Höhlencaches in Bayern im Visier
Kaum war die Dose in der Höhle, wurde sie auch schon wieder herausbefördert. Dem Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Bayern e.V. ist Geocaching wohl schon seit Anfang des Jahres ein Begriff und geht entsprechend dagegen vor.
Der folgende Text aus dem hinterlassenen Infoblatt gibt Auskunft über die Beweggründe:
Liebe Geocacher!
Diese Box wurde aus Ihrem Versteck im Inneren dieser Höhle entfernt und hier am Höhleneingang für Sie deponiert! Dazu folgende Begründung:
Höhlen sind besonders geschützte Bereiche gemäß § 32 Naturschutzgesetz. Höhlen sind äußerst sensible Ökosysteme, die vielen vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten. Höhlen dienen als Aufenthaltsorte und Winterquartiere für viele Fledermausarten, manche aber auch für Feuersalamander und seltene Insektenarten sowie für viele andere Kleinlebewesen.
Von 15. Oktober bis 30. April sollten Höhlen deshalb gar nicht betreten werden. Nach dem Denkmalschutzgesetz machen Sie sich strafbar, wenn Sie in Höhlen graben oder auch nur die Ablagerungen durchwühlen. Sie können dabei eventuell vorhandene Kulturschichten und andere Zeugnisse aus der Vorzeit unwiederbringlich zu zerstören!
Helfen Sie durch Ihr Verhalten mit, die „Welt ohne Licht“ unversehrt zu erhalten. Sie sind als Gast in ihr willkommen. Erfreuen Sie sich an ihrer Schönheit und Einzigartigkeit, aber schützen Sie die Höhle und respektieren Sie die Bedürfnisse der „Höhlenbewohner“!
Deponieren Sie bitte künftig keine Geocaches mehr in Höhlen oder in anderen sensiblen Bereichen in der freien Natur.
Bitte verbreiten Sie diese Information auch an andere Geocacher und an Leute mit ähnlichen Freizeitbeschäftigungen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis
Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Bayern e.V.
Kirchenweg 61
90419 Nürnberg
E-Mail: kontakt@landesverband-bayern-ev.de
Februar 2010
Quelle: landesverband-bayern-ev.de
Die Tatsache, dass die Schutzzeit im Bundesnaturschutzgesetz zu Beginn des Jahres geändert wurde und dass Caches in Höhlen aus Gründen des Fledermausschutzes in dieser Zeit extra disabled werden und dieser Umstand auch respektiert wird, ist wohl noch nicht ganz bis zu diesem Landesverband durchgedrungen.
Immerhin wird die Dose nicht einfach entsorgt, sondern der Owner mit dem Infoblatt darauf hingewiesen, dass seine Dose hier nicht erwünscht ist.
Vielen Dank an Frank für den Tip
Mittwoch, 15. September 2010 15:52
ich verstehe das Problem nicht. Auf der einen Seite betonen viele Geocacher ihre Verbundenheit zur Natur und auf der anderen Seite reagiert man mit Trotz, wenn auf Probleme dieser Art hingewiesen wird. Es ist einfach Fakt, dass viele Cacher keine Ahnung haben wie man sich in Höhlen verhält. In vielen Logfotos sieht man, wie man sich an Tropfsteine festhält, oder wie man irgendwo raufklettert, nur um ein besseres Bild zu bekommen. Es gibt einige Höhlen, die binnen kürzester Zeit durch die Präsens eines Geocaches massiv beschädigt wurden. Und ich brauch Dir bestimmt nicht zu erklären, wie lange so ein Tropfstein braucht bis er so geworden ist. Also wir Alle werden es nicht mehr erleben, dass diese Stellen wieder mal so aussehen wie sie vorher waren. Das geschieht ja meistens nicht durch mutwillige Aktionen, sondern einfach nur durch Unwissenheit. Also kann man doch irgendwie nachvollziehen, dass hier einige Institutionen die Notbremse ziehen und solche Aktionen starten. Keiner verbiete Dir in Höhlen zu gehen, es wird lediglich darauf hingewiesen dort keine Geocaches zu verstecken, was auch bedeutet keinen Multi oder Earthcache dort zu platzieren. Wenn Du Höhlen toll findest und dich dafür interessiert, dann geh doch in einen Höhlenverein, die freuen sich über Zulauf.
