Wieviele Dosen verträgt die Natur?

Angeregt durch diesen Artikel und angesichts der wieder einmal auftauchenden Probleme zwischen Cachern und Jägern, habe ich mich gefragt, wieviele Dosen die Natur verträgt. Auch wenn hier der Jäger IMHO etwas überreagiert, sich mit seinen „Drohbriefen“ nicht wirklich Freunde macht, bzw. nicht den Dialog, sondern eher einen Monolog praktiziert, sind aber wohl auch die Cacher wieder einmal nicht ganz unschuldig. :|
Wenn ich mir die stattliche Anzahl Dosen auf kleinem Raum ansehe, wird hier mal wieder der Statistik gefröhnt, ohne sich Gedanken über mögliche Folgen zu machen. Einen 7km langen Multi macht halt nicht jeder, die 20 Punkte ziehen die Cacher aber magisch an. Fehlt eigentlich nur noch der reisserische Zeitungsartikel „Geocacher töten Bambis Eltern“ und schon wird sich wieder darüber beklagt, dass die Jäger das Geocaching schlecht machen.
Denke, dass dieser Jäger jetzt nicht einmal mehr einen Kompromiss eingehen wird und ein paar der Dosen, welche an abgesprochenen Orten in seinem Revier versteckt werden, dulden wird.
Schade, dass es immer wieder soweit kommen muss. :(

Autor:
Datum: Mittwoch, 14. April 2010 19:29
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13 Kommentare

  1. 13

    Irgendwie stören mich die Hochsitze :) Disablen ? :maul:

  2. 12

    Sollen moeglichst viele Menschen durch den Wald laufen ?
    Ich sage ja !

    Das ist gut fuer Leib und Seele.
    Der Wald ist nicht nur fuer Tiere, Jaeger und Holzfaeller da.

    Aber gesund soll es sein, fuer Natur und Mensch.

    Geocaching ist geeignet, Menschen in der Natur zu bewegen.
    Das ist gut.

    Geht das ohne Schaden anzurichten ?
    Nur so. Ich glaube, man kann sich im Wald bewegung und DosenFinden, ohne Schaden anzurichten. Da haben auch die CacheOwner eine besondere Verantwortung.

    Wie kann man diese Schaeden vermeiden ?

    Es gibt doch Wege durch die Waelder, Owner und Sucher koennen doch Gebuesch und Unterholz meiden, oder ?

    Ausser den Schaeden an der Natur (auch Wildtiere), kann auch Schaden am Geocacher auftreten:
    Krankheiten, die durch Zecken uebertragen werden, insb. FSME und Borreliose. Schussverletzungen durch Jaeger.

    Impfen gegen FSME und moeglichst auf den Wegen bleiben. Moeglichst nicht in der Daemmerung in der Naehe eines Hochsitzes in gebueckter Haltung in unauffaelliger Kleidung sein (womoeglich noch mit einem T-Shirt auf dem ‚Rebok‘ steht :D ) ?

    Mir persoenlich sind Tradis an besonderen Orten lieber als ein Multi, aber das ist Geschmacksache.

    In manchen Bundeslaendern, wie z.B. Bayern, darf man sowieso nichts im Wald liegen lassen. Wie waere es mit mehr EarthCaches ?

    Wenn man auf Dosen nicht verzichten kann (z.B. weil man damit Kinder besser animieren kann), dann kann man die vielleicht dicht an einem Weg platzieren und nicht mitten im dichten Unterholz ?

  3. ScandinavianMagicNo Gravatar
    Freitag, 16. April 2010 1:15
    11

    Ohja, das Thema Jäger mal wieder. Neulich gerade einen sehr interessanten Bericht von einem Wildbiologen zum Thema Jagd gesehen (auf einem nichtkommerziellen Spartensender wohlgemerkt). Kurz zusamengefasst ein paar interessante Punkte:
    Die Jäger sind die Ursache, warum sich überhaupt soviel Wild im Wald rumtreibt – durch die Art der Bejagung wird das Wild scheu gemacht und in die Wälder getrieben, welches normalerweise viel lieber auf Feld und Flur lebt. Es wurde auch ein direkter Zusammenhang zwischen gestiegenen Zahlen von Wildunfällen in Gebieten mit intensiver Bejagung hergestellt. Wildbestände werden durch teilweise verbotene Fütterung künstlich hochgehalten, damit die Jäger überhaupt genügend Abschüsse zusammen bekommen, um die Pachtkosten wieder reinzuholen. Dann haben noch ein paar Jäger vor der Kamera stolz ihre Motivation zum Besten gegeben, warum sie jagen. Kurz zusammengefasst: Weils geil ist. Alles in allem ist dieses ganze Gelaber von wegen: der Jäger, der edelmütige Naturschützer, reines Blendwerk für Dumme, um von all den negativen Effekten der Jagd abzulenken. Geocacher sind da nur eine willkommene Gruppe, um die Schuld an der ganzen Misere auf andere schieben zu können.
    Der Konflikt lässt sich aus meiner Sicht nicht lösen und wir werden jedes Jahr aufs Neue das Thema Jäger und Geocacher diskutieren dürfen.

  4. 10

    Solange die Kettensägenlobby mit brachialer Rundumgewalt in den Wäldern und AUCH Naturschutzzonen wütet (Beispiel: http://twitpic.com/1bqubr ), solange halte ich die paar kleinen Flurschäden, die durch Geocacher in deutschen Wäldern entstehen, für geradezu lächerlich.

