Das Jahr 2012 – Ein Rückblick
Lange dauert es nicht mehr, dann wird auch das Jahr 2012 endgültig archiviert. Wie so üblich bleibt zwischen den Jahren etwas Zeit, um einen Blick zurückzuwerfen und über die vergangenen zwölf Monate zu sinnieren.
Sinnfrei war gleich im jungen Jahr 2012 manch eine Meldung von Groundspeak und D5er wurden von offizieller Stelle als „Neu“ deklariert. Der Kampagne gegen Tüten wurde der Kampf erklärt, Geocaching an sich beinahe unmöglich gemacht und das zwitschernde Gimmick von der Stange hängt weiterhin lieblos von derselben und wird vielleicht im nächsten Jahr genauso schnell aus dem Programm geschossen, wie die einst so hoch gelobten Challenges von Jeremy in die Tonne gekloppt wurden. Groundspeak konzentriert sich endlich auf die wirklich wichtigen Dinge, wie auch immer die 2013 aussehen mögen… es kann eigentlich nur besser werden*.
Gesehen hat die Geomäuschen keiner, zumindest hat sich niemand geoutet, aber es sind doch einige Cacher auf der Suche nach einem Partner, mit dem man dauerhaft mehr als nur Dosen finden kann.
Weniger von Dauer waren Dosen, die in größeren Mengen auf kleinem Raum ausgelegt wurden. Damit deswegen niemand in die Illegalität gezwungen wird, gab es genügend Touri-Dosen, an denen man sich vergnügen konnte. Vergnügt äußerte sich dann auch der Bürgermeister mit den zwei Gesichtern wieder, um die zuvor verteufelten Dosensucher wieder anzulocken und sie am Ende ordentlich kommerziell zu melken.
Am Preis wurde 2012 megamäßig geschraubt, während an anderer Stelle ein verlinkungsgeiler Geocashing**-Shop wieder mal die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Dosen wurden gegen Geld angeboten und zu Dumpingpreisen ausgelegt, auch wenn das manch einer gleich in den falschen Hals bekam. Einer bot die Punkte frei Haus an, ein anderer bekam eine Rekordsumme für einen Länderpunkt. Man könnte meinen, Geocacher kaufen alles und lassen sich gleich noch von Werbeagenturen einlullen. Da es für alles und jeden einen Schuldigen geben muss, schieb ich es einfach mal auf die mysteriösen, unterschwelligen Botschaften im Geocaching-Song 2012.
Auch wenn beim Geocaching nicht die User für User rätseln, so fragte man sich doch, warum keiner die so oft geloggten und damit ja eigentlich tollen Tüddeldosen adoptieren wollte… dabei waren die doch schon in Europa. Eine ähnliche Phobie konnte man bei Blog-Gewinnspielen betrachten und auch wenn es darum ging, Blogartikel aus dem höllischen Newsfeed zu voten. Kaum war das Feature wieder verschwunden, hätte man es gerade wieder brauchen können… naja, man kann halt nicht alles haben.
Ein kurzer Weg oder ein Finger – auch etwas, was man scheinbar nicht gleichzeitig besitzen kann. Genausowenig wie Cacher, die sich an Terminkalender halten, sich in Lost Places ordentlich benehmen und keinen (!) Kinderspielplatz daraus machen. Es stellt sich beinahe eine Erleichterung ein, wenn der letzte (große) eigene LP-Cache auf gc.com ohne weitere Zwischenfälle im Archiv verschwindet. Erleichtert aufatmen kann man nun auch endlich durch die FTF-Schlichtungsstelle, welche die Streitigkeiten zwischen den vermeintlichen Logbuch-Erstbeschmutzern versucht zu klären. Schließlich gibt es für jeden FTF einen Gummipunkt im 17. Bundesland… ach nee, da hab ich wohl was verwechselt.
Verwechselt wird unter Geocachern auch gerne mal die Tatsache, dass eine sichtbare Trackingnummer keine Einladung zum Discovern ist. Selbst weit entfernte Benchmarks werden gerne am heimischen Rechner gesichtet und der Punkt und das in Europa so seltene Icon gleich mit eingesackt… für was braucht man eigentlich noch virtuelle Caches, geht doch prima so!
Gestrichen wurde nach einer Archivierungswelle diverser Höhlen- und Stollencaches auch einige Galeriebilder von ähnlichen Caches. Im Namen des Naturschutzes wird Geocaching gerne mal als Plage bezeichnet oder das Hobby gleich flächendeckend verboten. Dabei sind viele Geocacher mittlerweile für den Naturschutz sensibilisiert und zeigen Herz. Im Gegensatz zu anderen Organisationen, die es eigentlich besser wissen müssten.
Besser, ja besser noch einen Tick extremer, so scheinbar die Devise bei T5-Caches in diesem Jahr. Die Dose wäre bestimmt auch aufgehoben, aber vermutlich nur gegen ein höheres Entgelt herausgegeben worden. In einigen Fällen waren sind die Reviewer dann halt die Deppen… vielleicht lassen sich die Geocacher auch einfach lieber anlügen, als die Wahrheit zu hören.
Anhören musste sich jeder, der in irgendeiner Form Kritik übte, so einiges in diesem Jahr. Blockwart, Stasicacher, und viele andere „liebevolle“ Bezeichnungen konnte man bei vielen der zum Teil emotional geführten Diskussionen rund um das Thema Geocaching hören. Geocaching ist kein Spiel mehr, hier wird gekratzt, gespuckt und man rückt sich gegenseitig auf die Pelle – eine unschöne Entwicklung.
Der Bumerang GC30000 kam 2012 wieder ganz nah, konnte aber letztendlich doch noch abgefälscht werden. Sonst hätte ich das Teil im TB-Style am Ende doch noch begraben müssen. Begraben oder vergraben, letztendlich genießen auch Reviewer keine Immunität wenn es um die Guideline geht, die einen Keil zwischen Geocacher und Eigengötter** Reviewer treibt.
Gespalten scheint die Community in Bezug auf das Geocaching-Magazin und den Pseudo-Weltrekordversuch mit den 2013 Qualitätsdosen. Nur bei der Frage nach dem Fragen scheint es Einigkeit zu geben, auch wenn es immer wieder Leute gibt, die anderer Meinung sind… und seien es auch nur Muggels, die sich Geocaching auf die Flagge schreiben wollen, weil sie ebenfalls ein GPS-basiertes Spiel spielen spielen wollen.
Schluss, aus, vorbei! Die Eventflut, der Weltuntergang, das Jahr 2012.
Unter dem Strich ein Jahr mit Höhen und Tiefen, in dem ich mich nicht immer rechtzeitig bedanken konnte… leider.
Ich möchte mich bei allen Lesern und Followern bedanken. Vielen Dank an alle, deren Caches ich finden durfte, die meine Caches gefunden haben und die ich auf Events kennenlernen durfte. Danke für die netten Gespräche, die Kritik, die Kommentare, die E-Mails und für die vielen Tips, die ich von euch bekommen habe.
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und ein schönes, gesundes und erfolgreiches Cacherjahr 2013!
* Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt
** Man vergebe mir diesen freudschen Verschreiber
Dienstag, 1. Januar 2013 17:28
Danke für immer interessante und lesenswerte Blog-Artikel! Eines der ganz wenigen Blogs, das ich immer gerne lese!
Montag, 31. Dezember 2012 23:58
@Chris Race: Danke für den Hinweis, da hat der Fehlerteufel zugeschlagen.
Montag, 31. Dezember 2012 23:30
Nix T5 –> D5 wäre richtig !
Dennoch ein sehr lesenswerter Artikel (leider) über die Wahrheit …
Montag, 31. Dezember 2012 17:29
Danke für ein Jahr voller lesenswerter Blogbeiträge, die sachlich, nachvollziehbar und vor allem ohne Laberei und andere Zeitschinderei ausgegekommen sind.
(Schade, dass insbesondere bei den Podcastern ein solcher Anspruch nicht zu bestehen scheint. Da muss bisweilen jede Iphone-Premiere und jeder „Studioumbau“ ganze Sendestunden füllen…
Montag, 31. Dezember 2012 16:56
Danke für deinen tollen Blog.
Sehe gerade noch dein Verlosungsvideo von GC30000
Alles Gute für das neue Jahr und ich hoffe ich lese dich
noch häufiger nächstes Jahr.
Guten Rutsch
Reflektor
Montag, 31. Dezember 2012 16:38
Wünsche auch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein erfolgreiches neues Cacherjahr 2013!
Und vergesst nicht: „es ist doch nur ein Spiel“!