Erst Erfahrung sammeln, dann die eigene Dose auslegen

Wenn man ein paar Dosen gefunden hat, kommt einem recht schnell der Gedanke zum ersten eigenen Cache. Die Dose wird ausgelegt, die Cachebeschreibung angefertigt und irgendwann endlich vom Reviewer freigegeben. Das Ergebnis ist manchmal eine herbe Enttäuschung für beide Seiten. Es gab schon frischgebackene Owner, die mit so mancher Kritik am Erstlingswerk nicht umgehen konnten.
Woran lag es?
Wenn man selbst erst weniger als zehn Filmdosen an unterdurchschnittlichen Locations gefunden hat, kann man schlicht und einfach nicht wissen dass Geocaching nicht nur im Müll wühlen, in der Fußgängerzone Sitzgelegenheiten absuchen, oder aus „anhalten, aussteigen, loggen, weiterfahren“ besteht. Die tolle Idee mit dem Behälter in HartzIV-Manier, zusammen mit so manchem Anfängerfehler, wird von der Community mit „Heute schnell gefunden“ oder einem „TFTC“ abgestraft „gelobt“. Nein, ein einzelnes „TFTC“ zeugt nicht von umfangreichem Fachwissen in Sachen Geocaching und des auswendig kennens der Abkürzungen, sondern einfach aus der Tatsache dass man außer einem Punkt mehr in der Statistik genausogut zu Hause in der Nase hätte bohren können (Cacher die keine Zeit zum Loggen haben mal ausgenommen). Sprich, die Location und die Dose sind spätestens beim Loggen am heimischen PC wieder in Vergessenheit geraten. Dabei kann man mit ein kleinwenig Geduld und etwas mehr Erfahrung genau das Erreichen was man eigentlich möchte, dass die Cacher sich freuen über den Cache und nicht einfach nur als Punkt ansehen. Dazu braucht man kein Regelsystem, welches einem verbietet vor einer bestimmten Anzahl an Funden eine Dose auszulegen, oder irgendwelche Aktionen zur „Erhöhung der Dosenqualität“, es reicht der gesunde Menschenverstand (zumindest in der Theorie).
Es gibt auch Ausnahmen, ganz klar. Neucacher, die schon nach ein paar wenigen gefundenen Dosen wirklich tolle Caches auslegen. Mit steigender Anzahl an Cachern, der Tatsache dass alle schönen Locations mit der Zeit bedost sind und manchmal der Eindruck entsteht, dass ein ausgelegter Cache nichts kosten darf und damit auch nicht viel Zeit investiert wird, sind Cacher die mit ihrem ersten Cache beeindrucken, nicht allzu oft anzutreffen.
Am Wochenende habe ich ein schönes Erstlingswerk, einen Multi mit mehreren Stages, gemacht. Mit reichlich Erfahrung durch die über 700 gefundenen Dosen, einer netten Location und liebevoll gestalteten Stages hat mir dieser Cache gezeigt, dass man mit einem Erstlingswerk so manche Dose eines Altcachers in den Schatten stellen kann.
Danke an Merrin für die netten 1,5 Stunden im Wald. :-D

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Datum: Dienstag, 29. Dezember 2009 4:23
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7 Kommentare

  1. 7

    Du beziehst dich auf den gesunden Menschenverstand. So etwas in der Art ist mir noch nie begegnet. :sad:

  2. 6

    Es freut mich sehr, dass euch mein erster Cache so gut gefällt.
    Klar habe auch ich nach meinen/unseren ersten gefundenen Caches überlegt, einen eigenen Cache zu legen.
    Nur wollte ich keine Dose ins Gebüsch packen, sondern das machen, was
    ich selber auch von anderen Caches erwarte. Nämlich was spannendes und vor allem abwechslungsreiches. Keine Dosen mit Koords im Gebüsch, oder
    irgendwelche Aufkleber an Schildern. :-D Deshalb habe ich mir damit Zeit gelassen, um das auch umzusetzen.
    Vielleicht regt mein Cache Neulinge, die auch über’s Cachelegen nachdenken, dazu an, einen anspruchsvollen Cache zu legen.

    Ich wünsche allen Cachern einen guten Rutsch ins neue Cacher-Jahr!!

  3. 5

    Immerhin gibt es zwischen dem ganzen Mist auch noch Perlen, die es wert sind zu erwähnen. Das war die eigentliche Intention mit dem Artikel. Bin wohl erst recht spät zum Punkt gekommen. :-)
    @SM: Das wäre dann der Artikel „Filmdosenwerferbashing deluxe – Jetzt wird abgerechnet!“. :-D

  4. 4

    Ich sags mal so: Es gibt Leute, die nach > 1000 Funden noch keinen vernünftigen Cache verstecken können, andere bringen mit 50 Funden sehr kreative Caches zustande. Oder um es noch simpler auszudrücken: Manche lernens nie, manche habens einfach drauf. Konkrete Beispiele dafür hab ich natürlich, ist aber hier nicht das Thema.

  5. 3

    Leider ist diese Diskussion recht ermüdend geworden. Zu einem eindeutigen Ergebniss wird man nicht kommen.
    Ich selbst lebe in einem Einzugsgebiet in dem jede „lieblos“ dahingeworfene „Kasettenhülle“ (auch das hat es hier schon gegeben) die Cacher anzog wie xxxxxxx die Fliegen. Gelogt wurde mit einem DfdC o.ä.
    Umfangreiche, schön gemachte Multis/Mysts/ Tradis mit einem Laufweg von mehr als 100m werden nur von wenigen angegangen.
    Das Fastfoodcachen wird man nicht mehr wegbekommen.

    mfG

    Helgules

  6. 2

    Mir als Erst-11-Funde-Newbie geistern tatsächlich schon Gedanken für einen ersten eigenen Cache durch die Gehirnwindungen.
    Was es genau wird weiß ich noch nicht.
    Dafür weiß ich aber schon, was es definitiv NICHT wird: ein Drive-In-Filmdosen-Tradi.
    Ein bisschen Anspruch darf schon sein.

    Aber es eilt damit ja nicht und ein paar Erfahrungen mehr können sicher auch nicht schaden.
    Ich hoffe dass mein gesunder Menschenverstand dafür ausreicht wenn es dann soweit ist. ;-)

  7. 1

    Naja, auch wenn Du ja hier ein tolles Erlebnis hattest – Erfahrung heißt nicht gleich zu wissen was einen guten Cache ausmacht. Wer von 500 Funden 490 Filmdosen und den Rest unterschiedliche Cachearten „wegen der Icons“ gemacht hat, der wird wohl auch nur eine Filmdose legen.