Geocaching – Tendenz rückläufig
Die Schatzsuche 2.0, wie Geocaching gerne auch genannt wird, verliert immer mehr an Schwung. Der Hype um das Hobby, der noch 2011 und 2012 täglich neue Publishmails ins Postfach flattern ließ, ist definitiv vorbei.
Auf Twitter hat @benebelter eine interessante Tabelle veröffentlicht, wie sich die Anzahl neuer Caches, nach Cachetyp getrennt, über die Jahre hinweg entwickelt haben.
Bildquelle: Twitter
Im Jahr 2012 konnte man diese Tendenz schon im Stuttgarter Raum erkennen, wie ich u.a. bereits in einer damaligen, für einen Blogartikel zugegebenermaßen etwas ausgeuferten Untersuchung feststellen konnte. 2014 hat Spike05 mit seinem Artikel „Der Zenit ist wohl erreicht beim Dosen in die Landschaft werfen“ die Tendenz auch schon bestätigt.
Es werden immer weniger Dosen ausgelegt, die Ersatzbefriedigung scheinen Events zu sein. Interessant wäre jetzt noch, wie sich die Anzahl Archivierungen in diesen Jahren verhalten haben. Vielleicht sollte man bei Groundspeak mal das tun, was sie über die Jahre perfektioniert haben und ein monatliches „Leg einen Cache und erhalte ein neues, virtuelles Abziehbildchen“-Souvenir basteln. Dann würden zumindest ein paar Prozent der Geocacher, die tatsächlich diesem sinnfreien und geocachingfernen Zeug ernsthaft hinterherrennen, den Lauf der Dinge verlangsamen. Nicht dass man noch die Freilassung diverser Hamster in Erwägung ziehen muss… Reviewerstellen könnte man theoretisch ja jetzt schon kürzen.
Weiß zufällig jemand, wie es bei Opencaching diesbezüglich aussieht?
Ich bin auf jeden Fall gespannt wo die Reise hingeht. Vielleicht schafft es Geocaching schließlich doch noch, sich in den kommenden Jahren gesund zu stoßen. Diverse Statistiker bevölkern ja bereits seit Jahren (temporär) andere, meist neue Location Based Games, um dort ihre Gier nach Aufmerksamkeit zu befriedigen. Dem Hobby Geocaching kann dies und die damit verbundene geringere, öffentliche Aufmerksamkeit auf keinen Fall schaden.
#JRfreutSichDrauf
Mittwoch, 25. Januar 2017 22:10
Ich habe die eine oder andere Dose ausgelegt in den letzten Jahren und musss sagen, dass mir die zahlreichen Änderungen, die Groundspeak angeordnet hat, das Dosenlegen immer mehr verleiden.
Beispiele:
* Letterboxen dürfen auch ohne Stempel geloggt werden. Sorry Leute, dann kann ich auch gleich einen Tradi in die Ecke werfen und brauche keinen Stempel kaufen.
* Challengecaches müssen einen Checker haben. Ich kann ja einem Dosenfischer nicht mehr zutrauen, selbst tätig zu werden. Viele interessante Arten von Challenge-Caches wurden gesperrt (mit Namensnutzung und ähnliche).
* Zwang der Nutzung des Message Centers bei Earthcaches. Ich gehe sehr offen mit meiner E-Mail-Adresse um. Wer das mit seiner nicht mag, kann sich bei zahlreichen Freemailanbietern gratis versorgen.
* Verlangter Fotonachweis bei Earthcaches nicht mehr erlaubt.
* Dosen werden von einigen Reviwern grundsätzlich erst am nächsten Morgen freigeschaltet. Was in dicht besiedelten Gebieten sicher sinnvoll ist, verleidet uns auf dem Land die Lust am FTF.
Aktuell warte ich auf ein Reviewerstatement zu einem angedachten 360°-Challengecache: („With the new guidelines for challenge caches, the 360 challenges are in a gray area. In order to prevent both you and us doing a lot of work unnecessarily, please contact your local reviewer and check if they are really OK with publishing a 360 challenge first.“)in 360°-Challengecache ist laut Project-GC in einer Grauzone. Bin gespannt, ob ich den Auslegen darf oder nicht.
So gibt es noch ein paar Dinge, die es mir nach und nach verleiden, Geld und Zeit in ein neues Listing zu investieren. Klar, ich habe auch viele Popeldosen, aber sollen es denn nur noch solche sein? Einfach für jeden Anfänger zu pflücken, aber ohne bleibendes Erlebnis, als einziges Ergebnis den Punkt?
