Lass stecken – Bitte keine Werbung einwerfen!
Der Titel des Artikels hätte auch „Wenn der x-te Geocaching-Shop eröffnet, die Blogger mit kostenlosem Tünnes zu einem wohlwollenden Artikel mit Empfehlungs-Charakter nötigt und man dafür noch 6,99 Euro zahlen muss“ heißen können, allerdings war mir der dann doch etwas zu sperrig.
Gestern früh fand ich in meinem Briefkasten eine Benachrichtigungskarte für ein Päckchen. Da ich in letzter Zeit das ein oder andere bestellt habe, war das nicht unbedingt verwunderlich. Seltsam wurde es allerdings, als mir der immer mies gelaunte Mitarbeiter der deutschen Post noch 6,99 Euro für die Nachsendung abverlangen wollte. #WhatThe? Der Nachsendeauftrag aufgrund meines Umzugs läuft aktuell noch, ich hätte mich aber schwer gewundert, wenn ich etwas mit der alten Adresse bestellt hätte. Wie auch immer, ich bestelle ja nichts was ich nicht brauche. Die Diskussion, dass der Nachsendeantrag für Pakete und Päckchen von mir nicht beauftragt wurde, fand keinerlei Beachtung – dann müsse er es zurückschicken. Alternativ könnte ich mich ja an den Kundenservice wenden…
Mit zur Faust geballter Hand und erleichtertem Geldbeutel ging es hinaus und der Anblick des unter dem Nachsendekleber hervorkommenden Namen eines mir unbekannten, aber potentiellen Geocaching-Shops ließ eine Vermutung aufkommen, die sich zugleich auch bestätigen sollte:
Boah, wie ich es hasse!
Ungefragt Zeug zuschicken und auf einen wohlwollenden Artikel zum Shop hoffen – die billigste Werbung überhaupt. Nun habe ich eine, nun ja, semi-schöne Weihnachtskugel mit einem noch viel semi-schöneren Geocaching-Logo, welches zwangsläufig an das Logo vom totgerittenen Pferd Opencaching.com erinnert und die ich mir nicht einmal an den Weihnachtsbaum hängen würde, wenn ich denn tatsächlich vorhätte einen aufzustellen.*
Nein, der Absender konnte nicht wissen, dass ich diese Art der Aufdringlichkeit nicht mag. Ebenso konnte sie nicht wissen, dass ich mir nichts aus Weihnachten mache, die Adresse im Impressum noch nicht aktualisiert ist und ich die „Dem schick ich ungefragt was, vielleicht erwähnt er mich oder schreibt was über [Hier das zu bewerbende Produkt einsetzen]“-Mentalität zu tiefst verabscheue.
- Sieht man hier irgendwelche der grauenvollen und zumeist schlicht sinnfreien Partner-Links oder eine breite Bannerwand mit Partner-Shops, Partner-Blogs, Partner-Whatever wie in anderen Blogs?
- Gibt es hier regelmäßig Infos zu neuen Artikeln in Shops, Artikel mit Buchrezensionen, sonst irgendwelchem Tünnes für Geocacher oder ist das hier eine Dauerwerbesendung wie manch ein anderer Blog?
- Findet man hier Blogartikel im gebräuchlichen, herzlich schlechten „Boah, schaut mal wie toll XY ist, hier der Link zum Shop“-Ton?
- Läuft der Adblocker auf jr849.de heiß, wenn er die seitenrandfüllenden Affiliate-Links mit stummen Schreien zu unterdrücken versucht?
Nein, ich erwarte an dieser Stelle wie üblich keine Antwort – diese rein rhetorischen Fragen dienen lediglich der Sensibilisierung derjenigen, die vielleicht irgendwann einmal auf die Idee kommen, wildfremden Bloggern aus welchem eigennützigen Grund auch immer, irgendeinen Scheiß zukommen zu lassen. Es gibt genug Webseiten und Blogs, deren Betreiber bei so etwas überschäumen vor Freude und sich überschlagen vor lauter Glück** – und das sogar selbst wenn man vorher höflich anfragt.
Und genau das ist der Punkt -> Frag doch einfach vorher mit entsprechend formulierter Absicht nach, ob du etwas schicken darfst oder ob das nicht gewünscht ist! Denn ich persönlich möchte nichts geschenkt aufs Auge gedrückt bekommen, was in irgendeiner Form eine Gegenleistung fordert – auch wenn das auf Nachfrage natüüüürlich gaaaar nie nicht so gedacht war, wo denke ich denn wieder hin!
Eine einfache Mail spart dir die Gebühr für das Päckchen/Paket und hätte mir nicht eine halbe Stunde meiner Zeit mit der Fahrt zur Post, der nervigen Diskussion mit dem Mitarbeiter am Schalter, die Bezahlung der 6,99 Euro Nachsendegebühr und der Beschwerde beim Kundenservice der Deutschen Post eingebracht – Letzteres wird aktuell bearbeitet und vermutlich noch mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Danke! #Geeereizt!
Ich werde nun neben meiner aktualisierten Adresse im Impressum auf eben diesen Artikel verweisen. Denn der Nächste, der mir mit dem Hintergedanken einer günstigen Werbung ungefragt irgendetwas zuschickt, bekommt sein Zeug unfrei zurückgeschickt. Denn für euch gilt: Lass stecken – Bitte keine Werbung einwerfen!
So und was mache ich jetzt mit der semi-schönen Weihnachtskugel mit dem noch semi-schöneren Logo, welches an den Garmin-Flop erinnert?***
*In Anbetracht der Ermangelung eines Weihnachtskugelsets und der nicht existenten Lichterkette dürfte das Ergebnis dieser Wahrscheinlichkeitsbetrachtung nicht überraschen, außerdem ist das schon jahrzehntelange Tradition!
**Manche sind gerüchteweise sogar so tief gesunken, dass sie sogar aktiv darum betteln
*** Teer und Federn für diejenigen, die ein Gewinnspiel vorschlagen
Donnerstag, 12. Oktober 2017 20:37
Jepp, habe ich auch bekommen und finde das Kügelchen auch nicht unbedingt hübsch. Unsere weinroten Weihnachtsdekos haben wir vor kurzem entsorgt und durch andere Farben ersetz. Tja, so ist das nun mal als Blogger. Blöd, dass Du Nachporto zahlen musstest, da hätte ich mich auch geärgert.
Freitag, 6. Oktober 2017 15:58
Mache doch mal den Cache „GC38AW0 – Der kleine Tannenbaum“.
Da kannste dann die Kugel mit an den Baum hängen. Der ist das ganze Jahr geschmückt. https://s3.amazonaws.com/gs-geo-images/f36723f2-96c5-4b27-819c-c89d460b896d_l.jpg
Freitag, 6. Oktober 2017 13:08
Du hast auch den Müll bekommen? Meine Frau meinte nur „boah ist die Kugel hässlich“ Schade um das Porto und den Platz im Mülleimer aber immerhin musste ich kein Nachporto aus der eigenen Tasche für ungewollte Werbung bezahlen
Freitag, 6. Oktober 2017 11:44
Da Weihnachtskugeln meistens aus Glas sind wird es wohl nichts mit der Idee nen Cache draus zu machen – frei nach dem Motto: „It’s no trash, it’s a Geocache“ (aus irgendeinem im Rahmen des GIFF gezeigten Film)