Empfehlungen – Sargnagel für Geocaches?
Ob in Foren, auf Twitter oder Facebook & Co, viele Geocacher fragen, unabhängig von Favoritenpunkten und anderen Qualitätsmerkmalen, nach Tipps und Empfehlungen. Gerade in den sozialen Netzwerken vergeht nahezu kein Tag, an dem nicht jemand die Community auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen um Hilfe bittet.
Doch sind die gut gemeinten Empfehlungen auch gut für die empfohlenen Geocaches?
Keine Frage, ein Geocache sollte so gelegt sein, dass er auch eine entsprechende Anzahl Besucher aushält. Allerdings sind gerade die Caches, die wirklich eine Empfehlung wert sind, meist entweder aufwändig gebastelt, mit Technik ausgestattet, haben den Charme einer tollen, gar einsam gelegenen oder besonderen Location. Gerade in Bezug auf Locations (Beispiel einsame Lichtung, Lost-Place) oder bei kosten- oder zeitintensiven Caches ist man als Owner nicht gerade begeistert, wenn die Location verbrannt oder die Bastelei durch die nicht vorhergesehene hohe Besucherzahl und die zum Teil nicht besonders rücksichtsvoll mit dem Material umgehenden Geocacher beschädigt wird. Bei zunehmendem Bekanntheitsgrad muss man wohl zwangsläufig damit rechnen, es ist aber verständlicherweise keine Freude für den Besitzer des Caches.
Selbstverständlich will man, wenn man irgendwo Urlaub macht oder gezielt in einem Gebiet außerhalb der Homezone cachen geht, nur lohnenswerte Dosen besuchen. Ausnahme bildet hier scheinbar nur das (zusätzliche) Statistikfutter, aber das ist ein anderes Thema. Bevor man dann auf der Plattform lange nach geeigneten Caches sucht, weil es außer der Sortierung nach Favoritenpunkten keine ordentliche Möglichkeit gibt eben jene interessante Caches zu finden, stellt man den Cacherkollegen im Netz einfach die immer ähnlich lautenden Fragen wie „Was sind die „Must have“-Caches in XY?“ oder „Welchen Cache muss man in XY gemacht / gesehen haben?“. Manchen geht es dann auch einfach darum, eine offensichtlich maximale Anzahl dieser Highlights an einem Tag „abzugrasen“.
Quelle: Facebook
Will man solche Geocacher wirklich an seinem, vielleicht etwas empfindlichen Cache haben? Was wenn gleich eine ganze Horde Geocacher aus dem Bus purzelt, um dieses Highlight eben noch schnell mitzunehmen und den Punkt einzusacken?
Ich bin mir angesichts manch heuschreckenartigen Verhaltens der Geocacher nicht mehr sicher, ob ein Geocache-Empfehlungssystem in der heutigen Zeit nicht sogar kontraproduktiv wäre. Dank der unzureichenden Möglichkeit der Nadelsuche im Groundspeak’schen Heu bleibt manch einem schönen Cache der Besuch der „Must have“-Heuschrecken erspart. Vielleicht sollte man auch noch die Favoritenpunkte abschaffen, sowie GC-Vote und Project-GC* abschalten. Das würde zwar den „robusteren“ Caches weniger Besucher und damit weniger Lob, Ruhm und Ehre bescheren, dem ein oder anderen Cache würde es aber vielleicht das Leben verlängern und manch einem Owner möglicherweise (wieder) mehr Freude am Auslegen von Caches machen, die mehr als nur 0815 ein „+1“ wert sind.
Letzteres ist zwar reine Spekulation, dafür aber ein netter Gedanke zum tagtäglich praktizierten Fast-Food-Highlight-Nach-mir-die-Sintflut-Schneller-höher-weiter-Punkte-Sammeln aka Geocaching.
* Wusste gar nicht, dass man hier auch nach Highlights suchen kann
Donnerstag, 16. Februar 2017 20:38
[…] Sargnagel für Geocaches […]
Donnerstag, 16. Februar 2017 12:56
@Tom:
Das kannst Du einfacher haben. Veröffentliche einfach gar keine Caches. Da ist der Wartungsaufwand tatsächlich 0
Viele Grüße
Gerald
Donnerstag, 16. Februar 2017 12:12
Es sind eben NICHT die Statistik Cacher die nach sowas fragen, denn die fragen nicht nach den Highlights, sondern sehen ja auf der Karte wo viele Ststistikpunkte abzugreifen sind.
Gruß
Donnerstag, 16. Februar 2017 11:54
Ich für meinen Teil veröffentliche ja (wenn überhaupt) nur noch auf OC. Da geht dann die Wartungsarbeit gegen 0, weil die Statistikcacher da nicht nachschauen. Beispielsweise hab ich einen T5er mit mittelschwerem Rechercherätsel, wo der FTF noch aussteht – nach zwei Jahren
Mittwoch, 15. Februar 2017 20:03
Du sprichst mir aus der Seele!
Uns geht es mit unseren Caches bei Darmstadt genau so.
Die Nähe zu den coolen Heldencaches und den wirklich tollen Dexter „Dosen“ macht uns regelmäßig das Leben schwer.
