Eigentlich sollte jedem klar sein…

Eigentlich...

…dass das (mit dem Cachemobil über die Wiese bis direkt vor den Cache fahren) zu Spannungen mit dem Grundstücksbesitzer führt.

Quelle: Log
Doch was bedeutet „eigentlich“ eigentlich?

„Eigentlich“ kennzeichnet laut Duden „einen meist halbherzigen, nicht überzeugenden Einwand, weist auf eine ursprüngliche, aber schon aufgegebene Absicht hin“.
Eine Absicht passt in diesem Fall nicht ganz, man kann maximal von einer absichtlichen Annahme, dass sich Geocacher an einfache Regeln halten, sprechen. Genau davon geht man als Owner ja eigentlich aus, wenn man seinen Cache irgendwo versteckt – gefragt oder ungefragt sei mal dahingestellt. Man sucht sich i.d.R. einen netten Ort mit einem netten Versteck, welches nicht unbedingt direkt neben der Straße liegt. Würde man das allerdings auch genauso tun wenn man bereits weiß, dass es einige (gefühlt viele) Deppen beim Geocaching gibt, die – immer den Zähler und die Uhr im Blick – in möglichst kürzester Zeit maximal viele Dosen finden wollen und dabei mit ihrem Auto/Motorrad/Quad/… nicht nur nicht vor Feldwegen, sondern auch nicht vor Waldwegen oder kaum befahrbare Pfaden oder Wiesen halt machen?
Es stellt sich unweigerlich die Frage: Muss sowas eigentlich* sein?
Ist die Statistik das Knöllchen (Ach komm, scheiß auf die 15 Euro!), die Standpauke des Ordnungshüters/Grundstückbesitzers/Försters (Alter, der Spast soll sich nicht so anstellen!) oder der Fade Beigeschmack des Geocachings, dass diese Helden in der Community und betroffenen Bevölkerung hinterlassen (Nach mir die Sintflut, du Opfer! – Ich Scheiß auf dich!) all das Wert?
Man wünscht sich eine Prämie für jeden erwischten Geocacher und ein erhöhtes Bußgeld (3 Monate Fahrverbot, 2 Punkte in Flensburg und 500 Euro, im Einzelfall höher) für die Deppen des eigentlich als naturnah und naturverbunden angepriesenen Hobbies. Einfach nur damit es weh tut und die Helden, noch bevor der Reifen die ersten Meter abseits erlaubter Fahrwege zurücklegt, über ihre (voll krasse) Aktion nachdenken.
Aber das wird wohl Wunschdenken bleiben, am Ende werden die Helden des Geocachings (x-hundert Caches pro Tag, ordentlich dicke Statistik, …) auch noch bestaunt und gefeiert – sonst würde man all diese Strapazen und Gefahren ja eigentlich gar nicht auf sich nehmen, oder?
Drive In?

Die Dose wird ab sofort NICHT mehr zu finden sein, der Grundstücksbesitzer nimmt sie heute mit.

Quelle: Log
Habt ihr toll gemacht, echt super! :doh:

*Spätestens hier sollte der geneigte Leser erkennen, dass es im Grunde völlig egal ist was ich hier schreibe – die Helden des Geocachings und all ihre Nachfolger werden das vermutlich sowieso nie lesen, Zeit ist Geld sind Punkte!

Autor:
Datum: Mittwoch, 27. Juli 2016 11:28
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8 Kommentare

  1. knoepfchendruecker
    Sonntag, 31. Juli 2016 13:06
    8

    Sehr viele Vorlogs beim „Erstlingswerk“ schreiben, dass er auf einer Radtour gefunden wurde und heben etwa die „frisch gemähte WIese“ hervor. Der Cache hat auch die Attribute „Bikes Allowed, Horses Allowed“ (sowie „no motorcycles, no quads“) – also rauf aufs Rad?

    Schaue ich mir die Gegend auf der Karte an, sieht das ganze schon problematischer aus. Der Cache ist Punkt A, mein Garmin würde mich etwa zu Punkt D routen. Von dort aus sehe ich etwa 50 Meter OSM-kartierten Wald vor mir. Wenn ich von Süden gekommen sein sollte, würde ich vermutlich bis zu Punkt C fahren und von dort aus in etwa 100 Meter Entfernung „quer über eine Wiese, entlang des Wäldchens“ im Osten den Cache sehen.

    In etwa 100 Meter Entfernung westlich könnte ich eine Scheune sehen, in etwa 100 Meter südlich wohl auch einen Bienenstock oder andere Bauten bäuerlichen Tuns – wenn ich denn dahin schauen würde. Als ordentlicher Cacher hat man ja einen gut trainierten Tunnelblick „in Richtung Dose“…

    Eventuell wäre Punkt B ein guter Einstiegspunkt: vermutlich kann man am Feldrand parallel zur Baumreihe bis zum Cache fahren – nur ist da kein OSM-kartierter Weg, entsprechend kennt den auch keiner. Vielleicht ist der Weg aber genauso ungeschickt. Auf jeden Fall ist von dort aus die Entfernung zum Cache höher, sonst hätte Garmin mich ja dort hingeschickt…

    Vielleicht gibt es aber auch einen ganz tollen Weg vom Cache aus, der nur noch nicht kartiert ist – den sehe ich aber erst vom Cache aus.

    Also: da stehe ich nun Garmin-geroutet mit meinem Fahrrad an Punkt C, am Gepäckträger die Packtasche mit Cacheausrüstung, Verpflegung und sonstigen Habseligkeiten. Das Rad kann ich nirgends vernünftig anschliessen, meine Packtasche möchte ich nicht „unbewacht“ mitten auf dem Feld stehen lassen – also kommt das Rad mit mir weiter in Richtung Cache.

    Bereits in den Vorlogs freute sich ein Cacher über die „frisch gemähte Wiese“ – das kann nur von Punkt C aus sein, denn östlich vom Cache sind nur Felder zu sehen.

    Da es also keinen erkennbar besseren Weg gibt, starte ich eben von Punkt C aus. Egal, ob ich von Punkt C aus über die frisch gemähte Wiese fahre, das Rad schiebe oder dort entlang wandere: wenn ich nicht wie 99% aller Cacher mit starrem Blick auf „die Dose“ unterwegs bin, muss ich damit rechnen, dass mich ein Muggel von Scheune oder Zeugs aus sieht. Und möglicherweise ist das genau der Weg, der dem örtlichen Bauern ein Dorn im Auge ist und der letztlich zur Archivierung geführt hat.

    Kurzum: wenn „bicycles allowed“ und die Situation vor Ort nicht 100%ig klar ist, dann bitte auch einen Wegpunkt, über den man mit Rad möglichst nahe an die Dose heran kommt. Und nein: „100 Meter Luftlinie querfeldein vom Radweg bis zur Dose“ schliesst sich meiner Meinung nach mit „bicycles allowed“ aus.

  2. knoepfchendruecker
    Sonntag, 31. Juli 2016 12:04
    7

    „Eigentlich“ gebe ich dir vollkommen recht. Ich erinnere mich noch mit Grauen an einen Cache, bei dem unser Team schön brav am ausgewiesenen Parkplatz parkte und zu Fuß die verschiedenen Caches anging – zu einem T5er in dem Fall waren es rund 400 Meter Fußweg, die etwa letzten 50 Meter davon einen vom eigentlichen Waldweg abzweigenden Rückeweg.

    Wir waren gerade am EInbauen, als ein grüner Geländewagen in hohem Tempo den Waldweg entlang preschte, etwa auf unserer Höhe spontan eine Vollbremsumg einlegte und dann langsam rückwärts über den Rückeweg bis auf ca. 15 Meter an den Cache heranfuhr – wir machten uns mental auf eine Förster-Standpauke „nein, der Rollstuhl im Baum ist mit niemandem abgesprochen, bitte abbauen“ gefasst, tatsächlich wurden dann aber „nur“ zwei Cacher abgesetzt, die im Anschluß auch gern ein zweites Seil einschiessen wollten – während :o einer unserer Kletterer gerade am Aufstieg war.

    Am Abend erfuhren wir dann vom Owner von „Hart am Wind“, dass eben jener aufwändige FP-Magnet mit daher auch nötigem Terminkalender und sauberen Parkplatzwegpunkten gerade von einem nicht angemeldeten Team im Geländewagen „gemacht“ wurde – ob uns diese Leute eventuell bei „Hart am Wind“ begegnet waren (nein, wir hatten Glück).

    Soweit zum Rant über „mit dem Geländewagen bis zur Dose“…

  3. 6

    „Lassen sie mich durch – ich bin Geocacher!“

    EIGENTLICH… sollte man auch wissen, dass die Familienkutsche kein Unimog ist oder dass man mit den alten Sommerreifen auf dem matschigen Feldweg nicht viel Grip hat…
    Ich habe im Lauf der Zeit einige Cacher kennen gelernt, die ihre Dosenjagd mit Einsatz des ADAC und erhöhten Werkstattkosten bezahlt haben. Aber was tut man nicht alles für den Punkt? Noch dazu für den „Premium Punkt“ (=FTF)?
    Früher bin ich stolz wie Bolle mit GC-Enblem an der Mütze oder an der Umhängetasche herumgelaufen… mittlerweile ist mir das peinlich, mit solchen Vögeln in einen Topf geworfen zu werden.
    Denn EIGENTLICH hatte ich mir das Hobby aus anderen Gründen ausgesucht, als mich um Statistiken zu kümmern und mich damit ggü. Vollhonks vergleichen zu müssen.

  4. 5

    Hui, richtig gut geschrieben! Danke… :bravo:

  5. 4

    @ghosty57: Danke für deine Ausführung des Murphy’s Law für Geocacher. \m/

  6. 3

    Als ich einen autofahrenden Cacher, der mich auf dem Weg zum Cache in einem Naturschutzgebiet auch noch anhupte um vorbeizukommen, auf sein Fehlverhalten ansprach, antwortete er mir: “ Man muss auch mal frech sein…“

  7. 2

    …sollte man das nicht predigen, wenn man es dann doch selbst tut/getan hat… :motz:

  8. 1

    Schon ein paar Monate her, aber da haben wir ein nettes Paar getroffen beim Cachen. Bzw. wir haben einen netten Cache gemacht und sind die 3km zurück zum Auto gelaufen. Die sind die ca. 150 Meter zwischen den tollen hingeworfenen Dosen am Spazierweg neben der Bundesstraße bei Regen abgefahren, Auto mit Warnblinklicht einfach auf der Straße stehen lassen, Dose gesucht, weitergefahren, Auto abgestellt, Dose gesucht, weitergefahren,… Hatten 100km Anfahrt und die ganze Gegend leergeräumt wie wir erfahren haben bei den 10 kurzen Gesprächen…
    Ich dachte mir: Gut, dass die keine Kinder haben und wenigstens irgendeiner Beschäftigung nachgehen…