Wenig Besucher – Lohnt der Aufwand noch?
Wer Caches auslegt, möchte, dass diese auch besucht werden. Gerade „einfach gestrickte“ Caches, bei denen der Aufwand um an den einen Punkt zu kommen mehr als ein paar Meter bedeutet, bleiben da gerne mal auf der Strecke.
Heute früh landete folgender Archive-Log in meinem Postfach:
Da die Wartung nicht im Verhältnis zu den founds steht, werden wir diesen Cache archivieren
Quelle: Archive-Log
41 Funde in 3 Jahren, das ist in der Tat nicht gerade berauschend. So wirklich viel ist in der Gegend allerdings nicht los, selbst der Tradi an der Straße hat in 3 1/2 Jahren nur 100 Funde eingefahren.
Letztendlich liest man so etwas oder ähnliches in letzter Zeit immer wieder:
Der Aufwand ist im Vergleich zur Fundzahl zu hoch -> Archived!
Fast-Food-Geocaching – Je schneller und je mehr, desto besser.
Angebot und Nachfrage. Quantität wird bevorzugt, der Zähler muss stimmen. Die Qualität darf aber auch nicht zu kurz kommen, Highlights werden gezielt angefahren und dienen als Abwechslung zur meist minderwertigen Statistikdose. Dazwischen wird es zunehmend dünner. Man kann halt nur mit tollen Erlebnissen und einer ordentlichen Statistik punkten.
These:
Mehr Tradis führen zu weniger Besuchern bei Multis, führen zu Archivierungen, führen zu mehr Tradis.
Irgendwie eine traurige Entwicklung, aber das ist wohl der Lauf der Zeit.
Kann man etwas dagegen tun? Muss man es überhaupt?
Samstag, 31. Dezember 2016 11:47
[…] zum Favoritenpunktverkäufer trotz meines deutlich günstigeren Angebots nicht. Ebenso hat sich manch ein Cache in den Augen des Owners nicht gelohnt. Ein Multi ist halt nichts was man eben mal in Fast-Food-Manier loggen kann oder aus Gründen der […]
Donnerstag, 20. Oktober 2016 17:05
Hmh – gerade mal Projekt GC gefragt, von meinen 7 noch aktiven Dosen haben 6 eine Besuchsfrequenz von zwischen 20 und 28 Tagen Pause zwischen den Besuchen, Mittelwert ziemlich genau bei 25 Tagen zwischen zwei Besuchen.
Kann ich mit leben, ist alles kein klassisches Beuteschema der heutigen Dosensuchers, die sind aber auch alle relativ pflegeleicht. Fast alles Multis als Photorallye, und mit den Jahren hat man so seine Übung Motive auszuwählen die auch nach ein paar Jahren noch halbwegs konstant sind. Wobei ich zugeben muss dass ich dann doch mal ein paar Bilder anpassen müsste, da ich aber immer bewusst einen „Freischuss“ einbaue (Anzahl Bilder = Anzahl Variablen) geht das auch so sehr gut.
Wobei ich auch gar nicht wüsste wie ich mich um mehr Dosen kümmern sollte, Dosensuchen ist eines der eher seltenen Hobbies bei mir. Aber solange nichts ernstes mit den Dingern ist brauche ich sie auch nicht einzusammeln, ich freue mich über jedes (meist durchaus persönliche und ausführliche) Log. Genauso wie ich mich freue wenn andere Leute ähnliche Dosen für mich bereithalten…
Gerade am Wochenende habe ich einen 10 Jahre alten Large Tradi bei Bingen am Rhein ge/be-sucht, der hat in den 10 Jahren 250 Funde. Und war eine absolut tolle Dose über die ich mich wirklich gefreut habe. Abseits der Haupt-Touristenpfade bei denen man natürlich alle 161m einen Petling aus einem Verkehrsschild popeln kann.
Wenn andere Menschen sowas für mich aufrechterhalten dann kann ich auch ähnliche Dosen für andere Menschen aufrechterhalten. Man findet die halt nur so schwer als BM unter dem ganzen Dreckspetlingmüll heutzutage…
chrysophylax.de
Donnerstag, 20. Oktober 2016 12:58
Kann mich den Aussagen von Charlenni nur anschließen.