    Viele Grüße
    Gerald

  5. 9

    „Solange es solche Tradiserien gibt kann ich zumindest Förster und Naturschützer verstehen, die etwas gegen Geocacher haben. “

    … wobei selbst 50 das Moos umpflügende Geocacher noch lange nicht das Verwüstungspotenzial eines Harvesters haben:

    http://img.geocaching.com/cache/log/b52f2f99-d644-46dd-8b65-8fc55a4f1f1f.jpg
    (am Montag nahe meines GC1XY0X aufgenommen).

    Wer schützt den Forst vor der Forstwirtschaft? :irre:

  6. 8

    @S1G: Der Wald gehört nicht immer zwangsläufig allen, weite Teile des Waldes befinden sich in Privatbesitz. Es gibt lediglich ein allgemeines Betretungsrecht, über die tatsächliche Nutzung des Waldes entscheidet dann letztlöich wieder der Besitzer. In einem Puntk gebe ich Dir aber Recht, der Jäger ist in den seltensten Fällen auch tatsächlich der Besitzer, wogegen der Besitzer allerdings zuweilen auch in seinem Wald auf die Pirsch geht.

    Ich persönlich als (Mit-)Waldbesitzer würde allerdings nie auf die Idee kommen das Geocaching zu verbieten (eigentlich logisch *gg*), aber mir ist ein schöner Multi im eigenen Wald auch lieber als 20 Tradis. Ich muß nur erst noch dazu kommen auch mal so ein Ding zu legen… 8)

  7. 7

    Ich habe mich gestern an 5 neuen Cache versucht. Alle 5 mitten im Wald (FFH Gebiet) und weniger als 2 km Laufstrecke. Theoretisch an Wanderwegen. Meist aber ein Stück weg und eher Rückepfade als Wege.
    beim Suchen dann ein Hinweis, im Moos nichts los. Da waren ja nur 50 qm Moos. Nachdem nur ein anderer Cacher und ich dort suchten sah man schon deutliche Spuren obwohl wir versuchten vorsichtig zu suchen. Nachdem wir abgebrochen haben, frage ich mich wie das wohl heute Abend aussieht, wenn die nächsten Cacher kommen.
    Bei dem nächsten steht anheben. Da liegen einige tote Bäume welche von Waldtieren als Versteck genutzt werden. Zumindest bis die Cacher kommen :(
    Solange es solche Tradiserien gibt kann ich zumindest Förster und Naturschützer verstehen, die etwas gegen Geocacher haben. :wallbash:

  8. 6

    Wiese im Revier des Jägers? Nur weil er dafür bezahlt? Das ist doch ganz eindeutig das Revier des CO, in dem der Jäger da umherstolpert. Oder war es das Revier von der DWJ? Schließlich sind ja da auch Wanderwege.
    :ironie off

    Also noch mal in kurzfassung: Nur weil der Jäger dafür zahlt, ist es nicht sein Wald. Der gehört nämlich allen.

  9. 5

    Ich hoffe mal der Dosenklau hat nix mit deinem Artikel zu tun? 8O

    Stefan

  10. ovnn (oh vau en en)No Gravatar
    Donnerstag, 15. April 2010 0:06
    4

    Ich denke eher die Frage ist nicht wie viel Dosen verträgt die Natur sondern wie viel Cacher verträgt die Natur.

    Wenn nur ab und zu mal jemand vorbeikommt, ist das zum einen weniger auffällig und der Suchschaden (der immer entsteht) hält sich in grenzen und er kann sich gegebenenfalls zwischenzeitlich Regenerieren. Kommt aber sehr oft jemand vorbei, fällt das zum einen auf und auch die Suchspuren werden sehr deutlich und auch für Fremde gut sichtbar.

  11. 3

    Spoilerbilder ist ein gutes Stichwort. Diese helfen nämlich nicht nur den Cache zu finden, sondern auch bei der Suche den Wald nicht in großem Radius umgraben zu müssen. Hier gilt, lieber ein Spoilerbild mehr, das schützt die Natur.
    Jeder sollte da etwas mehr nachdenken, damit wir unser Hobby noch lange ungestört ausüben können.

  12. 2

    Da sag ich mal, echt der Wahnsinn. 10 Dosen in weniger als 1km Entfernung. Das nenn ich wirklich Cachedichte. Eine Serie mit 20 Filmdosen auf 7 km. Und dann jammert noch einer, dass er sich Blasen gelaufen hat und fast nicht mehr zum Bonus gekommen wär. Und damits auch jeder findet: Bitte beachtet,das die Koordinaten im Wald etwas ungenau sind.Deswegen haben wir zu jedem Hint auch ein Spoilerbild. :bravo:

  13. 1

    Naja, hier treffen eben wieder zwei interessen aufeinander…
    Solange jeder versucht seine Interessen durchzusetzen wird es immer jemanden geben der mit einem Schreiben, Leserbrief oder ähnlichem reagiert.

    Jedoch gibt es auch unter den Jägern solche und solche, die einen verfahren eben nach dem Motto:“Jedem das seine!“ die anderen nach dem Motto: „Meins, Meins, Meins!“

    Da hilft wohl nur die von dier beschriebene Mittelweg aus nicht zu vielen Caches in einem kleinen Wäldchen und gezielte Auswahl der Cacheart.

    Ubrigens: Kompliment zu der abgefahrenen fiktiven B…-Überschrift :lachtot: