Das Märchen von der Genehmigung
Ein Geocache auf einem Hochsitz – ein NA-Log Mitte Oktober weckte mein Interesse. Hat hier tatsächlich der Jagdpächter die Erlaubnis für einen Geocache auf einer seiner jagdlichen Einrichtung gegeben?
Denn laut Landeswaldgesetz §37 gilt folgendes:
Ohne besondere Befugnis ist nicht zulässig…
6. das Betreten von forstbetrieblichen und jagdbetrieblichen Einrichtungen.
Quelle: LWaldG
Nachdem der Owner im Listing etwas provokativ auf Kritik anderer Cacher reagiert hat…
Wie wir schon gemailt haben, wird der Cache da liegen bleiben, weil dieser dort liegen darf laut offizieller Stelle. Das weißt du auch, weil wir es dir gemailt hatten.
Uns wurde vom Jagdpächter erlaubt, dass zwecks Geocaching der Hochsitz bestiegen werden darf.
Dies haben wir auch vorige Woche nochmals verifizieren lassen.
…
Damit ist für dich die Sache wohl endlich erledigt, oder willst du uns per Mail weiter provozieren?
Quelle: Note vom Owner
… habe ich eine E-Mail an Syntronica geschrieben, die ich hier gerne in voller Länge veröffentliche.
Hallo Syntronica,
habe eben euren Cache „Bleib unterm Teppich“ entdeckt.
Da es immer wieder zu Problemen zwischen Cachern und Jägern kommt, halte ich diese Art des Verstecks gerade im Hinblick auf Nachahmungstäter, die ohne Genehmigung Hochsitze mit Dosen bestücken, für recht bedenklich. Sofern ihr den Cache in dieser Form bestehen lassen wollt, wäre ein deutlicher Hinweis im Listing sinnvoll.
Wäre nett, wenn ihr mir noch den Jagdpächter nennen könntet, der euch die Dose genehmigt habt. Denn das Betreten von jagdlichen Einrichtungen ist im LWaldG geregelt und ohne Befugnis nicht erlaubt:In Baden-Württemberg gilt:
Nach LWaldG §37:
(4) Ohne besondere Befugnis ist nicht zulässig
6. das Betreten von forstbetrieblichen und jagdbetrieblichen Einrichtungen.
Nach LWaldG §82
(2) Ordnungswidrig handelt auch, wer vorsätzlich oder fahrlässig
3. entgegen §37 Abs. 4 Wald oder forstbetriebliche oder jagdbetriebliche Einrichtungen, deren Betreten nicht zulässig ist, unbefugt betritt.Viele Grüße
Jürgen aka JR849
Eine Antwort habe ich, ebenso wie zwei andere Cacher mit denen ich Kontakt hatte, bis heute nicht erhalten. Wir wurden lediglich als Backstage-Mobber bezeichnet
So, liebe Schreibtisch-Täter!
Wie weiter unten beschrieben, haben wir Erlaubnisse, also mal weiter herunterscrollen. Nun ist auch mal langsam Schluss mit Eurem Backstage-Mobbing per Mail. Wir könnten die Mail hier posten, aber dafür ist diese Plattform nicht da.
Wir werden von nun an jeden Beitrag löschen, der kein Loggen oder „NM“ ist.
Quelle: Note vom Owner
Selbst dem Reviewer wurde die Auskunft verweigert …
Leider wird die Bestätigung trotz mehrfacher Nachfrage nicht vorgelegt; bis zur endgültigen Klärung muss der Cache deshalb disabled werden.
Quelle: Disable-Log
… und nach der Sperre durch die „Obrigkeit“ lustig weiter ausgeteilt
Vonseiten Geocaching.com bzw. Groundspeak wurden beigebrachte Autorisierungen nicht akzeptiert.
Von Geocaching.com wurden Forderungen.gestellt, die dem.Datenschutzgesetz widersprachen. Auf unseren Einwand, dass Geocaching.com auch entgegen kommen könnte, wurde nur geblockt.
Quelle: Note vom Owner
Nach einem netten und freundlichen Kontakt mit Herrn Reich vom Hegering 6 der Kreisjägervereinigung Reutlingen, unter anderem zuständig für die Gegend rund um Lichtenstein, konnte ich in Erfahrung bringen, dass das Revier seines Wissens nach derzeit nicht verpachtet ist. Eine genauere Auskunft könne mir die Gemeinde Lichtenstein geben.
Der Kontakt zur Gemeinde, in diesem Fall zu Frau Schweizer vom Liegenschaftsamt, war recht zügig hergestellt. Da das Revier doch verpachtet ist, leitete sie meine Anfrage an den zuständigen Jagdpächter weiter, dessen Antwort ich nun über die Dame vom Amt in Händen halte und hier wiedergeben möchte:
Der Jagdpächter hat in der Zwischenzeit alle Hochsitze um das Schloss herum kontrolliert und konnte kein Geocache finden.
