Dank PM-Only Schulklassen-Frei?

In Projektwochen werden gerne mal so hippe Dinge wie Geocaching angeboten, den Schülern soll schließlich etwas geboten werden. Die weniger engagierten Lehrkräfte vergreifen sich dabei gerne mal an den „offiziellen“ Dosen und halten dafür auch noch die Hand auf.
So passiert es gerade in Völklingen, wo gestern ein Geocacher eine Horde Schüler nach einem Cache suchen sah und kurz darauf seinem Frust in der grünen Hölle freien Lauf gab. Keine Frage, es steht nirgendwo in den Guidelines geschrieben, dass auf gc.com gelistete Dosen nicht für VHS-Kurse, Projektwochen an Schulen, Kindergartenausflüge oder gar von kommerziellen Anbietern als Ziel einer Schatzsuche genutzt werden dürfen, zumindest nicht explizit. Dennoch hat es einen faden Beigeschmack wenn die eventuell* liebevoll ausgelegte Dose an einem hübschen Ort derart missbraucht wird, der Trade geplündert, die Dose beschädigt oder am Ende vielleicht sogar komplett fehlt und die Location als Versteck verbrannt ist. Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber wer würde für Schulklassen seine Hand ins Feuer halten und dafür bürgen, dass auch nicht im Anschluss an die Projektwoche die Dose abhanden kommt. Von den 10 Euro Unkostenbeitrag pro Schülernase** dürften betroffene Owner vermutlich nichts abbekommen, der Schotter wird zum Ausleihen der GPS-Geräte draufgehen oder einfach die Kaffeekasse im Lehrerzimmer aufgebessert. Man kann natürlich eine derartige Nutzung im Listing ausdrücklich verbieten, aber was bringt das schon…
Letztendlich kann es in diesem Fall tatsächlich helfen, wenn man den Cache als PM-Only eingestellt hat. Man kann auf jeden Fall mal darauf hoffen, dass der Lehrer nur einen Basic-Member-Account besitzt. Bei Tradis mag das aufgrund des (gewollten?) Groundspeak-Zoomstufen-Bugs nichts bringen, die anderen Cachearten dürfte man Dank der Bezahlmitgliedschaft aber vor dieser Art von ungewollten Besuchern verstecken können. Zumindest bis zum nächsten Mega-Event, wenn die Geocacher selbst wie die Heuschrecken und ohne Rücksicht auf Verluste über die Dosen Gummipunkte herfallen…
Alternativ könnte man auch weniger bekannte Geocaching-Plattformen für seine Caches nutzen, aber angesichts der wachsenden Groundspeak-Auswanderer dürften auch diese Geocaching-Kleinode bald nicht mehr davor sicher sein.

* Eventuell deswegen, weil jede zweite Dose eher als lieblos zu bezeichnen ist
** Quelle: Projektliste für Schüler

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Datum: Mittwoch, 3. Juli 2013 13:15
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16 Kommentare

  1. 16

    Wenn Beschädigungen vorhanden sind, würde ich die Schule anschreiben. Die meisten Schulleiter wollen das alles korrekt abläuft und kümmern sich auch um die Anliegen der Leute und sind Kritikfähig.

  2. 15

    Ich hatte an meinen Dosen schon Besuch von Schulklassen und alle haben diese Besuche völlig unbeschadet überstanden. Ich freu mich sogar über ihre Logs (auch wenn sie nicht online loggen). Zuerst freue ich mich natürlich, dass Paul, Lisa, Luca, Lena… Spaß hatte, denn genau deswegen habe ich meine Dose gelegt, dass andere Menschen daran Spaß haben. Ich freu mich aber auch aus anderen Gründen darüber, denn sollte jemals jemand verlangen, dass ich die Dose entferne, dann kann ich ihm das Logbuch zeigen und ihn fragen, ob er wirklich möchte, dass künftig keine Schulklassen, Pfadfinder,… mehr Spaß im Wald haben. Und sollte ich jemals einem Menschen gegenüberstehen, der alle Geocacher für Spinner hält, dann kann ich ihm sagen, dass sich diese Spinner auf eine Plattform konzentrieren, dass meine Geocaches dort schon lange nicht mehr gelistet sind und meine Kisten von Schulklassen, Familien, Kindergeburtstagen… gesucht werden. Also ganz normalen Menschen!

