Das Jahr 2008 – Ein Rückblick
Vorbei, Ende, Aus, Schluss. Das wars bald mit 2008. Zwischen den Jahren bleibt mal etwas Zeit um einen Blick zurückzuwerfen, bevor die „9“ die „8“ endgültig verdrängt und die Knallerei beginnt.
Rund um das Feuerwerk zu Silvester 2007/2008 begann auch das Feuerwerk an neuen Caches rund um Esslingen. Die Esslinger-Höhenwanderweg-Serie, kurz EHWW, garantierte Bewegung und eine prall gefüllte Homezone. Rasch wurden die neuen Dosen gegen Smileys auf der GoogleMap und ein sattes Plus auf dem Find-/Found-/Gefunden-/Haben-/NenntEsWieIhrWollt – Konto eingetauscht.
Dieses Jahr habe ich auch meine in die Jahre gekommene Webseite gegen WordPress eingetauscht. Ein paar Artikel zu bereits bestehenden Caches hatte ich vorab schon eingepflegt. Mittlerweile sind es insgesamt 148 Artikel, zu denen 134 Kommentare geschrieben wurden. Darunter befinden sich zwei Making-Ofs, die nur von den Cachern angesehen werden können, die die Caches gefunden haben. Fast zeitgleich wurde der wilde Süden um den Schlemmercacherblog und das Audiologbüchle bereichert. Der Süden rüstet auf, der Anfang ist gemacht.
2008 war auch der Anfang vom Ende des Fuzylands . Was einst das Cacherparadies der Statistiker war, wurde bei einem Event geleert und die ganzen Low-Cost-Cachebehälter abgeräumt. Ich kann nur hoffen dass wirklich nur noch GC-Plus-Caches nachkommen.
Jaja, GC-Plus. Mehrere Cachebewertungssysteme haben es versucht und sind aufgrund mangelhafter Umsetzung, oder der Tatsache dass kein Cacher noch an einer anderen Stelle irgendeine Bewertung abgeben will, gescheitert oder mit einer Nachfrage nahe dem Nullpunkt gestraft. Ich denke da werden wir uns mit Sicherheit auch 2009 einen erneuten Versuch ansehen dürfen. Was viele daraus gelernt haben ist, dass man gute Caches schon an der Länge der Logs erkennen kann.
Wobei gerade die Länge der Logs so eine Sache ist. Die Statistiker nehmen gerne einen Standardlog, ich sag nur: „Heute gut gefunden“. Klar, was soll man bei einem Leitplankenmikro auch viel schreiben. Wenn man aber schon bei einigermaßen akzeptablen Lost-Places oder längeren Wanderrunden in netter Gegend nur ein „Danke“ oder ein „Heute schnell gefunden“ bekommt, ist das schon etwas frustrierend. Ein Log ist doch das Einzige was man als Dosenleger erntet und bei Caches, die man als mehr als nur der übliche Mikrodurchfall erkennen kann, wäre doch etwas mehr als nur der unlustige Einzeiler angebracht. Wobei man ganz klar sagen muss, dass nicht nur alte Hasen darunter sind, sondern dass auch schon Anfänger mit nur wenigen gefundenen Caches zum Tastaturschonen übergehen.
Tja, Anfänger waren wir ja alle einmal. Die Landkarte war damals aber noch übersichtlich und man kannte so seine Pappenheimer. Irgendwie ist die Zahl der Newbies gefühlsmäßig explodiert. Man konnte viele neue Cachernamen lesen, einige kann man als Eintagsfliegen, andere als echte Bereicherung für die Cacherwelt betrachten. Darunter hat es natürlich auch welche, die scheinbar nur die Statistikcacher freuen und manchmal nicht mal mehr diese.
Quantität wird manchmal gerne mit Qualität verwechselt. Nein, nicht was irgendwie an eine Dose erinnert sollte als Cachebehälter verwendet werden und Tütengeraffel ist nur am Anfang toll (nach zwei Wochen dauermodern macht das Zeug keinen Spaß mehr). Als Neucacher sollte man erst einmal schauen wie der Hase läuft, wirft nicht gleich nach dem zweiten Fund einen Cache in die Landschaft (Filmdosen waren sehr beliebt, liegt wohl daran, dass man wirklich alles bedosen kann) und wundert sich dann wenn die Sifftüte ohne Dose (!) nicht gut ankommt. Da kann man nur hoffen, dass die Müllabfuhr das Zeug mitnimmt.