Viele Reisen mit dem Blick auf die Favolastigen Qualitätsdosen und interessanten Challenges an, loggen unsere nicht ganz schlechten Dosen mit und hinterlassen wie die Heuschrecken nichtssagende Einheitslogs und loggen unsere Challenge ohne Nachweis, Wochen später, weil sie sich scheinbar nicht mehr an alle Dosen erinnern. Das sind überwiegend von Statistiken und Zahlen getriebene Cacher, die ohne Rücksicht alles überrennen ohne auf die einzelnen Dosen auch nur im entferntesten einzugehen.
Da kann einem als Owner schon mal die Lust vergehen. Ganz zu schweigen, dass Groundspeak von tollen Dosen profitiert aber nichts dazutut um Ownern Anreize für tolle Dosen zu schaffen. Die Mühe des Legens, der Instandhaltung und die damit verbundenen Kosten sind unsere Sache.
Klar das haben wir vorher gewusst aber wollten wir damit nicht Spaß haben und einen Teil an die Gemeinschaft zurückgeben? Ja das wollten wir!
Für Cacher, die dass auch zu schätzen wissen.
Es ist schwer Cacher mit Petlingen an Leitplanken und Mülleimern bei der Stange zu halten. Die Zahlen sind jedenfalls rückläufig.
Da würde ich mir mehr Unterstützung von Groundspeak wünschen. Statt dessen fordern die Macher Cacher auf, einen FTF mit einem neuen Muggel zu machen um die Zahlen der Neuanmeldungen und gelegten Dosen nach oben zu treiben. Dafür gab es dann auch noch ein Souvenir. Herzlichen Glüchwunsch so schafft man langfristig Qualität…
Mittwoch, 15. Februar 2017 18:05
Zitat:
*Sign*
Mittwoch, 15. Februar 2017 14:50
Teils-Teils. Einer meiner Caches kursiert von Zeit zu Zeit offenbar in irgendwelchen Empfehlungsthreads, aber hingehen tut trotzdem kaum keiner – jwd gelegen, keine Nachbarn, nicht mit dem Auto befahrbar.
Auf der anderen Seite kann so eine Empfehlung bei verkehrsgünstiger gelegenen Caches natürlich wirklich Schäden nach sich ziehen, wenn da jedes Wochenende ein Dutzen Personen vorstellig wird, denn da sind die zitierten Grobmotoriker und Nachmirdiesintfluter mit Sicherheit vertreten
Mittwoch, 15. Februar 2017 11:31
Das ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich möchte man als Owner eines aufwändig und mit „Pfiff“ gestalteten Caches, dass dieser besucht wird. Aber eines ist klar: egal wie viel Mühe man sich mit der Robustheit von Stationen auch gibt, es sind teilweise Grobmotoriker am Werk, die alles kaputt bekommen
Wenn sich jemand beklagt, dass seine Caches nicht oder nur selten besucht werden, entgegne ich immer: „sei froh, dann hält er länger!“ Traurig aber leider wahr.
VG
Röbü
Mittwoch, 15. Februar 2017 11:25
OK – Was ist ein guter Käsch? Die Meinungen gehen da sehr weit auseinander. Ist der Legokäsch in Berlin ein guter? 25000 Funde und 8000 Favoritenpunkte sprechen für sich. Von den Funden können wir sicher locker 10000 abziehen die entweder reiner Beschiß sind oder Käscher gerade da waren als andere Käscher ihn gefunden haben und das Logbuch weitergereicht wurde. Ich selbst habe ihn im Oktober 2010 gefunden und ich weiß nicht ob ich es wieder tun würde.
Ist der Leitplankenkäsch an der Autobahnraststätte ein guter Käsch? Immerhin ist es ein schneller Statistikpunkt zwischendurch wenn man sich eh die Füße vertritt. Nur erstens sind diese meist aufgrund hoher Fundzahlen ungewartet und es erwartet einen ein nasser Papierklumpen aus einhundert Zetteln und zweitens, was interessiert mich ein Punkt?
Kommen wir zu den tollen Bastelarbeiten. An der A9 auf Höhe Leipzig liegen zwei ganz tolle Legobastelarbeiten in einer Ausfahrt. Ganz großes Kino und in kurzer Zeit konnten diese viele Favos anhäufen. Ich vermute das einer der Owner seine ganze Zeit in die Wartung dieser Käschs stecken muß und um so berühmter sie werden, desdo eher verbrennen sie und ich sah im August vergangenen Jahres bereits Autospuren die direkt zu den Käschs führten.
Auf tolle Lost Places trifft das ähnlich zu. Je toller sie sind, werden sie berühmter, kommen immer mehr Käscher und damit auch immer mehr Deppen die das Spiel nicht begreifen und dem Käsch damit den Todesstoß versetzen.
Ich für meinen Teil habe die alten und sehr alten Käschs für mich entdeckt. Ich habe kein Problem damit eine Tagestour oder mehrere Tage im Team mich auf ganz wenige alte Käschs zu konzentrieren. Diese sind nämlich so alt geworden weil sie eben nicht so leicht zu finden sind. Vielleicht ein oder zwei Stunden zu Fuß durch den Wald, auf einen kleinen Felsen oder mit Gummistiefeln über eine unter Wasser stehende Wiese zu gehen, ist halt nicht jedermanns Sache und richtig Punkte kann man da auch nicht abräumen. Die Belohnung ist meist eine extrem geile Aussicht, ein Naturdenkmal oder ein historischer Ort und gemeinsame Erlebnisse mit Käschfreunden an die man sich noch Jahre erinnert.
Und das ist es was für mich Geocaching ausmacht.