Alles nur ein Fake – was nun?

Die Tage wurde bei diversen Caches eine Nachricht, durchaus freundlich aber bestimmt, mit einem Account Namens „BDF Bundesforst“ eingestellt. Mit dieser richtet man sich an Owner von Geocaches, die in Naturschutzgebieten und Biosphärenreservaten gelegt, die sich abseits der Wege oder auf Bäumen befinden.

Sehr geehrter Geocachebesitzer,

seit März 2016 hat der Bundesforst nun auch einen Zugang auf Geocaching.com.
Grund dazu sind vermehrt auftretende Schädigung im Wald durch Baum-Geocaches und zwar bundesweit.

Besonderes Augenmerk haben wir zusammen mit dem NABU, gerade auf Geocaches in Naturschutzgebieten und Biosphärenreservaten gelegt, die sich abseits der Wege oder auf Bäumen befinden.
Die Überprüfung der Koordinaten sowie eine Sichtung vor Ort,
durch das zuständige NABU-Mitglied hat ergeben, dass dieser Geocache davon betroffen ist.
Allein schon wegen des dortigen Nistkastens sollte hier kein Geocache im Baum deponiert werden.

Gerade bei Geocaches bei denen sich das Behältnis oben im Geäst des Baumes befindet,
kommt man nur mit „besonderer“ Ausrüstung dort heran.
Wie man den Fotos bei einigen Einträgen sehen kann ist meist die Kletterausrüstung vorhanden,
man auch sehen das das wichtigste Teil zum Schutze des Baumes,
ein Kambiumschoner, meist nicht vorhanden ist.
Ein solcher Kambiumschoner wird von den Forstleuten und professionellen Baumpflegern benutzt,
um die für den Baum so wichtige Wachstumsschicht, die sich zwischen Splintholz und Baumrinde befindet, nicht zu beschädigen.

Zum Schutze der Natur muss dieser Geocache hier entfernt werden, dies geschieht entweder durch Sie als Geocachebesitzer, bzw. durch das von uns verständigte Forstamt bzw. NABU-Sektion vor Ort.

Sie können uns gerne mit Angabe des betreffenden Geocachenamens unter der eMail-Adresse
info@bdf-bundesforst.de kontaktieren, um gemeinsam mit Ihnen eine Alternative zu finden.
In Naturschutzgebieten und Biosphärenreservaten ist dies allerdings aus den oben genannten Gründen nicht möglich.

Mit freundlichen Grüßen

BDF-Bundesforst
Bernöwer Dorfstraße 19B
16515 Berlin-Oranienburg
info@bdf-bundesforst.de

Quelle: Geocaching.com – Note wurde mittlerweile gelöscht

Der Bundesforst, dessen Kontaktdaten angegeben waren, wusste allerdings auf Nachfrage nichts von einem solchen Account. Es scheint sich hier also wieder einmal um eine Sockenpuppe zu handeln, deren Intention nur erahnt werden kann.
Derartige Accounts werden immer wieder erstellt und unterscheiden sich leider überhaupt nicht von denjenigen, hinter denen Leute sitzen, die tatsächlich ein Problem mit Geocaches in einem bestimmten Gebiet haben.
Gibt es Anlaufstellen, an die man sich wenden kann wenn man als Muggel ein Problem mit einem Geocache hat? Nein, eigentlich nicht. Nach Jahren der Vereinsmeierei wurden mit Informationsveranstaltungen vermutlich nur Dutzende Neucacher angeworben, Seattle pocht bei Problemen auf die Guidelines, sonst hat sich eigentlich nichts nennenswertes in der Richtung getan. Lediglich bei der Messe Jagd&Hund zeigt man Präsenz, das Geld für diese Art der Information potentieller Geocachegegner stammt allerdings aus der privaten Tasche eines mir unbekannten Reviewers…

Die Kosten dafür hat ein Reviewer übernommen, der leider selbst nicht mit vor Ort sein kann. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle.

Quelle: Jagd und Hund 2016 – Es geht los

… dieser möge sich bitte bei mir melden, ich würde gerne, ohne Hintergedanken und ohne dass mein Name irgendwo genannt werden muss, diesen guten Zweck für das Hobby mit 20 Euro unterstützen. :winken:
Zudem informiert die Deutsche Wanderjugend, quasi die Konkurrenz von Groundspeak, Muggels, was man gegen einen potentiellen Problemcache tun und an wen man sich wenden kann. Groundspeak zeigt sich in der Richtung eher bedeckt, schließlich muss jeder Geocacher die Bestimmungen beim Einreichen eines Geocaches als gelesen und verstanden abhaken und der ausgelegte Geocache damit übereinstimmen. Soviel zur Theorie, in der Praxis wird nahezu kein Grundstücksbesitzer gefragt und T5er in weiten Teilen Deutschlands noch ohne explizite Genehmigung veröffentlicht. Das LP-Eldorado Ost-Deutschland wollen wir mal gar nicht erwähnen, sonst bekomme ich wieder böse E-Mails von Mitgliedern der Kingz… :roll:
Doch was kann man tun um denjenigen zu helfen, die wirklich ein Problem mit einem Geocache haben? Vielleicht weiß im vorliegenden Fall nur die kontaktierte Person beim Bundesforst nichts von den Anstrengungen und just in diesem Moment sperrt Groundspeak den doch tatsächlich von einem Mitarbeiter(?) erstellten Account. Doch wann ist ein Account kein Sockenpuppen-Account? Wann eine solche Notiz ernstzunehmen und wann nicht?
Ich habe keine Ahnung, am Ende muss es jeder selbst entscheiden und am besten nachhaken und direkten Kontakt herstellen.
Hilfe von Groundspeak wäre super, doch die sind ja dort mit Bildchen malen beschäftigt…
Da Kritik aber auch nur konstruktiv wirklich etwas taugt: Wie wäre es mit einer, auf allen Plattformen leicht zugänglichen (Link direkt auf der Startseite) und vor allem leicht zu findenden Seite (Google & Co), die in der entsprechenden Landessprache (einfach zu ermitteln) weitere Kontaktmöglichkeiten bietet und Wege zur Lösung und vielleicht auch direkt die Kontaktaufnahme mit dem Owner aufzeigt? Man sollte Accounts, die zum Zweck der Kontaktaufnahme angelegt werden, entsprechend verifizieren (lassen) können und diese auch nicht nur als einfache Member oder Premium Member-Accounts führen, sondern mit einem speziellen Mitgliedstyp aus den Sockenpuppen herausstechen lassen. Man kann es keinem Muggel verdenken, wenn er nach der Anmeldung auf der Plattform, Suche des Problem-Caches und Information des Owners und den „freundlichen“ Antworten der Owner/Geocacher, am Ende die Dose doch selbständig aus dem Wald räumt und künftig nicht gut auf die „Störenfriede“ zu sprechen ist. Zusätzlich könnte man auf den Informationsseiten die Vereine auflisten, den Kontakt entsprechend vermitteln und diese dann die Sache in die Hand nehmen lassen. Dann hätte man bei einigen Vereinen auch mehr zu tun als nur die Mitgliedsbeiträge zu sammeln um damit Cachetouren zu veranstalten… aber ein Großteil der Geocacher möchten sich ja auch nicht von den Vereinen vertreten lassen, was ich verstehen kann – hier ist also direkt der Plattformbetreiber gefragt, denn alles was von „oben“ kommt wird auf jeden Fall mal nicht pauschal und flächendeckend verteufelt.
Aber hier wird sich, wie bei vielen anderen Dingen, vermutlich nichts oder nur wenig (und das Wenige dann nur sehr zäh) tun – Zumindest solange sich keine Politiker für die Jäger/Förster/Naturschützer einsetzen und Geocaching verbieten/einschränken wollen… denn dann ist das Geheule und der Druck groß und die Sätze beginnen mit „Hätten wir damals doch nur schon…“.

Nachdenkliche Grüße

 

Nachtrag: Hier eine Liste mit regionalen Ansprechpartnern bei Problemen. Bei der Wanderjugend ist man definitiv einen Schritt voraus. #ThumbsUp

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Datum: Donnerstag, 3. März 2016 12:03
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10 Kommentare

  1. 10

    Ich zäume das Pferd ‚mal von hinten auf und frage: Wieso muß eine Plastikdose in einen X+10 Meter hohen, lebenden Baum gelegt werden?
    Warum soll jemand in eine alte Fabrik / Ruine geführt werden, wobei der erste Schritt bei 99% der Lokationen einen Hausfriedensbruch darstellt?

