Denn sie wissen nicht was sie tun!
Ein kleiner Zeitungsartikel brachte mich heute zum Grübeln. Niedersachsen und Geocaching… Niedersachsen und Geocaching… da hatte ich doch schon einmal… da war doch was…
Schon im August 2010 war zu lesen, dass das Land Niedersachsen nicht wirklich „amused“ über Geocacher ist.
Die Politik prüft mögliche Verbote
Das Land Niedersachsen ist hier bspw. ein Vorreiter und überprüft bereits, ob und wie Geocaching zur organisierten Veranstaltung zu erklären ist.
Quelle: bischiweb-online
Ein Jahr später, im August diesen Jahres, gab es besorgniserregende Neuigkeiten aus zweiter(?) Hand
Also mich hat gestern ein guter Bekannter gesucht, der aus verständlichen Gründen anonym bleiben will. Der hat auch nur per Zufall einen ersten Entwurf des kommenden niedersächsischen Gesetzes lesen dürfen.
Aus seinem „Gedächtnisprotokol“ gab es folgende gravierenden Punkte:Gotcha Paintball, Geocaching wird als „unzumutbar“ eingestuft und im Wald verboten. Alle Gegenstände/Markierungen die im Zusammenhang mit diesen Hobbys im Wald angebracht, oder zurückgelassen werden sind zu entfernen.
Wie gesagt das mag jetzt nicht der 100% Wortlaut sein, aber inhaltlich dürfte es passen. Die Quelle ist für mich 100% glaubwürdig und wenn das wirklich so umgesetzt wird, dann stellt es einem komplettes Verbot von Geocaching im Wald dar!
Quelle: Geoclub
Kurze Zeit später war nicht mehr von einem kompletten Verbot die Rede, dennoch wäre diese Änderung eine Einschränkung des Geocachings, wie wir es heute kennen und könnte noch entsprechend andere Regelungen nach sich ziehen:
Das ist wohl gar nicht SO gemeint, ist nur ein erster Entwurf und der Sinn dahinter soll wohl folgender sein:
Im Endeffekt soll wohl folgendes (eigentlich für mich verständlich und völlig in Ordnung) erreicht werden. Das LEGEN der Caches soll NUR mit Zustimmung der Grundeigentümer statt finden, so das da sensible Stellen (Dickungen, Fütterungen, etc.) nicht bedosed werden sollen. Aber bei dem augenblicklichen Entwurf sehe zumindest ich das anders, da ist wohl noch viel Nachbesserungsbedarf, da wäre es schön sich mal mit dem entsprechenden Mitarbeiter im Ministerium an einen Tisch zu setzen um dort eine für alle Stellen zufriedenstellende Lösung zu finden.
Quelle: Geoclub
Geocaching ist also nicht als Ganzes, aber dennoch in gewisser Weise unzumutbar und gehört gesetzlich reglementiert, so die Meinung des Landes Niedersachsens.
Dann frage ich mich allerdings, was den Umweltminister aus dem gleichen Bundesland bei diesem Zeitungsartikel geritten hat…
Land will Jugendliche mit Geocaching für die Natur begeistern
Mit digitalen Schnitzeljagden, dem sogenannten Geocaching, will das Land Niedersachsen insbesondere junge Menschen in die Natur locken. „Das ist wie Ostereiersuchen mit viel Technik“, sagte Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander am Donnerstag in Golmbach (Landkreis Holzminden).
Quelle: newsklick
Vielleicht hätte mal jemand dem guten Mann erklärt, dass nicht jeder Schatz ein Glas mit Marmelade ist, steigende Cacherzahlen für noch mehr Reibereien zwischen Geocachern und den Jagd- Natur und Umweltschützern sorgen, sowie an vielen Stellen die Natur Schaden durch mangelhaft eingeführte Neucacher und die ständig steigende Anzahl an Cachern nimmt.
