Wenn der Weg zum Ziel wird
Die Meinung des Owners über Geocacher, die mit geschenkten Finalkoordinaten losziehen, interessiert mich ebensowenig wie die D/T-Wertung und irgendein „Schaut mal wie toll ich bin“-Banner für mein eher puristisches Profil auf gc.com.
52 km zu Fuß, einmal um Stuttgart herum, eine solche Herausforderung ist schon eher mein Fall.
Bereits Ende Mai hatte ich über die reichlich überzogene Reaktion des Owners beim Cache RUMS – Rund UM Stuttgart berichtet. Mein erster Gedanke war: „Ab auf die Ignorelist“, dem Reiz der Streckenlänge konnte ich aber irgendwie doch nicht ganz widerstehen. Einzig die sinnfreie und quälende Rechnerei zur Ermittlung der jeweiligen Stages und Wegpunkte waren ein Problem, welches gelöst werden musste. Buchstabenwortewerte, Quersummenermittlung, … – Ich wollte laufen und nicht dauernd rumsitzen und irgendwelche Berechnungen anstellen. Ein Vögelchen hatte mir auf Anfrage vorab die gesuchten Zahlen und die Finalkoordinaten gezwitschert und mir somit das 45-teilige Trauerspiel Rechenspiel für das vermeintliche „Back to the roots“-Feeling bis zum Final erspart. Streng genommen bin ich damit zwar in den Augen des Owners armselig und habe mich selbst beschissen…
Und direkt noch eine Botschaft an diejenigen, die meinen bei diesem Cache mit geschenkten Koordinaten losziehen zu müssen:
Igitt! Wie armselig! Wer hier bescheißt, bescheißt sich selbst!
Quelle: Listing
…kann mit diesem Umstand und der Degradierung zum Geocacher zweiter Klasse aber ganz gut leben, ohne jemanden der Verleumdung bezeichnen zu müssen.*
Um kurz nach 7 Uhr begann der Wettlauf mit dem für den Nachmittag angekündigten Unwetter – für eine Erfrischung war also gesorgt.
Samstags früher aufstehen als unter der Woche… Als Geocacher hat man schon einen an der Klatsche! #52kmTODO
Quelle: Persönlicher Geocacher-Humor um kurz nach 6 Uhr via Twitter
Die Dose, die in lediglich 800m Entfernung in ihrem Versteck schlummerte, sollten wir aber erst etwas mehr als 15 Stunden später in Händen halten. Der Regenschauer an Stage 10 hat uns etwa 1 1/2 Stunden gekostet, ansonsten hätten wir uns noch mit dem letzten Tageslicht durch die Botanik in Richtung Final schlagen können. Der Large entpuppte sich am Ende als Regular, nach mehr als 50 km ist einem das aber genauso Rille wie das ganze Geblubber vom Owner über Selbstbetrug und Armseligkeit.
Fazit: Ich kann von mir behaupten, dass ich einmal um die Landeshauptstadt gelaufen bin… das wars aber auch schon. Es war eine Herausforderung, die wir angenommen haben und die definitiv ein Erlebnis war. Auf dem Weg gibt es einige nette Ecken zu sehen, die man allerdings auch mit Hilfe von Dosen freundlicherer Owner entdecken kann. Wer die Runde unabhängig von diesem Cache laufen möchte, der orientiert sich am gut ausgeschilderten Rössleweg (garantiert ohne Rechenaufgaben), hat an den Stellen, an denen der Owner von diesem Rundweg abweicht, nichts verpasst (im Gegenteil) und kann sich je nach Gusto am Ende mit einer beliebigen Finaldose belohnen.
Zum Abschluss möchte mich trotz der engstirnigen Denkweise beim Owner für die Runde bedanken, denn das gehört sich einfach.**
Ein paar Bilder der Runde gibt es auch noch. Eines zeugt vom bereits frühen, sado-masochistischen Leiden des ScandinavianMagic, welcher sich trotz Blasen an den Füßen die Blöße eines DNW (Did not walk) nicht geben wollte. Respekt!!!
* Die komplette Geschichte gibt es im ersten Link am Anfang des Artikels
** Der Log Gummipunkt mit Verweis auf diesen Artikel folgt, wenn ich aus bekannten Gründen endlich den 1.09. als Logdatum auswählen kann
Mittwoch, 4. April 2018 11:47
[…] für ein toller Hecht bin. Ein Tradi ist lediglich das, was man daraus macht. Es darf dabei auch gerne mal ein Multi sein. Die Dose am Ende ist zwar ein Grund, das Ziel ist es schon lange nicht mehr. Pocket Queries […]
Montag, 2. September 2013 22:43
Ah! Vielen Dank. Habe ich mir schon gedacht. Das kann schon auf die Fußsohlen gehen.
GPS-Track-Analyse.NET benutze ich auch immer. Wirklich gutes Programm.
Und wegen der Socken: Du bist Dir sicher, dass Du die Straps nicht zu fest angezogen hast
Sonntag, 1. September 2013 21:47
@Charlenni: Das erste Stück ist ganz nett und führt größtenteils durch Wald. Teilweise geschottert, teilweise geteert und ganz angenehm zu laufen. Am Ende wird es dann zäh und es sind eigentlich nur noch geteerte Wege vorhanden.
Blasentechnisch lag es wohl eher an den Schuhen. Ich hatte mit neuen Einlegsohlen und femininen Feinstrümpfen als Blasenstopper unter den Wandersocken (sorgt für Lacher bei den Mitstreitern, es rutscht dann aber nicht zwischen Socke und Haut, sondern zwischen Socke und Socke) nur dort Probleme, wo die dusselige Naht an den Feinstrümpfen war (Memo an mich: Nächstes Mal nahtlose Strümpfe).