Mittwoch, 12. Oktober 2016 14:41
Ich kann das gut nachvollziehen. Ich mache mittlerweile meine Caches auch dicht, wenn nach Wartung geschrien wird.
Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Mir fehlt mittlerweile die Motivation etwas für den amerikanischen Konzern zu machen. Die stellen sich immer so dar, als ob sie all die tollen Caches gemacht haben
2. Die Caches kommen in die Jahre und damit wird die Wartung immer aufwendiger.
3. Caches, die mehr als ein Jahr alt sind gehen in den Fundzahlen rapide abwärts. Im ersten Jahr kommen die 20 üblichen Verdächtigen und dann nur noch sporadisch einzelne. Also warum warten, wenn doch kaum noch jemand kommt?
4. Die Anspruchshaltung der Leute nimmt zu, und zwar reziprok zur Bereitschaft, auch aufwendige Caches anzugehen. Aber das ist natürlich subjektiv
Irgendwie ist die Luft raus. Bin mir nicht sicher, ob nur bei mir, oder allgemein. Auf alle Fälle bedeutet ein NM bei mir ein „ab ins Archiv“.
Dienstag, 11. Oktober 2016 17:02
Hmmm, da sehe ich den Umzug als den eigentlichen Grund für die Archivierung. Schade, dass der Owner den Cache gleich ins Archiv geschickt hat. Der Cache wird von 11 Leuten beobachtet. Ich bin mir fast sicher, dass ein Nachtcache jmd. gefunden hätte, der ihn adoptiert. (Aber das setzt halt voraus, dass die Leute mitdenken ).
Und ein Multi, der durchschnittlich alle 10 Tage von jmd. gefunden wird ist doch gar nicht schlecht. Aber die Erwartungshaltung der Leute divergiert halt doch stark
Ich bleibe aber trotzdem dabei …. noch sehe ich keinen Trend
Sonntag, 9. Oktober 2016 14:08
@Steinpilzle: Nächster Kandidat, ein Nachtcache. https://coord.info/GC2T183 Allerdings ist hier die geringe Besucherzahl nur der zweite Grund.
Donnerstag, 29. September 2016 22:16
[…] Wenig Besucher […]
Mittwoch, 28. September 2016 15:33
@Tom: Stimmt, so könnte man die Überschrift auch interpretieren. #Ups
Klickzahlen sind mir Rille, ich hab keine Werbung o.ä.
Mittwoch, 28. September 2016 15:30
@Steinpilzle: Ich hab eine Archive-Notification, da lese ich das immer mal wieder. Leider lösche ich die Mails regelmäßig, kann gerade keinen weiteren Fall belegen.
Wenn ich dran denke poste ich die Nächsten hier mal.
Mittwoch, 28. September 2016 14:13
Diese Clickbaiting Überschrift. Dachte schon der Blog macht zu!
Ansonsten naja, was will man erwarten. Ich hab eine billige Dose in Stuttgart, mieser Ort aber coole Story dahinter. Wird fast schon täglich geloggt. Wartung praktisch keine mehr mittlerweile, das übernehmen im Zweifelsfall andere Cacher proaktiv nach Rücksprache. Zwischenzeitlich waren auch mal 2 Dosen unterwegs (da hat jemand seine eigene Dose mitgebracht und sie versteckt als er meine nicht gefunden hat – da musste ich tatsächlich selbst hin).
Hier im Allgäu im schönsten Naturschutzgebiet einen kleinen „Lost Place“ (uralte Schuppen) den man nur mit 2km Fuß-/Radweg erreichen kann. Mystery. Da geht niemand hin. Aber bei den Tradis um die Ecke, die unter den Bänken oder irgendwo im Dreck im Wald, da ist ständig was los… Wenn da was ist, dann deaktiviere ich es und wenn ich dann wie alle paar Monate da vorbeikomme und der Reviewer noch nicht zwangsarchiviert hat, dann wird der Müll eingesammelt oder vielleicht sogar eine einfache Dose ausgelegt als Tradi. Der Ort hat es eigentlich verdientt.
