Ein Tradi ist, was man daraus macht!
Ein schnöder Petling in einer Mauer, ein Drive-In noch dazu. Spätestens wenn sich die Tachonadel nach dem Log wieder oberhalb von 50 km/h befindet, hat man den Cache mit großer Wahrscheinlichkeit schon wieder vergessen. Keine Bilder, keine Favoritenpunkte und nur der FTFler und ein paar Kurzlogverächter haben sich mehr als nur ein TFTC aus der Tastatur geleiert.
Selbst Schuld, wenn man es nicht anders will!
Ich für meinen Teil hatte ein paar schöne Stunden mit diesem Gummipunkt, weswegen ich euch meinen Log nicht vorenthalten möchte:
Hätte ich mit dem Auto dort angehalten, hätte ich mich vermutlich weniger gefreut die Dose zu finden und mich im Logbuch zu verewigen. Die Kurzlogs der anderen Cacher sprechen da ja eine deutliche Sprache … aber fangen wir von vorne an.
Samstag früh, kurz nach 8 Uhr. Die Sonne scheint durch das Fenster herein und ich beschließe spontan, die erstbeste Dose anzusteuern, welche mir auf dem Weg schöne Aussichten, Wälder, Felder und Weinberge bieten kann. Die Wahl fiel auf diesen Cache und schon nach etwa der ersten Hälfte auf dem Weg zur Dose war klar, dass das eine gute Entscheidung war. Ohne das Auto auch nur im Ansatz zu würdigen ging es hinauf in die Kleinheppacher Weinberge und weiter in Richtung Gundelsbach. Die Sonne war zwar nicht mehr allgegenwärtig, dennoch war die Temperatur genau richtig für eine Wanderung.
Von den Weinbergen und einer tollen Aussicht auf das Remstal und in Richtung Stuttgart ging es entlang von Streuobstwiesen in den Wald, hinunter ins Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf. Kurz vor den ersten Holzmuggels querten Rehe den Weg, was Bossley einen zusätzlichen Motivationsschub gab.
Nördlich von Buoch über die Landstraße und entlang von Koppeln, Wiesen und Feldern bis zum Ausblick auf die blauen Berge (wo ich eine bereits anderweitig gefundene Dose spontan besser getarnt habe) und von da an nur noch abwärts bis zum Cache. Dort angekommen auch schnell fündig geworden und etwas oberhalb nach knapp 9 Kilometern und fast 2 Stunden eine kurze Rast eingelegt.
Nach einer kleinen Stärkung ging es ein Stück die Straße hinauf und dort wieder in den Wald. Die Motorsägenmugels waren schon von Weitem zu hören, die Rotte Schwarzkittel ergriff auf der gegenüberliegenden Hangseite auch schon die Flucht. Leider war ich mit dem Foto zu langsam, auf dem Bild kann man nur noch ein paar dunkle Flecken im Wald erkennnen.
Den in der Topo eingezeichneten Weg direkt am Waldrand südlich von Buoch sollte man mal aus der Karte löschen … aber die Wiese war auch nicht schlecht und irgendwann war wieder Gundelsbach in Sicht. Wieder einmal wechselten sich Weinberge mit Wald und Obstwiesen ab. Kaum auf der anderen Talseite angekommen gesellte sich zu Bossley und mir auch ein leichter Graupelschauer, welcher, je weiter wir wieder in Richtung Kleinheppach kamen, immer mehr in Schnee überging.
19,5 km und 4 1/2 Stunden später war ich wieder daheim angekommen.
Schön wars! So schön, dass ich das vermutlich bei der erstbesten Gelegenheit mit dem nächstbesten Tradi wieder machen werde.
Vielen Dank für den Cache und das Erlebnis, auch wenn der Owner mit Letzterem nicht wirklich was zu tun hatte.
Montag, 9. März 2020 0:18
Ich finde lieber einen einzigen Multi oder Letterbox, wo ich wirklich sagen kann: „Der Weg war das Ziel“ als 100 stop’n’log – PETlinge oder Filmdosen. Oder einen Tradi, der wirklich hervorsticht und einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Über eine Letterbox, wo die Tour zu einer besonders imposanten Felsformation geführt hat, schrieb ich : „Allein dafür hätte sich die Anfahrt gelohnt“.
Mittwoch, 4. April 2018 11:46
[…] (mehr) zwanghaft meine Statistik füttern um anderen zu zeigen was ich für ein toller Hecht bin. Ein Tradi ist lediglich das, was man daraus macht. Es darf dabei auch gerne mal ein Multi sein. Die Dose am Ende ist zwar ein Grund, das Ziel ist es […]
Dienstag, 24. März 2015 17:26
[…] Ich für meinen Teil werde Geocaching dieses Jahr auch wieder dosenreduziert bewusst genießen und aus der ein oder anderen 0815-Dose einen Cache machen, der auch noch nach 2 Jahren Erinnerungen wach…… alles andere ist gefühlt verschwendete Zeit und das ist mir irgendwie zu […]
Montag, 26. August 2013 11:24
[…] von diesem Rundweg abweicht, nichts verpasst (im Gegenteil) und kann sich je nach Gusto am Ende mit einer beliebigen Finaldose belohnen. Zum Abschluss möchte mich trotz der engstirnigen Denkweise beim Owner für die Runde bedanken, […]
Montag, 25. März 2013 14:24
Auch wenn ich es bedingt durch Faulheit / Unsportlichkeit nicht so extrem handhabe wie JR (mir reichen auch schon 5km schöne Natur), aber genau das ist der Grund, weswegen ich ein ausgesprochener Schönwettercacher bin. Der Weg, die Umgebung, die Landschaft, das alles gehört zum Cacheerlebnis genauso dazu wie der eigentliche Gummipunkt. Und das wird durch schlechtes Wetter weit mehr getrübt als durch einen schlechten Cache. Ich gebe aber auch zu, dass ich noch nicht ganz so weit bin wie ScandinavianMagic. Der Cache an sich ist für mich immer noch die stärkste Motivation, meinen Allerwertesten in die Natur zu bewegen, auch wenn sich das hinterher wieder so relativiert wie in dem schönen Bericht von JR.
Viele Grüße
Gerald
Montag, 25. März 2013 10:55
Der Witz ist, dass das ohne Cache ja ebenso funktioniert. Mach ich seit zwei Jahren so und mir fehlt dabei rein gar nix. Und man muss kein schlechtes Gewissen haben, solche Dosen, die ohne jede Inspiration in die Gegend geworfen wurden, noch mit einem Log zu würdigen.
Sonntag, 24. März 2013 19:11
@Spike05de – Oder es liegt daran, das heute Sonntag und bestes Cachewetter ist.
#Hoffnung_nicht_aufgeb
Sonntag, 24. März 2013 18:46
@Spike05de: In dem Fall war dein Kommentar der Erste.
Sonntag, 24. März 2013 13:28
„Der Weg ist das Ziel“
Cachen ist halt so schön, wie man es sich selber macht.
Sonntag, 24. März 2013 12:44
Entweder sind bei diesem schönen Bericht wirklich noch keine Kommentare eingegangen oder wurden noch nicht freigeschaltet. Falls noch keine Kommentare dazu abgegeben wurden bestätigt sich mal wieder meine Vermutung das Cacher eher auf schlechte Nachrichten aus sind.
Das nächste mal solltest du vielleicht einen BH für den tollen Baum mitnehmen