Cache kaputt? Coin geklaut?
Immer mehr Städte, Landkreise und Ferienregionen bieten ihren Gästen Geocaching als eine trendige Alternative zum Wandern oder zur normalen Stadtführung an. Dabei werden auch manchmal einfach die Owner bestehender Geoaches* angeschrieben und um die Erlaubnis zur Nutzung des Caches/Cachelistings gefragt. Die Stadt hat damit eine extrem günstige Möglichkeit ihr Tourismusangebot zu erweitern und die freiwilligen Helfer erledigen die Arbeit. Eine tolle Idee und wenn der Owner damit einverstanden ist, warum nicht?!?
Das war auch mein erster Gedanke, als ich auf das Angebot der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg aufmerksam wurde. Da auf der Seite weder geocaching.com genannt, noch auf die Erlaubnis der Owner verwiesen wird, habe ich mal ein paar E-Mails verschickt und nachgefragt. Abgesehen von einer Antwort war es bekannt, dass die Caches dort für touristische Zwecke verwendet werden und es wurde auch die Erlaubnis dazu erteilt.
Na dann scheint ja alles in Butter… oder?
Man kann zu Tourismuscaches stehen wie man will und es gibt vermutlich auch unter den Geocachern solche, die nicht wirklich darauf achten, ungesehen die Dose aus dem Versteck zu holen und alles wieder so zu hinterlassen wie sie es vorgefunden haben. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass Anfänger mit der extrem spärlichen Beschreibung zu Geocaching und der sehr übersichtlichen Regeln wirklich alles richtig machen. Was solls, schließlich hat der Owner ja zugestimmt und sich bestimmt seine Gedanken dazu gemacht…
Jetzt wurde mir schon wieder der Haltemechanismus geklaut. Ihr wollt wohl das er archiviert wird?
Quelle: Adlerhorst Zentral
Wer Coins oder TBs besitzt und Erstere nicht unbedingt im Album vergammeln lassen möchte, könnte ebenfalls eine kleine Überraschung erleben. Eine nette Münze oder eine kleine Plakette als Andenken an den Urlaub in Nürnberg, das dürfte den unbedarften Tourist doch bestimmt freuen. Schließlich wurde er ja quasi dazu aufgefordert einen Gegenstand herauszunehmen und gegen einen anderen zu ersetzen.
Üblicherweise nimmt jeder Finder einen Gegenstand heraus und ersetzt ihn durch einen anderen.
Quelle: Tourismus Nürnberg
Da kann man ja fast schon darauf warten, dass das pralle Inventar vom Cache Im Schatten der Burg gegen Tempopäckchen oder irgendwelchen anderen Tünnes getauscht wird. Mal abgesehen davon, dass der Owner dieses Caches überhaupt nichts von der Aktion wusste.
Irgendwie sollte man Touristencaches von den, auf gc.com & Co veröffentlichen Caches trennen. Wenn man schon unbedingt Muggels konvertieren muss, würde für Interessierte auch ein Hinweis auf weitere Informationen reichen, oder?
Just my 0,02 Euro
*Das ist kein Schreibfehler sondern ein Zitat der Seitenüberschrift
Sonntag, 18. Dezember 2011 1:29
Vom Tourismusmagnet Geocaching hat die Stadt Geesthacht offensichtlich noch nichts gehört. Ganz im Gegenteil, denn dank deren blinden Aktionismus wurden zwei wahrlich beeindruckende Caches (http://coord.info/GCQD55 „Lord of the Rings“ und http://coord.info/GCNGA7 „The Lair of Cerberus (LPC)“) archiviert!
Immerhin gibt es quasi ein öffentliches Statement: http://coord.info/GL6DRCW0
Damit geht eine Ära zu Ende. Qualitätscaches contra „walduntypische Gefahrenquellen“… grrr…
Sonntag, 11. Dezember 2011 11:56
Jetzt macht auch schon der Shopblogger Werbung für organisiertes Cachen
http://www.shopblogger.de/blog/archives/12856-Geschenkgutscheine-fuer-die-Schatzsuche.html
Donnerstag, 8. Dezember 2011 12:29
Ok, das is dann natürlich doof, vorallem wenn die Owner nicht danach gefragt werden. Aber wenn die Stadt ne Runde von sich selbst aus legen würde oder ein paar einverstandene Owner finden würde und es dann ne Runde mit nem erfahrenen Cacher geben würde, fände ich das gar nicht so schlecht. Wobei wir es wahrscheinlich alle ohne sowas ins Hobby geschafft haben.