    Wer Kletterdosen legen will, soll die örtlichen, kommerziellen Klettergärten ansprechen, die sicherlich ge** darauf wären, sowohl für die kostenlose Werbung, als auch als professionelle Helfer / Ansprechpartner / Trainer zur Verfügung stünden für Newbees, die „auch mal gerne einen T5er…“.
    Es liegt an UNS (Geocachern), dafür zu sorgen, daß die Dosen regelkonform und umweltverträglich sind.
    Ein – ungefragt – bedoster Wald- / Ruinenbesitzer hat ganz einfach das Recht, den Plastikmüll – ebenso ungefragt – zu entfernen.
    Es ist NICHT seine Aufgabe, den Besitzer des Corpus delicti zu ermitteln (obwohl das mit dem „Eigentum“ an Geocaches schon zu kuriosen Gerichtsverhandlungen geführt hat).
    Die Kontaktdaten haben auf dem Geocache, der DOSE, zu stehen! Am besten in vielfältigen Möglichkeiten: Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Groundspeak- (oder besser:) Opencaching-Website-Adresse.
    WIR sind nur Gäste dort, ebenso die Cacher, die suchen und insbesondere unsere Cache-Behältnisse.
    Wer sich wie ein Gast benimmt und höflich vorher anfragt, bevor er / sie irgendwo einen Nano antackert, wird keine bösen Überraschungen erleben – zumindest nicht von der Seite der „Muggels“ :-?

  2. 9

    @glider74: Die Gruppe kenne ich, ich bin einer der rund 360 Mitglieder. Wirklich viel los ist dort allerdings nicht… wobei wenn es etwas zu tun gibt, zum Teil rege Beteiligung da ist.
    Ein Problem ist, dass wenn auf Dosen eine Beschriftung drauf ist, es meist „Offizieller Geocache“ ist und es wird lediglich auf geocaching.com verwiesen. Und genau dort endet dann die Spur, geholfen wird einem dort erst einmal nicht und auch die Kontaktaufnahme und Korrespondenz gestaltet sich erst einmal schwierig. :(

  3. 8

    Wie wäre es mit einer, auf allen Plattformen leicht zugänglichen (Link direkt auf der Startseite) und vor allem leicht zu findenden Seite (Google & Co), die in der entsprechenden Landessprache (einfach zu ermitteln) weitere Kontaktmöglichkeiten bietet und Wege zur Lösung und vielleicht auch direkt die Kontaktaufnahme mit dem Owner aufzeigt?

    –> Gibt es! :-)

    google „geocaching kontaktdaten“ und der 1. Eintrag ist es !

    Historie:

    Auf Facebook habe ich vor einiger Zeit eine Gruppe „Geocacher im Dialog & Co.“ gegründet (rd. 360 Mitglieder).

    Dort ist eine Liste mit Kontaktmöglichkeiten entstanden, die auf geocaching.de veröffentlicht wurde. Leider noch nicht so ganz prominent für Dritte erkennbar aber immerhin….Das ist ein erster Versuch…

    Es gab auch schon die ein oder andere Anfrage, wo jemand die Liste gefunden hat und ihm geholfen werden konnte.

    Die Seite geocaching.de soll aktuell umgebaut werden. Ich hoffe, dass damit auch die Übersicht noch prominenter dargestellt werden kann.

    In der PDF-Liste sind je Bundesland Cacher aufgeführt, die gern bei Problemen für einen Dialog oder die Vermittlung zu ownern bereit stehen. Auch Vereine sind aufgeführt.

    http://www.geocaching.de/index.php/nuetzliches/kontakte-in-der-region

  4. 7

    @Mystphi: What the?!?
    Danke für den Hinweis, werde ich mir nachher mal anschauen.

  5. 6

    @JR:
    Wieso geht eigentlich die Editierfunktion nicht mehr? Bei mir erscheint beim Aufruf lediglich das leere Formular und die Buttons sind ausgegraut.

  6. 5

    @kaFFeeTrinKer:
    „Welche Motivation sollte ein Besitzer dagegen haben?“

    Hab ich geschrieben! Außer Mehrarbeit und möglicherweise Konflikte mit dem Gesetz (Verkehrssicherungspflicht, Haftung bei Unfällen) hat der Besitzer keinerlei Vorteile aus einer Genehmigung.

