Geocachingverein klärt auf!

Geocachingvereine sind in letzter Zeit in aller Munde. Nach der eher sinnfreien Gründung der deutschen Geocaching Vereinigung* haben Vereine wie Kompassnadel e.V. , Thüringer Geocaching Verein e.V. und ganz neu, Geocaching im Emsland e.V. das Licht der Welt erblickt. In der Schweiz hat man im letzten Jahr ebenfalls aufgerüstet und den Geocachingverein Embrachertal gegründet. Viele Geocacher stehen den Vereinen allerdings skeptisch gegenüber und sinnfreie Aufklärungsaktionen werden daran sicher nichts ändern.

Im September des vergangenen Jahres hat der Schweizer Geocachingverein aktive Hobby-Sterbehilfe Muggel-Aufklärungsarbeit verbrochen geleistet

Der Geocachingverein Embrachertal hat vom 7.-9. September 2012 am Jubiläumsoberdorffest von Embrach eine Festwirtschaft betrieben und dabei Aufklärungsarbeit über unser Hobby geleistet sowie eine Schatzsuche für Kinder organisiert, die von den Kleinen intensiv genutzt wurde.

Quelle: Geocachingverein Embrachertal

Vielleicht ticken die Geocacher in der Schweiz anders, aber ich habe diesen Teil des Geocachings so verstanden, dass ich nicht jedem dahergelaufenen Muggel das Hobby auf die Nase binde. :verzweifelt:
Zugegeben, Geocaching findet schon lange nicht mehr im Geheimen statt. Dafür haben hunderte von Zeitungsartikeln und Reportagen gesorgt und die Geocacher selbst haben nicht zuletzt durch dutzende Negativschlagzeilen Aufsehen erregt. Dennoch frage ich mich, ob eine derartige Aufklärungsarbeit, wie sie der Geocachingverein Embrachertal leistet, nötig und vor allem förderlich für das Hobby ist.
Muss so etwas sein? Wollen wir wirklich Muggel-Konvertierungsbuden auf jedem x-beliebigen Fest? Muss man die „Unwissenden“ unbedingt noch mit der Nase drauf stoßen und Geocaching noch mehr in die Öffentlichkeit zerren?
Smilie by GreenSmilies.com

Das Hobby benötigt meiner Meinung nach definitiv keine Aufklärungsarbeit, die das Ziel verfolgt, möglichst viele Muggels, die mit großer Sicherheit nie ein Problem mit Geocachern haben wird, aus Jux und Dollerei auf die gps-basierte Dosensuche aufmerksam zu machen. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie sich ein Verein gewinnbringend für das Hobby einsetzen kann, aber das ist definitiv der falsche Weg! Die Gleichung

Mehr Geocacher = Mehr Probleme

ist mittlerweile an allen Ecken spürbar, zumindest wenn man das Internet nicht nur für die Suche nach Kochrezepten oder zum Einkaufen nutzt, sondern sich in diesem Medium über den Homezone-Tellerrand hinaus informiert. Wir brauchen alles, aber mit Sicherheit nicht auf Teufel komm raus noch mehr Geocacher! :roll:
Als Geocachingverein kann man genau dort ansetzen und gezielt versuchen als Ansprechpartner oder Vermittler zu dienen. Das würde zumindest in meinen Augen Sinn machen und würde vermutlich auch bei dem Rest der Geocaching-Community positiv aufgenommen werden. Mit Aktionen wie die der Schweizer Vereinshelden braucht man sich allerdings nicht zu wundern, wenn beim Thema Vereinsmeierei jeder nur den Kopf schüttelt… :nein:

* Wer mit Anwälten droht, bekommt hier keinen Link mehr.

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Datum: Donnerstag, 14. März 2013 11:05
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15 Kommentare

  1. 15

    Mich hat gestern unser Bürgermeister angesprochen, weil nun auch meine Stadt das Geocaching für die Tourismusförderung entdeckt hat.

    Das kann man einfach nicht verhindern. Und weil er von mir wußte, möchte er sich nun erstmal in einem Gespräch kundig machen.