Wahrscheinlich hat der Besitzer es entfernt. Der Jagdpächter hat auf jeden Fall niemandem die Erlaubnis zur Benutzung
eines Geocaches erteilt.
Quelle: E-Mail der Gemeinde Lichtenstein
Die Begrifflichkeit „Geocache“ und „Hochsitz“ wurden zwar im letzten Satz etwas ungeschickt verwechselt, aber jetzt steht eines auf jeden Fall fest:
Es hat nie eine Erlaubnis des Jagdpächters gegeben und er wird auch in Zukunft keinen Cache auf seinem Hochsitz erlauben!
Sorry, lieber Syntronica, aber diese Flunkerei ging mal ordentlich in die Hose!
Wenn du jetzt immer noch der Meinung bist, dass du vom Jagdpächter eine Genehmigung für deine Dose erhalten hast, darfst du gerne meine E-Mail beantworten.
Ansonsten wünsche ich dir bei anderen Dosen mehr Erfolg, du solltest dir aber schon einmal ein anderes Märchen einfallen lassen. Die Geschichte von irgendeiner mysteriösen Genehmigung wird dir keiner mehr abnehmen…
Eine interessante Äußerung eines Cachers zu diesem Cache möchte ich euch nicht vorenthalten, spiegelt es doch die Denkweise so mancher Cacher/Owner recht gut wider:
Hier kann man ruhig mal 5 gerade machen und auf die Genehmigungen pfeifen. Ist doch kein Verbrechen.
Quelle: Log von Lemmer inkl. Bild mit der sehr durchdachten Genehmigung
Mein Dank geht an Herr Reich vom Hegering 6 der KJV Reutlingen, an Frau Schweizer vom Liegenschaftsamt der Gemeinde Lichtenstein, an den zuständigen Jagdpächter und an den Reviewer, der die Dose mit meinem SBA-Log hoffentlich zeitnah ins Archiv befördert.
Dienstag, 13. November 2012 20:57
Da muss ich jetzt doch auch meinen Senf dazu abgeben. Nicht immer bin ich einer Meinung mit JR. Manchmal denk ich schießt er auch übers Ziel hinaus. Aber hier halte ich seinen Einsatz für richtig und angemessen. Leider gibts trotzdem immer ein paar die einem unbedingt ans Bein pinkeln wollen. Aber das ist einer der Wege wie sich die Community selbst reguliert. Solche Owner braucht kein Mensch.
Montag, 12. November 2012 12:54
Sorry, aber der Beitrag von rolf39 zeigt einmal mehr eine Tendenz, die mir in der Diskussion um Geocaching und No-Gos schon des öfteren aufgefallen ist. Da wird -häufig mit dem Argument der Nachahmung- eine Regelabweichung für unzulässig erklärt, selbst wenn von den betroffenen Stellen tatsächlich eine Genehmigung vorliegt. Das war bei der Arie um Eigengotts Archivierungskeule so, und das wäre auch gemäß der Aussage von rolf39 in diesem Fall so. Wenn diese Denkweise Schule macht, dann können wir Geocaching getrost komplett zu den Akten legen, denn es gibt garantiert immer irgendwelche Paragraphen, die das Anbringen von Caches an einem beliebigen Objekt verbietet. Das kann also nicht Sinn der Sache sein. Mein Standpunkt ist in diesem Fall klar: Wenn eine echte Genehmigung eines betroffenen Eigentümers vorliegt, dann dürfen auch Nägel in Bäumen stecken, dann darf auf den Hochsitz geklettert werden, dann darf das Privatgrundstück betreten werden. Immer vorausgesetzt, diese Genehmigung existiert tatsächlich und ist aus dem Listing ersichtlich. So wie ich es verstanden hab, geht es in diesem Blogbeitrag weniger um die Tatsache, dass ein Cache verbotenerweise auf einem Hochsitz platziert wurde, sondern vielmehr darum, dass hier eine Genehmigung vorgetäuscht wurde, die gar nicht existiert.
Viele Grüße
Gerald
Montag, 12. November 2012 11:42
Der Beitrag war wohl etwas zu lang, um am Ende noch zu wissen worum es eigentlich geht.
Wichtig ist doch nicht der 997te Beitrag zum Thema fehlende Genehmigung, sondern der vor allem der Hinweis, auf das gesetzliche Betretungsverbot von Hochsitzen, das auch eine vorhandene Genehmigung durch den Jäger nicht außer Kraft setzen kann.
Die Behauptung, daß die Genehmigung vorliegt, verschärft den Fall doch nur.
Samstag, 10. November 2012 20:39
Ui, auch ich habe keinerlei Genehmigung für meine Dosen im Wald und Flur. Werden die nun alle archiviert?
