Geht es mit Geocaching bergab?
Werden die aufwendigen und schönen Caches irgendwann von lieblosem Schrott verdrängt sein, oder sind das hier traurige Einzelfälle?
…Indiskrete Sucherei und Geheimnisverrat an jeden vorbeikommenden Muggel, Legasthenielogs und Coinklau, Downtrading und überhaupt der ganze Schlendrian am Cache sind ja schon eine ganze Zeitlang ein ständiger Quell des Ärgernisses. Bisher haben wir das mißbilligend in Kauf genommen – Geocaching ist inzwischen einfach ein Querschnitt durch die gesamte Gesellschaft. Aber die zunehmende Zerstörungswut an den Versteckobjekten und der Natur drumherum können wir nicht gutheißen. Darum packen wir jetzt zusammen…
Quelle: siehe Archivenote im o.a. Link
Geht es mit Geocaching bergab?
- Ja (38%, 95 Stimmen)
- Nein (30%, 76 Stimmen)
- Weiß nicht (10%, 26 Stimmen)
- Tut es schon lange (19%, 47 Stimmen)
- Interessiert mich nicht, solange meine Statistik nicht davon betroffen ist (3%, 8 Stimmen)
User gesamt: 252
Mittwoch, 31. März 2010 18:06
Das Problem an der Ganzen Sache ist, dass das nur so lange hilft, wie die einzelnen Chaoten sich in den Foren „schlau“ lesen. Aber wehe wenn sie losgelassen…dann hilft das eben nicht immer. Auch bei Events nimmt alles irgendwie immer Schaden und sei es nur dadurch, dass man mitten im Wald an einer Dose Schlange stehen muss…oder 1000 Leute irgendwohin rumtrampeln. (Ich darf meckern ! 8))
Im entfernteren Sinne hat Messner mal einen sehr guten Kommentar gesagt: (Auf die Frage ob wir vor lauter Erlebnishunger verlernt haben mit Risiken richtig umzugehen)
„Das auch, aber vor allem nehmen wir den Bergen die Werte weg, die sie haben. Zu den Bergen gehört Ruhe, Entschleunigung, Erhabenheit, Größe, Unberührtheit. Das ist alles weg. Diese Aggression, diese Hektik, die aufkommt, wenn die Leute da raufrennen: Das ist Stadtkultur, aber das gehört nicht auf den Berg. Die Leute gehen doch weg aus der Stadt, am Wochenende oder im Urlaub, um eine andere Lebenssituation, andere Werte zu finden. Wenn man im Hochgebirge dann noch in einen Wettkampf gepusht wird, verliert man seine Sinne.“
Blos noch das eine oder andere Wort mit Natur, Geocaching und Statistik usw. ersetzen und schon haben wir einen Satz auf das Geocaching zugeschnitten.
Viele Dosen liegen an Orten, wo normalerweise kaum einer oder niemand hinkommt. Auf dem Weg dahin, kann man schon deutlich erkennen, wo es zum Final geht. Wer sonst, wenn nicht rücksichtslose Cacher lässt dort seinen Müll liegen?! Motto kein Thema, mach mers wie daheim, irgeneiner wirds schon wegräumen.
Und vieles mehr zieht sich mittlerweile durch die Landschaft…Cachen als Modeerscheinung wie Nordic Walking oder Laufen – Cachen als „Trendsport“? Auf jeden Fall. Das schöne und ärgerliche zugleich ist die Vielfalt die sich beim Cachen bietet. Das Verhängnis für viele, denn (fast) alles ist frei zugänglich (speziell Ausrüstung) Während die Walker noch auf den Wegen bleiben gibts so manchen von uns der halt mitten durch den Wald und dann früher oder später am Jäger vorbeikrabbelt…oder im schlechtesten Fall der Polizei vor die Füße fällt, beim abseilen…T5er Kult hin oder her…vielfach zählt nicht mehr erleben sondern machen bei vielen von uns…daher kommt auch ein zunehmend aufkommender schlechter Ruf.
Klar muss man wieder sensibilisiert werden, richtig ! Aber war das nicht auch mit ein Sinn vom Geocaching? Auf Dinge hinzuweisen, die man sonst nicht bemerken würde? Eine kleine Geschichte dazu? Was zum Lernen und nachdenken gleichermaßen? Es gibt noch diese Caches, kein Frage – doch es werden weniger! Erhalten wir diese noch verbliebenen und gestalten neue dieser Art !
Denn eine Dose die irgendwo am Fuße eines Baumes zwischen Hundehäufchen und Müll liegt, zeigt mir nicht gerade die besten Seiten einer Stadt oder der Natur…
Statistik hin oder her…eigentlich gehts doch ums erleben, lernen, aufatmen und dazu gehören solche 0815 Dosen einfach nicht !
Doch meckern und jammern hilft nix…entweder wir bleiben in Zukunft daheim oder wir schalten unser Hirn ein und laufen wieder mit offenen Augen durch die Welt und gehen rücksichtsvoller damit um !!
Besser machen ein Anfang und Verbessern der nächste Schritt!
Eine Möglichkeit wäre, sich mit den Owner solcher 0815 Dosen einfach mal zusammenzutun und aus mehreren solcher Dosen eine bessere Dose zu machen, eine schöne Runde zu legen, einen Multi, whatever. Fantasie meets Legebatterie…und schwupps gestalten wir unsere Dosenumwelt neu !
In diesem Sinne, macht was draus. Erst denken, dann handeln, war im Kindergarten doch auch schon so!
Mittwoch, 24. März 2010 23:29
Ja und nein.
Die Cachergemeinde wird größer und damit werden es auch mehr Owner, welche nicht genug über die eigenen Caches und deren Folgen nachdenken.
Da hilft nur viel Geduld und Kommunikation auf einschlägigen Plattformen, auf Events oder auch mal bei einem privaten Treffen.
Nach meiner Erfahrung kommt die Einsicht und die Caches werden besser. Der eine oder andere Tip um Probleme beim suchen zu vermeiden zeigt auch das man nicht nur meckert sondern auch helfen möchte.
Am Ende liegt es an jedem selber ob er sich die Zeit für einen tollen Cache nimmt oder nur den Mirco an der Leitplanke sucht.
Mittwoch, 24. März 2010 21:32
Habe mit „ja“ abgestimmt.
Meiner Meinung nach gibt es vor allem zu viele neue und schlechte Caches.
Wie zum Beispiel:
http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=6cacfc14-d305-4e1b-800c-0ace3f0519b5
Ich kann nur hoffen, dass wir durch Diskussionen hier und insbesondere auch bei Events, genügend Leute zum Nach- und Umdenken anregen können damit es mit unserem Hobby nicht weiter bergab geht.
Soweit (ganz kurz) meine Meinung.
Viele Grüße
wz19
Mittwoch, 24. März 2010 21:31
@ Schrottie, wenn man den Owner nicht kennt, nützt das nichts.
Und wenn etwas kniffelig versteckt ist und es keinen Hint/Spoiler gibt, ist ja klar, dass alles zerlegt wird. Davon kann sich wohl keiner reinwaschen und behaupten, dass er nach 5 Minuten schauen (!) aufgibt.
Habe übrigens mit „Tut es schon lange“ abgestimmt, die besten Zeit von GC sind schon lange vorbei, nur in letzter Zeit wird es rasant übler.
Für diese Betrachtungsweise muss aber halt schon länger als zwei-drei geocachen, sonst kennt man es nicht anders.
Mittwoch, 24. März 2010 20:56
Ich habe mal mit nein gestimmt, auch wenn ich nicht so hunderprozentig sicher bin.
Denn seien wir mal ehrlich. Warum kriegen wir von chaotischen Cachern und Caches überhaupt was mit? Wenn sie nicht grad 200m neben der Haustüre liegen?
Weil wir in Foren und Blogs miteinander kommunizieren und uns austauschen. Warum sonst hört „man“ vom Verfall der Logs, von ungünstigen Verstecken und unfairem Tauschen?
Klar, das mit den nichtssagenden Logs kann ich über die Watchlist verfolgen. Aber soooo viele sind dort dann doch nicht drauf.
Und es sind meist nicht die Anfänger, die verheerend kurze und nichtssagende Logs schreiben. Und leider sind es oft auch nicht die langweiligen DriveIns, die so abgestraft werden, sondern auch tolle Nachtcaches oder aufwendige Multis.
Trotz aller Unkenrufe gibt es immer noch viele sehr schöne und aufwendige neue Caches zum Suchen. Und wenn alle Caches so genial wären, würden unsere Erwartungen einfach höher steigen. Wir jammern auf hohem Niveau trifft es auch hier.
Wenn es mir zu viel wird, geh ich einfach in den Wald ne Dose suchen. Und wenn die schon 3 Jahre oder länger liegt, kann ich fast sicher sein, daß die Cacherpfade des ersten halben Jahres schon zugewachsen sind…
Gruß, Elli
Mittwoch, 24. März 2010 20:48
Manchmal geschehen aber auch kleine Wunder und der Owner eines eher sinnbefreiten Caches hat ihn mangels Funden (O-Ton: Da besteht wohl kein Interesse daran, also mache ich dicht!) selbst archiviert. Liegt es da nicht an jedem von uns selbst, eben genau so, per Fußabstimmung, seine Meinung kund zu tun?
Mittwoch, 24. März 2010 20:08
Solange wir nicht alle umdenken und uns der Tatsache bewusst werden, das aus einem „geheimen“ Hobby eines kleinen Kreises ein Breitensport geworden ist, solange wir nicht zusehen das der „Geocachernachwuchs“ von vornherein entsprechend eingenordet und für Natur-, Bauten- und Denkmalschutz sensibilisiert wird, solange geht es tatsächlich bergab mit dem schönen Hobby Geocaching.
Aber nicht nur die Anfänger, auch die Punktejäger unter den erfahrenen Geocachern sind ein ernstes Problem. Solange der sdchnelle Punkt wichtiger ist als der Cache, solange überall schnelle Punkte anstelle guter Caches gelegt werden, solange wird auch mit dem Brecheisen gecacht und im Umkehrschluß auch wieder den Neulingen der falsche Weg vorgelebt.
@Uwe-aka-UF: Das da kein Spoiler und kein Hint war, das da ein Parkplatz in 50 Metern Nähe war, das alles hatte in diesem speziellen Fall nichts zu sagen. Der Name des Owners ist Programm, da weiß jeder der sich da hin begibt, was ihn erwartet. Und da kann ich die Verwunderung und Verärgerung des Owners, der hier in der Gegend übrigens eine Garantie für Qualitätscaches ist, durchaus verstehen.
Mittwoch, 24. März 2010 19:49
Alles kann besser werden, holn wir uns den Himmel auf Erden…
Mittwoch, 24. März 2010 19:47
Von meiner Arbeit schaue ich auf einen Cache. Im Listing steht klar und deutlich, daß man die Rasenfläche nicht betreten muß. Ich habe noch keinen Cacher beobachtet, der sich an das Listing hält.
Ja, es geht bergab mit dem Geocaching. Das liegt nicht an den Ownern, sondern an den Suchern.
Geocaching ist eine ganzheitliche Angelegenheit. Es geht nicht nur um die persönliche Statistik. Es geht auch darum, den Cache für die Nachfolgenden zu bewahren, sorgsam mit der Dose und dem Versteck umzugehen, ihn vor Muggeln zu beschützen…
Mir kommt es so vor, als wären fast nur noch Egoisten unterwegs: „Ich will jetzt sofort den Cache finden, egal, wer zusieht, egal wie die Gegend aussieht, nachdem ich gesucht habe…“
Aber ist es nicht überall so? Die Ellenbogen werden spitzer? Geht es mit der Gesellschaft bergab?
Mittwoch, 24. März 2010 19:27
Hmm, ich denke, die Antwort auf die Frage hängt gerade von der persönlichen Interpretation des Wortes „bergab“ ab. Was macht für mich Geocaching aus? Entwickeln sich die Dinge, die ich an Geocaching so mag, zum Negativen?
Auf diese Frage kann ich weder mit ja noch mit nein antworten. Die stark zunehmende Bekanntheit unseres Hobbys zerstört den Reiz des Geheimen, der mir vom Beginn meiner Geocaching-Zeit (2007) noch sehr positiv in Erinnerung ist. Andererseits bietet die dementsprechend hohe Cachezahl auch gute Auswahl und es gibt auch immer einen Anteil von „guten“ Dosen.
Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf die Entwicklung von Geocaching in den nächsten 10 Jahren…
Gruß
Leif
Mittwoch, 24. März 2010 19:24
Ganz klar nein. Solange ich durch GCVote und Tipps anderer Cacher immer noch mehr gute als schlechte Cache finden kann ist das für mich noch akzeptabel. Bei meinen eigenen Caches habe ich bisher keine größeren Zerstörungen festgestellt. Das mag vielleicht auch unserer etwas geschützeten Lage im Sauerland liegen oder auch daran das ich meist etwas längere Multis oder Nachtcaches liegen habe.
Mittwoch, 24. März 2010 18:43
Das war vorhersehbar. Insbesondere wenn das Versteck gut war!
Kein Spoiler – kein hint – Tradi – mit dem Auto anfahrbar ….
Ich frage mich, warum der Owner sich wundert. Als Owner hat man meiner Meinung nach mit so was zu rechnen. Das macht das Verhalten der Cacher nicht besser, zeigt aber wohl auch die Gedankenlosigkeit des Owners.
Leider ist ihm die Erkenntnis „60 Jahre Kriegsende, russische Nutzung und Abenteuerspielplatzkiddies haben dem Versteckobjekt nichts angehabt. Ein dreiviertel Jahr Geocacherterror haben den gemauerten Sockel an der Vorderseite bis auf den Erdboden abgetragen.“ zu spät gekommen.
Schade für das Denkmal, den Cache, den Owner und die Cacher ……
Mittwoch, 24. März 2010 18:32
Ich hab mal mit „nein“ gestimmt. Ja, es gibt immer mehr Schrott, das ist irgendwie zwangsläufig bei immer mehr Caches. Aber es gibt auch immer wieder neue, interessante und aufwendig gemachte Caches. Man muss halt die Perlen finden können, und da macht es einen gc.com mit seiner antiquierten Plattform nicht gerade einfach. Insofern könnte es mit dieser wirklich irgendwann bergab gehen, und gc.com wird zum MySpace der Geocacheszene, während ein noch unbekannter Stern die Unzufriedenen mit neuen Ideen und frischem Wind glücklich machen wird (nein, sein Name wird nicht mit „O“ anfangen“.
Mittwoch, 24. März 2010 18:31
Lese ich das richtig, er hat das Döschen in den gemauerten Sockel an der Vorderseite des Denkmals gesteckt. Und nun beschwert er sich, das das Denkmal zerstört ist. Auf welcher Welt lebt der denn? Wer so einen Cache legt, der sollte für die Restaurationskosten auf kommen.
Mittwoch, 24. März 2010 18:26
Ich cache zwar erst seit ca. drei Jahren, sehne mich aber bereits nach „der guten alten Zeit“ zurück.
Immer öfter begegnen mir totale Kognitionsamöben, sei es im Log, in freier Wildbahn oder in den einschlägigen Foren bzw. Blogs.
Das verleidet mir die Cacherei ein bischen, insbesondere wenn ich vor dem Hintergrund immer liebloser versteckter Caches.
Dies mag damit zusammenhängen, dass nicht mehr nur eine technisch interessierte kleine Gruppe Geocaching betreibt, sondern wie oben erwähnt die Peergroup sich mittlerweile aus allen Teilen der Bevölkerung zusammensetzt. Befördert wird das ganze durch immer mehr Öffentlichkeit, sei es durch hemmungslosen Geheimisverrat, wenn man von „Muggels“ angesprochen wird, aber auch durch willfährige Cacher, die ihre 15 Minuten Ruhm abstauben wollen und sich daher erblöden, Journalisten Rede und Antwort zu stehen.
Ich denke jedoch auch, dass dieser Trend nicht mehr zu stoppen ist (so wie es allen „Trendsportarten“ kurz über lang ergeht), vernachlässige daher lieblose Caches, baue auf die wenigen Cacher, die ähnlich denken wie ich und hoffe, dass sich das Problem von selbst erledigt und irgendwann Geocaching den Reiz des Neuen verliert und langweilig geworden ist.
Wäre OC etwas „gefälliger“ und könnte ich dort ähnlich leicht wie bei GC internationale Caches suchen, würde ich dorthin abwandern.
Gruß
Nordhesse