Es lebe der Kommerz!

Während ich mir diese und diese Seite, sowie diesen Account angeschaut habe, sind mir ein paar Fragen durch den Kopf gegangen.
Generell hat man ja erst einmal eine leichte Ablehnung gegenüber solchen kommerziellen Dosen. „Kommerz! Kommerz! Kommerz!“ schreie ich innerlich und ich fühle wie das „Keine Macht dem Kommerz“-Männchen mit hocherhobenen Armen und hochrotem Haupt in meinem Kopf im Kreis rennt.
Die ersten Meinungen im Geoclub trudeln ein:

Die Multis sind sehr kreativ angelegt und mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet.
Man kann zu diesen „öffentlichen“ Geocaches stehen wie man will, in diesem Fall sind sie eine Bereicherung für alle!

Das Männchen macht eine Pause, stützt sich auf die Knie und schnauft durch.

Nur zur Info – der Weihnachtscache ist ein ganz normaler Multi. Alle Stages sind schön gemacht. War heute mit Harry schon dort.
Die Coins sind auch nett gemacht – hab mir beide geholt.

Herr KMdK holt sich einen Stuhl, zündest sich eine Zigarette an und starrt in die Ferne. Er fühlt sich fast schon missverstanden. Vorbei die Zeiten in denen Kommerzcaches niedergeknüppelt und wenn sie am Boden lagen noch darauf eingetreten wurde? Ist das das Ende von Geocaching wie wir es kennen? Sind jetzt die Touristenfuzzies mit ihren großen Geldbeuteln am Zug? Kommerzdosen, von irgendeiner Werkstatt angefertigt und ausgeworfen, nett aber weit entfernt von „mit Liebe gemacht“?
Herr KMdK erinnert sich noch an die Hochköniggeschichte, auch Kommerz, aber irgendwie toleriert. Nachträglich sogar noch die Erlaubnis von Groundspeak bekommen anstatt abzumahnen und zu verbannen.

„The Groundspeak Geocaching Logo is a registered trademark of Groundspeak, Inc. Used with permission“

Die kleinen Cacher, die mit ihren Premiummitgliedschaften den Verein in Übersee fördern, über den Tisch gezogen? Aufgebaut vom kleinen Mann und anschließend ausgebeutet durch Touristikbüros, Reisegesellschaften, Einzelhandelsketten, Automobilherstellern,… die natürlich keinen Premiumaccount brauchen um ihr Ziel zu erreichen.
Irgendwie haben Herr KMdK und ich jetzt einen faden Geschmack im Mund und immer noch keine Antworten bekommen. Wenn man Fragen hat soll man sich direkt an die Quelle wenden, knurrt Herr KMdK.

JR849,
Your ticket has been received, one of the staff members will review it and reply accordingly.

Ich bin gespannt was mir die Groundspeak Lakaien lackeys auf die mail antworten. Wahrscheinlich wieder nichts konkretes und höchstwahrscheinlich wird auch der oben zitierte Satz auf der Schömberg-Seite auftauchen, dem Ganzen eine offiziellere Note geben- und den guten Herr KMdK ein weiteres Mal am System zweifeln lassen.

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Datum: Freitag, 27. November 2009 23:55
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7 Kommentare

  1. 7

    […] Grenze ziehen? Touristisch wird Geocaching schon seit geraumer Zeit ausgeschlachtet, die Mehrzahl findet es toll und Groundspeak gibt seinen Segen dazu. Geocaching hat in Bezug auf Werbung Potential, keine Frage. […]

  2. 6

    Klasse gemachter Artikel !

    Die SchnitzelJagd ist zunehmend ein TourismusFaktor. Das merken die Kommunen und wollen das nutzen. Ich hoffe, dass der Beitrag der regionalen Wirtschafts- und OeffentlichkeitsVertreter zum allgemeinen Wohl und insbesondere zum Nutzen von uns DosenSuchern ist.

    Ich kann mir schon eine Zukunft vorstellen, wo es verboten ist etwas auf oeffentlichem Grund zu verstecken, z.B. wegen Terrorgefahr; dann die Kommunen bestimmen, wer was wie wohin verstecken darf; Ausnahme: auf Privatgrund durch den Besitzer gestattet (z.B. WaldBiergarten). Ich erwarte dadurch eher Nachteile: Manche Typen von Caches wirds dann wohl nicht mehr geben (z.B. LostPlaces), auch wird man bezahlen muessen fuers CacheSuchen.

  3. 5

    Gute Idee übrigens aus der grünen Hölle zu zitieren und das zu kommentieren, angenehmes Format, hatte ich für einen Podcast auch mal vor, erschien mir aber dann doch als zu aufwändig.

  4. 4

    Natürlich hat sich Schömberg nicht lumpen lassen und schöne Caches ausgelegt, kein Tourist soll irgendwo eine eklige Filmdose aus dem Dreck angeln müssen. Da stellt sich mir gleich die nächste Frage.
    Sind wir vielleicht selber Schuld? Lieblose Caches in die Landschaft werfen, Hauptsache die Statistik passt. Da ist klar dass die kommerziellen Caches in Sachen Qualität punkten können und im Endeffekt keiner mehr mault wenn die Gemeinde XY die Plattform für ihre Zwecke missbraucht, es kommen ja nette Caches dabei raus. :???:
    @42Cacher: Die Kommentare haben auf jeden Fall mal dazu beigetragen, die kommerzielle Geschichte aus einem anderen Blickwinkel anzuschauen. :grin:

  5. 3

    Mahlzeit.

    Hui, meine Kommentar (1. Zitat oben) hat es zu JR auf den Blog geschafft! :mrgreen:

    Wie ich in der grünen Hölle schon geschrieben hatte, es gab am Anfang Probleme mit der Abstandsregel und irgendwie war dem Owner nicht ganz klar was ein Mysterie, Multi oder Tradi ist… :shock:
    Aber eigentlich kreide ICH das eher den schlampigen Reviewern an, die es scheinbar nicht mehr für nötig erachten ihre zu reviewenden Caches ordentlich zu prüfen. :sad:

    Hat hier eigentlich irgendeiner diese Caches schon gesucht? Mir und allen, die mit auf Tour waren haben diese Caches mehr Spaß gemacht als viele andere, die dort teils lieblos in den Wald geworfen wurden.

    Gruss Stefan

  6. 2

    Aus meiner Sicht widerspricht die Homepage dieses Sockenpuppenaccounts den Guidelines.
    Gruss,
    Dickkopf

  7. 1

    Kommerzielle Caches außerhalb des Groundspeak-Universums sind mir relativ egal.
    Aber wenn diese Caches auf geocaching.com gelistet werden kommt natürlich die Abstandsregel ins Spiel. Da kommt irgendwann der Tag an dem Hobby-Cacheleger mit von lokalen Verwaltungen beauftragten (oder mit ihnen verklüngelten) kommerziellen Anbietern um Terrain „kämpfen“ müssen, und dann ist klar wer der Verlierer sein wird.