April 2011 14:45
Die komischen Dinger sind mir heute zum ersten Mal begegnet.
Naja. die Timberlanddosen hier in Italien sind weit weg, und Anubi hat sich über einen FTF gefreut (Alle Timberdosen kontrolliere ich jetzt nicht nach FTFs).
Mal schauen wie lange es dauert, bis es mehr dieser „Spezialgenehmigungen“ geben wird…
Donnerstag, 31. März 2011 15:17
Die Berliner „A“-Dose von der Serie, die ich besucht habe, war eben NICHT besser, als der übliche Durchschnitt. Ganz im Gegenteil. Auf den ersten Blick hat die kleine Tupperdose eine schöne Tarnung, aber diese ist nicht wetterfest und wird dort, wo sie liegt, in wenigen Wochen von zwei- und vierbeinern komplett eingesaut worden sein. So gesehen ist die Dose ein Paradebeispiel dafür, wie man es NICHT macht.
Irgendein besonderer Inhalt? Fehlanzeige. Ein Mikro-Logbuch, Bleistift, ein paar Samenkörner und Werbekärtchen. Dazu fehlte zur Veröffentlichung im Listing jeglicher Hinweis auf den kommerziellen Charakter.
Ich werde dagegen, bei meiner Hobbyausübung für kommerzielle Zwecke mißbraucht zu werden, zwei, drei mal protestieren, danach wird Groundspeak für mich gestorben sein. Dann liste ich meine eigenen Caches entweder bei oc.de oder auf meiner Homepage.
Donnerstag, 31. März 2011 10:50
Die Listings wurden mittlerweile um
erweitert und von den SBAs bereinigt.
Ganz nebenbei hat Brian den Vorschlag „Stop commercial caches“ mit folgender Begründung abgelehnt:
Warum wundert mich das nicht…
Vielleicht sollten wir in Deutschland einfach zusammenlegen und uns die Werbefreiheit für jeweils ein Jahr erkaufen.
Mittwoch, 30. März 2011 8:55
Ich bin nur erstaunt, dass die Lernkurve nach dem „Garmin-Megaevent“ und dem dazugehörigen Feedback der Geocacher so derart flach verläuft….
Also, einfach um die Dosen herumlaufen….
Gruß
Christoph
Dienstag, 29. März 2011 23:14
Sehr schön erläutert und auf den Punkt gebracht.
Meine Meinung dazu ist ebenfalls auf einer der bereits 9 Seiten in der grünen Hölle
Dienstag, 29. März 2011 22:16
Was für ein Schrott, das braucht wirklich kein Mensch!
Vielleicht sollte man Groundspeak im Feedback-Forum deutlich die Meinung sagen: http://goo.gl/1sWLP
Dienstag, 29. März 2011 22:12
Kommerz oder nicht, wenn juckts. Die geschenkte, sinn- und verstandfrei hingeworfene Filmdose für 0 € wird jedenfalls dadurch kein Stück besser, nur weil sie kommerzfrei ist.
Und Kommerz bei Groundspeak hatte ja auch noch nie was damit zu tun, dass man als Cacher was zahlen musste, sondern dass irgend ’ne Firma für Dosen oder TBs was an GS abgedrückt hat. Wieder mal ’ne Diskussion für kleingeistig Veranlagte…