Gut, dann muss ich sie schon nicht mehr warten.
Aber halt, drei Dosen sind in meinem eigenen Wald, puh da frag ich mich doch gleich mal selbst. GENEHMIGT. Supi
Jetzt guck ich mal wem der andere Wald gehört und kauf ihn aus Cachebestandsgründen gleich mal dazu
Wir können ja mal „fröhliches Vorlegen von Genehmigungen spielen“. Is ja auch bald Weihnachten. Fang Du mal an JR
Just facts no cents (sense?).
Landmaus
Freitag, 9. November 2012 19:50
Ich hatte mit dem Cache ja auch ein wenig zu tun, als ich den Cacher gebeten habe, seine in einer Note gemachte Aussage, das Besteigen von Hochsitzen sei generell erlaubt, richtig zu stellen, da es in manchen Bundeslaendern, und BW gehoert dazu, eben _nicht_ erlaubt ist. Als Antwort bekam ich die kommentarlose Loeschung meiner Note und keine Reaktion auf meine Mail.
Etwas Hin und Her spaeter wurde mir neben meinem NA Log fuer diesen auch ein ewig altes Found-Log bei einem anderen Cache des Owners geloescht. Auf Email nach wie vor keine Reaktion. Ist das eine Art des Umgangs? Vom Angepoebel mal ganz abgesehen.
Was will ich sagen – die Situation Cacher/Jaeger ist angespannt, siehe auch Altensteig. Jetzt wird hier beschrieben, es ist a) generell erlaubt und b) fuer diesen laege eine Erlaubnis vor (wozu braucht man die dann eigentlich?). Ein Zusammentreffen Jaeger/Cacher in diesem Fall ist je nachdem, wer sich hier trifft, eine ganz interessante Vorstellung, waehnt sich doch jede Partei im Recht!
Was die LPs betrifft hab ich bisher an keinem und von keinem Owner gelesen, dass eine Erlaubnis vorliege – somit sollte jedem klar sein, was er tut und er kann und muss wie bei jeder Dose abschaetzen, ob er das will oder lieber laesst, er es sich zumutet und zutraut. Mit Sicherheit ein Graubereich, aber ich kann es entscheiden und mir wird nicht erzaehlt, es ginge alles in Ordnung!
Hier hingegen wurde vorgegaukelt, alles sei OK – das war der Punkt an dem ich eingehakt habe. Und, obwohl ich absolut kein Freund von Jaegern bin, mag ich Webseiten wie Hochsitzindex.net (die in besagter Note erwaehnt wird) nicht und moechte diesen nicht Vorschub leisten, zumindest solange sich der Reiter dort nicht nennt und weit im Ausland versteckt.
Also, Falschinfo raus und den Leuten die (eigentlich nur faire) Moeglichkeit geben, selbst zu entscheiden. Das war mein Ansatzpunkt. Was der Owner da abzieht, geht hingegen auf keine Kuhhaut. Jedenfalls nach meiner Meinung – folglich ist das Resultat nicht wirklich ueberraschend.
Und zu den Blogartikeln – da habe ich auch eine sehr gespaltene Meinung, das selbe trifft aber genauso auf viele Foren zu. Hier, und das muss ich mal erwaehnen, wurde der ‚Pranger‘ allerdings sogar im Listing verlinkt – was dem Owner die Moeglichkeit gibt, mitzulesen oder gar zu reden. Nicht erst einmal war das in den Foren/Blogs anders!
Aber, da habe ich die freie Wahl und meine Loesung ist so einfach – ich les‘ die Wikipedia und keine Foren oder Blogs. Natuerlich treibt da jeder seine irgendwie geartete Agenda voran – warum wird es geschrieben? Das kann jeder selbst ganz einfach und frei entscheiden, alle Informationen dazu hat er. Und wenn’s keiner liest, wird vermutlich auch nicht so viel geschrieben
Jm2C,
Stoerenfried (der sich jetzt wieder der Wikipedia zuwendet… :-D)
PS: Ja, die Situation an manchem LP ist auch angespannt, und viele gibt es deshalb auch nicht mehr. Allerdings hab ich noch nie gelesen, dass beim Verbandstreffen der Besitzer ruinoeser Immobilien ueber Geocacher geschimpft oder nach Gesetzen gegen sie verlangt wurde. Zumal ich niemanden kenne, der da zum Cachen hingeht, wir fotografieren da alle nur…
Freitag, 9. November 2012 16:05
Ja, die Sache mit den Guidelines, am Ende wäre da der gemeinsame Nenner Null, ich schrieb es schon an anderer Stelle. Und wie ich auch schon meinte, hast du eine Genehmigung, kannst Du dich entspannt zurück lehnen. Hast Du keine, kannst Du Dich ebenfalls entspannt zurück lehnen, wenn Dir der Deal klar ist: Gibts Probleme, muss die Dose eben weg. Wir schweifen aber ab, ich wollte eigentlich nur darauf hinaus, wenn eine Genehmigung besteht, oder, wie in einigen Fällen, der spezielle und aufwändige Cache gar auf einem eigenen Grund liegt, müsste man wenig über Nachahmungsgeschichten nachdenken. Aber in so einem Falle wäre ich schon auch dafür, auf eine Sondergenehmigung zu verweisen. Und DAS sollte dann auch nachgeahmt werden dürften.
