Vermeintliche Wurfgranate gefunden

Geocaches an belebten oder sensiblen Orten haben bereits in der Vergangenheit für Polizeieinsätze gesorgt. Egal ob an Geschäftshäusern, an Straßenbrücken, unter Skulpturen, auf Autobahnparkplätzen oder an Masten, überall wo Muggels zuschauen können, kann ein seltsames Verhalten in Verbindung mit einem zurückgelassenen Gegenstand für Wallung sorgen.
Unabhängig von der Location muss man aber auch beim Behälter darauf achten, dass dieser nicht mit einer Bombe verwechselt werden kann. Dabei muss die selbstgebastelte Dose nicht unbedingt in der Nähe einer Schleuse liegen, ein Wanderparkplatz reicht auch schon aus:

Eine von Kindern am Montagnachmittag auf einem Wanderparkplatz bei Rübgarten aufgefundene vermeintliche Wurfgranate hat für einige Aufregung gesorgt und den Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landeskriminalamtes auf den Plan gerufen.
Der unter einem Stein versteckte eierförmige Gegenstand, der einer Wurfgranate täuschend ähnlich sah, entpuppte sich schließlich als Behälter eines so genannten Geocaching-Spiels, bei dem es sich um eine Art ?moderne Schnitzeljagd? mit einem GPS-Empfänger handelt. Als der Kampfmittelbeseitigungsdienst die vermeintliche Wurfgranate öffnete, kamen darin ein Logbuch und mehrere Zettel mit eingetragenen Namen und GPS-Koordinaten zum Vorschein. Offensichtlich war sich derjenige, der das Geocaching-Versteck in Form einer täuschend echt aussehenden Granate ausgelegt hat, nicht bewusst, welche aufwändigen Folgemaßnahmen dies nach sich ziehen kann.

Quelle: Polizeimeldung im Reutlinger General-Anzeiger
Es wird wohl keiner auf die Idee kommen, dass eine kleine Brücke neben einem Wanderparkplatz Ziel eines Anschlags sein könnte. Dennoch muss man immer damit rechnen, dass Muggels die selbstgebastelte Dose finden und ohne das Wissen, dass hier ein Geocache versteckt ist, den Behälter mit anderen Augen sehen. Dadurch kann beispielsweise ein flaschenähnlicher Gegenstand schnell zur Granate werden.

Granate oder Geocache

Quelle: Geoclub-Forum – Das Bild entspricht nicht der vermeintlichen Granate vom Zeitungsartikel
Durch die fast schon an Paranoia grenzende Angst vor Anschlägen und Terrorakten, wird wohl auch in Zukunft die eine oder andere Dose vom Bombenräumkommando geöffnet werden. Mit einem harmlosen Design bewahrt man seinen selbstgebastelten Behälter aber eventuell vor einer Sprengung und sich selbst vor so manchem Ärger. ;-)
Vielen Dank an Susanne und Mark für den Tip

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Datum: Donnerstag, 16. September 2010 6:42
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12 Kommentare

  1. 12

    Naja, ich war vor gut einem Jahr auch an besagtem Cache. Hatte damals auch einen Kommentar in der Art hinterlassen das ich mir überlegt hatte den Kampfmittelräumdiesnt zu rufen mit einem dicken :-D dahinter. Auf den ersten Blick und wenn man nicht als Geocacher unterwegs ist kann man da schon mal auf andere Gedanken kommen.
    Eben hab ich eine Mail bekommen das mein Logeintrag gelöscht wurde :lachtot: Vermutlich hat der Owner auf das Wort Kampfmittelräumdiest allergisch reagiert :roll:

  2. 11

    Ich hab auch mal was Metallenes gefunden, das aussah wie eine Bombe.
    Habe später dann aber mitbekommen, dass fürher einmal 100m weiter ein Schrottplatz war… Deshalb denke ich nicht, dass es sich bei dem Metall um was dergleichen handelt. Fotos und die Koords hab ich noch. Ich weiß aber nicht, wie ich das Bild hier posten kann.

  3. 10

    Also hier in den Ostbrandenburger Wäldern würde ich auf munitionsähnliche Dosen verzichten. Nicht wegen der Terrorgefahr ,sondern weil WK II Munition und explosive Hinterlassenschaften der Roten Armee noch in großer Zahl vorhanden sind. In Frankfurt (Oder) hatte es zuletzt beim Cache „Am Rosengarten“ GC24HQ9 damit Probleme gegeben (Logs vom 07.03. bis 11.03.). Die Munition lag dicht beim Cache, keine 30 Meter vom einem Feldweg entfernt und bis zum Eingang des Wildparks war es auch nicht wirklich weit.
    Daher käme ich nie auf die Idee, einen Gegenstand, der Ähnlichkeit mit Munition hat, zu öffnen. Wahrscheinlich würde ich auch die Polizei informieren. :hilfe:

  4. 9

    Also, ich hab den Cache um den es geht auch letztes Jahr im September gefunden. Mir kam nie die Idee, dass da Verwechslungsgefahr besteht!