Aber vermutlich motzt man solange herum, bis die letzte Höhle ein Gitter mit Schloss davor hat.
Nix für ungut, ich würde das einfach sein lassen!
Dienstag, 14. September 2010 0:19
Ich werde zukünftig meine Dosen anstatt IN den Wald bzw. an eine interessante Location direkt AM PARKPLATZ deponieren, wer noch Interesse auf Wald oder Sehenswürdigkeiten hat, kann sich die ja dann gerne noch freiwillig anschauen.
Sonntag, 12. September 2010 13:07
Da ist man fast versucht, Mitglied in besagtem Verein zu werden. Freundliche Ansprache, nachvollziehbare Argumentation, mit „Betreten in warmen Jahreszeiten: ja, wühlend suchen: nein“ ein brauchbarer Lösungsvorschlag.
Genauso muß das sein.
cu
ib
Samstag, 11. September 2010 19:29
Ich finde es eine gelungene Lösung.
Offensichtlich kennen die sich doch mit Geocaching aus und wissen wie es nach kurzer Zeit an so einer „Döslesfundstelle“ aussieht.
Respekt.
Dose vor der Höhle okay, wer sich dann noch die Höhle anschauen will (das werden die allerwenigsten sein) ist trotzdem Willkommen, auch als Geocacher.
Samstag, 11. September 2010 10:27
Man, man, man noch einmal.
Es geht nicht darum das Cacher die Höhle betreten. Das hat keiner gesagt! Ganz im Gegenteil jeder wurde eingeladen sich die Höhle anzuschauen.
Es geht einzig und allein um den Punkt das wenn Leute da eine Dose suchen es hinterher ausschaut wie Sau.
Also einfach die Dose draußen suchen! Und wem nicht nur der Statistikpunkt wichtig ist der nimmt die Einladung zum betreten der Höhle dann auch gern an.
Samstag, 11. September 2010 0:15
Die Logik muss man begreifen!? Wenn vor mir zwei Gruppen mit „Pfadfinder“ und „Höhlenforscher“ durch die Höhle robben ist das Ok!
Aber ein Cacher ist eine Umweltkatastrophe!
Samstag, 11. September 2010 0:07
@Waldhasen:
Nicht nur lesen, sondern auch nachvollziehen wollen!
Wo finde ich denn die Begründung, warum dort kein Geocache deponiert werden soll? Weil es den Mitgliedern des XYZ-Vereins nicht in den Kram passt? Die Dose stört ja dort erwiesenermaßen niemanden, weder das Ökosystem noch die Höhlenflora / -fauna, die Besucher sind der Knackpunkt. Und wer entscheidet nun, welche „Gäste“ unerwünscht sind? Oder besser gesagt: Unerwünschter als die, die ihn entfernt haben?
Freitag, 10. September 2010 22:58
Das ist das Ergebniss: Cache Issues:
* This cache has been archived, but is available for viewing for archival purposes.
September 9 by bosko biati [Click to add bosko biati to the VIP list.]
Nach Rücksprache mit dem Owner werde ich dieses Listing ab sofort sperren.
Es gibt hier keinen Cache mehr zu finden, bitte nicht mehr suchen!
Freitag, 10. September 2010 22:42
@Chris Race:
Nicht nur das zitieren was man lesen will.
Sie haben nicht geschrieben das keiner die Höhle betreten darf. Es soll dort nur nix deponiert werden. Deswegen haben sie den Cache ja auch nicht entfernt sondern davor gelegt.
Jedesmal wenn es darum geht das sich jemand über cachen aufregt fühlen sich gleich alle in ihren Rechten beschnitten. Man sollte doch mal hinterfragen warum sie sich aufregen. Meist führt es daraufhin das Cacher zuviel Schaden machen und das kann keiner von uns abstreiten. Es geht nicht darum das Wege ausgelatscht werden, Höhlen fotografiert oder Bauwerke bestaunt. Es geht darum das es nachdem da eine gewisse Zahl Leute nach Tupperdosen gesucht hat es aussieht wie auf dem Schlachtfeld.