    Aber wie viele offizielle Stellen, ob Behörde, Forstamt oder sonst wer, kennt jemanden. Und genau da sehe ich die Möglichkeit der Vereine. Diese werden viel einfacher von diesen Verantwortlichen gefunden und können dann aufklären oder vermitteln. Auch glaube ich, das Vereine dabei viel eher angesprochen werden.

    Und bei der Erstellung neuer Regelwerke, was die Waldnutzung und anderes betrifft, wird so ein Verein doch auch viel eher angehört als ein einzelner Cacher.
    Waldgesetze werden geändert, Gemeinden denken über ein Geocachingverbot auf ihrem Gebiet nach……
    Auf Dauer werden wir ohne Vereine nicht mehr auskommen. Die Strukturen sind in Deutschland nun mal so ausgerichtet.

    Irgendwo in diesem Block steht: „Geocachingverein! Ohne mich!“

    Aber auch ich mußte da umdenken. Vereine können nicht alle Probleme lösen, aber sie können vieles vereinfachen Und bilden eine Anlaufstelle für Gesprächsbereite.

    Und was die Information der Muggels angeht. Auch auf so eine Veranstaltung gehen am Ende doch nur interessierte NochMuggel. Wer sich nicht für Fussball interessiert, der informiert sich auch nicht über seine Regeln.

    Spätestens seit Geocaching bei der deutschen Fernsehserie „der letzte Bulle“ vor kam, ist unser Hobby in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

    Nun bleibt uns nur noch die Aufklärung.

  2. 14

    Hallo JR
    Ich befürworte das in keinster Weise. Den Verein im Emsland finde ich peinlich und sehe den sogar eher als Plattform von ein paar Leuten die sich nur wichtig machen wollen und in den Vordergrund spielen. Kein Ars** meldet sich bei denen weil die zufällig eine Dose gefunden haben und wissen wollen was GC ist. Und das die sich mit Behörden/Förstern etc. treffen wollen und kommunizieren ist doch auch Humbug. Wenn ich einen aufwendigen Cache legen möchte und ich auf der sicheren Seite sein will, dann sollte ich auch persönlich die Eier in der Hose haben und da selber vorstellig werden. *kopfschüttel*

    Gruß Stenzler

  3. 13

    Zum Thema Aufklärung. Man sieht im folgenden Artikel (ganz unten) dass die Stadt Oberhof sich intensiv mit dem Geocaching beschäftigen will. Sie kontaktierten uns und im ersten Treffen verwiesen wir auf die allgemeinen Verhaltensregeln und Guidelines und darauf, sich unbedingt mit den zuständigen Behörden auseinander zu setzen. Man merkte also schnell, dass es nicht damit getan ist irgendwo eine Dose hinzupfeffern und Touris auf Schatzsuche zu schicken.
    Schon beim nächsten Treffen war also das Forstamt mit am Tisch und wir konnten, auch unabhängig von den Plänen der Stadt Oberhof, einiges (er)klären.

    http://www.insuedthueringen.de/lokal/suhl_zellamehlis/zella-mehlis/Kein-Problem-zwischen-Geocachern-und-Muggeln;art83457,2319326

    Ob man Muggel gezielt auf die Suche schicken muss ist ein schwieriges Thema, als Verein kann man hier aber eingreifen und dafür sorgen dass es dann wenigstens so schonend wie möglich passiert.

    Grüße :) ,
    Nadine (Vorsitzende des Thüringer Geocaching Verein)

  4. 12

    Qui tacet, consentire videtur – Wer schweigt, scheint zuzustimmen.

    Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass die Mehrzahl der Leser die Aufklärungsaktion befürwortet… zumindest wenn man die Kommentare so durchliest.
    Ist es tatsächlich schon Akzeptanz oder schlichte Resignation? :-?

  5. 11

    Unbekanntes schürt Furcht, Vertrautheit schafft Akzeptanz.