Die Höhenmeter kann ich dir nicht genau sagen, habe nur das Höhenprofil von MapSource und das mir in dem Zug empfohlene Programm GPS-Track-Analyse.NET noch nicht ausprobiert. Die 1300 Höhenmeter rauf und runter (siehe Listing) dürfte aber hinkommen.
Sonntag, 1. September 2013 21:35
Ha, das ist ja toll. SM und JR scheinen lange Runden grundsätzlich vor mir in Angriff zu nehmen. So bereits am Albtrauf-Spaziergang geschehen. Aber so weiß ich wenigstens, dass man es schaffen kann
Da ich neulich auch eine ähnlich lange Runde mit Blasenbildung nach 20 km absolviert habe, welche auch auf den nächsten 32 km nicht weggegangen sind, wollte ich mich mal erkundigen, ob es an den Wegverhältnissen lag. Sehr viel Teer und harter Untergrund? Uder waren auch ein paar nette Bodenbeläge dabei? Ach ja, da Ihr mit zwei Geräten unterwegs wart, wieviele Höhenmeter waren es denn?
Und übrigens: Masochist darf man sich bei den Kurzstrecken nur dann nennen, wenn man am Ende wegen zu hoher Muggeldichte einen DNF loggen muss
Mittwoch, 28. August 2013 10:22
Grundsätzlich finde ich, dass alle, die diese Runde vollständig absolviert haben, Respekt verdient haben. Und zwar unabhängig davon, ob die Tour in Etappen angegangen oder an einem Stück absolviert wurde; unabhängig auch davon, ob sich die finalen Koordinaten dabei bereits am Start am Mann bzw. an der Frau befanden oder nicht und es sich „nur noch“ um die Runde als solches ging, die man sich nicht nehmen lassen wollte. Um so größer wird bei mir der Respekt, quält sich dabei jemand – und ich denke hierbei zuvörderst an ScandinavianMagic – mit Blasen an den Füßen oder sonstigen, auf der Runde zugezogenen und das Laufen der Runde beeinträchtigende Blessuren über sie.
Leider kann und darf man einen solchen Respekt von den Ownern der Runde wohl auch künftig kaum erwarten. Einerseits fordern sie in ihrer Note vom 10.05.2013 gegenüber sich selbst als Owner Respekt ein, andererseits ist ihr Handeln im Anschluss daran imho nicht gerade respektvoll denen gegenüber, die die Runde am Start begonnen und – ohne wie es die Owner so schön in der Beschreibung formulieren: sich selbst zu bescheißen – mit dem Final abgeschlossen haben. Live and let die statt leben und leben lassen.
Montag, 26. August 2013 17:53
Respekt an dich und SM
Montag, 26. August 2013 16:48
@Horrorheinz: Manchmal würde ich mir wünschen, dass den eingeschobenen Nebensätzen ebenso Beachtung geschenkt werden würde, wie den scheinbaren Pöbeleien, die schlicht eine ungeschönte Meinung meinerseits darstellen, welche der Owner auf gleiche Weise ignorieren kann, wie ich seine Meinung über Geocacher, die mit geschenkten Finalkoordinaten losziehen…
Das Totschlagargument „Ich hab mir selbst eine Meinung gebildet und traue mich deshalb noch einmal etwas darüber zu schreiben“ lasse ich einfach mal weg, hört sich immer so gekünstelt an.
Der Artikel ist doch eigentlich noch gar nicht so lang, dass man am Ende den Anfang wieder vergessen hat, oder? #KchKchKch
Beim nächsten Artikel gibt es vorab eine Kurzversion, nicht dass mir die Leser noch beim Lesen einschlafen.
Montag, 26. August 2013 16:33
Also dafür, daß die Meinung der Owner JR ja überhaupt nicht interessiert, wird aber nachfolgend ganz schön losgepöbelt: „…reichlich überzogene Reaktion…sinnfreie und quälende Rechnerei…45-teilige Trauerspiel…ganze Geblubber vom Owner…engstirnigen Denkweise“).
Auch wenn ich die Sichtweise der Owner nicht teile, es aber auch genügend Argumente für diese gibt, scheint es nichts wichtigeres zu geben als einen alten Artikel nochmal aufzuwärmen und en passant mal wieder auf anderen rumzuhacken. Gibt es sonst nichts wichtigeres?
Montag, 26. August 2013 15:28
@D-Buddi: ich bin auch schon mal 600 km/h gelaufen.
52 km an einem Tag ist echt ne Leistung – Glückwunsch!
mfg M.B.
Montag, 26. August 2013 11:26
@ScandinavianMagic: Hossa, welch Panne. Ist korrigiert, Danke für den Hinweis, auf dem Gebiet kenne ich mich leider nicht so gut aus.
Montag, 26. August 2013 11:19
Als Kenner darf ich vielleicht noch anmerken, dass es „masochistisch“ heisst. Mit Macho-Gehabe möchte ich nicht in Verbindung gebracht werden.
Montag, 26. August 2013 10:11
@D-Buddi: Da muss ich dich leider enttäuschen, die Höchstgeschwindigkeit dürfte beim Laufen durch eine Unterführung (mieser Empfang) entstanden sein. Ich hab mich allerdings gefragt, wo die 1,1km Differenz zwischen Endergebnis und Track herkommen.
Bei einer Differenz von fast 6 km zwischen dem 60er und dem 62er-Schätzeisen von Garmin (das 62er hatte 58,08km auf der Uhr) wundert mich allerdings nichts mehr…
Montag, 26. August 2013 9:20
die Höchstgeschwindigkeit hätte ich gern als Filmchen gesehen, das ist ja Olympia-Reif Aber 52 km an einem Tag, absoluten Respekt!