Vorbildliches Miteinander

logo-pilotprojekt-geocaching300pxJe mehr Dosen, desto mehr Geocacher, desto höher das Konfliktpotential.
Vielen Geocachern ist das Jacke wie Hose… Vielen, aber nicht allen. Eine kleine Truppe von Geocachern hat bereits 2013 den Dialog gesucht und schon damals Maßstäbe gesetzt.

Zum Pilotprojekt Geocaching gibt es eine kleine Webseite, auf der die Geocacher die Helden, Hexamine+Hexejane, KleineTruppe, manic.mechanic, marioanna, melkorka, Nerre und steffisburg das Projekt und die Vorgehensweise festgehalten haben.

Wir haben uns gemeinsam mit der Forstbehörde und den Jägern das gesamte Gebiet und die bestehenden Caches angeschaut und einen Kompromis der verschiedenen Interessen gesucht. Einige weniges Caches mussten archiviert werden, andere konnten umziehen und für die Mehrheit der Caches haben wir nun eine Genehmigung erhalten. Auch einigen Caches in den eigentlich von der Forstbehörde nicht erwünschten Gebieten wurden eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Sie genießen sozusagen „Bestandsschutz.“

Wichtig war es uns, eine große Bandbreite beim Geocaching abzubilden, d.h. neben schönen Multis und Tradis war uns auch die Genehmigung für einen Nachtcache und für vorraussichtlich zwei Baumcaches wichtig.

Dafür gibt es aber auch Gebiete, in denen künftig keine Caches gelegt werden sollen. Diese Gebiete haben wir in einer Karte festgelegt. Noch ist die Diskussion nicht ganz abgeschlossen, aber wir sind auf einem guten Weg.

Quelle: Pilotprojekt Geocaching

Leider wird die Webseite nicht mehr aktualisiert, es ist also unklar wie das Pilotprojekt weitergegangen/ausgegangen ist. Mal sehen ob die beteiligten Geocacher hier ein kleines Statement abgeben, ich habe ein Teil per E-Mail über den Artikel informiert.

Kennt ihr ähnliche Projekte mit Vorbildcharakter oder habt ihr eigene Erfahrungen beim Auslegen von Dosen gemacht?

Das Pilotprojekt Geocaching ist ein schönes Beispiel für ein vorbildliches und rücksichtsvolles Miteinander. Mit dieser Vorgehensweise werden mit Sicherheit nicht ganz so viele Caches auf kleiner Fläche möglich sein, dafür hat man aber durch den Dialog mehr Transparenz und Akzeptanz für das Hobby geschaffen.
In Zeiten, in denen Geocaching immer weiter in Richtung Massenhobby abrutscht und der größte Plattformbetreiber seit Jahren nicht gewillt ist der Massenbedosung entgegenzuwirken, sind solche engagierten Geocacher Gold wert.
Vielen Dank für euren vorbildlichen Einsatz! :bravo:

Bildquelle: Pilotprojekt Geocaching

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Datum: Donnerstag, 21. Januar 2016 12:16
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10 Kommentare

  1. 10

    […] „Na also, doch nicht so schlimm!“. Leider sind die wirklich wichtigen Aktionen wie Pilotprojekte für ein besseres Miteinander beim Problemkind Massenhobby eher seltener Natur und das Umdenken gefühlt noch nicht wirklich in […]

  2. 9

    Noch mehr Hintergründe zum Projekt und zu den Dosen vor Ort gibt es in einem aktuellen Podcast mit einem Teil der Verantwortlichen. ;-)