SunSetSky
Mittwoch, 25. Januar 2017 9:40
[…] hätte man das als Reviewer direkt klären können, aber die Zeit nimmt man sich wohl auch bei potentiell sinkenden Publishzahlen nicht und die andere Seite von Problemgeschichten wird ja generell überbewertet. Man attestiert am […]
Samstag, 14. Januar 2017 13:24
Interessant: Zahlen und Fakten zu OC im Vergleich zu GC im OC Talk 039 ab Minute 6:28
Dienstag, 10. Januar 2017 12:12
[…] gefragt wieviele es von den Trackables wohl zwischenzeitlich gibt und ob der Hype an dieser Stelle ebenfalls nachlässt. Eine Schwierigkeit vorweg: Die Zahlen sind nicht hieb und stichfest, da ich bei der […]
Montag, 2. Januar 2017 12:32
Interessanter Beitrag! Da hat mich mein Gefühl also nicht getäuscht. Ohne Statistiken gesehen zu haben, habe ich auch den Eindruck, dass die Aktivitäten in meiner Homezome rückläufig sind.
Ich denke auch, dass diese Entwicklung eher positiv ist und verbinde die Hoffnung auf mehr Qualität damit.
VG
Röbü
Montag, 26. Dezember 2016 12:50
Ich schaue dazu auch gerne bei Project GC. Konkret:
http://project-gc.com/Statistics/Overview
Demnach (immer Vergleich 2016/2015 für Deutschland) ist die Zahl der aktiven Cacher um 12% zurückgegangen, Funde trotzdem +2%. Versteckte Caches -10%.
Aktive Caches aktuell rund 362.000. Da fehlen mir genaue Vergleichszahlen, Maximum war vor 1-2 Jahren nach Gedächtnis um 366.000.
Nach meinem Eindruck sind dieses Jahr bei den neuen Caches vor allem die Flachcaches der Sorte „$Nicknames Erster“ stark zurückgegangen und die Geburtstagscaches fast völlig verschwunden, während auf der anderen Seite ein paar wenige Leute unverdrossen weiter Petlinge dutzendweise auswerfen. Zusammen mit dem stärkeren Durchgreifen seitens der Reviewer bei Wartungsleichen IMHO eine positive Entwicklung.
Samstag, 10. Dezember 2016 0:27
@Clanfamily-Mirco: Vielen Dank für die Info. Sehr interessant.
Freitag, 9. Dezember 2016 21:54
Hi JR,
man kann uns ja gerne fragen
Bei OC können wir auch bestätigen das im Verlauf der Jahre die Anzahl an Caches, die in unserer Datenbank eingetragen wurden zurückgegangen sind. Dies allerdings schon seit 2009 – sicherlich dem Vergleich mit dem Ausbaustand von Geocaching.com zu erklären. Danach geriet OC bekanntermaßen weiter ins Abseits. Ungehaltene Cacher sprechen also seit 2009 davon, das OC „ein totes Pferd“ ist.
Grundsätzlich können wir uns aber nicht beschweren.
Unser „Pferd“ bekommt super Luft und 2017 sogar einen neuen „Sattel“
Details dazu werden wir im kommenden Podcast im neuen Jahr einbeziehen.
Die derzeit verfügbaren (aktiven) Caches, sind auf unserer Seite jederzeit abrufbar (anders als G$, die ein Staatsgeheimnis daraus machen).
Stand heute: Insgesamt 25.965 aktive Caches und 926.681 Funde von 73.985 Benutzern
Allen Cachern — frohe Weihnachten und guten Rutsch.
Mittwoch, 7. Dezember 2016 12:58
und ich dachte es kam nur mir so vor als wär weniger los.
Kann mich noch an Zeiten erinnern, da waren nach Publish in der Homezone spätestens nach 30min. mindestens 2 Teams vor Ort und haben nach FTF geeifert. Vor ein paar Wochen dann einen Tradi veröffentlicht (quasi Drive In weil Vorgartencache) und es dauerte über 24 Stunden bis der erste auftauchte. Und die „üblichen Verdächtigen“ die ich erwartet hatte blieben sogar ganz aus bzw. kamen erst nach mehreren Tagen.