Jaja, die Müllabfuhr. Müllabfuhr Coburg sammelt unbeliebte Filmdosen ein und fordert Archivierung und die Cacherpolizei macht sich in gleicher Weise unbeliebt. 2008 könnte man auch als Jahr der Sockenpuppen bezeichnen. Wer nicht den Mut hat seinen Unmut kund zu tun, der legt sich einen Fakeaccount zu. Die gewonnene Anonymität kann anschließend benutzt werden um jede Art von Cache oder Owner anzuschwärzen, zu beleidigen, dazu zu bringen seine Caches zu archivieren oder gleich den Reviewer dazu zu nötigen es anstelle des Owners zu tun. Städtenamen haben bei Lost-Places ein durchschlagendes Ergebnis, bei Waldbedosungen reicht manchmal ein Waidmannsheil und zur Not schreibt man gleich die Wanderjugend an, damit die im Namen des Gesetzes Namen der Sockenpuppe walten können. Mann, steht zu eurer Meinung und traut euch mit eurem echten Account!
Ja, traut euch! Warum denn auch nicht. Dachten sich auch zwei Cacher (Mieze6 und Remstaler) und haben es zwei anderen Cachern (McKaefer und Roadster2000) gleich nachgemacht. Dies hat gleich noch zwei weitere Cacher (Alexe die Hexe und eles78) inspiriert und beim Hochzeitsantrag im Kino waren mehr Reihen durch Cacher als durch Muggels besetzt.
Ganz großes Kino gab es auch in Ulm. Der Schatz der Ulmer ist im Jahr 2008 ein wirkliches Highlight gewesen. Ein fantastischer Cache an einem 1-A Lost-Place.
Die Lost-Place-Tour nach Beelitz und Leipzig ist auch ein Ereignis, an welches sich die 7 Schwaben noch lange erinnern werden. Eine geballte Ladung Lost-Place-Atmosphäre, schönstes Wetter und einen ganzen Sack voller Caches bescherte uns diese Cachetour. Nebenbei konnten auch noch ein paar Ideen für die eigenen Dosen gesammelt werden.
Die eigenen Dosen haben auch in diesem Jahr wieder Zuwachs bekommen. Neben der NES-Erweiterung in Zusammenarbeit mit ScandinavianMagic, haben sich ein paar neue Häuschen dazugesellt und eine Wanderrunde mit Klettereinlage erwartete die Cacher. Vom Auslegen her gesehen waren Ein Tag in der Fabrik und Traum(a)-Haus-West klare Favoriten in der Kategorie Zeitaufwand, aber bei dem positiven Feedback macht es Spaß ein paar Stunden in irgendwelchen Lost-Places zu verbringen und die Sonne nur zwischendrin einmal zu Gesicht zu bekommen.
Sommeranfang, Sonne, Stuttgart. Bei strahlendem Sonnenschein wurde beim WWFM Stuttgart der Schlossplatz von unzähligen Regenschirmträgern belagert. 15 Minuten Flashmob-Event und weiter gings, das zaubert auch dem Statistiker ein lächeln aufs Gesicht.
Lächeln konnte man auch bei der Keinkreuzserie, nicht nur als Statistiker. Mit dieser Idee rückte das Mysterium Keinkreuz in Filmdosenwurfreichweite, warum auch nicht, Gotteshäuser wurden ja mittlerweile langweilig. Der Reviewer stiftete kurz für Unruhe unter den Keinkreuzlern, aber neuerdings keinkreutzt es wieder.
Ein Kreuz hätten auch die Cacher am Brummitreff gemacht, wenn sie ihn denn gefunden hätten. Ein Jahr, ein CITO und einen Satz Dosenfischer später fand man dann die Dose, inklusive einem schalen Nachgeschmack. Die Gemüter haben sich wieder etwas beruhigt nachdem er dann archiviert wurde.