Freitag, 9. November 2012 15:39
@raziel28: Nein, das wäre nicht wirklich schön. Es würde zwar an vielen Stellen weniger bis gar keine Probleme mehr verursachen, das Hobby Geocaching wäre dann aber so gut wie am Ende.
Ich persönlich habe schon lange keinen Cache mehr versteckt, weil alle tolle Ideen in irgendeiner Form mit den Guidelines kollidieren und diese über kurz oder lang garantiert zu Problemen führen würden.
Freitag, 9. November 2012 15:26
JR schrieb: Wenn jeder Cache einer Genehmigung bedarf, kann man das Geocaching wie man es heute kennt, eigentlich knicken.
Wörtlich genommen hast Du recht, UND, wörtlich genommen wäre das nicht das schlechteste, was passieren kann, oder?
Freitag, 9. November 2012 14:41
Hut ab, sehr geil gemacht!
Anders geht es ja schon lange nicht mehr. Ob diese Art von Artikeln, immer das Richte sind, sei mal dahin gestellt. Ich finde sie gut und sie erfüllen genau den Zweck. Eine ganze Menge am Menschen fängt beim lesen mal wieder mit dem denken an.
Das schon ist es wert!
Bei ein paar wenigen klappt es leider trotzdem nicht, schade!
Weiter so…
Freitag, 9. November 2012 14:22
liebe Mitblogger, ich habe das Gefühl, dass die Diskussion hier etwas aus dem Ruder läuft oder sich in die falsche Richtung bewegt. Es geht hier nicht um Cachepolizei und anprangern, sondern um ein vernünftiges und verantwortliches Miteinander. Es können immer wieder Fehler beim Auslegen von Caches passieren und ich reagiere dann auch darauf, aber vernünftig.
Hier für alle Mail, bevor ich nach drei Wochen ein NA gepostet habe:
Die Reaktion darauf war, dass ich als Mobber und Schreibtischtäter beschimpft wurde. Der Owner war auch nicht bereit seine Notes zu ändern bzw. zu löschen. (Dies wäre wohl nur per Verfügung möglich gewesen. So weit wollte ich aber nicht gehen.)
Es geht mir um die Art und Weise wie manche Owner sich benehmen. Dies ist ganz und gar nicht für unser Hobby förderlich. Wenn es nicht möglich ist uns selbst zu regulieren geht es uns hier bald wie in RLP. Caches werden dann auf Druck von Behörden reguliert.
Ich finde es wichtig, dass Probleme und Missstände angesprochen werden. Dies sollte natürlich vernünftig geschehen. Doch was tun, wenn nichts passiert und man noch beleidigt wird????
Eine Antwort durch den Owner in der Art: Vielen Dank für den Hinweis, mal sehen was ich machen kann …… wäre mir auch lieber gewesen, als die Lawine, die nun losgetreten wurde.
Ich bin übrigens kein Schreibtischtäter sondern war am Cache und habe mich dort bewusst gegen einen Log entschieden.
Freitag, 9. November 2012 14:18
@ChiefController: Kann man die zwei Dinge wirklich gleichsetzen? Groundspeak sichert sich damit rechtlich ab. Wenn es Probleme gibt kann man ohne Weiteres auf diese Klausel hinweisen und den Problemcache einfach archivieren.
Wenn ich gegenüber anderen Cachern steif und fest behaupte, eine Genehmigung für meinen, ich nenne es mal Problem-Cache zu besitzen, dann ist das meiner Meinung nach nicht wirklich dasselbe wie das, was bei 99% der Caches gemacht wird. Häkchen setzen, gut iss.
@raziel28: Wenn jeder Cache einer Genehmigung bedarf, kann man das Geocaching wie man es heute kennt, eigentlich knicken. Massenbedosung wird mit Sicherheit keiner erlauben. Lost Places sind damit Geschichte – was schade aber notwendig ist. T5er und Nachtcaches dürften damit nur noch sehr selten anzutreffen sein… mal ganz abgesehen von der Problematik, dass man nicht immer den Besitzer ermitteln kann.
Freitag, 9. November 2012 14:12
@JR849: Direkt natürlich nicht. Aber indirekt schon.
