Keimzellen – Fluch oder Segen?

Keim·zel·le die <Keimzelle, Keimzellen>

1. biol.: der geschlechtlichen Fortpflanzung dienende Zelle
2. Ausgangspunkt, von dem aus sich ein größeres Ganzes entwickelt
Quelle: thefreedictionary

Diese Definition könnte man noch um die Begriffserklärung vom Cachewiki erweitern und somit Geocachingtauglich machen.
Kurz erklärt, eine Keimzelle ist ein Cache aus dem sich andere Cacher meist legefertige Filmdosen entnehmen können und diese in einem gewissen Umkreis, evtl. mit einem bestimmten Namen, als eigenen Cache auslegen müssen. Noch keine Keimzelle entdeckt? Hier mal ein kleiner Ausschnitt:

Doch was steckt dahinter? Was ist die Intention?
Eine cachearme Gegend wird etwas aufgepeppt, die Statistiker haben ein neues Pilgerziel und der Reiz des geringen Abstandes lässt die Cacher vielleicht länger draußen verweilen als sonst. Darüber hinaus fallen mir spontan keine weiteren Vorteile ein. :-?
Die Kehrseite sind meist lieblos hingeworfene Filmdosen, zu klein geratene Logbücher, tolle Cachebeschreibungen*, Wartungsmangel bei Dosen von überregionalen Cachern, Locations die es nicht wert sind bedost zu werden und Logs ala „TFTC„. Von der erhöhten Cacherfrequenz, der damit einhergehenden Zerpflückung der Botanik durch zu weit in den Wald geworfene Dosen, dauerbeunruhigtes Wild und manch schlecht gelaunten Jäger oder Förster ganz zu schweigen. Gut dass hier in der Gegend schon lange keiner mehr diese miese Idee hatte und es die Logbedingung als solche nicht mehr gibt, man als Cacher also bei der Verbreitung der Seuche nicht mehr helfen muss (wenn man schon den einen Punkt vom Muttercache einsacken will).

Gibt es irgendwo Keimzellencaches bzw. Cacheserien mit ähnlicher Idee, bei denen die Landschaft nicht mit Kaliber 35 bearbeitet wurde und unter dem Strich mehr schöne Caches herauskommen (GC-Vote im Schnitt >=3)?

* Immerhin müssen sich die Owner selber einen Text überlegen und können nicht nur stupide den vorgefertigten Text reinsetzen (siehe Brunnencaches, Gotteshäuser, Keinkreuze, etc.). Warum nicht legefertige Caches kaufen oder gleich jemanden beauftragen der Dosen gegen Bezahlung versteckt, die Beschreibung anlegt, die Wartung übernimmt, man keine Arbeit damit hat und der Cache nur noch adoptiert werden muss (irgendwo wurde mal drüber diskutiert, ich find den Thread oder Artikel leider nicht mehr)?

Autor:
Datum: Donnerstag, 28. Mai 2009 19:28
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8 Kommentare

  1. 8

    @JR: ich denke von der Grundhaltung sind wir uns einig. :smile: Die Gefahr ist bei einer Keimzelle sicherlich da, vor allem wenn die Zahl der auswaertigen Cache-Leger ueberhand nimmt die keine praeparierte Dose mitbringen sondern direkt vor Ort einen Cache ‚zusammenbasteln‘. Bei der Ehrentafel glaube ich z.Bsp auch nicht an lauter Qualitaetscaches :roll:
    Liegt es nicht eher am Trend moeglichst effektiv viele Caches ‚einzusacken‘? ‚Man‘ wird ja auch eher ernst genommen wenn man eine grosse Found-Rate vorweisen kann..
    Multis sind inzwischen eher out, dafuer werden Serien ausgelegt. Ist das nicht fast dasselbe? Dadurch dass ich pro ’stage‘ (egal ob Tradi uoder Bonus :wink: ) eine Dose deponieren muss entsteht eine aehnliche Cache-Dichte.
    Aber du hast recht, bei einer Serie kann ich mich darauf beschraenken einem einzigen Owner den Kragen rumzudrehen :lol:

