Wenn Geocacher um Kinder herumschleichen

Spielplatzcaches – wo man(n) Kindern beim Wippen zuschauen kann* – Geocacher mit Nachwuchs in passendem Alter finden sie kreativ, andere wiederum haben ein Problem damit. Immer wieder gibt es Diskussionen um diese Art der „Kreativbedosung“, zu Recht wie ich finde. Ein aktueller Cache auf einem Spielplatz lässt die scheinbar unendliche Debatte zum Für und Wider erneut aufkeimen.


Es dürfte sich jeder vorstellen können, wie man als einzelner Mann auf Eltern wirkt wenn man um einen Spielplatz herumschleicht oder auf einer naheliegenden Bank wartet, dass die Kinder sich trollen und man endlich ungestört den Cache suchen kann. Ein Umstand, den die meisten Owner, die mit ihrer Dose die Eltern oder deren Anhang beglücken möchten, nicht auf Anhieb erkennen oder wissentlich ignorieren und den Cache lieber mit „Für Kids“ labeln. Das Totschlagargument „Man muss ja nicht jede Dose suchen“ dürfte für die Mehrzahl der Statistiker Cacher nicht zählen, letztendlich ist ein Cache auf einem Spielplatz auch nur ein Punkt der gemacht eine Dose die gefunden werden will.
Keine Frage, man kann auf die Problematik von Spielplatzcaches deutlich freundlicher hinweisen, als es manch ein Cacher mit einem NA oder einer Note bei Spielplatzcaches tut, letztendlich stellt sich mir aber die Frage, warum diese Art von Caches überhaupt noch freigeschaltet wird.

Bei der aufkeimende Diskussion über die erneute Veröffentlichung eines Spielplatzcaches hat sich ein Reviewer in der grünen Hölle zu Wort gemeldet und den Sachverhalt wie folgt dargestellt

Zur Klarstellung: Spielplätze sind nach den Richtlinien nicht verboten (im Gegensatz zu Schulen).
Wir weisen jeden Cacheleger daraufhin, dass es bei Spielplätzen Probleme geben kann, dass die Gemeindeordnung unbefugte Personen ausschließen kann, und dass Eltern ungehalten reagieren können. Wir können aber einen Cacheleger nicht davon abhalten, einen Cache auf einem Spielplatz zu legen. Auch in diesem Fall wurde der Owner auf alle Probleme hingewiesen.

Quelle: Geoclub

Eine Antwort auf dieses Statement trifft es recht gut:

Die Guidelines besagen u.a.:
„Ein Cache kann deaktiviert oder archiviert werden, wenn mindestens einer der folgenden Punkte zutrifft:
( … )
Der Cache ist aufgrund seiner Nähe zur öffentlichen Infrastruktur problematisch: ( … ) Schulen, Krankenhäuser ( …) und weitere ähnlich sensible Orte.“
Warum Kindergärten und Spielplätze in diesem Zusammenhang nicht als „ähnlich sensible Orte“ angesehen werden, ist nicht nachvollziehbar.

Quelle: Geoclub

Angesichts der neuerlichen Diskussion und der Erstellung dieses Artikels habe ich ältere Blogartikel von mir zum Thema Spielplatzcaches durchgeschaut und bin dabei über ein Zitat der „Checkliste für Cachelisting und das schnelle Review“ von der alten Reviewer-Webseite gestoßen. Interessanterweise stimmt der Inhalt von damals…

Der Cache ist nicht zu nah an Bahnlinien, Spielplätzen oder Schulen versteckt.

Quelle: Blogartikel oder Webarchiv – Fettung von mir

… nicht mehr ganz mit dem Inhalt von heute überein:

Der Cache ist nicht auf Bahngelände, auf einem Flugplatz, nahe Schulen, Regierungsgebäuden, Autobahnbrücken oder Dämmen versteckt.