Mir scheint als wäre die Luft raus, viele zu Pokemon Go oder Ingress gewechselt oder die gehen nur noch auf Events.
OK, wir selbst sind auch seit ca. 2 Jahren eher weniger aktiv gewesen, aber hätte nicht gedacht dass das mittlerweile die Regel ist
Donnerstag, 24. November 2016 22:02
[…] Geocaching – Tendenz rückläufig […]
Mittwoch, 23. November 2016 10:32
Ist ja spannend.
Ich hätte sogar gedacht, dass es immer mehr werden. Zumindest in meinem Bekanntenkreis kommen immer mehr Anfänger dazu bzw. lassen sich anstecken. Ändert sich vielleicht auch wieder in den nächsten Jahren.
VG
Alex
Sonntag, 20. November 2016 1:36
Interessante Entwicklung – von ca. 20% MULTI-Anteil auf nur noch 7% – während EVENTS sich von nicht mal 2% auf gut 11% hochgearbeitet haben.
Statt also in den Wald zu gehen und sich über mehrere Stationen zum Ziel zu angeln, geht man also lieber auf Events und redet lieber über das Cachen.
Was in diesem Zusammenhang interessant gewesen wäre: die Zahl der TB-Neuanmeldungen und deren Logs. Auch das dürfte mit der Zahl der Events ansteigend sein.
Dies wiederum hätte natürlich positive Auswirkungen für Groundspeak – denn an einer fremden Dose (gannz gleich, ob gut oder schlecht) verdienen sie nichts – wohl aber an den Hundemarken und der lizensierten Nummer der bunten Münzen.
Freitag, 18. November 2016 21:25
hör dir hier mal im „rückblick auf OC talk 36“ den teil zu den virtuellen caches an. http://blog.opencaching.de/podcast/oc-talk-037/
bei OC scheint die entwicklung weg von wirklichen physischen dosen, hin zu virtuellen zu gehen. vielleicht hatte da vor jahren doch jemand bei GS mal die richtige vision, indem er die virtuellen dort eingestampft hat, um einfach das suchen nach der dose auch das suchen nach der dose bleiben zu lassen und es nicht zu einem reinen virtuellen vergnügen zu machen?!
Freitag, 18. November 2016 21:00
Seit man nicht mehr jeden Stein als EarthCache listen kann, sind die Events die neuen Virtuals. Kein Aufwand und es wird sogar akzeptiert, daß man sein eigenes Event loggt.
Freitag, 18. November 2016 14:13
Also Platz ist zumindest in meiner HZ nicht das Problem, hier gibt es kilometerweise unbedoste Feld-, Wald- und sonstige Wege. Eher der Unwille von Ownern und Cachern, sich weiter als unbedingt nötig vom Parkplatz zu entfernen, was schon einmal das Dahinscheiden der Multis erklären würde.
Oder der Unwille von Ownern, sich erneut mit dem Themenkomplex „Verwüstung am GZ“ auseinanderzusetzen.
Generell bemerke ich aber auch, dass immer weniger „rauskommt“, aber zum Glück kommen dann – auch in 2016 – immer wieder mal richtig tolle Caches zum Vorschein, die dann auch richtig Spass machen und letztenendes dafür sorgen, dass das Hobby am Leben bleibt.
Freitag, 18. November 2016 11:49
Ob man aus der Zahl von Veröffentlichungen wirklich auf eine Gesamtentwicklung Rückschlüsse ziehen kann, halte ich für eine gewagte These. Schließlich nimmt die Zahl der potentiellen Verstecke ja ab. Man kann eher den Schluss ziehen das es nicht mehr ganz so einfach ist Cacheverstecke zu finden.
Gruß Henny-R
Freitag, 18. November 2016 11:28
Vielleicht hängt der Effekt aber auch schlicht mit der Sättigung zusammen. Viel Platz für neue Caches ist nicht mehr. Deutlich dafür spricht, dass die Anzahl von Cachern bei einem Event über die Jahre konstant geblieben ist.
Freitag, 18. November 2016 10:26
Ach bei uns ist das kein Problem. Da legen die Stammsuchtis immer wieder ihre Trails aus, archivieren sie und dann geht es an gleicher Stelle kurz darauf wieder weiter, entweder durch Sockenpuppe oder jemand anderen. Gefühlt wurden da nur die benutzten Seiten des Logbuchs entfernt.
Hier kommt nichts weg…