Jeder von uns lügt, wenn er das „You assure us that you have the landowner’s and/or land manager’s permission before you hide any geocache, whether placed on private or public property.“ wider besseren Wissens abnickt. Ich nehme mich da gar nicht aus. Aber genau deshalb zeige ich nicht mit Fingern auf andere.
Freitag, 9. November 2012 13:58
In so einem Falle doch recht einfach: Keine Genehmigung, kein Cache.
Was mich nachdenkend stimmt ist der Zusammenhang Genehmigung und Nachahmungseffekt, womit die Geschichte hier ja startete. Sollten wir tatsächlich in der nächsten Zukunft dabei ankommen, daß Caches einer Genehmigung bedürfen und diese liegt tatsächlich auch vor, dann sollten wir von den negativen Nachahmungsgeschichten Abstand nehmen und Akzeptanz walten lassen. Denn wenn es Genehmigungen gibt, sind sicherlich Sachen möglich, die bisher im, ich sage mal „alten Modus“ so nicht vorstellbar sind.
Freitag, 9. November 2012 13:40
@ChiefController: Bei deinem Gedankenexperiment müsstest du aber den Teil, um den es im Wesentlichen in diesem Artikel geht, komplett herausnehmen… oder denkst du etwa ich würde mich dazu hinreißen lassen und dir irgendwas von einer Genehmigung vorlügen?
Freitag, 9. November 2012 13:14
Um meinen Standpunkt nochmals klar zu machen:
1. Natürlich muss man nicht alles hinnehmen, auf Missstände hinweisen und ggf. auch die entsprechenden Stellen informieren. Das ist schon OK so.
2. Aber: Muss man es wirklich so an die große Glocke hängen? Mit einem elendig langen Blogeintrag nach dem Motto: „Guckt mal, wie toll ich recherchieren kann“? Wäre da nicht auch der kleine Dienstweg gegangen?
3. Dass darauf rumgeritten wird, dass der Owner im Listing behauptet, der Cache sei legal, ist im Grund Banane. Denn JEDER Cache muss legal sein, sonst dürfte er nicht veröffentlicht werden. Zumindest bestätigt man dies, bevor man den Publish-Button drückt …
4. Großes ABER: Wer schon so publikumswirksam trommelt, der sollte zumindest selbst eine weiße Weste haben, sonst macht er sich unglaubwürdig. Und genau die hat JR nicht. Kurz: Wer selbst Caches in Gebäuden legt, ohne dafür eine Genehmigung der Eigentümer zu haben, der hat in meinen Augen kein Recht, mit dem Finger auf andere zu zeigen. Und schon gar nicht in aller Öffentlichkeit.
Kleines Gedankenexperiment: Ich würde denselben Blogeintrag mit ein paar veränderten Begriffen verfassen. Aus dem Hochsitz würde ein verlassenes Fabrikgebäude im Raum Bietigheim, aus dem „LWaldG §37“ der „§123 StGB“, aus der Erlaubnis des Jagdpächters die Erlaubnis der Firma, der das Gebäude gehört und statt dem SBA für „Bleib unterm Teppich“ ein SBA für den „Ölav“. DAS Geschrei möchte ich hören …
Freitag, 9. November 2012 12:51
Ich find die Aktion des Owners auch daneben. Eigentlich ist doch spätestens ab Fund-Nr. 10 jedem Cacher klar, daß Hochsitze, Strommasten, Bahngleise o.ä. tabu sind. Und dann noch eine Genehmigung herbeizuerfinden, ist ja mehr als dreist. Daher SBA und Archivierung vollkommen ok.
Die Aktion von JR kann ich aber auch nicht nachvollziehen. Der Reviewer war schon informiert und hat nach der Genehmigung gefragt. Ohne diese sperrt er den Cache. Wird weiterhin nach Archivierung geloggt, wird das Listing gelockt, so daß keine Logs mehr möglich sind. Ende-Schluß-Aus.
Anrufe bei diversen Organisationen und Behörden verursachen mehr Wirbel rund um die Sache als sie wert ist. Wenn die betroffenen Stellen in Zukunft wieder mal was vom Cachen hören, fällt ihnen diese Geschichte ein und das ist nicht die beste Erinnerung. Es wäre besser gewesen, daß intern zu klären.
Naja, und mit den LPs ist es ja schon so, daß versichert wurde Genehmigungen zu haben. Nämlich beim Einreichen des Listings. Und ich persönlich glaube auch daran. Fest!
Freitag, 9. November 2012 12:21
Liebe Mitcachenden,
bitte beantwortet mir doch die Frage, wie solche Dinge anders gelöst werden können? Es wird immer darauf verwiesen, dass die Community sich selbst reguliert.
Offensichtlich hat JR849 (als Teil unser Community) dies getan. Er hat Verantwortung übernommen, sich gekümmert und Klarheit geschaffen. Auch der Weg, den er dabei eingehalten hat, war in Ordnung: zuerst den Owner anschreiben und als das nicht zielführend (Ziel = Klärung) war, hat er nachgefragt.