Quelle: Webseite

Das Thema „Spielplatz“ scheint seitens der Reviewer vom Tisch zu sein, man braucht sich über die Veröffentlichung also eigentlich nicht zu wundern.
Ich persönlich habe noch keine Erfahrungen mit besorgten Eltern auf einem Kinderspielplätzen gemacht**, würde dennoch einen Spielplatzcache als NoGo beim Geocaching ansehen. Es gibt so viele Möglichkeiten wie man Kindern cachender Eltern den Spielplatz zeigen kann, eine Dose direkt an/auf einer solchen Lokalität zu verstecken ist in dem Fall kein adäquates Mittel. Schade, dass die Reviewer in dem Fall nicht einfach mal die Eier besitzen und derartige Caches schlicht ablehnen und auf die sich scheinbar unendlich oft wiederholten Diskussionen und die dadurch meist archivierten Caches hinweisen. Der Passus „weitere ähnliche sensible Orte“ ist doch genau die Formulierung, die so etwas ermöglichen würde.
Bis es soweit ist kann man den Eltern ja klar machen, dass sie sich nicht so anstellen sollen, wenn fremde Männer auf Spielplätzen um ihre Kinder herumschleichen… die wollen nur spielen und sind sicher nur Geocacher.

Just my 2 cents :2Cents:

Caches auf Spielplätzen...

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* Die älteren Leser erinnern sich vermutlich noch daran
** Einer der Vorteile, wenn man keine Spielplatzcaches sucht

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Datum: Dienstag, 17. September 2013 5:54
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16 Kommentare

  1. 16

    […] Grüne Hölle macht ihrem Namen wieder alle Ehre bei diesem Thema….. Dazu hat JR849 einen sehr treffenden Kommentar in seinem Blog […]

  2. Markus Dangerseeker_HertenNo Gravatar
    Donnerstag, 19. September 2013 12:27
    15

    Schwieriges Thema … Erstens sind die meisten Cacher, erwachsene Menschen. Ich verrrate sicherlich kein Geheimnis das die intensiv Cacher meistens Männer sind. Ok es gibt auch Frauen mit viel Tagesfreizeit :D Seis drum ich bin der Meinung das verbieten immer das letzte mittel der Wahl sein sollte. Vielleicht sollte man sich auf einem Event einfach mal umschauen und Kinder zählen. Dann wird einem klar werden das so viele Kinder einen Spielplatzcache nicht suchen werden. Man sollte einfach mal seinen Kopf anstrengen und es einfach lassen einen dort zulegen … Grüße Markus (Dangerseeker_Herten)

  3. 14

    Sieh es halt als Cache mit D5-Wertung: special equipment required :mrgreen:

  4. 13

    Meine Kids sind gerade noch im Spielplatzalter, deshalb war ich sehr erstaunt, als ich zum ersten mal gehört habe, dass Caches nicht an Spielplätzen liegen sollten. Aber als Frau mit 2 Kindern fällt einem die Problematik vielleicht nicht sofort auf. Vielleicht macht einfach der Ton die Musik. Ich kann es verstehen, dass Neucacher so begeistert sind, dass sie gleich ihren ersten eigenen legen wollten. Zum Glück hat mir jemand davon abgeraten und mich regelrecht gewarnt. Ich verstehe (jetzt) warum und was man alles falsch machen kann. Aber ein absoluter Neuling weiß das halt nicht. Ich finde man könnte den Owner doch auch freundlich darauf hinweisen. Vielleicht sieht er es dann eher ein. Aber es hat sich ja jetzt eh erledigt.
    Abgesehen davon… ich vermute, dass Caches an Spielplätzen besonders schnell gemuggelt werden. Mein Großer hatte schon einige Dosen in der Hand, die wir gar nicht gesucht hatten. ;)

  5. 12

    Wer einen Cache auf einen Spielplatz legt, sollte sich in die Eltern rein versetzen, die von dem Hobby „Geocaching“ noch nie was gehört haben.