    Viele Grüße
    Gerald

  7. 4

    @kaFFeeTrinker: Jupp, man kann auch x-beliebige Geocacher oder Blogger anschreiben, dann hat man auch Kontakt. Hilft am Ende vermutlich genauso weiter und wird vermutlich genauso oft in Anspruch genommen wie der Kontakt zu Vereinen gesucht wird.
    Wenn ich ein Problem mit einem Wanderweg habe, schreibe ich auch nicht den nächstbesten Albverein an, auch wenn der mir vielleicht helfen könnte, sondern suche mich im Internet dusselig und lasse es dann vermutlich irgendwann sein.
    Gespräche suchen lohnt sich immer, da stimme ich dir zu. Das ist unter dem Strich aber nicht das was ich mit dem Artikel sagen möchte. Ich hätte gerne eine(!) Anlaufstelle bei Problemen, ein Kontaktfeld o.ä. Des Weiteren keine sinnlose Diskussion mehr über Fakeaccounts, hier muss klar sein ob jemand ein echtes Problem hat oder nur jemand trollen möchte.
    Und vor dem Auslegen suchen die Wenigsten den Kontakt, denn die Suche nach den Ansprechpartnern ist in dem Fall mindestens genauso knifflig.

  8. 3

    @Mystphi „welche Motivation sollte ein solcher Besitzer / Entscheidungsbefugter für eine Genehmigung haben?“

    Welche Motivation sollte ein Besitzer dagegen haben?

    Ich kenne T5er, welche mit Genehmigung des Waldbesitzers liegen. Hier wurde der Kontakt vom Owner gesucht und mit dem Waldbesitzer abgesprochen auf welchem Baum die Dose hängen darf.

    Natürlich gibt es Waldbesitzer/Jäger/Förster welche generell ertmal gegen alles sind. Aber als Verantwortliche ist das ihr gutes Recht und muß dann auch von uns akzeptiert werden. Ob es dann weniger T5er gibt…..warten wir es ab.

  9. 2

    „Gibt es Anlaufstellen, an die man sich wenden kann wenn man als Muggel ein Problem mit einem Geocache hat?“

    JA, die Vereine.

    Beim Thüringer Geocachingverein e.V. gab es schon mehrere Anfragen von Förstern, Jägern usw. wo der Verein den Kontakt zu den entsprechenden Cachern hergestellt hat und die Problme dann gelöst werden konnten. Oft gab es auch Hinweise und Lösungsansätze sogar von den Föstern, Jägern… selber. Die meisten standen unserem Hobby offen gegenüber. Es lohnt sich also das Gespräch zu suchen. Idealerweise natürlich vor der Legung einer neuen Dose.

  10. 1

    Ehrlich gesagt kann ich es durchaus verstehen, wenn LP-Caches oder T5er ohne Genehmigung der zuständigen „Besitzer“ ausgelegt werden. Denn mal ganz nüchtern betrachtet, welche Motivation sollte ein solcher Besitzer / Entscheidungsbefugter für eine Genehmigung haben? Wenn er nicht gerade selber Geocacher ist oder sonst eine besonders soziale Ader hat, bringt ihm eine solche Genehmigung doch in erster Linie zusätzliche Arbeit und möglicherweise sogar Ärger. Da wäre er doch schön blöd, wenn er als Entscheider einem solchen Geocache eine Genehmigung erteilen würde. Daher sehe ich langfristig für LPs und T5er zumindest in Deutschland keine Perspektive. Und das Ausweichen auf Alternativplattformen funktioniert auch immer weniger, wie man hier gut sehen kann (Log zu einem OC-Only, der gesperrt wurde:
    _Geocaches dürfen nur an Orten versteckt werden, die von der
    Öffentlichkeit betreten werden dürfen. Der Besitzer und/oder
    Eigentümer des Grundstücks muss das Legen des Geocaches gestattet
    haben._

    Hier scheint diese Voraussetzung nicht gegeben zu sein, daher sperre ich
    nun dieses Listing komplett. Sollten sich später neue Aspekte ergeben,
    so kann dieses Listing per Antrag durch den Owner wieder reaktiviert
    werden.
    Bei Unklarheiten oder Fragen kannst du gerne mich [1] oder das Team [2]
    kontaktieren.

    Viele Grüße
    Gerald