Telefonjoker gefällig?
Handy, Handy in der Hand, wer ist der beste Telefonjoker im Land?
Eine Stage gemuggelt, das Outdoor-Rätsel zu knifflig, die Dose scheinbar verschwunden… es gibt viele Gründe für einen Telefonjoker und die meisten Geocacher dürften schon einmal zum Telefon gegriffen haben, wenn sie irgendwo nicht weitergekommen sind. Dabei macht es keinen Sinn einen Cacher anzurufen, der die Dose noch nicht gefunden hat. Man muss also vor Ort zuerst die Logs durchschauen und hoffen, dass ein Cacher darunter ist, dessen Telefonnummer man schon gespeichert hat… was nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Selbst mit einem „Telefonbuch für Geocacher“ muss man noch aufwändig suchen, da ist es mit TJ.Hooker, einer App für Android*, schon wesentlich einfacher.
Im Cachertelefonbuch sind mittlerweile so einige Cacher vertreten. Trotzdem steht man vor dem Problem, dass man die Logs mit dem Telefonbuch abgleichen muss, um einen möglichen Telefonjoker zu finden. Eine Suche per GC-Code ist nicht möglich, die Cacher kann man lediglich nach Name, Stadt, Postleitzahl oder anhand einer Karte ausfindig machen. Einfacher hat man es da bei gcJoker. Hier muss man seine gefundenen Caches per PocketQuery hochladen und kann von da an als möglicher Telefonjoker anhand des GC-Codes gefunden werden.
Damit zu einem Cache auch die passenden Joker gefunden werden, muss jeder Cacher seine bislang gefundenen Caches bei gcJoker anmelden. Dazu kann man am einfachsten die „my finds query“ von geocaching.com benutzen.
Quelle: gcJoker
Basic-Member müssen die Caches auf gcJoker leider händisch einpflegen. Wenn man diese Webseite aber nicht ständig füttert, kann man aufgrund der veralteten Daten bei erst kürzlich gefundenen Caches keine Hilfestellung geben.
Mit TJ.Hooker hat man all diese Probleme nicht. Dank der API-Anbindung kann man die möglichen Telefonjoker ganz bequem per GC-Code suchen und auch die bereits vorhandenen Kontakte auf dem Telefon mit dem Nickname versehen und für die Suche verwenden.
TJ.Hooker ist eine völlig neue Art Telefonjoker zu verwalten, zu suchen und zu finden. Mit ganz wenigen Klicks kann man sich aus den eigenen Kontakten oder einer Online-Datenbank genau den Richtigen raussuchen.
Quelle: TJ.Hooker
Je nachdem wie man die Sicherheitsstufe einstellt, kann jeder App-Nutzer die eigene Nummer direkt oder erst auf Anfrage (mit Möglichkeit zur Ablehnung) herausgeben. Die vorhandenen Kontakte werden nicht weitergegeben, sprich wenn ich den Nickname eines Cachers einem bereits vorhandenen Kontakt im Telefon zuweise, kann nur ich diesen auch nutzen.
Die Anmeldung ist durch die Authentifizierung gegenüber geocaching.com schnell erledigt und die Telefonjoker sind durch die Suche per GC-Code schnell identifiziert. Vor dem Anruf muss allerdings, sofern der Cacher nicht schon vorab die Nummer freigegeben hat, erst einmal angefragt werden. Nach erfolgreicher Bestätigung kann man die Nummer dann zukünftig verwenden und immer wieder auf diesen Telefonjoker zurückgreifen. Nett wäre noch die Möglichkeit, Uhrzeiten zu hinterlegen an denen man nicht angerufen werden möchte. Diese Funktion fand ich im Cachertelefonbuch recht nützlich.
Bei meinem Galaxy S3 werden allerdings keine Kontakte aus dem Telefonbuch angezeigt, weswegen ich ein Teil der Funktionalität nicht nutzen kann. Ich könnte zwar alle Kontakte noch einmal anlegen, aber ich möchte mich nicht mit doppelten Einträgen herumschlagen oder viel Zeit für das händische Zusammenfügen investieren. So dringend ist mir der Telefonjoker dann noch nicht, bzw. bei größeren Touren kümmere ich mich meist vorab um die Nummer eines passenden Cachers oder die des Owners.
Die Suche per GC-Code dauert teilweise recht lange, dürfte aber mit Sicherheit schneller vonstatten gehen als die Suche nach einem Telefonjoker mit dem Cachertelefonbuch oder gcJoker.
Die Lite-Version ist kostenlos, die Pro-Version soll irgendwann folgen und um weitere Features bereichert werden, dafür aber nur gegen einen kleinen Obolus zu bekommen sein. Für die volle Nutzung der App sollte man eventuell über eine Premium-Mitgliedschaft bei gc.com nachdenken… oder man verkneift sich das „exzessive“ Suchen nach Telefonjokern. Die App nutzt die API von Groundspeak und diese geiselt die Basic-Member derart, dass maximal drei Anfragen pro Tag möglich sind.
Fazit:
Nice to have! Wer hin und wieder einen Telefonjoker benötigt, nicht ewig lange einen passenden Kandidaten über die bisher vorhandenen TJ-Portale oder im eigenen Telefonbuch suchen möchte und auch über den Schreibfehler „Geochache“ beim Einrichten von TJ.Hooker hinwegsehen kann, der wird die App mit Sicherheit nicht mehr missen wollen. Alle anderen wissen sich in der Regel ja sowieso zu helfen und loggen halt hin und wieder einen DNF, ist ja schließlich auch keine Schande.