    Vorurteile richtigstellen und Aufklärung über das Hobby zu leisten, beugt (hoffentlich) vielen Missverständnissen vor. Zudem ermöglicht Präsenz in der Öffentlichkeit positiven Kontakt zu offiziellen Stellen, die ansonsten schwerwiegende Eingriffe in das Hobby vornehmen könnten.

    Das muss nicht unbedingt in aktiver Rekrutierung münden.

    Mehr Kenntnisse über Geocachen = weniger Probleme

  6. 10

    @Spiess: Angesprochen eigentlich nicht, es sei denn ihr wollt auch irgendwelche Werbeständchen auf Veranstaltungen/Festen aufstellen und auf Teufel komm raus das Hobby bewerben. Groundspeak ist eine Firma und entsprechend gewinnorientiert, daran sollte man sich als Verein nicht orientieren. Es sei denn ihr möchtet in kürzester Zeit maximal viele Mitglieder bekommen und euch mit eurem Verein auf Platz 1 der Geocachingvereins-Statistik in der Kategorie Mitgliederzahl schießen… :verzweifelt:

  7. 9

    Als Präsident vom Geocachingverein Embrachertal bin ich ja wohl angesprochen und kann mir einen Kommentar nicht verkneifen.
    Wie du richtigerweise sagst, findet Geocaching nicht mehr im Geheimen statt. Das geht ja gar nicht mehr anders, weil Geocaching ja bereits derart verbreitet ist (z.B. 2009: 600’000 aktive Geocaches weltweit, heute über 2 Mio.!; die Zahl aktiver Geocacher dürfte sich noch überproportional verhalten).
    Wir haben mit dem Verein den Weg der offenen Kommunikation eingeschlagen, da wir mit den verbreiteten Vorurteilen aufräumen wollten, dass wir Geocacher introvertierte Nerds sind, die ohne Rücksicht auf die Natur zu jeder Tages- und Nachtzeit unserem Hobby frönen und oftmals den Argwohn von Anwohnern und Passanten auslösen.
    Ich kann nicht ohne Stolz erzählen, dass unser Verein sehr erfolgreich gestartet ist. Nicht nur die Mitgliederzahl ist in kurzer Zeit erfreulich angestiegen (offenbar erfüllt der Verein ein Bedürfnis), auch unsere Events sind in- und ausserhalb der Geocacher-Szene sehr gut angekommen (guckstdu http://coord.info/GC3EZZ1 und http://coord.info/GC3Y20N lest die Log-Einträge und bildet euch eine Meinung).
    Zudem sei hier noch ein kleiner Hinweis zum Hauptquartier von Geocaching deponiert: Groundspeak in Seattle. Dort findet jedes Jahr im August die Geocaching Blockparty statt. Ich war zufälligerweise 2012 zur rechten Zeit am rechten Ort. Sogar in der Haupt-Zeitung von Seattle wurde die Bevölkerung aufgerufen, an die Blockparty zu kommen und Geocaching kennen zu lernen. Zudem gibt es dort seit Jahren die Washington State Geocaching Agency (WSGA) – so quasi unser Schwesterverein, mit weit über 300 Mitgliedern.
    So verkehrt sind wir definitiv nicht unterwegs.
    Gruss vom Spiess

  8. 8

    @niggae: Es gibt einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen Leuten, die sich interessieren und Leuten, die Geocaching nicht kennen. Man kann kein Interesse haben, wenn man etwas nicht kennt. Hier wird den Muggels bewusst Geocaching unter die Nase gerieben und das muss, CITO hin oder her (was auch immer das mit dem Thema zu tun hat), schlicht und ergreifend nicht sein. Für sowas brauchen wir keine Vereine, das bekommen die ganzen „Ich-will-auch-mal-ins-Fernsehen“-Helden unter uns perfekt ohne ein „e.V.“ hin.

  9. 7

    Hallo Zusammen

    ihr motzt über die Schweizer, die mit ihrem Verein was machen, finde ich persönlich gut, wenn man Leute die sich interessieren „aufklärt“. Das heisst ja nicht, dass dann jeder Muggle anfängt mit Cachen, aber er ist informiert und weiss worum es geht und ich denke das unser Hobby davon provitieren kann. Im übrigen hat der Schweizer GC-Verein im Sommer 2012 einen CITO veranstaltet, was im übrigen bei der Gemeinde Embrach grossen Anklang gefunden hat.