  3. 14

    @Mystphi: Genialer Gedanke, bitte sofort umsetzen. Weiterer Vorteil, man spart sich den Schotter fürs Ausleihen der GPS Geräte :mrgreen:

  4. 13

    @Mystphi: :ja: :ja: :ja: :bravo: :bravo: :bravo:

    Problem(e) erkannt, Problem(e) gebannt….

  5. 12

    Vielleicht sollte man solche Schülergruppen einfach auf einen der mittlerweile zahlreichen Pornotrails ansetzen. Dann hätte man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen :pfeif: :ugly:

    Gruß
    Gerald

  6. 11

    Du vergisst, dass es sehr viele geocachende Lehrer gibt, die selbst solche Projekttage für ihre Schüler veranstalten. Bestenfalls suchen die dann extra gelegte Dosen dafür. Meist geht es dann aber so ab wie beschrieben. PM bringt da gar nichts.

    Die Gruppenstärke von 15-20 Schülern + Lehrer indes sehe ich am unproblematischten. So etwas ist man gewohnt, die könnten genauso gut auf Pflanzenexkursion sein. Da fällt ein einzelner Geocacher im Normalfall weit mehr auf.

  7. 10

    Ich frage mich wie gross das Problem wirklich ist. Bei mehreren :-? hunderttausen bei GC gelisteten Dosen in Deutschland kommt immer mal die eine oder andere Dose unter die Räder, das ist schon allein aus Gründen der schieren Menge unvermeidlich.
    Und ob PMonly vor sowas schützt? Die Generation App hat doch wenig Hemmung zur coolen Caching App auch noch eine Dreimonats“mitgliedschft“ zu kaufen. (Und wenn man schon Beitrag zahlen muss um Dosen suchen zu können, dann kann man mit der Dose schliesslich auch machen was man will – oder O_o )

    Generell bin ich aber auch der Meinung, dass man für solche Aktionen wohl lieber eigene (nicht öffentlich gelistete) Caches auslegen sollte, schon allein wegen des oftmals zweifelhaften Zustandes „offizieller“ Dosen. :2Cents:

  8. 9

    @kiami: Kein Thema, die Meinung einer Lehrkraft ist auf jeden Fall mal interessant. ;-)

  9. 8

    @JR: Da hast Du recht. Das legen eigener Dosen macht Sinn, die müssen ja nicht mal offiziell auf einer Plattform registriert sein. Vor allem für die ersten kleinen Versuche. Was ich noch kritischer sehe ist das Losschicken einer Gruppe von 20 Leuten. Wie das funktionieren soll ist mir ein Rätsel. Das scheint ja tatsächlich schief gegangen zu sein und ist sehr ärgerlich für den/die Owner der Dosen… aber auch für die (paar?) Lehrer, die sich vorher Gedanken machen würden, wie das Geocachen mit Schülern für das Hobby verträglich durchzuführen ist. Ich hatte hier halt spontan das Gefühl mich zu verteidigen zu müssen, auch wenn die Umstände nichts mit mir zu tun haben. Das sind halt vermutlich ähnliche Gefühle wie wenn DIE Jäger sagen, DIE Geocacher verscheuchen das Wild, zerstören Bäume usw.. :P

  10. 7

    hi,

    grundsätzlich is sowas ganz gut…wenn die vorraussetzungen stimmen.

    es sollten eigens dafür gelegte caches gesucht werden….und keine gruppen von 20 leuten darum streunen.
    dann sollte mehr theorie vermittelt werden…all dies wird ja wahrscheinlich nicht gemacht.

    schade und traurig….und als owner ärgert man sich dann wenn ein NM gemeldet wird.

  11. 6

    @kiami: Geocaching ist kein Geheimnis mehr, keine Frage. Dennoch bricht man sich als Lehrkraft oder Volkshochschul-Lehrer keinen Zacken aus der Krone, wenn man eigens für diese Zwecke eine Dose legt, anstatt bestehende Dosen von anderen zu missbrauchen. ;-)
    Die 10 Euro pro Nase dürften dann wohl wirklich in die Kaffeekasse gehen… :lachtot:

  12. 5

    Übrigens kann man sich als Lehrer (für Gruppen) kostenlos Navigationsgeräte bei den Landesmedienzentren/Kreisbildstellen ausleihen. Dafür können die 10 € nicht sein.