  3. 8

    Hallo, ich kann mich marioanna eigentlich nur anschließen: es war mehr ein Müssen als ein Wollen, aber es hat sich auch gelohnt: in den betreffenden Waldgebieten gibt es inzwischen ein gutes Miteinander. Seit es das Pilotprojekt gibt, hat es hier keinen Ärger mehr mit Förster und Jägern gegeben. Und das ist nicht selbstverständlich.
    Leider ist es halt auch ein sehr mühsames Unterfangen. Nach Gesprächen mit dem Forstamt passiert oft wochenlang nichts und man wartet auf eine Antwort. Trotzdem wurden auf diese Art und Weise auch tolle neue Caches möglich gemacht, wie z.B. die Neuauflage „Ring der Nibelungen“: Jede Station wurde mit dem Forstamt besprochen. Das hat sich über viele Wochen hingezogen.
    Einige Caches, die in Gebieten lagen, die vom Forstamt nicht für Cacher freigegeben wurden (auf der Karte rot markiert) mussten dicht gemacht werden. Für einige andere ältere haben wir einen „Bestandsschutz“ durchgesetzt.
    Überarbeitet wurde die Website länger nicht, weil die restlichen Gebiete (auf der Karte gelb) noch in der Diskussion sind: wir hätten gerne noch einen Nachtcache und das Forstamt ist auch prinzipiell bereit dazu, hat aber – wie ihr euch denken könnt – Auflagen. Bisher hat sich da einfach noch kein Cacher gefunden, der sich dieser Diskussion mit dem Forstamt wirklich stellen will. Es ist halt einfach eine Zeitfrage.
    Deshalb ist das Projekt auch erstmal noch nicht abgeschlossen.
    Für mich überwiegen auf jeden Fall erstmal die Vorteile: Kompromisse mussten beiden Seiten eingehen. Das liegt bei einem solchen Projekt in der Natur der Sache.
    Michaela aka KleineTruppe Nr. 2

  4. 7

    keine Ahnung was das mit Altcacher zu tun hat aber ich würde mich auch als Neucacher nicht von irgendwem repräsentieren lassen!Und das Schöne ist dass diese Pöstchengeilen nix dagegen tun können

  5. 6

    Hallo JR849, schön, dass Du über unser Pilotprojekt berichtest. Ja, wir haben vor Jahren angefangen, mit dem Forstamt zu reden. Nicht weil wir es wollten sondern weil wir eher mussten. Die Helden Caches waren uns sind immer noch sehr begeehrt und sind immer noch ein Anziehungsmagnet.

    Das Forstamd kam – ich glaube das war 2012 – auf die Helden zu und wollten, dass wir reden. Sie wollten nicht, dass die Caches abgebaut werden, sie wollten, dass sie Naturverträglich umgebaut werden.

    So kam der Stein ins rollen. Dieses Pilotprojekt wird aber auch sehr kritisch von anderen Cachern gesehen, was natürlich auch berechtigt ist Die Einschränkung ist da und wird auch gelebt.

    Seit dem Pilotprojekt ist es aber so, dass man nicht mehr das Gefühl hat, man würde etwas illegales tun, sondern man ist im Wald Willkommen.

    Wir haben in vielen Sitzungen mit dem Forstamt und in vielen Diskussionen – auch mit Jägern – erreicht, dass wir in dem Wald legal und vom Forstamt Lampertheim genehmigte Dosen legen und auch suchen dürfen. Es wurden Multis, Tradis und sogar einen T5er genehmigt, auf den wir ganz besonders stolz sind. Was uns noch fehlt ist ein Nachtcache, der aber aus Zeitmangel nicht gelegt wurde – bis jetzt.

    Die Seite wird im Moment nicht weiter gepflegt, weil es schicht und einfach läuft. Wir haben keine Neuerungen im Moment zu vermelden :lol:

    Vielen Dank für den Artikel und schöne Grüße,
    Mario aka marioanna

  6. 5

    Haben hier auch so einen Cacher der den totalen Überblick hat in der Region. Frührentner und FTF Jäger und Eventveranstalter (morgens im McDonalds und am gleichen Tag abends im Burger King auf der anderen Straßenseite. Der hat zwar keine Webseite, aber leider begegnet man ihm immer wieder und der kennt die Regeln besser als jeder Reviewer und weil er so klug ist hat er eigene Regeln.
    Mittlerweile ignoriere ich ihn und habe wieder Spaß am Cachen. Gut, soweit man das Spaß nennen kann bei ca 30 Dosen, die jemand in den Wald geschmissen hat in den letzten Wochen.
    Bringt alles nichts solange Groundspeak nichts daran ändert… Weil nichts verpflichtend ist. Da ist der Typ hier, der alles besser weiß, eh nicht dabei und sabotiert alles…
    Und kenne hier mehrere Jäger – echt gute Kumpels – da kannst auch nicht mit Recht oder sonstwas kommen weil die ihr Revier in Gefahr sehen…
    Toll wenn das irgendwo klappt, aber außer einem netten Waldbesitzer hier sehe ich lokal keine Chance auf Kompromiss weil viele es torpedieren.