Zum Dank wird er also als „Cacherpolizei“ hingestellt. Na danke.
Geocaching steht am Scheideweg zwischen der bisherigen „Selbstverwaltung“ und massiver „Regulierung von außen“ (spezielle Gesetze und Verordnungen). Wenn ihr letzteren Weg wollt, dann bitte sehr. In den NL werden Caches bereits seit einigen Jahren ausschließlich mit gültiger Genehmigung des Grundstückseigentümers freigeschaltet. Ich finde das eher unerfreulich.
Auch dass JR849 besonderen Staub bei Behörden, etc. aufgewirbelt hat, denke ich nicht! Er hat eher ein Signal gesetzt, dass es Cacher gibt, die solche Problematiken auf dem Radar haben und eine Klärung suchen. Das wird bei den Verantwortlichen sicherlich auf Wohlwollen gestoßen sein. Vielleicht hätte sich JR849 ja ein anderes Ergebnis gewünscht!? Nämlich dass (wie vom Owner behauptet) tatsächlich eine Genehmigung vorliegt.
Die krudeste Theorie finde ich allerdings, dass es sich um einen „Einstellungstest“ für Reviewer handeln könnte. Mir ist nicht bekannt, dass es so etwas gibt. Und solange Cacher (wie Clownfisch, der da ja ganz offensichtlich agiert) eben diese Reviewer versuchen zu „outen“ und sie nicht als Teil der Community begreifen, sondern stattdessen als quasi verblendete Groundspaek-Ordnungshüter zu brandmarken, solange scheint es mir nicht sinnvoll sich bereits im Vorfeld unbeliebt zu machen. „Jehova“, ick hör dir trapsen… Jedenfalls ist dieser Beitrag echter Unsinn. Sorry.
Die Einen nennen es Cacherpolizei, ich nenne es Verantwortung übernehmen. Welchen Weg würdet ihr denn gehen? Oder besser weg sehen? Nichts sagen/ schreiben. Solange es doch keiner merkt…
Solidarische Grüße,
Czerkus
Freitag, 9. November 2012 11:50
Zugegeben … ich habe den Artikel und die Kommentare mehrfach gelesen, und dass sich hier die neue Cacherpunkteelite auf den Schlips getreten fühlt kann ich nachvollziehen … ist doch ein einfaches Pünktchen zum ergattern weg. Nein, man muss an keinem Hochsitz ein Döschen deponieren, und nein auch keinen Nagel in einem gesunden Baum schlagen, und auch nicht mit virtuellen Genehmigungen winken. Wer alles so hinnimt und sich nicht dazu äussert der unterstützt diese Art der Dosenlegerei. Man ist ja schliesslich nicht nur verantwortlich für das man tut, sondern auch für das man nicht tut! Insofern hat es inmho nichts mit Geopolizei zu tun, sondern nur damit einen offensichtlichen Missstand erkannt zu haben und sich darum zu kümmern. Da sich das Hobby aber in einer Vermainstreamisierung befindet ist abzusehen wo wir enden werden. Und wer als Owner nicht mit Kritik umgehen kann der ist sowieso fehl am Platz. Ich selbst habe den einen oder anderen etwas suboptimal Cache gelegt, nicht böswillig sondern aus Unerfahrenheit … nach Rückmeldungen durch die damaligen alten Hasen habe ich diese entweder umgebaut oder gar archiviert. Wenn mir im Umkehrschluss etwas an einer Dose auffällt, dann kommuniziere ich das auch. Diese heile Welt Friede-Freude-Eierkuchen Einheitsloggerei unterstütze ich persönlich nicht. Auch wenn sich dadurch die Anzahl derer die mich mögen nicht steigern wird. Hey … scheissegal … ich kann damit leben
Freitag, 9. November 2012 11:41
Hallo und herzlichen Glückwunsch!
Na, dann gibt es ja einen Cache weniger. Schön das du als „Hilfspolizist“ aktiv dazu beigetragen hast. Bist wirklich ein ganz Großer!!!
Ein Owner legt den Cache für die Geocachergemeinde, wohl am wenigsten für sich selbst.
Daran sollte gedacht werden! Etwas mehr Solidarität für Syntronica wäre hier wirklich am Platze.
Selbst ein Helmut Schmidt rät zum Vertragsbruch, wenn es nötig ist.
Also Geniesen und Schweigen – Das würde ich dir „Hilfspolizisten“ raten.
Gruß nachrichtenschreiber
Freitag, 9. November 2012 10:31
Und wieder mal regen sich einige darüber auf das auf einen Missstand hingewiesen wird statt sich über den eigentlichen Verursacher aufzuregen
Das man Hochsitze nicht betreten darf gehört zur Allgemeinbildung.