Freitag, 10. September 2010 21:33
uiuiui, Vereinsgründung durch, wird erst mal wieder erläuter wofür WIR sein müssen schade nur das es überhaupt kein WIR gibt, diese Internet-Community ist nämlich eher nur ein kleiner Teil der Geocacher, aber macht ja nix
Freitag, 10. September 2010 21:27
Da stellt sich mir spontan die Frage, zu welchem Zeitpunkt denn die Dose durch diesen lustigen Verein entfernt wurde? Denn wenn dies außerhalb der genannten „Schonzeit“ geschehen wäre (wovon ich stark ausgehe), dann ziehen doch die Argumente gar nicht mehr ! Man ist als Gast willkommen, „verbietet“ aber gleichzeitig den anderen Geocachern den Zutritt, die dort auch als Gast rein wollten .
Dass sich natürlich mancher Gast etwas daneben benimmt, sei mal dahin gestellt, aber mit welcher Rechtfertigung (außer der bereits erwähnten Schutzzeit) sagen die: WIR sind die Gäste, die hier erwünscht sind, IHR aber nicht?
Freitag, 10. September 2010 21:25
Den gleichen Text hat der Landesverband BaWü, dem ich auch angehöre, bereits letztes Jahr in Caches gelegt. Das erklärt auch die falschen Zeitangaben auf dem Wisch. Die haben das einfach nur übernommen und dabei nicht verändert. So neu ist das alles also gar nicht mehr.
Freitag, 10. September 2010 21:23
Mit Vereinen ist mit Ortschaften oder Glaubensgemeinschaften: Je mehr Mitglieder desto besser. Zumindest wenn es nach dem Willen der Vereinsoberen geht, kann es gar nicht groß genug sein.
Immerhin bekommt man damit mehr Budget und mehr Seelen.
Und leider ist’s wie mit dem Geocaching: In einem doppelt so großen Ort sind die Bürger nicht auch doppelt so glücklich, vielmehr ist es umgekehrt… Parkplatznot, Rush-Hour, soziale Brennpunkte, Straßenstrich…
Alles nicht verboten, gibt auch immer Leute, die soetwas toll finden. Aber in der Kleinstadt und auf dem Dorf ist’s trotzdem schöner… bis die Gebietsreform kommt und der Bürgermeister der Nachbarstadt sich über die Eingemeindung freut….
Ein Geocaching-Verein wird also -genauso wie eine Wanderjugend- kaum etwas besseres zu tun haben als Reklame zu betreiben, um noch mehr Geocacher anzulocken, immer in der Hoffnung auf mehr Vereinsmitglieder.
Oder erwartet jemand ernsthaft vom ADAC, für weniger Autos auf den Straßen einzutreten, z.B. durch höhere Benzinpreise oder PKW-Maut?
-jha-
Freitag, 10. September 2010 20:43
@Trracer, zum Thema es bloggt niemand über CITO´s oder es wird damit nicht an die Presse gegangen möchte ich dir mal folgende Links empfehlen: http://www.spike05.de/tag/cito/ und http://www.bundesfestung-ulm.de/index.php?searchword=geocacher&ordering=&searchphrase=all&Itemid=92&option=com_search die Zeitungsberichte finde ich gerade nicht.
Freitag, 10. September 2010 20:36
@D-Buddi Ich habe nichts angedeutet, ich habe nur gesagt, dass man sich nicht wundern muss wenn ein Verein die Interessen seiner Mitglieder vertritt und dieser Verein wird immer stärker sein als der einzelne Geocacher, ob begründet wie hier oder eben nicht. Aber Klasse Kommentar, schön am Thema vorbei.:-?
Abtauchen kann sinnvoll sein, ist aber meistens ein Eigentor wie man an der No Press Aktion sieht oder der ebenfalls toten GC-Pressestelle. Hat es was gebracht nein, was lese ich in allen Blogs der Verein informiert seine Mitglieder das Geocachen Besitzrechte verletzt, der nächste sagt Dosen im Wald sind Müll usw. Was machen wir? Nichts wir haben so viele Blogger es gibt täglich Citos warum bloggt nicht mal jemand darüber: Geocacher säubern freiwillig 5 Stunden den Hamburger Stadtpark, Celle: Stadtpark jetzt Müll frei oder Es ist Fledermauszeit ich disable meine Caches.