    Ich persönlich finde es jedenfalls besser mit einem GC-Verein allfällige Muggels „aufzuklären“ als verbotene Lost Places auszulegen, wo Leute zu schaden kommen, das finde ich schadet unserem Hobby vielmehr. :(

    Grüsse aus der Schweiz

  10. 6

    Genau diese Thematik haben auch wir (Geocaching im Emsland e.V.) vor der Gründung besprochen und fassen unsere Aufgabe ganz klar so auf, dass wir nur bereits aktive Geocacher aufklären, um die Newbies möglichst schnell auf einen Wissensstand zu bringen, der Fehlhandlungen (beim Suchen und vor allem auch beim Legen von Caches) so weit wie möglich verhindert.

    Wir machen dazu „Willkommen im Club“ Events, die sich nicht an Interessierte (oder noch schlimmer: eben evtl. gar nicht Interessierte!) richten, sondern laden dazu, die durch Logs neu in Erscheinung getretenen Cacher ein.
    Außerdem bieten wir Anfängern mit den Cachepaten ( http://geocachingimemsland.blogger.de/stories/2197207/ ) Hilfe an. Dieses Programm richtet sich zwar auch an jene, die noch nicht Cachen, ist jedoch bewusst so angelegt, dass man sich aus Eigeninitiative bei den jeweiligen „Paten“ melden muss. Das heißt, dass hier nur jene „eintreffen“, die sich ohnehin bereits aktiv über das Hobby informieren und wahrscheinlich sowieso früher oder später, mehr oder weniger aktiv damit beginnen werden.

  11. 5

    Ob man nun geführte Newbie-Touren macht oder ein Newbie-Event ist doch egal. Die neuen kommen sowieso. Die Blase ist noch längst nicht peplatzt. Ich selber hab sicher auch ein Dutzend Leute fürs Geocaching begeistert. Aber man kann die neuen doch anlernen sich Geocachingtypisch zu verhalten. Ich ziehe mit meinem Team gemeinsam los. Da einige noch recht jung sind (um die 16) haben manche kein Umweltbewusstsein oder kein Gefühl für unauffälliges Verhalten. Das kann ich ihnen alles beibringen. So wären sie eben allein rumgezogen und hätten überall ihren Müll hinterlassen, keine Rücksicht auf Muggel genommen und die Dosen womöglich mitgenommen oder woanders versteckt.

    Aus diesem Grund stehe ich solchen Veranstaltungen eher positiv gegenüber. Damit eben nicht jeder mit seinem Handy toll cachen geht und eben nicht alles kaputt macht.

  12. 4

    @Markus Schulz: Vielen Dank für deinen Kommentar, aber die E-Mailadresse ist leider ungültig

    Sorry, we were unable to deliver your message to the following address.

    Weitere Informationen siehe http://jr849.de/allgemein/zensur-bei-jr849/

  13. 3

    Was spricht den gegen eine Aufklärung der Muggel?
    Geocaching ist schon lange kein Geheimnis mehr und wird nur von elitären Mitgliedern betrieben, auch wenn du dir das anscheinend noch wünschen magst.
    Ist doch albern jemanden ein interessantes Hobby vorzuenthalten, nur weil man unter sich bleiben will. So stelle dir vor, das wäre so gewesen, bevor du angefangen hast. Ich habe schon viele Freunde zu diesem Hobby geführt. Und die, die spaß dran haben, machen das auch Gewissenhaft. Der Rest hat kein Interesse daran und ignoriert das ganze dann auch.

  14. 2

    Der Blick muss gar nicht von Deutschland abschweifen: GC44DPN :irre:

    PS: Ich bin keine Sockenpuppe :lachtot:

  15. 1

    Egal ob mit oder ohne Verein – Geocaching geht unaufhaltsam den Weg von CB-Funk und anderen am Anfang mal schönen Hobbies.