    Klar kann ich meinem Sohn eine Freude machen und extra für ihn einen tollen gebastelten Cache auf dem Spielplatz anbringen. Ich weis ja Bescheid, dass die vielen Männer (und auch Frauen) die demnächst kommen und ihr Auto in der Nähe parken (manches Nummernschild ist auch nicht aus dem Kreis), auf den Spielplatz gehen und sich umschauen ja nur Geocacher sind. Also was soll’s?

    Nun sitzt da aber vielleicht immer wieder mal eine Mutter und beobachtet das Treiben der „Fremden“ oder ein Kind erzählt zu Hause, dass heute wieder ein paar Männer da waren….usw.

    Ich selbst habe 4 Kinder groß gezogen und verstehe die Reaktion des Owner : Jetzt kann ich meinem Sohn erklären, warum er sein Versteck aufgeben muss.usw…. überhaupt nicht. Da scheint ihm der Spaßfaktor für sein Kind wichtiger zu sein als die eventuellen Ängste anderer Kinder und Mütter. Das ist echt traurig.

  6. 11

    Wenn es ihm der Reviewer nicht schon vor dem Publish gesagt hätte und sich Google zum Thema Geocaches auf Spielplätzen ausschweigen würde, könnte man die Reaktion vielleicht noch verstehen…

    Da sieht man mal wie krank einige sind …

    wo ist das Problem einigen Kindern eine Freude zu machen und als Erwachsener dann zurückzustecken oder an Tagen zu suchen an dem keine Kinder unterwegs sind.
    Jetzt kann ich meinem Sohn erklären, warum er sein Versteck aufgeben muss.
    Ich hoffe nur, das die die so laut geschrienen haben, selbst keine Kinder haben. Denn diese tun mir leid.

    Quelle: Archive-Log

  7. 10

    Meiner Ansicht nach gibt es da nichts zu diskutieren. Auch wenn wahrscheinlich oft nicht vorfällt, sollte man als Owner darauf verzichten Dosen auf und an Spielplätzen zu verstecken.
    Ich für meinen Teil ignoriere solche Dosen (wie auch sonst die meisten Pisseckenmicros)

  8. 9

    Ich hatte schon mehrfach unangenehme Begegnungen mit aufmerksamen „Aufpassern“ und das ist wohl nur deshalb glimpflich ausgegangen, weil ich nicht alleine war.

    P.S. Wer hat das denn übersetzt? Highway bridges – Autobahnbrücken? Das sind alle Straßenbrücken. Ein Highway ist eine einfache Straße. Die Autobahn heißt Motorway, Freeway oder Controlled-access highway.

  9. 8

    @eigengott
    Ich hatte Bekanntschaft mit Punkt 2. Mütter reagieren heutzutage seeeeehr schnell. Ich parkte, als eine Horde Kinder aus einer nahegelegenen Turnhalle kam. Dazu Mütter, Geschwister usw., die gewartet haben. Ich habe mich dann nach wenigen Minuten dazu entschlossen, den Cache nicht zu suchen und bin heimgefahren. 20 Minuten später hatte ich die Polizei vor der Tür.

    Mit „Nichtgefallen“ hat zumindest mein NA nichts zu tun. Und wenn dann im Listing noch sowas wie „Durchsucht den ganzen Spielplatz“ steht, dann kann das nicht der Sinn sein.

  10. 7

    Mich stören Caches auf Spielplätzen nicht. Entweder habe ich meine Jungs am Start, dann ist die Tarnung perfekt; ansonsten kann ich auch mal fünfe grade sein lassen. Ich muss nicht jede Dose mitnehmen.
    Allerdings denken die meisten Statistikjäger anders und darum sollte man auf Spielplätzen und deren direkter Nähe auf das Legen von Caches verzichten. Einzig Virtuals oder vielleicht auch Reverse-Caches sehe ich noch als eine Möglichkeit an, die Sache konfliktfrei und trotzdem mit Log auszuführen. Aber dann eben nicht über GC.com.