  5. 8

    OK, Mörsergranate lass ich gelten. WK2 Handgranate aber nicht. Die waren nicht kegelförmig ausgebildet – eine Verwechselung damit geht nur bei vollkommener Ahungslosigkeit. Ob ein „verdächtiger“ Gegenstand in jedem Fall auch ein gefährliches Kriegsgerät sein kann, hängt auch stark von der Gegend ab, wo der Gegegenstand gefunden wird. Bei uns gab es die größte TNT-Fabrik des Reiches. Nach dem Krieg wurden große Mengen „Altmunition“ der Wehrmacht und der Alliierten dort an 3 bekannten Punkten wahllos zusammengekippt und gesprengt. Dadurch kommt es bei uns partiell um diese 3 Punkte zu solchen Funden. Ansonsten waren wir hier kein Kampfgebiet, so dass in den ürbigen Bereichen mit derartigen Funden einfach nicht zu rechnen ist. Daher ist auch Paranoia bei uns fehl am Platz. Tübingen war Kampfgebiet, daher ist auch in Rübgarten mit derartigen Funden zu rechnen. Da würd ich im Zweifelsfall auch lieber einmal mehr den Kampfmittelräumdienst rufen. Leider ist auf dem Foto nicht gut zu erkennen, ob die Oberfläche mehr rostig wirkt oder „angemalt“. Ein wenig auf meinen gesunden Menschenverstand würde ich mich da schon verlassen.

  6. 7

    Die das gefunden und der Polizei gemeldet haben waren übrigens keine Muggel sondern Geocacher.

  7. 6

    Vielen Dank für das erste Bild in dieser Sache, jetzt kann ich mir ein Bild machen.
    Im Wald unter Laub & Matsch versteckt, könnte man das Objekt in der Tat mit einer WK2-Granate verwechseln. Die Lanschaft ist ja immer noch voll von historischen Relikten. Und da hilft sicher auch keine moderne militärische Ausbildung
    Eine andere Farbgebung des Cachebehälters wäre warscheinlich besser gewesen…

  8. 5

    Richtig, das sieht weniger wie eine Wurfgranate aus. Dafür ist es einer kleinen Mörsergranate verdammt ähnlich und als Laie würde ich die auch nicht freiwillig anfassen, wenn ich mir nicht 100% sicher bin, das es wirklich keine ist. Selbst sauber von außen gekennzeichnete Mun-Boxen haben schon oft genug für Aufregung gesorgt. Aber wer einen granatenähnlichen Gegenstand auch noch in Tarnfarbe als Cachebehälter verwendet, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Ich hoffe, er muss wenigstens die Einsatzkosten zahlen, denn das war wirklich schon sträfliche Dummheit.

    PS: Wer nicht weiß, wie Mörsergranaten aussehen können:
    http://www.tz-online.de/nachrichten/welt/mann-kutschiert-granate-aufs-revier-812635.html
    http://picasaweb.google.com/lh/photo/IoPDHUAcBJHH32Bif1oPaw

  9. 4

    Ich hatte dazu vor längerer Zeit mal etwas verbloggt… Schade das sowas immer mal wieder vorkommt aber so ist es nunmal. Das ganze nur auf die Paranoia zu schieben halte ich im übrigen für „zu einfach“. Hier ist jeder selbst gefragt das Risiko eines solchen „Fundes“ zu minimieren.

    http://secret-boxes.de/?p=77

    Liebe Grüße

    Basti

  10. 3

    @42Cacher:
    >Als ehemaliger Urinkellner würde ich wahrscheinlich eine Wurfgranate nicht mal erkennen, wenn ich sie in der Hand hätte…

    jemandem, der an derartigen Kriegsgeräten ausgebildet wurde, kann eine solche Verwechselung nicht passieren. Ich wäre nicht auf den Gedanken gekommen, dass es sich um eine Granate handeln könnte.

  11. 2

    Jetzt wo ich das Bild der „Dose“ sehe, fällt mir ein, dass ich diesen (oder vielleicht war es auch ein anderer mit genau so einer Flasche) Cache vor 2 Jahren auch gefunden habe. Und ehrlich, ich habe damals gezögert das Ding anzufassen und zu öffnen. Die Dose hatte damals nen Tarngrünen Anstrich und war strukturiert (so wie Metall dass über Jahre rostet). Ausgesehen hat es für mich auch wie eine verrostete Granate aus dem Krieg. Man muss ja nicht immer von einer Terrorbedrohung ausgehen, aber vor alter Munition und Blindgängern sollte man sich genauso in acht nehmen.

    Falls also jemand mal eine Cachedose findet an der ein Splint gezogen werden muss….Nein, wenn es knallt, kommt kein Logbuch in Form einer Luftschlange raus ;-)

  12. 1

    Ich beantrage, analog zur Vampirsperrung, rund um den 11.09. eine Terrorsperrung entsprechender Geocaches… :irre: :hilfe:

    Als ehemaliger Urinkellner würde ich wahrscheinlich eine Wurfgranate nicht mal erkennen, wenn ich sie in der Hand hätte… :D