  7. 4

    Hallo,

    „Je mehr Dosen, desto mehr Geocacher, desto höher das Konfliktpotential“…um so mehr ist der offene Dialog m.E. der/ein richtige Weg…

    Mit einem anderen Cacherpaar habe ich zusammen mit den Landesforsten Niedersachen das Papier „Empfehlung für naturverträgliches Geocaching in den Niedersächsischen Landesforsten“ entwickelt. Caches sind danach gestattet, wenn man sich als owner beim verstecken an die Punkte im Papier hält. Eine durchaus prakmatische und unbürokratische Lösung für Amt und Cache-owner.

    https://www.landesforsten.de/Geocaching-den-Schaetzen-auf-der-Spur.2791.0.html

    Weiterhin ist eine Initiative entstanden „Geoacher im Dialog mit Behörden & Co“, die auf Facebook zu finden ist.

    Aus dieser Gruppe bei FB ist eine Liste mit Kontaktdaten von dialogbereiten Geocachern als Anprechpartner entstanden je Bundeland, die auf geocaching.de öffenlich als PDF Dokument zu finden ist.

    http://www.geocaching.de/index.php/nuetzliches/kontakte-in-der-region

    VG aus Hannover

  8. 3

    Finde ich super! Schön, dass alle 3 Seiten da miteinander und nicht gegeneinander gearbeitet haben. Ich bin mir sicher, dass das auch in anderen Gegenden klappen könnte.

    ABER! Ich höre aber auch schon, wie sich etliche (Alt-?!?) Cacher das Maul zerreißen „So ein Mist, da mach ich nicht mit. Ich lasse mich von niemandem repräsentieren. Ich mach was ich will“ ….

    Trotzdem überlege ich im Moment mal, ob ich nicht mal bei unserem Forstamt anfrage, ob sie an einer solchen Aktion Interesse hätten (u.U. mit den Forstämtern der Gegend zusammen). Wenn das der Fall ist, würde ich mal einige „Granden“ der Gegend ansprechen :D …. Mal schaun, was raus kommt.

    Vielen Dank auf jeden Fall für diesen sehr positiven Bericht. Normalerweise liest man hier ja doch sehr viel Kritischeres ;)

  9. 2

    Ich erinnere mich an die Tradi-Runde Stiegi’s Figurenwald im Jersbeker Forst, deren zwischenzeitliche Zwangs-Deaktivierung auch im grünen Forum größere Kreise zog. Hier wurde zwar nicht proaktiv die -übrigens sehr schöne- Runde mit dem lokalen Jagdaufseher abgesprochen aber nach dem Zusammentreffen, einer gemeinsamen Begehung und ein paar kleinen Änderungen prangert jetzt in den Listings und in allen Dosen das Qualitätssiegel: „Vom Jagdaufseher geprüft“

  10. 1

    Öhm… in diesem Waldstück, landläufig auch bekannt als „Heldenwald“, braucht man mittlerweile weder Listing noch GPS um die Dosen zu finden. Da muss man einfach nur Parken und dann einer der „Cacherautobahnen“ folgen, welche die offiziellen Waldwege miteinander verbinden. Auf diese Weise kommt man früher oder später an allen dort ausgelegten Dosen vorbei. An Tagen mit erhöhtem Cacheraufkommen, dürfte es deutlich schneller gehen.

    Das vorbildliche daran ist, dass hier ein Waldstück „geopfert“ wurde, denn die Spuren der Cacher dürften für Jahre, oder gar Jahrzehnte sichtbar bleiben, um die umliegenden Waldgebiete zu schützen. Demzufolge ist die Cachedichte natürlich sehr hoch und bei dem einen oder Abstand hat man es auch nicht so genau genommen.

    Das ist ok, weil von allen Beteiligten so gewollt, aber unter einem schönen Cacheerlebnis verstehe ich was anderes ;).