Endlosdiskussion Spielplatzcache

Irgendwann entdeckte der erste Geocacher, vermutlich im Dosenwahn, einen Kinderspielplatz als Versteck für seinen Cache. Seit diesem Zeitpunkt spaltet sich die Community in die Befürworter und in die Gegner von Spielplatzcaches.
Keine Frage, diese Kategorisierung ist ziemlich schwarz-weiß, wissen wir doch bereits seit dem Luststreifen Shades of Grey, dass es zwischen diesen zwei Extremen auch noch diverse Schattierungen gibt. Manchen ist es egal, andere tolerieren, wieder andere ignorieren diese Art der „besonders kinderfreundlichen“ Geocaches.
Für manche Geocacher ist ein Spielplatzcache ein T5 T6, kann man sich doch keine Kinder kaufen, die man unbehelligt nach der Dose suchen lassen kann. Im Gebüsch abwarten bis sich der Nachwuchs samt Helikoptereltern verzogen hat, ist auch keine Alternative, schließlich fühlen sich Eltern bei der Beobachtung ihrer Kinder durch einen Mann meist schnell unwohl. Das hat vermutlich mit der allgemeinen Angst zu tun, in welcher sich auch manch Sprengmeister an unschuldigen, herrenlosen Koffern vergreift oder sich Bombenräumkommandos an Caches ranmachen.
Wie auch immer, manchmal ist das Betreten ohne Kind oder das Spielen für Erwachsene auch schlicht nicht erlaubt, manch ein Täfelchen gibt vor Ort darüber Auskunft. Was bleibt ist das Ignorieren, aber manche haben unabhängig von der Location den Anspruch, dass jeder Cache für jeden Cacher zugänglich sein muss…

… Fazit, und zwar meines: Veröffentlichte Caches, egal welcher Güte, gehören allen Cachern zugänglich gemacht oder archiviert.

Quelle: NA-Log

… aber ich beginne abzuschweifen. Es gibt neben Spielplatzcaches allerdings auch T5er, die nicht jeder machen kann, Lost-Places, die nicht für jedermann geeignet und lange Wandercaches, die nicht für jeden machbar sind… von den ganzen Caches mit einer Terrainwertung außerhalb der Erreichbarkeit (Stichwort Rollstuhlfahrer) ganz zu schweigen. Man muss nicht zwangsläufig alle Caches aufsuchen, die ausgeworfen werden – auch wenn die Fraktion der Statistiker beharrlich etwas anderes behauptet. Allerdings muss man im Umkehrschluss auch nicht jede Location bedosen, bzw. sollte sich fragen ob diese auch wirklich für die Masse geeignet ist. Eine QTA, welche man im Vorbeilaufen erledigen kann und eine Dose ein paar Meter weiter und im Falle eines Spielplatzcaches wären alle bedient und glücklich, inklusive der Muggeleltern. Das war schon vor Jahren eine gute Alternative und schon damals wehrte sich manch Owner vehement gegen eine Änderung/Anpassung. Obwohl einem deswegen vermutlich kein Zacken aus der Krone gefallen wäre.
Eine Dose auf einem Spielplatz ist allerdings kein Grund für eine Archivierung, sprich diese Locations dürfen auch von Seiten der Reviewer und Groundspeak bedost werden.

… Zur Zeit gibt es keinen ersichtlichen Grund für eine Archivierung.

Quelle: Reviewer-Note

Fakt ist, wer sich trotz der Empfehlung der Reviewer für einen Cache auf einem Spielplatz entscheidet, muss zwangsläufig mit Gegenwind rechnen – schlicht weil es Cacher gibt, die einen Spielplatz nicht als geeigneten Ort für einen Geocache ansehen.
Am Ende kann man vermutlich jeden Cache mit dem Totschlagargument der fehlenden Genehmigung ins Archiv drängen…

… Apropo regelkonform… liegt die Genehmigung der Stadt vor? [:I]