Mittwoch, 7. Dezember 2011 19:53
Tja Guppie, da hast wohl was falsch verstanden. Zumindest bei den Nürnbergern handelt es sich um GC gelistete Caches. Und das find ich persönlich eine Sauerei, falls die Owner nicht eingeweiht sind.
Mittwoch, 7. Dezember 2011 12:01
Klingt doch mal nach ner guten Idee, dass die Städte selbst solche Caches legen,nur finde ich immer noch, dass das Cachen dann trotzdem von einem erfahrenen Cacher begleitet werden sollte der die Leute in die richtige Handhabe und die Regeln einweißt und fragen beantworten kann.
Mittwoch, 7. Dezember 2011 8:44
sorry, blöder Tippfehler: statt „zum rechten cachen“ sollte es natürlich „zum echten cachen“ heißen. nicht dass das jemand in den falschen Hals kriegt…
Mittwoch, 7. Dezember 2011 8:27
Es geht auch anders. Unser erster Cache war kein echter von geocaching.com, sondern ein schöner Multi von den Tourismusleuten der Stadt Oberkirch gelegt. Die hätten damals auch die Geräte dazu kostenlos ausgeliehen, wenn wir nicht gerade am Sonntag gekommen wären. Damals hat es uns auch nicht gestört, dass wir nicht online loggen konnten, denn das kannten wir ja noch gar nicht. Durch diesen Touristencache kamen wir dann später erst zum rechten cachen. Von unserer 15-köpfigen Gruppe waren wir aber die einzigen, bei denen das so war.
Ich verstehe nicht, warum andere Städte das nicht genauso machen und stattdessen geocaching.com missbrauchen.
Mittwoch, 7. Dezember 2011 8:14
Mir stellt sich gerade die Frage, ob die Touri-Büros, Hotels etc. sich eine Premium Membership gönnen würden, um an die Koordinaten der Caches zu kommen…?
Ok, bisher hat es noch keinen meiner Caches „getroffen“ – aber irgendwie kommt mir immer öfter der Gedanke, sie in PM-only umzuwandeln.
Dienstag, 6. Dezember 2011 23:19
Einerseits ist es zumindest eine Chance Ausenstehende ans Cachen heran zu führen, nur ob diese dann wirklich die Regeln beachten und das Cachen an sich resprektieren sehe ich als kritisch an.
Nur wenn diese Entwicklung wirklich weitergeht, dann sollte sie zumindest in Kooperation mit uns Cachern vonstatten gehen um das ganze in die richtigen Bahnen zu weißen.
Dienstag, 6. Dezember 2011 21:26
Das war mit dem Hotel bei Berchdesgarden das Gleiche. Die warben auf ihrer HP mit über 1000 Caches in der Nähe. Und wollten mir bei einer telefonischen Nachfrage erst erzählen, daß das alles ihre Caches wären. Dann kam der Spruch: „die Caches sind doch frei zugänglich“. Und erst eine gründlichere Erklärung meinerseits hat dann zur Einsicht geführt. Zumindest was die Werbung mit fremden Caches angeht. Diese ist inzwischen von deren HP verschwunden.
Diese Problem werden wir in der Zukunft wohl noch öfters haben. Da hilft nur ein Einschreiten der örtlichen Cacher. Diese müssen das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen. Und das immer und immer wieder. Denn der nächste Hotelier/Fremdenverkehrsverband wird wieder genau so blauäugig an unser Hobby rangehen. #leider
Dienstag, 6. Dezember 2011 20:31
Ich wäre mit einer Nutzung meiner Caches durch die Tourismusbranche, Volkshochschule, usw. nicht einverstanden, außer mir würden meine Aufwendungen (Material, Cachepflege, Fahrtkosten) ersetzt werden.
Cachen bedeutet für mich eine Gegenseitigkeit, ich verstecke einen Cache, jemand anders versteckt einen Cache und dann können wir gegenseitig unsere Caches suchen. Das Ganze soll dem Spass dienen und keine kommerzielle Nutzung mit sich bringen.
I. d. S.
Happy Hunting!