Wieviel Kritik muss man ertragen können?

Wer Dosen auslegt, muss zwangsläufig mit Kritik rechnen. Kurzlogs oder ein „+1“ werden heutzutage, wo man aus Gründen der Statistik keine Zeit für mehr Worte hat, gar nicht mehr als kritisch angesehen, sondern gehören fast schon zum tristen E-Mail-Alltag eines Owners. Wer als Cacher Kritik üben möchte muss diese entsprechend formulieren… und das bekommt der ein oder andere Owner gerne mal in den falschen Hals, was diesen – den Hals, nicht den Owner – dann entsprechend anschwillen lässt.

Im jüngsten Fall hier im wilden Süden war es nicht nur ein Owner, sondern gleich drei. Diese haben einige ihrer Caches mit identischen Archive-Logs ins Dosennirvna befördert…

Wir sind sauer auf Logs wie am 14.09.2015 können wir gerne verzichten. Kritik ja aber – so nicht!!! Daher haben wir beschlossen alle unsere Dosen in Gemmingen, Richen und Stebbach zu archivieren.

Quelle: Einer der archivierten Caches

… aber nicht ohne die eigenen Dosen zuvor noch selbst zu loggen (Beispiel: 1,2,3).
Was auch immer am 14.09.2015 vorgefallen ist, aktuell kann man nur noch Kritik in Form von …

Dazwischen ging es über einen Acker (!!?), sinnlos ins Gebüsch und von Micro zu Micro — so macht Cachen zwar nicht unbedingt Spaß, aber bei dem tollen Wetter dann irgendwie doch — und schlussendlich wurde alles gefunden.

…wenn nicht der T4er noch gelockt hätte, hätte ich hier irgendwann die Lust verloren.

Danke für den kleinen Boost und hier noch einmal die Bitte, nach dem Cache auf dem Feld zu schauen und das zu überdenken, bevor noch jemand die rote Karte des Bauerns kriegt

…Ohje, muss es denn ein GLAS sein? Das kann schnell kaputt gehen und dann ist die K….e am Dampfen. Ist doch sonst ein wirklich gelungener Cache, schöne Gegend, gute Aussicht, blaue Weintrauben…. Gut, die Wertungen sind vielleicht etwas hoch, aber sonst gefällt mir der Cache, außer eben, dass es ein Glas ist. Vielleicht solltest du hier mal ein geeigneteres Objekt verstecken

…irgendwie war dann aber auch schnell die Osterstimmung dahin, ein bisschen traurig das Nest. Da sollte sich der Osterhase was schämen!

Ähm…. Weiß der Bauer Bescheid? Wenn nein, wäre das hier ein Cache, bei dem es mich schon wundert, dass hier noch keiner der Cacher „needs archived“ geloggt hat, und auch, wie wenig Cacher überhaupt erwähnen, dass man über ein Feld (!) gehen muss…

Quelle: Diverse Logs der archivierten Caches vom 14.09.

… lesen. Wirkliche Aufreger sind hier Fehlanzeige, aber vielleicht wurde die böse Kritik ja auch schon gelöscht, wie es in der heutigen Zeit gerne mit unliebsamen Logs gemacht wird. Wie dem auch sei, man sollte die anzubringende Kritik generell versuchen höflich zu verpacken, aber mit Verlaub, eine Scheißdose bleibt am Ende eine Scheißdose. Wer wenig geeignete Behälter suboptimal in die Landschaft wirft oder sich anderweitig mit seinen Dosen „beliebt“ macht, muss schlicht mit Kritik rechnen. Und selbst wenn man alles richtig gemacht hat, irgendeiner motzt am Ende erfahrungsgemäß immer… auch das gehört zum Geocaching.
Wer mit berechtigter oder unberechtigter, destruktiver, konstruktiver oder beim Geocaching gerne auch mal abolitionistischer*, freundlicher oder beleidigender, schlicht mit jedweder Art von Kritik nicht oder nur schwer umgehen und im unberechtigten Fall nicht einfach achselzuckend drüber stehen kann, sollte lieber überhaupt keine Dosen auslegen. Das schont die Nerven der Hobbykollegen und vor allem und eigentlich am Wichtigsten, die Eigenen. ;-)

Ach, wo wir gerade bei Kritik sind: Nach 4 Jahren Geocaching sollte man nun wirklich wissen, dass das Loggen von eigenen Dosen zwar nicht verboten**, aber unter Geocachern verpönt ist…
Smilie by GreenSmilies.com

* Kritik, die eine Abschaffung von einem Gegenstand fordert
** Groundspeak könnte es technisch unterbinden, betüddelt aber lieber mit soooo schöööönen Souveniiiirs!

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Datum: Dienstag, 29. September 2015 8:08
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Ein Kommentar

  1. 1

    Man muss als Owner auch nicht gleich alles persönlich nehmen.

    Wenn jemand die Location kritisiert, weil da jemand hingesch… hat, dann ist das nicht mal meine Schuld, sondern es hat sich nachträglich was verändert, für was ich nichts kann. Oder wenn ein „Ich habe es doch eilig, ich muss noch viele Punkte machen heute“-Cacher keine Zeit hatte, die Dose richtig zuzumachen und das Logbuch jetzt feucht ist und sich wer anders beschwert: nicht meine Schuld.

    Ich gibt aber genügend Owner, die sich genau über solche (berechtigte) Logs aufregen und das persönlich nehmen. Das kommt wohl daher, dass diese ihr Selbstwertgefühl aus deren Dosen beziehen.

    Solche Owner gibt es immer wieder. Das sollte aber keine Cacher davon abhalten, berechtigte und ggf. auch notwendige Kritik zu äußern, damit die Mehrzahl der Owner, die solche Logs richtig Interpretieren, reagieren können, indem sie z. B. das Logbuch tauschen, den Cache an einen Ort außerhalb der braunen Zone verlegen, die Dose tauschen, oder den Cache archivieren, wenn es keinen Sinn mehr hat.

    Gerade als Owner mit nur ein paar Caches sollte man eigentlich froh sein, dass sich ein Cacher die Mühe macht, einem zu schreiben, was man besser machen könnte, wenn der Cache nicht passt – ob nur eine Glasflasche, quer übers Feld oder im Dornenbusch.

    Das sollte allerdings erstmal als Privatnachricht an den Owner erfolgen. So ein öffentliches Log, das jeder lesen kann, hat auch ein bisschen was von Pranger, wenn man die falschen Worte wählt.

    Erst wenn der Owner nicht oder falsch reagiert, sollte man das öffentlich loggen, damit nachfolgender Cacher Bescheid wissen.

    Nur meine bescheidene Meinung… die sicher nicht viel ändern wird. Aber wenn der eine oder andere sich tiefere Gedanken über sein Verhalten macht, ist das ja schon mal ein Fortschritt. Und am Ende ist Geocaching wieder ein friedliches Hobby, das alle glücklich macht.

    Ach Moment, vergesst den letzten Satz, das wird nichts mehr.