* Die iOS-Benutzer müssen sich leider noch etwas gedulden
Montag, 4. Februar 2013 8:27
@mo-cacher: Jepp, aber da muss ich dann noch unnötig Profile durchklicken und finde gefühlt auch nur bei jedem 1000. eine Telefonnummer… eher unpraktisch, um mal eben einen Telefonjoker zu finden.
@zappo: Als handwerklicher Fehler würde ich es nicht bezeichnen. In vielen Fällen, in denen ich einen Telefonjoker gebraucht habe, war ich einfach betriebsblind. Natürlich gibt es auch Caches, die man scheinbar nur mit Telefonjoker finden kann, aber das ist IMHO bei einem sehr geringer Anteil der Caches der Fall.
Montag, 4. Februar 2013 0:33
Das is ja mal Quatsch !
Durch meine eigenen Caches und solchen die ich selbst nicht gefunden hab hab ich die Erfahrung gemacht das die meisten Fehler zwischen den Ohren liegen. Und zwar meistens zwischen denen des Suchenden !
Wenn mich einer fragt wo bei meinem NC denn der gesuchte Hinweis ist wenn er da ja die entsprechende Markierung gefunden hat und ich ihm dann erzählen muss das er 30 cm tiefer doch mal das Laub zur Seite schieben soll oder auf die andere Seite des Pfostens gucken soll oder was auch immer da grad nötig ist, ist das bestimmt kein mechanischer Fehler sondern mangelnde Erfahrung, Einfallslosigkeit oder ganz simple Faulheit !
Gerade darum geht es doch beim Cachen, suchen, überlegen, sich mal nen Kopf machen und auch über das Ungewöhnliche nachdenken.
Wenn man da kene Lust zu hat, kann man die Owner doch per Mail anschreiben und sich die Caches per Post schicken lassen !
Sonntag, 3. Februar 2013 16:52
Nur der Vollständigkeit halber: In der grünen Hölle ist eine Art Telefonbuch in den Profilen der Mitglieder enthalten. Dort kann man auch Freunde eintragen, die man vielleicht anrufen möchte.
Sonntag, 3. Februar 2013 16:33
+1
Mir ist es auf jeden Fall lieber wenn jemand anruft als wenn er die ganze Umgebung zerwühlt oder nochmal zum Cache fährt und damit die Umwelt unnötig belastet.
Alle Caches und insbesondere die, die ganz einfach zu finden sind brauchen immer einen brauchbaren Hint und am besten noch ein Spoilerbild. Denn nur damit ist sichergestellt, daß die Suche abgebrochen und nicht der Suchradius erhöht wird, wenn die Dose weg ist.
Sonntag, 3. Februar 2013 14:35
@zappo auch bei einer gemuggelte Stage ist so ein Anruf beim TJ echt hilfreich und legitim.
Auch bei einer weiteren Anreise ist jeder Abruch nur ärgerlich, egal aus welchem Grund. Und so ein TJ hat uns den tollen Cache als 2000ten gesichert. Sonst wäre die 2000 nur ein Tradi an der Teitplanke geworden.
Samstag, 2. Februar 2013 22:08
@Zappo: Manche Cacher (u.a. ich) sind nicht unfehlbar und suchen manche Station ewig. Wenn man selbst zu zwei/dritt/viert eine Stunde lang nichts findet, ist ein TJ legitim. Da kann der Owner oftmals nichts dafür, sondern nur die Tomaten auf den eigenen Augen. Dafür muß die Station nicht fehlen.
Samstag, 2. Februar 2013 21:06
Falls bei einem Cache ein Telefonjoker benötigt wird, ist das ein handwerklicher Fehler. Dieser sollte dementsprechend zügig ausgebessert werden.
Wenn bei einem Multi die letzten Foundlogs immer nur “ dank Telefonjoker“ oder „dank eines kleinen Hinweises des Owners“ lauten, ist definitiv was faul.
Allzuoft lehnen sich die Owner zurück mit der Denke, die werden sich schon zu helfen wissen oder zur Not werden die schon irgendjemanden anrufen.
Telefonjoker als Backup, wenn z.B. ne Stage fehlt, ist ok – wenn der Cache nur so zu lösen ist, ist das panne.
Gruß Zappo
Samstag, 2. Februar 2013 20:40
Ich habe kein Problem damit auch zweimal zu nem Cache zu gehen.
Ist die Entfernung nach zuhause aber zu groß um einfach noch mal vorbeizufahren, lese ich mir die letzten 30-40 Logs durch und schreibe die Cacher mit den nettesten Logs an, ob sie den TJ machen würen. Funktioniert immer.
Und die haben den Cache auch noch ziemlich präsent. Was für einen Sinn macht es einen Cacher mit 7000 Funden anzurufen, der den Cache vor 1,5 Jahren gemacht hat und sich weder an den Namen geschweige denn an Stationen erinnern kann?
Und speziell bei NCs möchte ich niemanden ohne Vorankündigung nachts anrufen. Das könnte auf wenig Gegenliebe stoßen.
Umgedreht war ich auch schon TJ und da ist es bei vorheriger Anfrage kein Problem die Stationen/Koords rauszusuchen und bereitzulegen. Is ja auch für den Anrufer besser, als wenn ich unvorbereitet nach der 15. Station von Cache XY gefragt werde.
Daher brauche ich die Datenbanken nicht.
Geile Pics übrigens. Die erinnern mich an eine super Station bei Ölav. Dank nochmal hierfür!