Mittwoch, 28. September 2016 14:00
Ich kenne einen schönen Nachtcache, der auch wegen zu hohem Wartungsbedarf zugemacht wurde. Da kamen aber aufwendige Basteleien und anhaltender Vandalismus zusammen.
Bei dem Fall hier kann ich das Problem anhand der Logs nicht nachvollziehen. Der Cache lief zwei Jahre reibungslos, dann gab es 2 Wartungseinsätze im Abstand weniger Monate und ein Jahr später wäre wieder einer fällig geworden. Also ein Wartungsaufwand von durchschnittlich einem Besuch pro Jahr – völlig normal für Sachen, die etwas aufwendiger gestaltet sind als eine Standdardose in der Landschaft. Da hatte wohl der Owner einfach generell keine Lust mehr, seine Belohnung in Form von Favoritenpunkten hat er ja eigentlich genügend bekommen.
Man sollte das nicht überbewerten, die Regel ist es ja nicht. Ganz im Gegensatz zur Zwangsarchivierung wegen Nichtwartung, da kenne ich einen Spezialisten, der dieses unhöfliche Spielchen systematisch macht.
Mittwoch, 28. September 2016 13:04
Hmmm, hast Du da noch ein paar andere Beispiele? Habe ich so nämlich noch nicht so häufig gelesen, um da eine Entwicklung ableiten zu können. Deine These kann ich somit nicht teilen.
Ein gut gemachter Multi findet immer seine Liebhaber. Das sind weniger als bei Tradis, das ist schon richtig. Aber das ist aus meiner Sicht auch völlig ok.
Mittwoch, 28. September 2016 13:01
Zu diesem interessanten Thema auch meine Meinung.
Die meisten meiner gelegten Caches sind Mystery und das aus mehren Gründen.
1. Die Sucher loggen(meist ) nicht TFTC oder sowas in der Art.
2. Die (meist) schöne Location wird nicht sinnlos plattgewalzt.
3. Ich (und die Sucher) lieben meine Rätselreihe.
4. Der Wartungsaufwand ist bei Mysterys geringer als bei Tradis.
Aktuell habe ich einen 13 km Mystery Multi in der Pipeline.
Der wird wahrscheinlich wegen der geringen Punktzahl(1 ) nicht wirklich oft besucht.
Mittwoch, 28. September 2016 13:00
@Mystphi: Das Problem ist, dass bei geringer Fundzahl bereits die kleinste Wartung eigentlich schon zu viel ist. Die Fundzahl hat also schon etwas damit zu tun… Mal abgesehen davon, dass heutzutage (und auch früher schon) alles nahezu Deppensicher sein muss.
Mittwoch, 28. September 2016 12:22
Der Logschreiber hat doch schon alles gesagt. Es geht um das Wartungs-Fund-Verhältnis, nicht allein um die geringe Fundzahl als solches. Wenn nach jedem Fund eine aufwendige Wartung durchgeführt werden muss, dann macht es eben irgendwann für den Owner keinen Spaß mehr, wobei es natürlich auch drauf ankommt, ob die Schäden durch Cacher oder durch Muggel erfolgen. Wenn letzteres der Fall ist, dann macht eine Dose an diesem Ort keinen Sinn. Das hat meiner Meinung nach weniger etwas mit der Frage Tradi vs. Multi, noch mit Qualität vs. Quantität zu tun. Wenn ein Cache so aufgebaut ist, dass er einigermaßen Muggel- und Cacherresistent ist, dann wird er auch bei niedriger Fundzahl bestehen bleiben. Das gilt gleichermaßen für Tradis wie für Multis. Das hat eher etwas mit Qualität im Sinne von Robustheit zu tun und weniger mit Qualität im Sinne von Spielspaß. Von daher würde ich die im Artikel aufgestellte These keinesfalls mittragen.
Viele Grüße
Gerald
Mittwoch, 28. September 2016 10:46
Naja, diese „Fundzahl-Verhältnis“-Phrase ist doch zum großen Teil eine nette Umschreibung für
„Für die Cut&Paste-Logs und das Gemecker mache ich mir nicht mehr die Mühe, ich werfe lieber Micro-Mysteries, da gibt es Ruhmeslogs für wenig Aufwand“