Vom Umgang miteinander

Ich hätte diesen Artikel auch „Warum manche Geocacher nur einmal einen NA loggen“ nennen können, allerdings war mir dieser Titel etwas zu sperrig und in gewisser Weise hätte ich damit auch schon das Ende des Artikels verraten.

Beim Einstellen eines Geocaches auf geocaching.com muss jeder Owner ein Häkchen setzen, mit dem er bestätigt, dass er die „Terms of Use Agreement“ und die „Cache Listing Requirements Guidelines“ gelesen hat und diesen zustimmt.

I have read and agree to the Terms of Use Agreement and the Cache Listing Requirements Guidelines.

Quelle: Text neben dem zwingend notwendigen Haken beim Einreichen eines Caches

Damit hat man also bestätigt, dass man den Passus, dass man zum Auslegen und zum Finden eines Caches nicht graben darf/soll, gelesen, im optimalen Fall sogar auch verstanden hat. Wer also ein Rohr in den Boden haut und seinen Cache darin versteckt, hat nach der Definition von „graben“ vielleicht eben jenes nicht getan, der Umstand ist faktisch aber derselbe.
Wenn nun jemand kommt, egal ob Anfänger oder „alter Hase“ und eben jenes moniert und mit einem NA zum Ausdruck bringt, dass so etwas nicht erlaubt ist, dann ballt sich natürlich sofort die ein oder andere Faust in der Hosentasche.

Na super nur weil irgend wo eine Besserwisser Petze meinte er müßte was schlaues loswerden und schon ist wieder ein Cache weg der mal nicht so ganz einfach war.
Aber vorher noch schnell einen Fund loggen.

Quelle: Note

Ein Hoch auf die selbsternannten Hilfssheriffs dieser Welt. Selber 14 geloggte Dosen und dann mal schnell Torpedo spielen, dem Owner vor’s Schienbein treten und allen anderen den Spaß an ihrem Hobby nehmen. Ich könnte kotzen! Und, wie mein Vorgänger schon schrieb: Sich selbst aber nicht zu schade, einen Fund zu loggen. Möge Dich die Zecke beißen!

Kein Gruß.

Quelle: Note

127 – in Worten Einhundertsiebenundzwanzig – Geocacher finden es toll, kreativ, superduper und dann kommt – auf den Gedankenzug mancher Cacher aufspring – so eine dahergelaufene Anfängerarschmade und scheißt sich wegen einem beschissenen Röhrchen im Boden ein, spielt den Blockwart und loggt einen NA. EINEN ENNN-AAAH!!!!11Elf Was erlauben Newbie-Penner? Der hat keine Ahnung vom Cachen und meint er müsste uns gleich anpissen. Lass dich nicht mehr blicken, du blöder Wich*er, sonst macht dich Ronnie Messer! Da kannst du dann mal sehen wo du Spaßbremse bleibst und leg ja nie einen Cache aus, denn wir scheißen dir dann in die Dose du elendi…
#Schnipp
Wir überspringen an dieser Stelle eine halbstündige Hasstirade mit diversen Ausdrücken, Flüchen und virtuellen Tritten in die Weichteile – mit Stahlkappe selbstverständlich – an deren Ende erst einmal eine Ladung Spucketröpfchen vom Monitor geputzt werden musste.

Herrje, da ging es jetzt aber mit mir durch. Das Horn bläst sich allerdings auch so dermaßen hübsch, da braucht man nicht einmal groß Übung drin.Smilie by GreenSmilies.com

Betrachten wir die Sache mal nüchtern von etwas weiter weg. Ein Geocacher, zugegeben ein noch recht Frischer, bemängelt einen Verstoß gegen die Guidelines und hat vielleicht auch den Grundstücksbesitzer im Hinterkopf, der das Rohr vermutlich auch nicht so dolle findet. Er setzt sich nicht direkt mit dem Owner in Verbindung – was er hätte machen können, aber definitiv nicht muss – sondern meldet es mit einem NA dem Reviewer, der für so etwas u.a. auch zuständig ist. Dieser fordert den Owner zum Handeln auf, dieser hätte also einen Monat lang durchaus eine Genehmigung des Grundstücksbesitzers bringen können, die er ja eigentlich sowieso haben müsste (zumindest die Einverständnis dort einen Cache zu legen), wenn er denn die Guidelines beim Einreichen des Caches gelesen hätte. #HätteHätteFahrradkette
Als Geocacher und Owner müsste man dann eigentlich sagen: „Mist, erwischt. War nicht korrekt, aber einen Versuch wert. Ist ok, baue ich/ soll der Owner um/ab/zurück bauen. Sorry, hab ich / hat der Owner nicht darüber nachgedacht. …“ Oder liege ich mit meiner Ansicht falsch?
In 99%* der Fälle ist das aber eben nicht der Fall. Man macht (in diesem Fall) den dummen Newbie rund, denn schließlich hat er die Todsünde begangen, einen NA wegen eines Verstoßes zu loggen und überhaupt ein solch tolles, kreatives, superduper Versteck zu kritisieren.
Man braucht sich nicht wundern, warum manche Geocacher nur einmal einen NA loggen. Vielleicht haben die 127 Finder vor diesem einen mutigen Geocacher einfach eben solche Erfahrungen gemacht und scheißen daher lieber auf Guidelines oder Grundstücksbesitzer, anstatt noch einmal das Wort zu erheben und „das eigene Nest zu beschmutzen“.
:verzweifelt:

*“Einspruch, Spekulation!“ „Stattgegeben, fahren Sie fort.“

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Datum: Freitag, 9. Dezember 2016 12:24
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15 Kommentare

  1. 15

    […] Umgang […]

  2. 14

    Ich seh das genauso wie TB_Cache.

    @MadCatERZ Mir fallen da sofort die Caches der Helden rund um Lorsch ein. Da ist auch einiges eingegraben und da handelt es sich nicht um einen „…schlecht eingemessenen, hintlosen Petling…“.

  3. 13

    Ich habe keinen Sockenpuppenaccount und war so naiv, noch nicht mal auf die Idee zu kommen, dass manche für einen NA einen Sockenpuppenaccount verwenden? Aber stimmt: Keine D/T oder Attributes lesen können, aber die NA-Regeln beherschen. Seltsam.

  4. 12

    Interessanter wäre es, die Hintergründe / Grabenkämpfe / persönlichen Animositäten zu solchen „Zero-finds + one NA“ zu eruieren. Seltentst findet man hinter N/A-Forderungen ein „reelles“, bekanntes, angesehenes Pseudonym, das auf Dialog reagiert und sachlich argumentieren kann, ja gar selber ohne Fehl und Tadel ist. Gefällt ein Cache oder Owner nicht, ist es ein Leichtes, einen Sockenpuppenaccount zu erstellen und sich im Ruhm seiner eigenen, gutmenschlichen Unfehlbarkeit zu suhlen.
    Anfänger sind es nicht! Oftmals der „Regeln“ des einfachen Findens oder Loggens nicht mächtig, glaube ich nicht (mehr), daß sie sich vorher durch die englischen Guidelines von GS durchgeackert und ihre Hausaufgaben gemacht haben, bevor sie mit ihrem Smaatfon zu ihrem ersten Found-it aufbrechen.
    Die Welt und die Köpfe der Platzhirsche sind komplexer!

    „Wer ohne Sockenpuppenaccount ist, der werfe den ersten Stein“.

  5. 11

    Die Vergraberegel ist nun einmal in der Welt. Möglich, dass dadurch eine Vielzahl toll-kreativer Caches verhindert wird, aber die Caches „unter der Grasnabe“, die ich bisher gefunden habe, waren weder toll noch kreativ. Ein Fake-Gulli ist nicht wirklich kreativ. Ein PE-Rohr, in dem das Wasser steht, etnwickelt im Sommer ein Eigenleben, ist das vielleicht kreativ?
    Ein schlecht eingemessener, hintloser Petling im Wald verursacht schon Flurschäden, wie sähe denn die Umgebung eines schlecht eingemessenen, hintlosen Petlings erst aus?