  11. 6

    Dieses Thema kocht immer wieder hoch. Bei der emotionsgeladenen Kombination von Stichwörtern wie „Kinder“, „Spielplatz“, „Pädophileeinzelne Männer“ und „besorgte Eltern“ auch kein Wunder. Auf den Reviewerseiten gibt es daher schon seit längerem folgenden Artikel: http://www.gc-reviewer.de/geocaches-auf-spielplaetzen/

    Bei der Diskussion um Spielplatzcaches werden regelmäßig zwei Dinge miteinander verwechselt:

    1. Gefallen solche Caches den (meisten) Geocachern nicht?
    2. Verursachen solche Caches Probleme mit der Muggelwelt?

    Meistens geht es nur um Punkt 1. Das kann ich sogar sehr gut verstehen. Aber: Nichtgefallen ist kein Archivierungsgrund, Stichwort: Pisseckenmikro.

    Probleme mit der Muggelwelt bei Spielplatzcaches sind dagegen sehr sehr selten. Der Konflikt zwischen einzelnen Männern im Gebüsch, spielenden Kindern und deren besorgten Eltern scheint sich vor allem in der Phantasie vieler Geocacher abzuspielen, nicht aber in der Realität.

    Es gibt auch nicht nur den umzäunten Spielplatz im Wohngebiet, der von auf Wolldecken im Fenster gestützten Omas scharf bewacht wird. Sondern auch offen stehende Spielgeräte in weitläufigen Parkanlagen, Waldspielplätze usw. Dort kann durchaus ein schöner/interessanter Platz für einen Geocache sein.

    Ansonsten gilt wie immer bei der Suche: Fühlt man(n) sich unwohl, Suche abbrechen und DNF loggen.

  12. 5

    Ich finde, wenn der Owner einen Nachtcache daraus macht ist alles in ordnung, den Nachts sind die Kinder doch zu Hause, oder???

  13. 4

    Liegt eine Dose direkt auf einem Spielplatz oder in unmittelbarer Nähe dazu, hört man auch mich in aller Regel lautstark motzen – besonders aufgrund der oben genannten Problematik wegen fühle ich mich da bei der Suche eben mehr als nur unwohl. Daher landen solche Caches bei mir zunächst auf der Watchlist und später dann bei Bedarf auf der Ignorelist.

    Das heißt jedoch nicht, dass ich alle Caches mit Bezug auf Spielplätze von vornherein kategorisch ablehne. xtb hat hier mit seinem Multi Stuttgart Süd – Spielplatzcache ein vorbildliches Beispiel abgeliefert: Dieser Multi ist für alle Altersgruppen und Personenkreise absolut problemfrei zu meistern, ohne gezwungen zu sein, auch nur einen Spielplatz ohne größere Not betreten zu müssen. Dies nur mal so als Denkanstoß.

  14. 3

    …ich verstehe nicht ganz, warum man Caches einfach nicht AUF, sondern AN Spielplätzen versteckt, wo jeder suchen kann, ohne schief angesehen zu werden. Mal ganz davon abgesehen, daß ich einen stinknormalen Spielplatz jetzt nicht als soooo herausragend einordne, daß da unbedingt ne Dose liegen muß.

    Ich denke, familienfreundlich definiert sich ja eher über die Tätigkeit, nicht ob Caches für Kinder in der Grundschule und Caches für Erwachsene in der Friedhofskapelle liegen.

    Gruß Zappo

  15. 2

    hach zu schnelle gewesen; ich war durch link erst auf einem Spielplatzlisting bevor ich diesen gut recherchierten Artikel goutieren konnte. Trotzdem noch einmal mein Senf:
    Verstößt es nicht gegen die Guidelines, wenn der Owner einen bestimmten Personenkreis ausschließt, zB. kinderlose Erwachsene?
    Oder als Challenge-Cache einstellen: Logbedingung Cachernachwuchs großziehen, zu beweisen über gallery. :girl:
    :2Cents:

  16. 1

    „Geocaching is a familyfriendly hobby…..“ So tönt es doch immer aus dem GS HQ..

    Gruß
    Christoph