Archiviert wurde in diesem Jahr auch von meiner Seite einiges. 1 Nano, 18 Filmdosen und 5 größere Dosen wurden aus dem Verkehr gezogen. Die ersten beiden Cachegrößen sind in der Flut an neuen Caches sowieso nicht aufgefallen, um die fünf größeren Exemplare ist es teilweise schade. Das verlassene Haus #5 war wirklich nett, aber zuletzt beförderte nur eine Schrittdehnung die Dose wieder zu Tage.
Die dehnungsbehaftete Kellerfensterbesteigung hätte weder die Unterhose mit GPS, geschweige denn das Discover-Me Armband verhindern können. Kurios war auch das haarige Logbuch beim CITO-Event in Waiblingen. Sowas hat man nicht alle Tage.
Einzigartig in einem Cacherleben ist auch der 4000. Dosenfund, der natürlich etwas Besonderes sein sollte. Die Walddusche war das Pilgerziel und beim anschließenden Lost-Place-Cachen standen noch einige sehenswerte und einzigartige Locations auf der ToDo-Liste.
Zu tun, naja eher zu kämpfen hatte man auch mit einem Builder. GC.com sorgte mit Wherigo für neue Möglichkeiten und ein neues Icon. Ein paar Wherigo-Caches gab es auch nach einiger Zeit, allerdings blieb der wohl erhoffte Run aus. Naja, wenn die liebevoll erstellten Sounduntermalungen vom Colorado nur als Piepser ausgegeben werden, das Programm ab und zu abschmiert und die Software für Programmierfrischlinge recht anspruchsvoll ist, macht das auch keinen Spaß.
Spaß konnte man auch auf einem der unzähligen, aber durchweg schönen Events zwischendurch haben. Ob mit 2K Schnitzel mit schnapszähligem prähistorischen Flugsaurier, bei einem Fümpferle, zum Frieren auf dem Jusi, beim Hufeisenwerfen im Tal, bei Kässpätzle oder Rostbraten, bei den Nachbarn in Lombaburg, beim Spectacel im Sommer wie im Winter, in Stuttgart oder im Filstal, überall traf man alte wie neue Gesichter und konnte sich mit anderen Tupperdosensuchern austauschen.
Das Jahr 2008 war rückblickend ein Cachejahr voller Überraschungen, tollen Locations, vielen neuen Dosen, einigen tollen Ideen und einem ganzen Sack voll netten Cachern.
Bedanken möchte ich mich bei den Bloglesern und bei denjenigen, die sich mit ihren Kommentaren daran beteiligt haben.
Ich wünsche allen einen guten Rutsch und ein schönes Cacherjahr 2009.
Freitag, 2. Januar 2009 18:03
Guten Rutsch auch meinerseits! Schöner Artikel, GC ist doch schon recht professionell geworden…
Bin gespannt was mein 5. Jahr :-o in diesem „Geschäft“ so bringt…
Freitag, 2. Januar 2009 14:54
Schön geschrieben. Einiges würde auch in einem von uns verfassten Rückblick stehen, anderes, wie z.B. die Walddusche steht noch auf unserer To-Do-Liste. Schade ist, dass wir einige schöne Events verpasst haben, aber auch so haben wir viele neue Cacher kennengelernt und mit einigen auch engere Kontakte geknüpft. Es war für uns das erste komplette Geocacherjahr und wenn es nach uns geht, sicher nicht das letzte.
Man sieht sich.
Stefan
Donnerstag, 1. Januar 2009 18:28
Als bekennender JR849 Webseitenleser, wünschen wir Dir auch ein gesundes und erfolgreiches Dosensucher-Jahr 2009.
Nun geht auch unser erstes Jahr als Cacher zu Ende und es war einfach spitze!
Wir haben viele schöne Cachetouren gemacht und auch richtig nette Leute kennen gelernt.
Wir sagen Danke und freuen uns auf neue Abenteuer im Neuen Jahr .
Grüße von
Thomas&Dani
Donnerstag, 1. Januar 2009 10:15
Eine wirklich gelungene Zusammenfassung des Cacherjahres 2008! An vielen dieser Aktionen waren wir ja auch beteiligt und freuen uns deshalb auf eine spannende Fortsetzung in 2009.
Wir wünschen Dir und Deinen Lesern ein Gutes Neues Jahr!