Ist eine geforderte Genehmigung eine Überraschung?

Geocache approvedIch für meinen Teil – und da bin ich sicher nicht alleine – habe mir vor dem Suchen des ersten Caches kein „Geocaching – HowTo“, „Geocaching für Dummies“ oder ähnliches durchgelesen. Nach ausreichend Erfahrung beim Suchen habe ich in „Learning by doing“-Manier den ersten Cache gelegt*, ebenfalls ohne eine Anleitung und ohne die Guidelines bis dahin** gelesen zu haben. Ich habe bei allen meiner ausgelegten Caches das berühmte Häkchen am Ende…

Das berühmte Häkchen beim Einreichen eines Caches

Quelle: Formular bei Einreichen eines Geocaches auf geocaching.com

… nur aus dem Grund gemacht, weil ich sonst das Listing nicht zum Review hätte einreichen können. Und eine Genehmigung war auch für mich in der Anfangszeit eine Überraschung – Keine Pointe!

Allerdings habe ich das damals in einem Forum erfahren, weil ich irgendwann gemerkt habe, dass ich mehr über Geocaching erfahren und mich auch mit anderen Geocachern austauschen möchte. Irgendwann stieß ich in der grünen Hölle auf das Thema Genehmigungen und auf den Passus in den Guidelines.

2. You assure us that you have the landowner’s and/or land manager’s permission before you hide any geocache, whether placed on private or public property.

By submitting a cache listing, you assure us that you have adequate permission to hide your cache in the selected location. If you have permission to place a cache on private property, indicate this on the cache listing for the benefit of the reviewer and those seeking the cache.

Quelle: Guidelines

Bei allen meinen ausgelegten Caches hatte ich nie den Grundstückseigentümer gefragt, bei manchen wäre das auch schwierig bis unmöglich gewesen den Eigentümer herauszufinden, bzw. überhaupt eine Erlaubnis zu bekommen. Bei keinem meiner Caches wurde ich vor der Freigabe des Reviewers gefragt, ob ich eine solche Erlaubnis besitze oder wenigstens den Eigentümer über das Auslegen der Dose in Kenntnis gesetzt habe.
Allerdings war mir durchaus bewusst, dass ich mit dem Häkchen am Ende diverse Dinge bestätige, die meine Caches vermutlich nicht oder nur teilweise erfüllen, diese im Grunde eigentlich nie hätten veröffentlicht werden dürfen. Als Reviewer kann man nicht alles prüfen, schon gar nicht die Gegebenheiten vor Ort. Ebenso würde die Frage nach einer Genehmigung und der Überprüfung eben jener bei jedem einzelnen Geocache den Reviewprozess extrem in die Länge ziehen, die Warteschlange würde eine wohl nie dagewesene Länge erreichen und das Veröffentlichen von Caches Monate oder gar Jahre dauern. Dennoch – oder gerade deswegen – sollte einem als Owner schon vor(!) dem Einreichen von Caches klar sein, dass es entsprechende Regeln gibt – sonst wäre ja auch das Häkchen sinnfrei, oder? Letztendlich sollte einem der gesunde Menschenverstand sagen, was richtig und was falsch ist. Wenn hier so manch ein Verstand aussetzt, sollte man als verantwortungsbewusster Geocacher die Kollegen entsprechend aufklären. Als Owner darf man am Ende auch nicht aus allen Wolken fallen, wenn man tatsächlich eine Genehmigung für den ausgelegten Cache vorlegen muss.

Das berühmte Häkchen beim Einreichen eines Caches

Quelle: Facebook

Eine Genehmigung, die man im Grunde ja eigentlich sowieso schon haben müsste, denn sonst hätte man das Häkchen ja nicht machen dürfen. #KatzeSchwanzBeiß Wie man an diesem Beispiel sieht, betrifft es nicht nur private Grundstücke, der Reviewer kann auch eine Genehmigung für die Dose auf städtischem Grund fordern.
In Bezug auf Geocaching gibt es schließlich schon genug Flecken mit verbrannter Erde*** und an diesen Orten sollte idealerweise nicht gleich aus niederen Gründen der nächste Flächenbrand entstehen.
Eigentlich logisch, oder? :-?  
Würde ich heutzutage einen Geocache auslegen, ich würde mir mit Sicherheit auch wieder keine Genehmigung holen. Das hat vielleicht ein klein wenig mit Erfahrung zu tun und mit entsprechender Umsicht und Rücksicht. Es ist aber auch dem Umstand geschuldet, dass es manchmal sehr schwer bis unmöglich ist den Besitzer auszumachen. Der Hauptgrund ist allerdings schlicht der, dass es zwar in den Guidelines geschrieben steht, es aber in 99,9% der Fälle keine Sau interessiert, nicht einmal den guidelinetreuesten Reviewer. Das ist auch nicht schlimm und funktioniert zumindest solange, wie die Geocacher den gesunden Menschenverstand gebrauchen. Wenn man jetzt noch eine Community hätte, die Birkenbohrern & Co gleich die rote Karte zeigt, anstatt das geniale Versteck zu loben, dann kann man das vermutlich auch noch in 10 oder 20 Jahren so praktizieren.
Wenn nur das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre… :verzweifelt:

* Ein One-Way-Multi – sowas macht man auch nur einmal im Leben
** Das habe ich ehrlich gesagt bis heute nicht, zumindest nicht komplett
*** Alle anderen regionale Regelungen findet man auf den Unterseiten der entsprechenden Bundesländer im Wiki von Groundspeak

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Datum: Montag, 20. Februar 2017 10:58
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8 Kommentare

  1. 8

    […] Oh ich brauche eine Genehmigung […]

  2. 7

    Mal was grundsätzliches: Was sollte einen Sesselfurzer von irgendeinem Amt oder sonst irgendeiner Institution veranlassen, einem Geocacher eine Genehmigung für einen Cache zu erteilen. Der Typ hat davon keinen Vorteil und ggf. eine Menge Ärger am Hals, wenn durch den Cache doch irgendwie etwas passieren sollte, mal abgesehen von der Schwierigkeit, überhaupt jemanden zu finden, der zuständig ist. Ich persönlich habe genau aus diesen Gründen auch (fast) nie eine Genehmigung eingeholt. Es gibt meiner Meinung nach aber auch andere Lösungen. Wenn nämlich der Cache so installiert wird, dass er sich rückstandsfrei wieder entfernen lässt und zusätzlich mit eindeutigen Kontaktdaten versehen ist, dann ist im Bedarfsfall der Cache schnell und unbürokratisch entfernt (selbst bereits 2 Mal erfolgreich durchexerziert), im anderen (viel häufigeren) Fall interessiert es eben keine Sau und alle sind zufrieden.

    Viele Grüße
    Gerald

  3. 6

    @einCacher: Kannst es ja mal ausprobieren.
    Das Ergebnis würde mich interessieren. :-)

    @GerandKat: Der Klassiker. :lol:
    Falls es jemand nicht kennen sollte: Passierschein A38

  4. 5

    @jr849 uns ist es tatsächlich egal was uns vorgelegt wird, allerdings sind formlose Erlaubnisse deutlich leichter beizubringen, als den Verwaltungsakt einer Genehmigung durchzustehen (wir erinnern nur an den Passierschein A38 O_o :ugly: )

  5. 4

    Für meine Caches habe ich bislang auch nie eine Genehmigung geholt, würde aber gern mal wissen, was passiert, wenn ich mal bei der Stadt nach so etwas anfrage. Vielleicht kann man ja so eine Erlaubnis bekommen, einen Cache auf einem brachliegenden Stadtgrundstück zu verstecken.

  6. 3

    @GerandKat: Ich weiß nicht ob es beim englischen „Permission“ solche Differenzierungen gibt. Im deutschen Sprachgebrauch dürften die Begriffe größtenteils synonym verwendet werden und als Reviewer dürfte es egal sein, welche Art einer Zustimmung vorgelegt wird. ;-)

  7. 2

    @LongtimeCacheOwner Nö, wenn wir eine Erlaubnis anfordern, dann wollen wir diese auf vor Publish sehen. Wenn die Erlaubnis mündlich erteilt wurde, erlauben wir uns diese gelegentlich zu verifizieren.
    Es ist auch interessant wie häufig Erlaubnis und Genehmigung verwechselt werden…. Aber das ist ein anderes Thema.

  8. LongtimeCacheOwnerNo Gravatar
    Montag, 20. Februar 2017 17:16
    1

    Aus Sicht von Groundspeak ist der Passus unerläßlich zur juristischen Gefahrenabwehr. Gleichzeitig wird man sich auch in Seattle bewußt sein, daß dies letztlich ein zahnloser Tiger ist. Genau betrachtet ist die Regelung nahezu wertlos. Zumindest in der Diskussion innerhalb der deutschen Cacher verfehlt sie ihr suggestive Wirkung nicht. Denn: Groundspeak verlangt in den Guidelines überhaupt nicht, daß man eine Genehmigung hat oder gar diese vorlegen muß! Groundspeak verlangt wörtlich, daß man versichert (assure), eine Genehmigung zu haben. Aus juristischer Sicht ist hier mit Sicherheit bewußt diese (schwache) Formulierung gewählt worden – letztendlich auch wegen diverser weiterer Probleme, die daraus resultieren würden, wenn ehrenamtliche Reviewer (dafür meist nicht ausgebildet und/oder schlecht bis gar nicht haftpflichtversichert) solche Genehmigungen beurteilen (Wer darf Genehmigung erteilen?), verifizieren (Form?) und archivieren (Datenschutz?) sollen.
    Um den Guidelines zu genügen, reicht es also das berühmte Häkchen zu setzen. Sollte ein Reviewer zusätzliche ‚Beweise‘ verlangen, reicht ein Verweis auf die Guidelines, daß man versichert, eine Genehmigung zu haben. Ja genau. An dieser Stelle die Unwahrheit zu sagen, würde nämlich allenfalls gegen die Nutzungsbedingen von Groundspeak verstoßen.

    Allerdings – und das sollte die Quintessenz einer solchen Diskussion stets sein: Jeder Cachebesitzer ist für seinen gelegten Cache verantwortlich! Situationsbedingt wird ihm grundsätzlich mindestens eine Teilschuld bei Unfällen, Kampfmittelbeseitigungseinsätzen oder sonstigen Sach- oder gar Personenschäden zugesprochen werden. Dabei ist es völlig belanglos, ob es Groundspeak gibt oder man ihnen gegenüber die Wahrheit gesagt hat. DAS sollte im Fokus stehen.