Ich kann vielleicht noch verstehen, dass man als Politiker nicht jedes einzelne Protokoll liest, aber wenn man als Mitglied der Landesregierung und als zuständiger Minister für Umweltfragen derart kontraproduktives zum Besten gibt, kann man eigentlich nicht mehr nur von mangelhaftem Informationsfluss sprechen.
Dienstag, 22. Januar 2013 11:28
[…] Ende 2010 hat es sich angedeutet, dass Geocacher nicht gerne im niedersächsischen Wald gesehen sind. Ein Jahr später gab es dazu […]
Montag, 24. Oktober 2011 10:02
Ich hätte da mal eine andere Frage, die vielleicht mehr Licht ins Dunkel bringen könnte.
Ist es nicht möglich einen Gesetzesentwurf offiziell einzusehen? Immerhin ist das ganze ja im „Sinne des Volkes“ und so mit müsste das auch öffentlich diskutiert werden können…
Liebe Grüße
Sonntag, 23. Oktober 2011 21:29
Jetzt bin ich schon als Fussgänger unzumutbar geworden.
Ist ja auch klar , dafür gibt es noch keine Steuer.
Also ganz klar zurück ins Auto und die Stadtcaches abfahren das schadet der Umwelt nich!
Sonntag, 23. Oktober 2011 20:05
Wie heisst es so schön: Hund beisst Mann ist uninteressant, Mann beisst Hund ist dagegen eher eine Bericht wert. Politiker, die nicht wissen was sie tun und reden, gehört bei mir eher in die erste Kategorie…
Samstag, 22. Oktober 2011 16:04
Wie unsere Politiker reagieren, wenn sie mit Dingen konfrontiert werden, von denen sie keine Ahnung haben, wissen wir spätestens seit der „Killerspiele“-Diskussion.
Solange allerdings „Fields of Fame“ oder „Powertrails“ gelegt werden und Massen von gnadenlosen Statistik-Cachern die Gegend platttrampeln oder Logger-Rudel nachts in Wohngebieten die Muggel verängstigen, müssen wir uns nicht wundern, wenn man uns das Hobby kaputtmacht.
Ich sehe schon Schilder mit einem durchgestrichen GPS-Symbol im Wald stehen und spätestens dann werden wir nur noch Leitplanken-Mikros haben.
Samstag, 22. Oktober 2011 13:27
[…] auch schon seit etwa August des Jahres. Ausführlich nachzulesen im Geoclub, oder auch im Blog von JR849. Ganz kurz zusammengefasst gab es wohl einen ersten Gesetzentwurf, der zunächst Geocachen im Wald […]
Samstag, 22. Oktober 2011 12:57
Wer verbietet bekommt meine Stimme bei der nächsten Wahl nicht. So einfach ist dies, zwar nur eine kleine Stimme, aber auch hier macht es die Masse.
Samstag, 22. Oktober 2011 8:55
Hm bei solch einem Wortlaut aus dem Entwurf und der Aktion in Holzminden, muss man sich auch nicht wundern. Die Schwarz Gelbe Regierung in Niedersachsen bekommmt meist auch nicht besseres zu stande ausser kontraproduktiv zu handeln.
Wenn man schon der Meinung ist, man müsse was regulieren, was manchmal sicher auch seine Berechtigung hat, dann denke ich sollte man es so machen, wie bei unseren Nachbarn in den Niederlanden. Da muss man sich von ner Behörde, so genau weiß ich jetzt nicht auf welcher Ebene die liegt, eine Erlaubnis holen das man Caches auslegen darf. Ohne die werden die Caches auch nicht freigeschaltet. Dort könnte man dann auch gleich Aufklären, was man machen kann und was man nicht machen sollte.
Aber mal über den Tellerrand schauen, das ist nichts für unsere Landesregierung, da denkt man lieber gleich an ein ganzes Verbot
Gruß Chris
Samstag, 22. Oktober 2011 0:25
Wie war das mit der rechten und der linken Hand?
Aber zumindest haben wir da mit dem Umweltminister einen starken Befürworter für unser Hobby.