    Viele Gruesse,
    Dickkopf

  2. 7

    @Dickkopf: Vielleicht hätte ich zwischen der Einleitung/Aufzählung einiger Keimzellen und dem restlichen Text einen dicken Strich ziehen müssen. :neutral:
    Von den alten Caches habe ich einige gemacht, war aber schon lange nicht mehr dort.
    Indie hat die Laterne soweit ich weiß nicht aus der Keimzelle entnommen und anschließend an den Baum gehängt, so wie auch einige andere sich etwas mehr überlegt haben. Leider funktioniert das nicht mit jedem Cacher und in jeder Region.
    Die letzte Keimzelle die ich bewundern durfte liegt bei Leipzig, dort konnte man bei den besser versteckten Filmdosen den Schaden an der Natur, bei den weniger gut versteckten die Lieblosigkeit deutlich erkennen. :-(
    Die Idee der Keimzelle, Filmdosen an die Finder zu verteilen und neue Caches zu erzeugen, ist nicht unbedingt die beste Vorraussetzung, Caches zu schaffen, die bei der Suche auch noch Freude bereiten. :-?
    Dann doch lieber so etwas wie eine Kreativkeimzelle, bei der man selber einen Cachebehälter basteln muss, der dann auch nicht mehrfach in der Keimzelle auftauchen darf. ;-)

  3. 6

    oops wo sind meine smilies geblieben :shock: bin wohl zu sehr groundspeak geschaedigt :wink:

  4. 5

    Hmmmm, eine ziemlich pauschale Backpfeife die du hier verteilst…

    Ich kenne nur eine Keimzelle – die in BB.
    Mit dem pauschalen Statement wie …sind meist lieblos hingeworfene Filmdosen, zu klein geratene Logbücher, tolle Cachebeschreibungen*, Wartungsmangel bei Dosen von überregionalen Cachern, Locations die es nicht wert sind bedost zu werden und Logs ala TFTC…. trittst du aber einigen Cachern heftigst auf die Fuesse.. u.a. auch mir

    Bitte unterscheide zwischen Leuten die keinen Bock haben einen normalen Log zu schreiben weil sie mehr wie 5 Dosen loggen ‚muessen‘ und zwischen Leuten die keinen Log schreiben weil sie den Cache bescheiden finden. Es gibt nun mal Analphabeten unter uns Cachern die ausser einem ‚habs gefunden‘ oder ‚TFTC‘ nichts zustande bringen.

    Dass viele Logs im Allgemeinen und die im Keimzellenwald im speziellen zum Teil extrem traurig sind, darueber sind wir uns einig. Dass es keinen Spass macht eine gefuellte Inbox gefuellt mit 20 identischen Keimzellenlogs zu lesen, darueber sind wir uns sicher auch einig. Liegt es immer an den Caches? Das wage ich zu bezweifeln.

    U.a. gibt im Keimzellenwald Caches wie DADIDADA oder den Mikro im Wald um nur zwei Beispiele zu nennen… oder es gab den von InDie – aus meiner Sicht alle sehr gelungen. Hast du einen davon gemacht? Kannst du urteilen? Nicht jeder Cache trifft jedermanns Geschmack, aber aus meiner Sicht ist die Anzahl der in der Keimzelle ‚hingeworfenen‘ Dosen deutlich unter 1/4!
    Wieviel Dosen dieser oben nett verlinkten Keimzelle hast du selbst geborgen?

    Meine 2 ct

    Viele Gruesse,
    Dickkopf

  5. 4

    Nicht weit weg von uns liegt die Genthiner Cachemaschine (GC1MDHD). Die meisten Caches, die dort entnommen wurden, wurden entweder kreativ aufgepimpt und kreativ versteckt. Wir hatten anfangs auch Bedenken, ob die Idee einer Keimzelle wirklich von Vorteil für unsere Gegend ist, aber bis jetzt haben sich alle Mühe gegeben, beim Verstecken eines Produkts der Cache-Maschine.

    Einen schönen Feitag wünscht Geo-meter vom Team-Jerichow

    P.S. JR849 … du hast ein Stöckchen von mir bekommen. Guckst du hier: http://team-jerichow.de/index.php?/archives/152-Hasengrill-Das-Stoeckchen-Prinzip.html

  6. 3

    Genau, unser Outbreak Cache bei Schwerin ist schon gelbe Legende… :mrgreen:

  7. 2

    Kleine „Ehrenrettung“ zumindest für die Keimzellen südlich von Leipzig (Sachsen), die ich auf einer Dienstreise im letzten Jahr mal „durchwühlen“ durfte …

    Das waren bis auf ein paar (wenige!) Ausnahmen allesamt schöner „hingeworfene“ Caches als das, was ich vor einiger Zeit hier bei mir um die Ecke finden durfte!

    Ich denke mal, dass sich auch bei einer Keimzelle Qualität und Quantität nicht generell ausschließen müssen!

  8. 1

    In der Schweriner Gegend gibt es den Schwerin Outbreak Cache von EnJa1 , aus dem viele schöne Caches hervorgegangen sind. Die GCVote-Werte hab ich nicht alle überprüft, aber der Durchschnitt dürfte locker über 3 liegen.