  13. 4

    Das ist natürlich ärgerlich, aber liegt in der Sache nicht auch eine Chance? Dass Locations verbrannt und Dosen zerstört werden ist die negative Seite wenn es schief läuft. Aber Geocaching ist nun mal kein Geheimnis mehr. Ich bin selbst Lehrerin und oje…. PM!
    Ich war noch nicht mit Schülern cachen, werde dies aber eventuell nächstes Jahr mit einer kleinen Gruppe tun. Nicht alle Lehrer sind trampelige „Vollpfosten“, die ihre Schüler mit Navis einfach los schicken. Die grundlegenden Dinge können vorab besprochen werden und auch darauf geachtet werden, wie die (kleine!) Gruppe von Schülern mit Navi und Caches umgeht. Man kann doch Regeln einführen. Meine zwei Jungs (8 und 10) wissen z.B. auch, dass sie warten müssen bis der andere den Cache auch entdeckt hat und sie die Dose nicht einfach rausreißen dürfen. Dass man nichts kaputt macht und sorgsam mit dem Inhalt umgeht ist selbstverständlich. Auch die Achtung vor der handwerklichen Bastelarbeit und den Respekt davor, welche Mühe es bedeuten kann, einen schönen Cache zu legen. Ich muss hier ja gar nicht alle Punkte aufzählen.
    Meine Schüler würden vermutlich meine Caches besuchen und dann kann ich entscheiden, ob sie weiter suchen dürfen.
    Ich verstehe den Ärger, aber bitte jetzt nicht pauschal auf die Lehrer hetzen. Es kann auch etwas Gutes entstehen, z.B. einzelne Schüler, die sich für die Natur interessieren und sich achtsam darin bewegen und die grundlegenden Regeln des GC gelernt haben.

  14. 3

    @Lauflöwe: Haben die Dosen denn Schaden genommen? Eine Gruppe von 14 Schülern ist zwar in der Tat an Auffälligkeit kaum zu überbieten, aber gerade das macht sie doch eigentlich schon wieder unauffällig. Viel schlimmer sind doch die Einzelcacher, die einen Cache finden, sich dann erstmal 100 Mal umdrehen, um dann zuzugreifen. DAS sind die wahren Brandstifter.

    Viele Grüße
    Gerald

  15. 2

    Schon nach den ersten 2 Sätzen dieses Artikels schwoll bei mir die Halsschlagader an.
    Genau das ist nämlich kürzlich bei einer Dose von mir passiert.
    Die Geocaching-AG eines nahegelegenen Gymnasiums „besuchte“ eine Dose, bei der ausdrücklich auf den Stealth-Modus verwiesen wurde, tagsüber in einer Rudelstärke von 14 Personen. Auffälliger ging es kaum.
    Natürlich wurde vorher nicht gefragt und der Lehrer, bei dem ich mich frage ob er überhaupt Geocacher ist, hat anscheinend auch versäumt seinen Schützlingen grundlegende Dinge beizubringen. Einschließlich des Verfassens vernünftiger Logs.
    Hier hätte ich mir gewünscht dass er erst einmal etwas ausführlicher die „Theorie“ macht und dann eine eigene Dose für seine Truppe legt.

    Folge des Ganzen ist dass ich 2 Dosen vorübergehend deaktivieren musste und diese auch nur als PM-Only wieder enablen werde.

  16. 1

    PM only bringt doch auch nicht wirklich was, mittlerweile sind das ja die meisten oder jemand kennt jemand, der PM ist (und dessen Accountdaten). Oder man läuft mit PM mit, etc…
    Besserer Schutz sind wahrscheinlich schwieriege Einstiegsrätsel und Orte fernab dreckiger Innenstädte.
    Nachdem ich mal einen Nachtcache im Februar bei tagsüber -20°C auslegte und ein paar Tage später 20 Leute bei noch niedrigeren Temperaturen nachts durch den Wald gestiefelt sind wundert mich eh nichts mehr…