Für die denen diese Allgemeinbildung fehlt hängen an vielen Hochsitzen entsprechende Schilder. Deshalb sollte man bei Geocachern die keine blutigen Anfänger sind davon ausgehen können das sie sowas wissen.
Wenn dann einer frech behauptet er hätte die Genehmigung obwohl das nicht stimmt setzt er dadurch jeden Sucher der ihm das glaubt der Gefahr aus das er eine Anzeige bekommt wenn er dort erwischt wird.
Da hört es nun wirklich auf.
Freitag, 9. November 2012 9:38
@Chris_Race @Chiefcontroller: Ich wüsste nicht, dass ich an irgendeiner Stelle etwas von einer Genehmigung geschrieben oder deswegen anderen Cachern Mobbing vorgeworfen hätte. Es geht mir nicht um die Genehmigung an sich, sondern darum wie hier irgendetwas behauptet wird, was nicht den Tatsachen entspricht und deswegen Logs und Notes mit jedweder Kritik gelöscht werden.
Für den Fall, dass noch jemand anonym einen Kommentar abgeben möchte, hier eine Erklärung zum Ablauf.
– Der Kommentar wird nicht direkt freigeschaltet.
– Du bekommst eine E-Mail mit folgendem Inhalt:
– Nachdem du mir mit deinem Account (kein Fakeaccount) geantwortet hast, wird der Kommentar zeitnah freigeschaltet. Dieser darf gerne auch Kritik enthalten, nur bei Beleidigungen oder Beschimpfungen mache ich keine Ausnahmen, egal ob bekannt oder unbekannt.
Freitag, 9. November 2012 9:37
Zuerst möchte ich sagen, dass ich das Verhalten von Syntronica auch nicht gut finde.
Aber hier wurde mit Kanonen auf Spatzen geschossen und unnötig Staub in der Öffentlichkeit aufgewirbelt.
Der Reviewer hatte den Cache schon auf dem Schirm und es wäre doch einfacher gewesen, sich direkt an ihn zu wenden.
Er hätte ganz schnell das Listing bis zum Vorlegen einer ordentlichen Genehmigung mit dem Locked-Status versehen können, Geocaching wäre nicht wieder mal negativ aufgefallen und der Owner zum Händeln gezwungen.
Freitag, 9. November 2012 9:23
Manchmal hab ich den Eindruck, daß man sich unbedingt um anderer Leute Probleme kümmern muß… Diese öffentliche Anprangerei nervt.
Freitag, 9. November 2012 9:21
Dosen auf Hochsitzen sind schlecht, keine frage.
Aber Typen die bei Ämtern anrufen und Wirbel erzeugen wo bisher kein Wirbel ist nerven noch viel mehr.
Superschlecht gemacht. Selbsternannte Geocaching Polizei ist noch kontraproduktiver als eine schlechte Dose.
Entsetzte Grüsse
Daniel
Freitag, 9. November 2012 9:06
Zugegeben, im ersten Moment nach dem Lesen des Blogartikels gingen mir auch Gedanken von Blo“g“warten und Cachepolizisten durch den Kopf. Aber ein bischen anders ist die Sache hier schon. Solange man sich durch strategisches Verschweigen bestimmter Dinge durchmogelt, kann man ja vielleicht noch ein paar Augen zudrücken, doch auf die konkrete Anfrage eines Reviewers mit einer glatten Lüge / Falschinformation zu reagieren, halte ich schon für eine andere Qualität der „Schummelei“. Und ich bin auch der Meinung -gerade in Hinblick auf das extrem angespannte Verhältnis zwischen Cachern und Jägern- , dass es in diesem speziellen Fall allemal besser für unser Hobby war, wenn die übergeordneten Jagdinstanzen durch eine besorgte Klärungsanfrage von der Sache erfahren, als durch einen aufgebrachten Jäger, der einen arglosen Cacher in Flagranti erwischt, welcher sich durch die vermeintliche Erlaubnis auch noch im Recht wähnt. So entsteht bei den genannten Stellen zumindest der Eindruck, dass man die Jägerinteressen ernst nimmt. Das ist für einen Dialog (ja, das hat es auch schon gegeben) im Zweifel sinnvoller, als das zweite genannte Szenario. Von daher kann ich die Aktion von JR durchaus befürworten.
Viele Grüße
Gerald
Freitag, 9. November 2012 8:53
wollen wir spass haben und sachen erleben,
dabei rücksicht nehmen auf mensch natur und umwelt?
ich schon.
was ich nicht will ist mich an solchen öffentlichen listingprangern beteiligen. jeder wie er meint.