  6. 10

    @TB_cache: Danke für die Info. :-o

  7. 9

    Deine Uhr geht falsch, die steht noch auf Sommerzeit. Es ist erst kurz nach Mitternacht :XD:

  8. 8

    Leider sehe ich das eher so wie Cachelogon oder Mystphi, oder anders gesagt: Hätte unser Neucacher geschwiegen, wäre er Philosoph geblieben und er hätte noch vor dem NA ein paar interessante Cache loggen sollen, bevor er jemanden beim Reviewer anschwärzt mit: „Ich hab da einen Verstoß gegen die 10 Gebote von Jeremy gefunden!“. Ja, gegen die Guideline verstoßen ist „bäh“, und ich habe es mehr als ein Mal getan, und auch Haue bekommen! Und trotzdem würde ich es noch mal tun! Und ja: Beide (bisherigen) Notes sind nicht wirklich verständnisvoll für den Neucacher, aber ich kann sie verstehen: Wieso geht er nicht erst mal Cachen, bevor er den Streber spielt und beim Reviewer petzt. Bringt ihm nichts, verärgert den Owner und zwingt den Reviewer zum Handeln. Ich kenne Reviewer, die müssen beim selber Cachen öfters beide Augen zumachen und halten den Mund, das hätte unser Neucacher meiner Meinung nach mit seinen 17 Funden auch machen sollen. Was hat er davon, was hat die Gemeinschaft davon, was haben die Reviewer davon und was hat Jeremy davon? Nur schlechte Stimmung. Also meiner echten Meinung nach: Am Fund freuen, Maul halten und weiter Cachen, solange nicht wirklich jemand oder die Natur geschädigt wird!

    Viel Spaß beim Cachen, Thomas

  9. 7

    @badnerland: Diese Aussage hätte ich gerne näher erläutert. Ich bin gespannt…

  10. 6

    Oh, ja von diesen Reaktionen kann ich ein Liedchen singen.

    Ich logge NA nur wenn:
    1. der Cache dringend Wartung benötigt und deutlich ist dass sich niemand mehr darum kümmert (Owner inaktiv, ignorierte NM-Logs, etc)
    2. die Cachesuche tatsächlich ein für den Besucher nicht erkennbares Risiko birgt
    3. der Cacheort/-zustand offensichtlich leicht Ärger für den Suchenden bzw. das Geocaching an sich mit sich bringen kann
    4. durch das Missachten von Guidelines sich die Situation vor Ort völlig anders darstellt, als der Owner dem Suchenden im Listing offiziell vortäuscht

    Unter 1. fallen die meisten NM-Logs – zum Glück, denn hier gibt es seltener negative Reaktionen … klar, wenn der Owner nicht mehr aktiv ist ;-)

    Zu 2. fällt mir gerade nur GLDMBHPF ein, das verlief aber auch harmlos.

    Bei einem NM aus Grund Nr. 3 wurde es dann schon mal härter:
    Es ist sicher ganz und gar nicht gut für den Suchenden und das Ansehen des Hobbies allgemein, wenn man ein Preisschild bei IKEA als Logbuch benutzt, weil die offiziell mit Erlaubnis versteckte Dose nicht mehr da ist. Wenn man schon an so einem sensiblen Ort – also auf privatem Besitz – einen Cache legt, sollte man auch dafür Sorge tragen, dass er schleunigst gewartet wird wenn es Probleme gibt. Also spielte ich bei GC3B0J5 die böse „Cacherpolizei“ und bekam von zwei Cacherpolizeipolizisten schneller eine Antwort als sei derjenige bekommen hat der fünf Monate zuvor das Problem dezenter – mit NM – angemerkt hatte.

    Das krasseste kam mal bei einem Log aus viertgenanntem Grund erlebt. Vor Ort entpuppte sich der Tradi als Multi und anstatt die erste Stage zu bekritzeln wie es andere gmeacht haben oder der Unsitte zu fröhnen ungefragt eine Ersatzdose hin zu schmeißen, haben wir den Cache nicht geloggt. Statt dessen habe ich – in der Annahme er hätte versehentlich den Cache falsch gelistet – den Owner angeschrieben und nach Schilderung des Problems den Rat gegeben einfach ein neues Listing für den Cache anzulegen. Der Owner antwortete mir jedoch dass die Überraschung beabsichtigt wäre (dass dem nur temporär so ist und er das nur in der Beschreibung zu erwähnen vergessen hat hat er allerdings verschwiegen – diese Idee kam ihm wohl erst als das Eis zu dünn wurde).