Quelle: Note

.. allerdings müsste man dann im Umkehrschluss auch die Spielplätze Caches der Lost-Place-Liebhaber schließen, die meisten T5er abhängen, etliche Friedhof-Caches einsammeln und unabhängig dieser diskusionswürdigen Arten des Geocachings vermutlich sowieso fast 90% der Dosen archivieren.
Ich für meinen Teil ignoriere die Spielplatzcaches mittlerweile, den „Kampf gegen Windmühlen“ kann man nicht gewinnen. Außerdem sind die Kandidaten, die ihre Dose unbedingt auf einem Spielplatz verstecken müssen, gefühlt meist von der beratungsresistenten Sorte und gesunder Menschenverstand mit steigender Anzahl Geocacher sowieso tendentiell eher rückläufig. Letztendlich geben die Fundzahlen den Spielplatzcache-Ownern auch recht. Die Dosen werden nicht ignoriert, sondern unabhängig von der persönlichen Kinderstatistik teilweise sogar mit heller Freude gefunden. :girl:
Einzelne männliche Geocacher müssen halt entweder „wichtige“ Aufklärungsarbeit bei den Spielplatz-Muggels leisten, gehen einfach frech hin und spielen mit fremden Kindern um sich währenddessen heimlich in Richtung Dose vorzuarbeiten, beobachten die Kinder bis sie sich verzogen haben oder von ihren Müttern in Sicherheit gebracht werden, schleichen sich Nachts an die Dose, mieten sich stundenweise ein Kind (ach nee, das hat irgendwie einen negativen Touch) oder schauen halt einfach in die Röhre – Thats life geocaching!

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Datum: Dienstag, 19. Mai 2015 9:58
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9 Kommentare

  1. 9

    […] für das Geocaching geeignet, Spielplätze kann man aber zwischenzeitlich von der Liste mit den Gründen für eine Archivierung streichen. #HappySpielplatzbedosing2016 Mit dem richtigen Reviewer wird auch im kommenden Jahr die […]

  2. 8

    Eigentlich kann man diese „Problematik“ (wie 80% der übrigen) auf das alte Thema „zeigenswerte Location“ runterbrechen.

    WARUM man an nen Standardspielplatz ne Dose legen sollte, weiß ich jetzt nicht. Eine besonders zeigenswerte Location ist das ja sicher nicht. Das mag bei nem sensationellen Waldspielplatz oder nem Outdoorpark anders aussehen – aber auch da gibts sicher andere Möglichkeiten aussenrum, ohne daß man Spielende und Besucher stört oder Aufmerksamkeit erregt. Und die Dose kann größer sein und lebt länger.

    Über die nebenbei auftauchende Frage, warum man als Passant von Eltern grundsätzlich als potentieller Triebverbrecher eingeordnet wird, mag ich mal mich nicht auslassen. Die Realität gibt da andere Tatsachen vor.

  3. 7

    Gegen die kurze Lebensdauer von Caches die auf Spielplätzen versteckt sind haben sich findige Owner längst etwas einfallen lassen:
    Man macht einen Multi und benutzt den Spielplatz nur für eine wartungsfreie Zwischenstation z.B. in Form einer Kritzelei an einer möglichst unzugänglichen Stelle eines Spielgerätes.
    Die S/M-Fraktion unter den Geocachern findet sowas witzig und vergibt dafür Favoritenpunkte.

  4. 6

    @Süffel: Jepp, allerdings kann ich diesen Smiley so nicht ohne weiteres einfügen, das wäre hier theoretisch dieser hier: :ups: und der passt irgendwie nicht ganz. Ich hab ihn jetzt mal in Textform übernommen. ;-)

  5. 5

    5. Apropo regelkonform… liegt die Genehmigung der Stadt vor?

    Quelle: Note

    Dahinter fehlt noch der Smiley aus der Note ;)
    Gruß Süffel

  6. 4

    @D-Buddi:
    Meist löst sich das Problem aber sowieso von selbst, denn nach meiner Erfahrung haben Caches auf Spielplätzen prinzipbedingt ohnehin nur eine sehr geringe Lebensdauer.

    Gruß
    Gerald

  7. 3

    Spielplatz-Caches sind für mich gelebte Dummheit… Die Kinder sind zumindest irritiert, die Mütter haben Angst um ihre Kinder und die meisten Cacher fühlen sich unwohl, so hat wenigstens niemand was davon. Man kann eigentlich davon ausgehen das genug Klugscheisser weiterhin die Spielplätze bedosen und somit dafür sorgen das auch dagegen ein Gesetz kommen wird :irre:

    Aber Hauptsache der Owner hat Recht :doh:

  8. 2

    @Mystphi: Auveh! Ein ungewollter freudscher Verschreiber, allerdings schmerzt dieser zu sehr in den Augen! :ups: #IstKorrigiert

  9. 1

    … wehrte sich manch Owner wehement

    Aua! Das tut jetzt aber ein bisschen veh ;) ;)

    Bezüglich Spielplatzcaches: Ich halte sie nicht für sonderlich gut, aber nicht leidenschaftlich. Suchen tu ich sie trotzdem, war ja jahrelang selber Vater von Spielplatzklientel.

    Viele Grüße
    Gerald