Ich will sagen wir lehnen alles ab was mit Publicity zu tun hat, wollen keine neuen Mitglieder und Bloggen ständig Hiobsbotschaften über unser Hobby. Neue Leute am Geocachen verhindern wir so nicht, Presseaufmerksamkeit auch nicht. Tue Gutes und rede darüber hat schon immer funktioniert, dass sollte unser Ziel sein.
Freitag, 10. September 2010 20:03
„..Caches in Höhlen aus Gründen des Fledermausschutzes in dieser Zeit extra disabled werden…“
Was glaubst du denn, wie viele Cacher das einen herzlichen Sch***
interessiert. Die beschweren sich nacher per Note noch, dass die
Dose wahrscheinlich weg ist…..
Freitag, 10. September 2010 19:34
Geil, endlich mal wieder so eine Andeutung eines Vereins für Geocacher in den Kommentaren Cool, der Hat dann 10 Mitglieder und will für Cacher eintreten die nicht mal wissen das es ihn gibt Aber ein paar Vereinsamte haben wenigstens mal wieder Chance für ein Pöstchen
Freitag, 10. September 2010 19:22
Ich denke die eine oder andere Höhle gibt bestimmt genug Material fürn Earthcache, das wär zumindest meine Antwort auf sowas.
Freitag, 10. September 2010 19:18
Ich finde das Verhalten dieses Verbandes total in Ordnung.
Da ist kein Drohung, da ist kein runtermachen von Geocaching da versuchen einfach nur welche dieses kleine Stück Natur zu schützen.
Wieso muss man darauf bestehen das die Dose in die Höhle gehört? Sie verbieten ja nicht mal das betreten solange man die Schonzeiten einhält. Also wo liegt das Problem wenn die Dose davor liegt? Es geht doch darum diesen schönen Punkt jemanden durch die Dose zu zeigen. Im übrigen trifft das nicht nur auf dieses Beispiel zu.
Wieso müssen Dosen in Mauern versteckt werden wenn man auch auf das Bauwerk aufmerksam machen kann wenn man sie nur in die Nähe legt.
Wieso müssen Kunstwerke bedost werden wenn man auch in der Nähe ein Versteck hat und man auf das Kunstwerk hingewiesen wird?
usw. usw.
Also wem die Höhle und die Natur lieb ist der kann diese Entscheidung voll verstehen. Ich will mir nicht vorstellen wie es dort ausschaut wenn erstmal 30 Cacher davon 15 frustierte Grobmotoriker in der Höhle gewütet haben.
Einfach mal vorm verstecken einer Dose das Hirn anschalten und überlegen welche „Langzeitwirkung“ das ganze hat.
Viele Grüße!
die Waldhasen
Freitag, 10. September 2010 19:17
@Terracer: CITOs sind doch nur ein PR-Feigenblatt von Groundspeak.
Die Realität sind bei NCs die Rätselstationen mit frischen Kippen (auch im Sommer), Bierflaschen Powerriegel-Folien.
Oder LPs mit noch unverrosteten Einwegbatterien (AAA) an den Keller-Zugängen… und irgendwie immer denen in denen es auch Cachestationen gibt.
Manchmal frage ich mich, wie die Leute überhaupt die ersten Meter vom Auto zu Stage 1 schaffen, bei der Menge an (da noch nicht) Leergut, was sie auf ihrer Tour zurückgelassen haben.
Es mag durchaus Cacher geben, die auch Müll beim normalen Cachen einsammeln. Aber das ist leider (nicht mehr?) die Mehrheit.
Und ob der Dreck jetzt von Gast- oder Gelegenheitscachern kommt, dass kann demjenigen egal sein, der den Schaden identifiziert „stammt von Cachern“.
Freitag, 10. September 2010 18:55
Wie soll dies auch zum Landesverband durchdringen, hatt sich die Mehrzahl der Geocacher doch zum Abtauchen entschlossen, No Press, bloß keine richtige Interessenvertretung etc.
Das Cacher Citos durchführen, dass sich viele über Naturschutzregeln informieren, Wildschonzeiten und Fledermausschutzzeiten respektiert werden, wird so niemals bis zu den Verbänden durchdringen und genau diese Verbände tun dass wozu Sie gegründet wurden Sie vertreten die Interessen Ihrer Mitglieder. Jetzt kommt mir bitte nicht mit der Deutschen Wanderjugend.