Freitag, 9. November 2012 7:49
Wenn mich ein Reviewer anschreibt, dann denke ich vielleicht darüber nach, dass ich den Nachweis erbringe. Wenn ein Cacher kommt, der die Dose nicht mal gesucht hat, würde ich die Notwendigkeit der Rechtfertigung auch nicht einsehen. Oder war das Dein Einstellungstest als Reviewer? Oder wurde die Instanz der Cacherpolizei nun doch geschaffen?
Freitag, 9. November 2012 7:43
Vielen, vielen, vielen Dank!
Lass Dich nicht beirren, Du hast alles richtig gemacht!
Bloß gut, dass es in Deutschland noch Menschen wie Dich gibt, die sich unentgeltlich um die Belange der Nachbarn, Freunde oder einfach von Fremden kümmern.
Du hast mit Deinem Einsatz die Welt gerettet! Unglaublich, zu wissen eine Dose würde an einem Hochsitz hängen. Ich könnte nicht mehr schlafen oder essen.
Nun ist endlich alles wieder gut.
Naja, leider nur fast. Vielleicht hat hannikel Recht und Du solltest den Verursacher anzeigen?
Dass Du das Thema Geocaching wieder in den Focus gestellt hast und wieder unbeteiligte Bürger über das Vorhandensein von Caches informiert hast, stört gar nicht. Hauptsache der Rechtsweg wird eingehalten.
Ich hätte ja auch gern so viel Zeit wie Du, dann würde ich bei uns mal richtig aufräumen, das ist bestimmt ganz furchtbar nötig!
Leider wird das nicht klappen, ich habe Familie, Freunde und ein echtes Leben. Traurig!
Freitag, 9. November 2012 0:38
Die Antworten auf die Fragen von ChiefController würden mich auch interessieren, nur der Neugierde halber .
Freitag, 9. November 2012 0:29
Sehr schöne Recherche. Nachdem vor einiger Zeit das schonmal getwittert wurde hatte ich nur auf den Artikel gewartet. Wer aber so konsequent bescheint, der sollte eine gewisse Denkpause von GS verordnet bekommen.
Chris
Freitag, 9. November 2012 0:14
Also ich muss sagen, dass ich solche Caches nicht gutheiße und selbst auch schon mit Waldbesitzern/Pächtern in Kontakt war und das eigentlich ganz easy läuft wenn man es richtig anstellt (was mir auch nicht auf Anhieb gelungen ist).
Und eigentlich finde ich es auch nicht gut wenn man auf so Kleinigkeiten herumreitet. ABER ich „kenne“ den Cacher bzw das Cacherpaar von völlig anderen Geschichten und es verwundert nicht, dass die auch beim Geocaching auf hohem Niveau trollen. Vielen Dank an den Autor, haben herzlich gelacht
Donnerstag, 8. November 2012 23:30
… und hier ist einer der Backstage-Mobber: Die Antwort auf meine sehr freundliche Mail könnt ihr ja nachlesen. (Bekommen selber habe ich keine!) Ich habe mir dann überlegt, ob ich rechtliche Schritte gegenüber ihn unternehme, aber dann davon abgesehen.
Es scheint mir schon ein seltsamer Mensch zu sein. Vielleicht hat er die Genehmigung vom Kioskpächter erhalten und dies einfach verwechselt. Den Hinweis auf den Datenschutz finde ich sehr genial. Das muss ich mir merken. Man kann ja nichts sagen, wegen dem Datenschutz …
Da ich täglich mit sehr verhaltensauffälligen und psychisch kranken Menschen zu tun habe, habe ich den Cache einfach auf meine Ignor-Liste gesetzt. (Sonst hätte ich vielleicht noch den Hochsitz samt Cache in meiner Wut abfackeln müssen.)
Danke an JR für die weitere Recherche.
Der Hannikel vom Schreibtisch
Donnerstag, 8. November 2012 23:24
Bernstein, Woodward, JR849. Ich bin schwer beeindruckt.
Hast du eigentlich eine Erlaubnis von XXXXX für einen gewissen Cache in Bietigheim? Oder von den vielen anderen Eigentümern von Gebäuden, in denen du deine LP-Dosen versteckt hattest?
Nein? Dann solltest du dich vielleicht nicht ganz so arg weit aus dem Fenster lehnen und dich hier als moralische Oberinstanz der deutschen Cacherszene profilieren.
Nicht, dass ich diesen Cache hier gutheiße. Aber hier wird ganz deutlich mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Eine Tendenz, die dieser Blog leider schon seit einer ganzen Weile zeigt. Schade eigentlich. Früher las ich ihn ganz gerne.
Donnerstag, 8. November 2012 23:05
Saubere Recherche – Chapeau!
Donnerstag, 8. November 2012 22:51
„Nachdem wir unseren 75. Geocache gefunden haben, haben wir unseren dritten eigenen versteckt.“
Quelle: http://coord.info/GC3M9NT