    Nach Rücksprache mit einem Reviewer loggte ich NA und kann nun ein gutes Beispiel schlechter Kinderstube bieten. Ein paar haben ihre Meinung wohl im Nachhinein geändert und ihre Logs gelöscht, doch der Großteil ist noch im Listing GC5TPW1 ab Log GLKHMXB4.

  11. 5

    Zum Thema Umgang miteinander: bei Geoclub, Facebook & Co mitlesen, ein Thema dann aber nur außerhalb auf dem eigenen Blog zu kommentieren, ist auch nicht der feinste Stil.

  12. 4

    @Mystphi: Nein, das waren die einzigen beiden Reaktionen auf den NA.
    Ob profilieren oder nicht, das Ding ist ohne Genehmigung eigentlich nicht als ungenehmigter Geocache geeignet. Da ist es relativ egal ob der Cacher ein Problem mit dem Owner hat oder nicht.
    Keine Frage, es geht sicher noch deutlich unterirdischer. Seh den Fall einfach als Aufhänger. Es stellt sich generell die Frage, ob man in solchen und ähnlichen Fällen immer gleich die (verschieden große) Keule auspacken muss. Denn bringen tut es unter dem Strich nichts.

  13. 3

    @JR: Gabs eigentlich anderswo noch Kommentare zu diesem Vorfall? Im Listing sehe ich lediglich zwei Noten, in denen sich zwei Cacher den Frust ein wenig von der Seele schreiben. Unterirdisch würde ich das jetzt nicht nennen, da hab ich schon ganz andere Sachen gelesen. Waren diese beiden Noten denn der Aufhänger für Deinen Beitrag? Und wenn ich ehrlich bin, dann drängt sich mir beim Betrachten des NA schon der Eindruck auf, als ob sich hier jemand mal ordentlich profilieren wollte (oder mit dem Owner im Klinsch liegt).

  14. 2

    @Mystphi: Es ist die Frage ob sich immer erst der Grundstückseigentümer beschweren muss, denn das ist eigentlich der denkbar schlechteste Fall. Da wäre es doch besser, die Community regelt das frühzeitig unter sich, bevor überhaupt jemand etwas vom etwaigen Problem mitbekommt. Keine Frage, mit einer Genehmigung ist es erlaubt, da könnte dann auch ein eigengott nichts mehr dagegen sagen. Aber der Owner hüllt sich in der Hinsicht in Schweigen, ist also vermutlich „illegal“ eingeschlagen worden.
    Das Thema vergraben oder nicht ist hier allerdings nur der Aufhänger, es geht um den Umgang miteinander und der ist, ebenso wie das Rohr, zum größten Teil unterirdisch. :-/

  15. 1

    Jo, es gibt da so ein paar Guidelines, deren absoluter und dokmatischer Sinn sich mir nicht wirklich erschließt. Dazu gehört z.B. eben genau jene Richtlinie, die jede Bodenveränderung verbietet. Dadurch werden nämlich eine ganze Menge kreative Caches mehr oder weniger unmöglich gemacht, obwohl dies keinerlei nennenswerte Schädigung der umliegenden Botanik bedeuten würde. Und genau deswegen halte ich dieses Nicht-Grabe-Dogma in dieser absoluten Form für falsch und kann jeden verstehen, der dies zu umgehen versucht. Natürlich hat der NA-Schreiber „juristisch“ Recht, von der Gesamtsituation her ist er aber doch der Arsch, denn hat sich irgendein Grundbesitzer beschwert oder gibt es sonst irgendein Problem mit der Dose außer der Verletzung des heiligen Dogmas? Übrigens hat Eigengott die Option einer Grundeigentümererlaubnis explizit NICHT erwähnt, und er hätte sie vermutlich auch nicht gelten lassen, denn diesen Artikel hat der Herr Eigengott bestimmt noch nicht zur Kenntnis genommen.

    Viele Grüße
    Gerald

    PS: Interessant wäre auch mal die Frage, ob Caches von vor 2010 Bestandsschutz in dieser Frage haben, als die Regel sich noch nur auf das komplette Vergraben bezog.